Forum: PC Hard- und Software DNS-Changer - Computermanipulation


von ich (Gast)


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Tausende Computer von Manipulationen betroffen
Bundesamt: Internetnutzer sollten Selbsttest machen
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) empfiehlt 
allen Internetnutzern, ihre Rechner zu prüfen. Tausende deutsche 
Computer könnten mit der Schadsoftware "DNS-Changer" infiziert sein.

Der gesamte Artikel:
http://www.baden-online.de/news/artikel.phtml?page_id=63&db=news_lokales&table=artikel_topmeldung&id=489

Ist das jetzt eine neue Masche, um den Bundestrojaner großflächig zu 
streuen?
Oder hat damit schon jemand von euch Erfahrung gemacht?

von Εrnst B. (ernst)


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Der Test ist harmlos und installiert nix.
Du machst einfach
www.dns-ok.de auf.
Wenn dein Rechner den "falschen" DNS-Server befragt, kriegst du die 
einfach eine andere IP und dadurch eine andere Webseite angezeigt.

von Heinz (Gast)


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ich schrieb:

> Ist das jetzt eine neue Masche, um den Bundestrojaner großflächig zu
> streuen?

Verfolgungswahn? Paranoia?

von NurEinGast (Gast)


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Wie soll denn das Funktionieren.

Gehe zu einer Seite www.dns-ok.de.

Wenn der DNS Changer die DNS Einträge ändert, dann wird er mich wohl 
auch auf eine Seite leiten können, die mir sagt "alles ist Ok mit Ihrem 
System"

Das wäre doch ne IP im Link besser gewesen als den Namen der "Test-Site" 
anzugeben ?

Oder verstehe ich das falsch ?

von Elektroniker (Gast)


Angehängte Dateien:

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muß dann wohl so aussehen , wie bei mir hier
und ist heute schon wieder Freitag, daß so viel Mißmut am kochen ist, 
oder liegt das prinzipiell am Mittwoch

von Εrnst B. (ernst)


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NurEinGast schrieb:
> Wenn der DNS Changer die DNS Einträge ändert, dann wird er mich wohl
> auch auf eine Seite leiten können, die mir sagt "alles ist Ok mit Ihrem
> System"

Nene... Der Wurm hat dir eine andere IP für den DNS eingetragen.
das FBI, CIA, MAD oder ein anderer Dreibuchstabenverein hat diese Server 
beschlagnamt, das Routing ändern lassen, etc, und auf diese IP einen 
echten, nicht manipulierten DNS geschaltet => alles passt wieder.

Jetzt ist es wohl nicht soo billig auf Dauer einen DNS für viele 
Millionen infizierte Rechner zu betreiben. => Sie wollen den wieder 
abschalten.
Damit die armen Wurm-Opfer dann nicht ohne Internet dastehen, gibt es 
diese Aktion.

=> alles nicht so wild, die Presse hat halt mal wieder ne tolle Story 
gebraucht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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NurEinGast schrieb:
> Wenn der DNS Changer die DNS Einträge ändert, dann wird er mich wohl
> auch auf eine Seite leiten können, die mir sagt "alles ist Ok mit Ihrem
> System"

Die DNS-Changer selbst sind nach dem Auffliegen des Coups vom FBI
übernommen und (mit korrekten Daten) weiterbetrieben worden, weil
ansonsten alle manipulierten Computer von heute auf morgen de facto
vom Internet "abgeklemmt" worden wären.  Nun will man sie aber
endgültig abschalten.

Offenbar haben die DNS-Changer daher nun gezielt eine falsche Adresse
für die Domain dns-ok.de eingepflegt bekommen, sodass du beim Aufruf
dieser Seite auf dein Problem hingewiesen wirst.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Offenbar haben die DNS-Changer daher nun gezielt eine falsche Adresse
> für die Domain dns-ok.de eingepflegt bekommen, sodass du beim Aufruf
> dieser Seite auf dein Problem hingewiesen wirst.

Yep, so funktioniert's:
1
$ host dns-ok.de
2
dns-ok.de has address 85.214.11.195
3
$ host dns-ok.de 85.255.113.90
4
Using domain server:
5
Name: 85.255.113.90
6
Address: 85.255.113.90#53
7
Aliases: 
8
9
dns-ok.de has address 85.214.11.194

Wenn du also mal

http://85.214.11.194/

anwählst, kannst du dir die "rote Karte" ansehen. ;-)

von Axel (Gast)


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Ich dachte eigentlich, daß der Internetprovider bestimmt, über welchen 
DNS Server er die Suchanfragen leitet. Wie sollte das auf meinem Rechner 
zu beeinflussen sein? Wenn in der Netzwerkverbindung meiner Rechner als 
DNS Server nicht die (interne) Adresse meines Routers steht, geht gar 
nichts mehr. Im Router selbst ist kein DNS Server hinterlegt, also kann 
er eigentlich nur vom Provider bestimmt werden. Oder bin ich da auf dem 
Holzweg?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Axel schrieb:
> Ich dachte eigentlich, daß der Internetprovider bestimmt, über welchen
> DNS Server er die Suchanfragen leitet.

Nein, das bestimmst du selbst.  Allerdings ist es bei den Massen-ISPs
nicht unüblich, dass du deinen ISP nicht nur nach der dynamisch
zugeteilten IP-Adresse via DHCP fragst, sondern dir auf diesem Weg
auch gleich noch einen oder mehrere IP-Adressen für DNS-Server geben
lässt, die dir dein ISP als recursive query server bereitstellt.

Ob du diese aber auch benutzt oder die Information ignorierst, ist
rein deine Sache.

> Wie sollte das auf meinem Rechner
> zu beeinflussen sein?

Indem man die entsprechenden Einträge ändert, die den sogenannten
resolver konfigurieren.  Auf Unix-Systemen stehen diese in der
Regel in einer Datei /etc/resolv.conf, auf Windows-Systemen offenbar
in registry keys.

> Wenn in der Netzwerkverbindung meiner Rechner als
> DNS Server nicht die (interne) Adresse meines Routers steht, geht gar
> nichts mehr.

Doch, der Router muss die DNS-Anfragen ja nur routen, es muss also
eine default route geben, über die der oder die DNS-Server erreichbar
sind.

Prinzipiell kann dein Router natürlich auch selbst einen rekursiv
abfragenden DNS-Server implementieren (ist ja meist ohnehin ein
kleines unixoides System drauf), wobei er ggf. die via DHCP erhaltenen
Server als forwarders benutzt, aber er kann auch die via DHCP
erhaltenen Adressen auf Anfrage durch seinen eigenen DHCP-Server
weiterreichen lassen.  Aber auch dann bleibt es dem Clienten
überlassen, ob er diese benutzt oder nicht.  Ein manipulierter Client
wird sich halt dafür entscheiden, sie nicht zu benutzen.

von Εrnst B. (ernst)


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Axel schrieb:
> Ich dachte eigentlich, daß der Internetprovider bestimmt, über welchen
> DNS Server er die Suchanfragen leitet

Nein, beim Verbindungsaufbau kriegt dein Rechner/Router vom Provider nur 
einen Vorschlag unterbreitet, welche DNS-Server sinnvoll zu verwenden 
wären.

Kann man ganz leicht umkonfigurieren ob der Rechner diesem Vorschlag 
folgen soll, oder lieber seine eigene Konfiguration beibehält.

Axel schrieb:
> Wenn in der Netzwerkverbindung meiner Rechner als
> DNS Server nicht die (interne) Adresse meines Routers steht, geht gar
> nichts mehr.

versuch z.B. mal 8.8.8.8 als DNS einzutragen (ist ein öffentlicher DNS 
von Google)

Axel schrieb:
> Im Router selbst ist kein DNS Server hinterlegt,

dort könnte man aber einen hinterlegen. Zumindest bei den Routern die 
mir begegnet sind.

Sicher wäre es, wenn z.B. dein Router DNS-Anfragen komplett 
herausfiltert, und nur seinen eigenen DNS-Proxy arbeiten lässt. Oder per 
Firewall nur DNS-Anfragen zu deinen Provider-DNS-Servern zulassen würde.

Dann wär das Internet "weg", sobald der Wurm dich erwischt hat.

von Axel (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Allerdings ist es bei den Massen-ISPs
> nicht unüblich, dass du deinen ISP nicht nur nach der dynamisch
> zugeteilten IP-Adresse via DHCP fragst, sondern dir auf diesem Weg
> auch gleich noch einen oder mehrere IP-Adressen für DNS-Server geben
> lässt, die dir dein ISP als recursive query server bereitstellt.

Aber das "Ergebnis" der DHCP Anfrage an den ISP bekommt doch der Router 
und nicht der PC dahinter. Also müsste er ja auch die so erhaltenen DNS 
Server selbst verwalten, schließlich kann er ja nicht auf meine PCs 
zugreifen um sie dort zu hinterlegen. Folglich müßte ein "DNS-Changer" 
die Adressen im Router ändern. Wie soll das gehen.

von Εrnst B. (ernst)


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Axel schrieb:
> Aber das "Ergebnis" der DHCP Anfrage an den ISP bekommt doch der Router
> und nicht der PC dahinter.

Na und? Der infizierte PC fragt anschliessend halt nicht mehr den 
Router, sondern eben direkt den "bösen" DNS. Juckt den Router nicht, der 
hat nur weniger Arbeit.

Axel schrieb:
> Folglich müßte ein "DNS-Changer"
> die Adressen im Router ändern. Wie soll das gehen.
Auch dafür gabs erfolgreiche Angriffe.
z.B. du bist/warst in deinem Router (192.168.0.1) eingeloggt. Danach 
rufst du eine (böse) Webseite auf, die (beispielhaft) ein <img 
src="http://192.168.0.1/config/set_dns_config?ip=1.2.3.4">; enthält.
Deine Router-Weboberflächen-Session ist noch gültig, also wird die 
geänderte Config eingetragen. Und der Angreifer braucht noch nichtmal 
Kontrolle über deinen PC, sondern nur "Glück".

von Axel (Gast)


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Na da habe ich ja heute wieder was gelernt ;-)
Vielen Dank!

von Nachdenklicher (Gast)


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"Bundesbehörde rät allen Internetnutzern zum Selbsttest"

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,808449,00.html

Juhu, Test bestanden.

;-)

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Nächstes mal darf dann 1&1 kostenlose Werbung machen...

von Stephan W. (stipo)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Axel schrieb:
>> Folglich müßte ein "DNS-Changer"
>> die Adressen im Router ändern. Wie soll das gehen.
> Auch dafür gabs erfolgreiche Angriffe.
> z.B. du bist/warst in deinem Router (192.168.0.1) eingeloggt. Danach
> rufst du eine (böse) Webseite auf, die (beispielhaft) ein <img
> src="http://192.168.0.1/config/set_dns_config?ip=1.2.3.... enthält.
> Deine Router-Weboberflächen-Session ist noch gültig, also wird die
> geänderte Config eingetragen. Und der Angreifer braucht noch nichtmal
> Kontrolle über deinen PC, sondern nur "Glück".

Das alles unterliegt an dem Nutzer der Internetverbindung. Trojaner und 
andere Schadsoftware muss man aktiv bestätigen, das diese Installiert 
wird. Und genau da fängt es an bei den Nutzern, das die auf alles 
klicken was wild blinkt und einem Auffordert eine neue Software zu 
installieren, die einem den Rechner sicher machen soll.

Genauso würde so ein Angriff auf den DNS des Router wesentlich weniger 
erfolge erziehlen, wenn endlich mal IPv6 aktiv im eigenen Netzwerk 
verbreitet werden würde. Dadurch würden so extrem viele IP Adresse 
möglich werden, das die Hersteller der Router schon fast all den 
Produzierten Geräten eindeutige Adressen zuweisen könnten, eher 
Theoretisch gesehen. Aber was man damit auf jedenfall bewirken könnte, 
das die häufigkeit der verbreitung der Angriffe geringer werden würden, 
da eben die Angreifer wesentlich mehr IP Adressen schon hinterlegen 
müssten. Gerade die obige quasi standart Adresse 192.168.0.1 erziehlt 
bei den meisten Routern auf dem Markt schon erfolg. Jeder Nutzer, 
welcher nur halbwegs Ahnung darüber hat, stellt in seinem Router 
schonmal einen anderen Adressbereich ein. Dadurch hat man schon die 
ersten paar Prozentpunkte Sicherheit gewonnen.

Das nächste was ich nicht verstehe. Es dürfte eigentlich kein 
Internefähiges Gerät vertrieben werden, welche nicht einen aktiven 
Virenscanner drauf hat. Ich spreche da aber nicht von den Kommerziellen, 
welche durch Distributoren vorinstalliert werden, mit dem zweck zahlende 
Kundschaft damit abgreifen zu können, sondern komplett Kostenlose 
Software, wie zB Microsoft Essentials. Und ja, auch sollte Microsoft das 
Recht haben dürfen, den Virenscanner in Windows vorinstalliert mit 
auszuliefern, denn so etwas sehe ich als Grundvoraussetzung voraus, das 
ein Rechner in der EU in das Internet gehen darf.

Aber bei all dem geplänkel, sitzt die Schwachstelle nachwievor vor dem 
Bildschirm und nicht in der Hard und Software.

von Nico S. (nico22)


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Auch bei IPv6 kannst du wunderbar den DNS-Server lokal ändern. Da 
brauchst du auch nichts, aber rein gar nichts an der Routerkonfiguration 
ändern. Der Rest deiner Argumentation erschließt sich mir daher nicht.

von Stefanie B. (sbs)


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Stephan W. schrieb:
> Das nächste was ich nicht verstehe. Es dürfte eigentlich kein
> Internefähiges Gerät vertrieben werden, welche nicht einen aktiven
> Virenscanner drauf hat.

gefangen in der Windows Welt. ;)

von R. M. (rmax)


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Stephan W. schrieb:

> Genauso würde so ein Angriff auf den DNS des Router wesentlich weniger
> erfolge erziehlen, wenn endlich mal IPv6 aktiv im eigenen Netzwerk
> verbreitet werden würde. Dadurch würden so extrem viele IP Adresse
> möglich werden, das die Hersteller der Router schon fast all den
> Produzierten Geräten eindeutige Adressen zuweisen könnten, eher
> Theoretisch gesehen. Aber was man damit auf jedenfall bewirken könnte,
> das die häufigkeit der verbreitung der Angriffe geringer werden würden,
> da eben die Angreifer wesentlich mehr IP Adressen schon hinterlegen
> müssten.

Für diesen Angriff ist es nicht nötig, daß die Schadsoftware die 
IP-Adresse des Routers kennt, denn sie manipuliert ja die DNS-Einträge 
auf dem Client-Rechner. Aber selbst wenn sie den Router manipulieren 
wollte, muß sie dafür keineswegs eine Liste aller potentiellen 
Router-Adressen mitbringen, denn jeder PC mit Internet-Verbindung kennt 
notwendigerweise die Adresse seines aktuellen Routers (Default-Gateway) 
und die kann die Schadsoftware zur Laufzeit sehr einfach herausfinden.

> Jeder Nutzer, welcher nur halbwegs Ahnung darüber hat, stellt
> in seinem Router schonmal einen anderen Adressbereich ein.
> Dadurch hat man schon die ersten paar Prozentpunkte Sicherheit
> gewonnen.

Wer ein Programm schreiben kann, das einen Router manipuliert, ist auch 
in der Lage, das Default-Gateway zu ermitteln und hat es deshalb nicht 
nötig, es ins Blaue hinein mit 192.168.0.1 oder anderen häufig 
vorkommenden Adressen zu versuchen. Sicherheitsmäßig bringt es also gar 
nichts, seinem Router eine andere Adresse zu geben, was nicht heißen 
soll, daß es nicht aus anderen Gründen sinnvoll sein kann.

von Εrnst B. (ernst)


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R. Max schrieb:
> Wer ein Programm schreiben kann, das einen Router manipuliert, ist auch
> in der Lage, das Default-Gateway zu ermitteln und hat es deshalb nicht
> nötig, es ins Blaue hinein mit 192.168.0.1 oder anderen häufig
> vorkommenden Adressen zu versuchen.

Du verstehst den Unterschied in den Angriffen nicht:
- Wenn ich auf dem Zielrechner schon Code ausführen kann, brauche ich 
den Router nicht mehr zu hacken. Wär dann zwar einfacher, aber ich bin 
ja sowieso schon am Ziel.
- Wenn der Zielrechner noch sicher ist, und evtl. durch Virenscanner, 
aufmerksamen User etc. auch nicht einfach zu knacken ist, und/oder du 
sehr viele Rechner auf einmal angreifen willst, dann ist der Angriff auf 
den Router sinnvoll.
=> Die daduch erfolgen Angriffe haben ihre IMG-Tags über Werbenetzwerke 
verbreitet (in Bannern versteckt), und dadurch innerhalb eines Tages 
viele Millionen Rechner erreicht, mit minimalem Aufwand. Selbst wenn der 
Angriff nur bei 0.001% erfolgreich ist, lohnt sich das. Und ehrlich, 
wieviele User benutzen ihren Router in der Default-Config, genau so wie 
er aus dem Telekom-Packerl gekommen ist?

Zum Weiterlesen, da das jetzt doch schon weit vom Ursprungsthema 
abweicht:
http://de.wikipedia.org/wiki/Cross-Site_Request_Forgery
http://www.tecchannel.de/webtechnik/webserver/1993878/csrf_attacke_auf_dsl_router_und_web_anwendungen/index.html

von R. M. (rmax)


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Εrnst B✶ schrieb:

> Du verstehst den Unterschied in den Angriffen nicht: [...]

Ah - danke, den Themenwechsel vom Angriff durch ein PC-seitiges Programm 
auf den Angriff durch eine untergeschobene URL hatte ich in der Tat 
überlesen.

Allerdings bringt das Ändern der Router IP da auch nicht so viel, denn 
viele Router liefern ihre IP-Adresse über einen selbst generierten 
DNS-Eintrag an die Clients, d.H. der Angreifer muß statt 
http://192.168.0.1/ nur (z.B.) http://fritz.box/ verwenden, dann ist es 
egal, welche Adresse eingestellt ist. Modell- oder zumindest 
Herstellerspezifisch sind die Angriffe ja ohnehin, d.H. man kann zu 
jedem Modell auch gleich den passenden Namen zu jeder Angriffs-URL 
verwenden. Ja, bei AVM kann man den Namen auch ändern, aber bei vielen 
anderen Routern dürfte das nicht der Fall sein, ganz zu schweigen von 
Geräten die der Zugangsanbieter (z.B. Alice) so verdongelt hat, daß man 
ohne Tricks noch nicht mal die IP ändern kann.

von Uhu U. (uhu)


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Das mit Router-IP ändern ist reinste Security by Obscurity, wer hofft, 
damit auch nur 1 ppm mehr Sicherheit zu gewinnen - egal, ob mit IPv4, 
oder IPv6 -, der sollte sich mal etwas näher mit der Materie befassen.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Zumal viele Router auch z.B. per http://fritz.box (bei Windows eventuell 
http://fritz.box. ) erreichbar sind.

von Thomas (kosmos)


Angehängte Dateien:

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wie schon gesagt wurde, unter den IPv4 oder IPv6 Protokolleigenschaften 
kann man das ganze manuell vergeben so wird nicht der DNS genommen der 
per DHCP empfohlen wird. Anbei ein kleines Bild vom DNS Eintrag in 
Windows und von einem xbeliebigen Router/AP.

von Reinhard Kern (Gast)


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Stephan W. schrieb:
> Und ja, auch sollte Microsoft das
> Recht haben dürfen, den Virenscanner in Windows vorinstalliert mit
> auszuliefern

Ein Witz, aber kein guter. Ich habe immer wieder mal MSE probiert, aber 
der Onlineschutz frisst die Rechenleistung einfacherer PCs komplett auf 
(es geht auch anders) und in aller Regel hört die Software früher oder 
später ohne jede Warnung auf Updates einzulesen - fordert man sie dazu 
auf, bricht sie mit einer völlig unspezifizierten Fehlermeldung ab. 
Gipfel der Frechheit: bei einwandfrei installierten Windowssystemen 
lässt sich MSE installieren, behauptet aber am nächsten oder 
übernächsten Tag, das BS sei gestohlen. Und bei solchen Unterstellungen 
werde ich echt sauer.

Vermutlich ist MSE der schlechteste Virenscanner, der überhaupt 
verfügbar ist, jedenfalls praktisch völlig unbrauchbar.

Gruss Reinhard

von Christian R. (supachris)


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Reinhard Kern schrieb:

--snip--

>
> Vermutlich ist MSE der schlechteste Virenscanner, der überhaupt
> verfügbar ist, jedenfalls praktisch völlig unbrauchbar.

Naja, das mag für dich subjektiv so aussehen. Kann man aber so nicht 
stehen lassen. Die Tests zeigen, dass er den anderen kostenlosen 
Lösungen nicht oder kaum nachsteht. Ich hab mit dem auf keinem meiner 
Rechner ein Problem, aktualisiert sich regelmäßig, arbeitet 
ressourcenschonend im Hintergrund und hat noch nie eine seltsame Meldung 
gebracht. Viren/Trojaner findet er auch. Läuft auf Windows 7 und XP 
Maschinen...

von Icke ®. (49636b65)


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Christian R. schrieb:

> Naja, das mag für dich subjektiv so aussehen. Kann man aber so nicht
> stehen lassen. Die Tests zeigen, dass er den anderen kostenlosen
> Lösungen nicht oder kaum nachsteht. Ich hab mit dem auf keinem meiner
> Rechner ein Problem, aktualisiert sich regelmäßig, arbeitet
> ressourcenschonend im Hintergrund und hat noch nie eine seltsame Meldung
> gebracht. Viren/Trojaner findet er auch. Läuft auf Windows 7 und XP
> Maschinen...

dito. Ich installiere seit ein paar Monaten ausschließlich MSE und kann 
die Probleme absolut nicht nachvollziehen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Habe MSE jetzt auf dem Windows7 auch mal einen Versuch gegeben. Bisher 
läufts. Habe mal gehört/gelesen, dass es als Antivirentool gar nicht mal 
schlecht sein soll.

Apropos:
http://blog.fefe.de/?ts=b1f19b0c

> Na herzlichen Glückwunsch, Herr Ziercke. So tief ist noch keine andere
> deutsche Behörde gefallen, dass man aus Angst, sich einen Trojaner zu
> holen, lieber eine bestehende Botnet-Infektion in Kauf nimmt, als auf eine
> Seite von euch zu klicken.

Haha!

von Jeffrey L. (the_dude)


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um mal wieder etwas ontopic zu kommen.
Mittlerweile sind ja wieder viele Verschwörungstheorieren im Netz 
unterwegs und manch einer behauptet ja, dass beim aufrufen der 
DNS-Testwebseite gleich der Staatstrojaner installiert wird.

Ich hatte nicht den Eindruck dass beim laden der Seite etwas installiert 
wird, auch nosript hat nicht gemeldet dass irgendetwas von der Seite 
geladen wird, daher schenke ich den ganzen Gerüchten nur wenig Glauben.

Aber: wieso gibt es nur eine .de-Domain? wieso wollen oder müssen die 
Franzosen, die Engländer, die Italiener oder die Amerikaner ihre 
DNS-Server nicht testen!?

Ich hätte erwartet dass es auch sowas wie dns-ok.fr *.it oder *.gov 
gibt!?
Ausserdem lese ich auf französischen oder englischen newsseiten nichts 
diesbezgl.,

Machen da die Deutschen wieder aus einer Mücke einen Elefanten oder ist 
das den anderen "einfach egal"?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Aber: wieso gibt es nur eine .de-Domain?

Weil sich das BSI das offensichtlich auf die Fahnen geschrieben hat,
in ihrem Hoheitsbereich die Schäfchen auf den Missstand aufmerksam
zu machen.  Vermutlich hätten wir für eine EU-weite Initiative noch
weitere drei Jahre der Beschlussfassung, Klärung der Finanzierung
etc. abwarten müssen ...

von Jens (Gast)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Machen da die Deutschen wieder aus einer Mücke einen Elefanten oder ist
> das den anderen "einfach egal"?

Genauso ist es. Das Thema ist nicht neu und auch nicht wirklich wichtig. 
Ok, ein paar wenige Leute wären nicht mehr ins Internet gekommen, doch 
das wäre mit dem nötigen Wissen eine Sache von Minuten gewesen. Hätten 
ein paar PC-Service-Firmen endlich mal wieder ein paar Euro Umsatz 
gemacht.

Meiner Meinung nach ist das wieder mal eine gezielte Aktion um von den 
wirklichen Problemem in diesem Land abzulenken. Und es klappt auch. 
Wegen der Euro-Krise oder dem BP hat mich noch keiner meiner Bekannten / 
Verwandten angerufen. Doch seit der DNS-Changer in den Medien so gehypt 
wird hatte ich schon 5 Anrufe deswegen. Ach so, beinahe unnötig zu 
erwähnen, mir ist bisher kein PC untergekommen der befallen war.

von Christian R. (supachris)


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Jens schrieb:
> beinahe unnötig zu
> erwähnen, mir ist bisher kein PC untergekommen der befallen war

Kein Wunder. Bei etwa 33.000 Zugriffen aus Deutschland pro Tag. Da 
können das ja nicht viele Rechner sein. Wenn man mit PCap mitsnifft, 
kann man sich auch als paranoider versichern, dass da nix installiert 
wird.

von Εrnst B. (ernst)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Weil sich das BSI das offensichtlich auf die Fahnen geschrieben hat,
> in ihrem Hoheitsbereich die Schäfchen auf den Missstand aufmerksam
> zu machen

Was eigentlich eine schlechte Sache ist, der Lerneffekt ist geringer.

Ich würde am Tag X die Ersatz-DNS-Server einfach komplett abschalten.
Dann haben die Wurmträger halt mal kein Internet mehr, bis sie jemanden 
gefunden haben, der das für sie in Ordnung bringt. Und ihnen hoffentlich 
auch den nötigen Anschiss verpasst sowie Virenscanner, 
Sicherheitsupdates usw installiert.

von Jeffrey L. (the_dude)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Vermutlich hätten wir für eine EU-weite Initiative noch
> weitere drei Jahre der Beschlussfassung, Klärung der Finanzierung
> etc. abwarten müssen ...

Ist klar, ich hätte nichts anderes erwartet! ;-)
Ich überlege mir nur, warum das Französische und Itaienische Ministerium 
für Informationstechnik (wenn die soetwas überhaupt haben) nicht so 
einen Wirbel machen!?

von R. M. (rmax)


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Εrnst B✶ schrieb:

> Was eigentlich eine schlechte Sache ist, der Lerneffekt ist geringer.

Woher soll denn der Lerneffekt kommen, wenn ihnen keiner sagt, was die 
Ursache dafür ist, daß "ihr Internet plötzlich nicht mehr geht"?

> Dann haben die Wurmträger halt mal kein Internet mehr, bis sie jemanden
> gefunden haben, der das für sie in Ordnung bringt. Und ihnen hoffentlich
> auch den nötigen Anschiss verpasst sowie Virenscanner,
> Sicherheitsupdates usw installiert.

Die meisten würden wohl eher annehmen, ihr Windows hätte einen Hau, es 
neu installieren (lassen) und in Sachen Virenschutz weitermachen wie 
bisher.

von Uhu U. (uhu)


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Jeffrey Lebowski schrieb:
> Machen da die Deutschen wieder aus einer Mücke einen Elefanten oder ist
> das den anderen "einfach egal"?

Das ist eine Image-Kampagne der "Sicherheitsbehörden" - die wollen damit 
ihren ramponierten Ruf aufpolieren.

> Ich hätte erwartet dass es auch sowas wie dns-ok.fr *.it oder *.gov
> gibt!?

Ganz einfach: Die Geschichte ist natürlich auf die deutsche Mentalität 
zugeschnitten. Den deutschen Michel führt man am leichtesten am 
Nasenring durch die Manege, indem man so behandelt, wie er es von seinem 
stinkautoritären Vater gewöhnt ist, also mit Prügel und Fürsorge in so 
schneller Folge, daß er vergißt, seinen Verstand zu gebrauchen.

Würden Italiener, oder Franzosen so mit ihren Untertanen umspringen, 
hätten sie postwendend einen Generalstreik am Hals. Nur dem deutschen 
Arschloch gefällt das.

Und die Amis würden von ihrem Volk nur Kopfschütteln ernten und eine 
Kampagne von der Teaparty gegen Bevormundung des freien Bürgers. 
Eventuell würden auch einige Waffenlobbyisten dahinter den Versuch 
wittern, den Erwerb von Munition staatlich zu reglementieren.

von bunter ojaner (Gast)


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Was meint diese DNS-Test-Seite bei unzensierten DNS ? Grün oder "Gefahr" 
Erkenntnisse?

von Εrnst B. (ernst)


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bunter ojaner schrieb:
> unzensierten DNS

Ob dein DNS zensiert ist oder nicht, prüft die Seite nicht.
Genausowenig wird geprüft, ob dein DNS korrekt arbeitet (sonst würden 
99% der Telekom-User wegen der "Navigationshilfe" rausfliegen)
Es wird auch nicht geprüft, ob dein Rechner Wurm- und Virenfrei ist.

es wird nur geprüft, ob dein Rechner im Moment einen DNS-Server befragt, 
der früher mal von einem Wurm verwendet/eingetragen wurde.

von Εrnst B. (ernst)


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R. Max schrieb:
> Woher soll denn der Lerneffekt kommen, wenn ihnen keiner sagt, was die
> Ursache dafür ist, daß "ihr Internet plötzlich nicht mehr geht"?

Alternative: Allen Wurm-befallenen nach Tag X nur noch eine Seite mit
"Ihr Rechner ist verseucht, bringen Sie das in Ordnung" anzeigen, mit 
Download-Link zum Removal-Tool?

Damit verstärkst du genau das Verhalten, was ursprünglich zum Problem 
geführt hat:

Willkürlich .EXE aus dem Internet laden, Doppelklicken, Admin-Rechte 
abnicken.

Und Minuten später ist das ganze Internet voll von Popups und Seiten mit 
demselben Layout, die die Nutzer zum Download eines neuen, verbesserten 
Trojaners auffordern.

von Uhu U. (uhu)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Willkürlich .EXE aus dem Internet laden, Doppelklicken, Admin-Rechte
> abnicken.

Leute, die das machen, sind wohl überwiegend lernresistent, weil heillos 
überfordert.

von Jens (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Leute, die das machen, sind wohl überwiegend lernresistent, weil heillos
> überfordert.

Lernresistent und heillos überfordert sind aber 2 verschiedene Paar 
Schuhe. Ich denke mal, ca. 80% der PC-Nutzer sind sich über die 
Reichweite ihres Tuns nicht ansatzweise im klaren, einfach weil sie es 
nicht besser wissen und allein mit den Fachbegriffen überfordert sind, 
vom Verständnis über die Funktionsweise ganz zu schweigen. Allerdings 
sind nicht wenige von ihnen als lernresistent einzustufen, weil sie auf 
dem Standpunkt stehen, ein PC hat so einfach zu bedienen sein wie eine 
Kaffeemaschine und versuchen, den Verkäufer oder andere Dritte für ihr 
Unwissen verantwortlich machen wollen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Würden Italiener, oder Franzosen so mit ihren Untertanen umspringen,
> hätten sie postwendend einen Generalstreik am Hals.

Jetzt machst du aber aus einer Mücke einen Elefanten.  Wegen einer
Webseite wie dns-ok.de würde gewiss auch außerhalb deutscher Lande
keiner einen Generalstreik anzetteln.

von Uhu U. (uhu)


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Ironiedetektor ölen! ;-)

Es mag reichlich übertrieben sein, aber einen wahren Kern hat der 
Gedanke doch...

von gaast (Gast)


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Stephan W. schrieb:
> Das alles unterliegt an dem Nutzer der Internetverbindung. Trojaner und
> andere Schadsoftware muss man aktiv bestätigen, das diese Installiert
> wird. Und genau da fängt es an bei den Nutzern, das die auf alles
> klicken was wild blinkt und einem Auffordert eine neue Software zu
> installieren, die einem den Rechner sicher machen soll.

Gefährlicher Schwachsinn. Diverse ÄBrowser, Plugins etc. (insbesondere 
der IE) weisen regelmäßig Sicherheitslücken auf, durch die Schadcode 
ausgeführt werden kann. Läuft der Browser mit Adminrechten, wie es auf 
vielen Standard-Windowsinstallationen der Fall ist (insbesondere XP, 
Vista hatte sinnvollerweise die UAC, die bei 7 aufgrund ständigen 
Genörgles der User wieder zu einem sinnlosen Farce verkrüppelt wurde), 
kann problemlos auch ein tiefer Eingriff ins System vorgenommen werden.

Stephan W. schrieb:
> Das nächste was ich nicht verstehe. Es dürfte eigentlich kein
> Internefähiges Gerät vertrieben werden, welche nicht einen aktiven
> Virenscanner drauf hat.

Grund?

Stephan W. schrieb:
> Aber bei all dem geplänkel, sitzt die Schwachstelle nachwievor vor dem
> Bildschirm und nicht in der Hard und Software.

Und deshalb forderst du auch auf jedem internetfähigem Gerät einen 
Malwarescanner?

Εrnst B✶ schrieb:
> - Wenn ich auf dem Zielrechner schon Code ausführen kann, brauche ich
> den Router nicht mehr zu hacken. Wär dann zwar einfacher, aber ich bin
> ja sowieso schon am Ziel.

Wohl kaum, schließlich kann man so recht einfach auch andere Computer im 
Netzwerk infizieren.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Εrnst B✶ schrieb:
> es wird nur geprüft, ob dein Rechner im Moment einen DNS-Server befragt,
> der früher mal von einem Wurm verwendet/eingetragen wurde.

und der demnächst abgestellt wird

von Reinhard Kern (Gast)


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Thomas O. schrieb:
> und der demnächst abgestellt wird

eigentlich schade, einen sichereren DNS-Server als einen den das FBI 
betreibt kann man ja garnicht finden.

Gruss Reinhard

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