Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Präzise DMS-Vollbrückenspeisespannung mit KSQ ?


von Dennis P. (devman)


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Hallo,

ich möchte mir eine DMS-Vollbrücke aufbauen und die Brückenverstimmung 
mit einem INA118P verstärken um am Atmel AD-Eingang bei Vollaussteuerung 
5V zu haben.

Um möglichst genaue und konstante Messwerte zu erhalten, setzt das doch 
eine

reproduzierbare Brückenverstimmung heraus richtig?

Und diese Brückenverstimmung hängt von der Stabilität der 
Brückenspeisespannung ab.

Wie realisiere ich eine konstante temperaturunabhängige präzise 
Brückenspeisespannung von 10V ?

Ich verwende 350 Ohm DMS in einer Vollbrückenschaltung.

Das heißt 10V/350 macht rund 28,57 mA.

Macht es jetzt Sinn eine Konstantstromquelle für die Brückenversorgung 
zu nehmen, die konstant 28,57 mA Strom fließen lässt?

LM317 kann man ja wohl vergessen wegen dem Temperaturdrift.

1.Variante Spannungsreferenz

Meine Spannungsreferenz REF01CPZ 10V kann nur 10mA liefern.

2.Variante OPamp KSQ

Meine OPamps können auch nur 20mA liefern.


Wie würdet ihr präzise und mit einem geringen Temperaturdrift,
die DMS Vollbrücke versorgen?

Für hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar.

Gruß Dennis

von Andrew T. (marsufant)


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Dennis P. schrieb:
> Und diese Brückenverstimmung hängt von der Stabilität der
>
> Brückenspeisespannung ab.
>
>
>
> Wie realisiere ich eine konstante temperaturunabhängige präzise
>
> Brückenspeisespannung von 10V ?



So wie das alle Profis seit 50 Jahren machen.

6 Leiter anschluß der Brücke.

Auch sense wire in der englischsprachigen Literatur genannt.


Du kannst das Rad aber auch neu & runder erfinden wollen und KSQ nutzen.
Was dann wieder als Quatsch endet.

von Dennis P. (devman)


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Ich will nichts neu erfinden, sondern will nur wissen wie es richtig 
gemacht wird.

Gibt es für deine 6-Leiterschaltung ein Beispiel bzw. Literaturhinweise 
?

Oder gibt es einen Namen für diese Schaltung zum Googlen ?

Dann kann ich es wenigstens nachvollziehen.

Gruß Dennis

von MaWin (Gast)


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> Um möglichst genaue und konstante Messwerte zu erhalten, setzt das
> doch eine reproduzierbare Brückenverstimmung voraus richtig?

Dann müsste deine AVR Analoge Referenzspannung ARef ebenso genau sein,
da du aber von 5V redest ist es wohl deine Versorgungsspannung.

Mach die Brückenspannung gleich der ARef, ratiometrisches messen, und 
nimm als ARef was stabileres (interne Referenz, zur Versorgung der 
Brücke mit einem OpAmp gepuffert, oder externe Refernwz für beide)

Wenn man dann unbedingt will kann man aus der Referenzspannung auch 
einen direkt davon abhängigen Strom machen und durch die Brücke 
schicken, aber dann stegt und sinkt die Brückenspannung mit der 
Temperatur (weil der DMS bzw. das Werkstück sich auf allen 4 
Widerstandselementen ausdehnt) und damit die absolute Brückenspannung 
(die ist ja ein Prozentsatz davon), was falsch ist und 
temperaturkompensiert werden müsste (eben jene 6-Leiter-Technik um auch 
die Brückenspannung messen zu können bei stromunbelasteten Drähten). Die 
ARef an die Brücke anzulegen ist schlauer.

von Dennis P. (devman)


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Okay also ich verstehe es so,

ich messe mit 2 Leitungen die Brückenspeisespannung,

mit 2 Leitungen die Brückenverstimmung


und was machen die anderen 2 Leitungen?

von MaWin (Gast)


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> und was machen die anderen 2 Leitungen?

Den Strom zu/abführen...

von Dennis P. (devman)


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MaWin schrieb:
>> und was machen die anderen 2 Leitungen?
>
> Den Strom zu/abführen...

Okay also dann verstehe ich es hoffentlich.


Ich führe mit 2 Leitungen den Strom zu bzw. speise die Brücke.

2 weitere Leitungen nehmen die Brückenspeisespannung ab und die letzten 
beiden Leitungen die Brückenverstimmung.

Dann erhalte ich zu jeder Brückenverstimmung einen entsprechenden Wert 
für die Brückenspeisespannung und kann das dann so mathematisch 
kompensieren richtig?

von MaWin (Gast)


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> und kann das dann so mathematisch kompensieren richtig?

Wenn man das so ungeschickt machen will, richtig.

von Dennis P. (devman)


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MaWin schrieb:
>> und kann das dann so mathematisch kompensieren richtig?
>
> Wenn man das so ungeschickt machen will, richtig.

Ich will nichts ungeschickt machen!

Wie würdest du das dann machen wenn du als Ausgangsbasis ein 
Differenzverstärker INAxxx verwenden würdest?

Mir wäre es ja lieber wenn im Ausgangssignal des INAs schon die 
Kompensation mit einbezogen ist.

von Georg W. (gaestle)


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Wenn wirklich genau gemessen werden soll ist der interne A/D-Wandler des 
Prozessors sicherlich schon wegen seiner zu geringen effektiven 
Auflösung ungeeignet. Da sollte dann auch ein guter externer DAC mit 16 
Bit Auflösung vorgesehen werden der auch eine gute Linearität aufweist. 
Dann kommst du auf eine effektive Auflösung von 14 Bit (sauberes Layout 
vorausgesetzt). Dann muss wie MaWin ausführte die Referenzspannung des 
DAC gleich der Brückenspannung und Versorgung des OPs sein, dann gehen 
ihre Schwankungen nicht mehr in die Messung ein. Ob es unbedingt 10 Volt 
sein müssen solltest du nochmals überdenken, schließlich belastest du 
die Brücke mit 280mW. Das gibt u.U. schon eine Verstimmung aufgrund 
unterschiedlicher Wärmeausdehnungen.

von Andrew T. (marsufant)


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Dennis P. schrieb:
> Ich will nichts ungeschickt machen!

wie merkbefreit bist Du?

google 6Leiterschaltung
google sense    sensing     sense wire


liefert z.B.:

http://www.esensors.net/   dort mitte der Seite

von Dennis P. (devman)


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Andrew Taylor schrieb:
> Dennis P. schrieb:
>> Ich will nichts ungeschickt machen!
>
> wie merkbefreit bist Du?
>
> google 6Leiterschaltung
> google sense    sensing     sense wire
>
>
> liefert z.B.:
>
> http://www.esensors.net/   dort mitte der Seite

Vielen Dank

von MaWin (Gast)


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> Wie würdest du das dann machen

Das habe ich bereits beschrieben,

wie oft soll ich das noch ?

von hbl333 (Gast)


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Hallo!

10V Speisung für den DMS sind zuviel. Das driftet thermisch weg,

von Dennis P. (devman)


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hbl333 schrieb:
> Hallo!
>
> 10V Speisung für den DMS sind zuviel. Das driftet thermisch weg,


Das steht aber im Datenblatt vom Dehnmessstreifen.

HBM gibt sogar eine maximal zulässige Brückenspeisung von 16V an.

Ich will halt die Brückenempfindlichkeit steigern.


Oder meinst du der INA118P verstärkt auch alles unter 1 mV sauber?

von Ulrich (Gast)


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Wenn 16 V als maximale Brückenspannung angegeben sind, sind 10 V 
wahrscheinlich schon mehr als optimal. Bei mehr Spannung an der Brücke 
steigt die Leistung und damit die Erwärmung mit den Quadrat der 
Spannung. Durch die Erwärmung der Brücke kann man Fehler z.B. durch 
Thermospannungen oder den TK der Widerstände erzeugen.  Eine kleinere 
Spannung für die Brücke wird also vermutlich besser sein.

Für eine sehr hohe Auflösung nimmt man dann besser eine Wechselspannung 
zur Anregung. Damit wird man das 1/f Rauschen und die meiste Drift los. 
Für die Differenzbildung geht dann ggf. auch ein Trafo.

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