Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Abschätzung Photostrom Photodiode


von Khazad (Gast)


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Moin,

ich beschäftige mich gerade mit der Abschätzung des Photostromes einer 
Ingaas Photodiode.

-Für eine bestimmte Temperatur habe ich die Spektrale spezifische 
Ausstrahlung [W/(m²*µm)] gegeben (Plancksches Strahlungsspektrum...)

-Über das Spezifikationsblatt der Photodiode habe ich die 
Empfindlichkeit der Photodiode für die verschiedenen Wellenlängen 
gegeben [A/W]

Wie schätze ich nun den Photostrom ab? Verwirren tun mich in erster 
Linie der Faktor 1/µm der spezifischen Ausstrahlung. Erhalte ich 
ansonsten den Photostrom für eine Wellenlänge durch multiplikation der 
spezifischen Ausstrahlung und der Empfindlichkeit und der aktiven Fläche 
der Diode? Das Ergebnis müsste hier ja die Einheit A/(µm??) haben. Wie 
berechne ich den Photostrom für einen Wellenlängenbereich?

Vielen Dank

von noch einer (Gast)


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Irgendwo müsste die Konversionseffizienz von ca 0.8A/W spezifiziert 
sein. Also einfach die Leistung einsetzen.

von Khazad (Gast)


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Das Problem ist, dass ich die Leistungsaufnahme der Diode nicht kenne 
und abhängig von der Temperatur und Wellenlänge abschätzen möchte. Ist 
wohl aus meiner Beschreibung so nicht rübergekommen.

von Purzel H. (hacky)


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Doch, das ist ruebergekommen. Ist aber so nicht brauchbar, und nicht 
ganz trivial. Wenn der Photostrom in Abhaengigkeit der Wellenlaenge 
gegeben ist, dann muss man ueber den Wellenlaengenbereich integrieren. 
Du moechtest einen thermischen Strahler messen ? Dann das Plank spektrum 
mit der spektralen Empfindlichkeit multiplizieren und integrieren.
Was soll's denn werden ?

von Khazad (Gast)


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Moin,

das ganze soll ein Aufbau zur Temperaturmessung werden und ein Pyrometer 
ersetzen, welches beim Einsatz schon öfters "kaputt" gegangen ist und 
dann aufwendig neu kalibriert werden musste.

Dazu sollen der Photostrom aus zwei Wellenlängen gemessen werden und 
dann geschaut werden ob sich aus dem Verhältnis auf die Temperatur 
schließen lässt. Ich frage mich allerdings immer mehr ob das Ganze so 
tatsächlich machbar ist. Den Photostrom will ich nun ersteinmal 
abschätzen um zu überprüfen ob Bauteile evtl überlastet werden und wie 
ich die Verstärkung dimensionieren muss.

Was ich beim Planckschen Strahlungsspektrum nicht wirklich verstehe sind 
die µm^-1. Muss ich die Kurve für die einzelnen Wellenlängen noch mit 
der Wellenlänge multiplizieren um W/m² zu erhalten?

Vielen Dank

von Helmut S. (helmuts)


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Vewrgiss jede Formel, wenn das was werden soll.
Du musst im Datenblatt die Empfindlichkeitskurve über Wellenlänge der 
Diode anschauen. Da findest du eine schöne Kurve mit A/W über 
Wellenlänge. Wenn du die nicht hast, dann musst du die selber bestimmen. 
Eventuell sind die Streuungen eh so hoch, dass du um einen Abgleich 
nicht herumkommst.

von Matthias (Gast)


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Üblicherweise nimmt man zur Kalibrierung eine auf NIST-Standards 
rückführbare Kalibrierlampe mit bekanntem Spektrum bei festgelegtem 
optischen Aufbau. Eine Halogenlampe liefert ein Spektrum, das recht gut 
einem Schwarz Strahler entspricht, wobei der Strom genau eingehalten 
werden muß, damit die Farbtemperatur stimmt.
Das Spektrum wird formelmäßig gut durch die Planck'sche Strahlungsformel 
beschrieben.

von Tom (Gast)


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Khazad schrieb:
> Den Photostrom will ich nun ersteinmal abschätzen um zu überprüfen
> ob Bauteile evtl überlastet werden und wie ich die Verstärkung
> dimensionieren muss.

Die Photodiode hat einen sehr großen Dynamikbereich, wenn sie im 
Kurzschlußbetrieb, d.h. an einem I/U-Wandler betrieben wird. Das wird 
schon klappen.

von Ulrich (Gast)


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Der Faktor µm in der Strahlungsformel kommt rein, weil damit die 
Leistung pro Wellenlängenintervall angegeben wird. Um die Leistung zu 
bekommen, muss man dann noch mit der Bandbreite der Filters 
Multiplizieren, wenn die Bandbreite eher gering ist. Bei einem großen 
Wellenlängenbereich müsste man Integrieren mit von der Wellenlänge 
Abhängigen Faktoren für die Empfindlichkeit und Spektrale Ausstrahlung. 
Für die Abschätzung solle es auch mit mittleren Werten reichen.

Nicht vergessen darf man ggf. den Faktor durch die Optische Abbildung. 
Die Probe Strahlt in alle Richtungen, die Photodiode bekommt aber in der 
Regel nur aus einem kleinen Raumwinkel Licht - je größer, desto mehr 
Photostrom bekommt man auch.

Ab die Leistung für die Photodiode reicht, hängt von der Temperatur ab. 
So ab etwa 300 C geht es schon mit Siliziumdioden, darunter wird es 
schwer.

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