Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Diplomarbeit-Note


von Carsten (Gast)


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Hallo E-Techniker,

habe heute meine Note für meine DA erfahren. Habe an der FH (heute 
"Hochschule") Energietechnik studiert und habe nach langer Wartezeit 
endlich meine Note bekommen.

Was mir aber schon seit langer Zeit aufgefallen ist...ist die überaus 
positive Notenvergabe in unserem Fachereich. Selbst die größten Pfeifen 
(ich zähle mich ja selbst schon zu den Pfeifen) haben nie eine 
schlechtere Note als eine 2.0 bekommen...

Nach einer kurzen Internet-Recherche bin ich auf folgendes Ergebnis 
gestoßen was die Notenverteilung betrifft:

1.0 = 1.0

1.3 = 2.0

1.7 = 3.0

2.0 = 4.0

Ist das bei euch auch so gewesen? Ich persönlich habe eine 1.3 bekommen 
(bin sehr zufrieden damit) aber es gab so manche aus dem Studiengang die 
vorher abgeschlossen haben und solche Chaoten gewesen sind die auch 
immer was mit 1.7 oder 2.0 bekammen...

Für jede Antwort oder auch Bestätigung meiner Vermutung wäre ich sehr 
dankbar

Carsten

von urs (Gast)


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Eine Diplomarbeitsnote 3.0 ist auch eine 3.0
Aber eine Diplomarbeit MUSS immer gut sein = 2.0

Denn man sitzt ja nicht 60min in ner Prüfung, sondern man hat 6 Monate 
Zeit, sie gut = 2.0 bis sehr gut =1.0 zu machen.

Man hat Freundin, Papa, Oma, Kumpels, die die quer lesen und ggf. 
Rechtschreibfehler korrigieren - oder Ausdrucksweise.
Man hat andere Diplomarbeiten, um zu sehen, wie so eine aufgebaut ist.

von Doktor (Gast)


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siehe Gauß'sche Normalverteilung.

von Chose (Gast)


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Vergiss die Note ! Die Diplomarbeitsbetreuer sind alle von deiner 
(F)Hochschule und benoten sich im Endeffekt selbst. Hauptsache positiv !


Gruß

von voodoofrei (Gast)


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Carsten schrieb:
> Ist das bei euch auch so gewesen?

Ja - ist aber nicht in jeder Hochschule so.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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urs schrieb:
> Aber eine Diplomarbeit MUSS immer gut sein = 2.0

Nein, es muss auch Leute geben, die das Mensaessen servieren oder die 
Papierhandtuchspender wieder auffüllen.

urs schrieb:
> Denn man sitzt ja nicht 60min in ner Prüfung, sondern man hat 6 Monate
> Zeit, sie gut = 2.0 bis sehr gut =1.0 zu machen.

Die Anforderungen sind natürlich auch ganz andere als in der Prüfung. 
Der Umfang auch. Sind die Arbeiten überhaupt vergleichbar? Gibt es 
objektiv schwer oder leicht?

urs schrieb:
> Man hat andere Diplomarbeiten, um zu sehen, wie so eine aufgebaut ist.

Soll auch bei Doktorarbeiten hilfreich sein...

von Zorg (Gast)


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urs hat absolut recht.


Wenn Dus in >6 Monaten nicht gebacken bekommst ne gescheite Arbeit 
abzuliefern dann taugste halt nix...  oder der Prof ist Dr. Evil 
höchstpersöhnlich aber bei solchen macht man das ja auch nicht 
freiwillig.

von SNR (Gast)


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Carsten schrieb:
> Was mir aber schon seit langer Zeit aufgefallen ist...ist die überaus
> positive Notenvergabe in unserem Fachereich

Carsten schrieb:
> Ist das bei euch auch so gewesen?


Mein Prof bezeichnete das als "nötige Anpassung" um der "durch die 
Globalisierung entstehende Inflation der Noten" entgegen zu wirken.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Ich stimme tendenziell zu.

Im Internet habe ich einen sehr, sehr, sehr, sehr interessanten 
Kommentar eines wissenschaftlichen Mitarbeiters gefunden, der erhellende 
Einblicke in die Hochschullandschaft bringt. (Google-Schlagworte: 
Bewertung + Abschlußarbeit Diplomarbeit Bachelorarbeit Masterarbeit)

http://www.wer-weiss-was.de/theme43/article6469874.html#6473010




Ich gehöre selbst zu den Betroffenen, die mit einer relativ schlechten 
Diplombewertung bestraft wurden, aber ich gehöre eher zur Seite der 
begabten Studenten. Dem Professor mißfiel die Art und Weise, wie ich die 
Probleme löste. Ich will nicht näher darauf eingehen, sonst kommt mir 
sofort die blanke, kalte Kotze wieder hoch.

Kurz und gut: Ihm gefiel der Diplomvortrag nicht, ihm gefiel das 
Frage-und-Antwort-Spiel nicht, es wäre alles "nicht nach seinem 
Geschmack" gewesen. Er wollte mir eine vernichtende Bewertung erteilen. 
Diese wurde in einem handfesten Streit von meinem Betreuer und zwei 
zusätzlichen Gutachtern hinter verschlossenen Türen "zurechtgebogen".

Vor der Diplomarbeit stand ich "gut"/"sehr gut" und wäre der Abschluß 
des Studiums nach Plan gelaufen, hätte ich meine Zielsetzung, nämlich 
mit "sehr gut" abzuschließen, bequem geschafft.

Ich bekam schließlich eine grenzwertige 2.0 (Diplomarbeit und 
Diplomverteidigung zusammengerechnet).

Diplomendnote 1.8 - Prädikat "gut".


Ich bin der einzige im Matrikel, der sich durch seine Diplomarbeit 
verschlechterte. :-( Zwar bin ich trotzdessen noch immer einer der 
Besten (bestes Viertel), aber die meisten, die von dem Ergebnis hörten, 
dachten erst, ich wöllte sie veralbern.
Ich saß schließlich auch eine Weile an dem Kram. Anspruchsvolles Thema, 
es mußte viel und komplizierte Mathematik bewegt werden, es mußten 
verzwickte physikalische Betrachtungen rein und MATLAB wollte mit 
Programmcode vollgestopft werden. Das Thema lag bereits eine Weile 
herum, da sich keiner traute. Definitiv kein 08/15-Thema.


Mein Betreuer schickte mir später das Gutachten per E-Mail. Einschätzung 
der Diplomarbeit: exzellent; sehr gute Problemlösung, bestmögliche 
äußere Form. Wegen zuviel und zu frechen Müßigganges 1.3 :-)

Das heißt, der Professor überging sämtliche objektiven Einschätzungen 
der erbrachten Leistung und setzte die Bewertung absolut willkürlich 
fest. Er hatte vor der Verteidigung die Arbeit nicht gelesen und hat das 
bis zum heutigen Tag nicht getan. Die Kritik richtete sich größtenteils 
gegen Sachen, die er "anders gemacht hätte" und die ihm "nicht 
schmecken". Kein Sterbenswörtchen gegen die Substanz, d.h. gegen die 
wissenschaftliche Methodik, gegen die Mathematik, gegen die 
Elektrodynamik, gegen die Programmiererei, gegen die sprachliche 
Qualität.

Danach war ich endgültig bedient in Deutschland und wollte nur noch weg, 
weg, weg von diesem deutschen Irrwitz. ;-)

Jedenfalls liegt meine Diplomurkunde irgendwo belanglos in der Ecke, die 
Amerikaner interessieren die Noten ohnehin nicht, doch das 
Diplomgutachten steht eingerahmt auf dem Schreibtisch. :-)



Später ließ mein Betreuer auch durchblicken, daß der Prof mir eine 
reindrücken wollte, weil ich nicht die volle Stelle als 
wissenschaftlicher Mitarbeiter annahm, die er für mich schuf, sondern 
lieber in die USA gegangen bin. (Als ich vom Praktikum wieder nach 
Deutschland kam, wußte ich nicht, ob die Amis sich jemals wieder melden 
und hielt mir alle Optionen offen, d.h. auch die Promotion.) Die 
Sekretärin bestätigte in kleiner Runde bei Kaffee und Kuchen, daß er 
sehr nachtragend ist und hinter den Kulissen ähnliche Konflikte immer 
wieder zwischen ihm und Professorenkollegen ausbrechen.





Ahoi

von Marx W. (Gast)


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Wie blöd glaubst du sind wir?

von urs (Gast)


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Ich hab selbst schon 3x eine Diplomarbeit betreut

Diplomarbeiten sollten auch nicht schlechter als 2.0 sein.
Aber eine 1.7 entspricht nicht etwa einer 3.0. Im Gegenteil.
Eine Arbeit mit 1.7 hätte, wenn sie ein Elektroniker als Gesellenprüfung 
abgeben würde, eher eine 1.0



1x 1.0: Diese Diplomarbeit hat wirklich geglänzt.

1x 1.2: Vergleich verschiedener Audio-Kodierungsverfahren + 
Demoelektronik. Elektronik wurde gebaut. Schaltpläne Layout, Doku alles 
bestens. Aber bei der Auswahl der Kodierungsverfahren (was ein zentraler 
Punkt war) hatte der Student lediglich geschrieben: A klingt besser als 
B, B aber besser als C. Als Referat oder Gesellenprüfung wäre es eine 
1.0 gewesen. Aber in einer Diplomarbeit hätte man sich den Vergleich 
etwas wissenschaftlicher vorgestellt. Oder man hätte wenigstens eine 
kleine Umfrage gemacht oder 2-3 Kommilitonen befragt und die Ergebnisse 
mit aufgenommen.

1x 3.0: Am Dienstag war Abgabe. Am Freitag hat er mit der Doku begonnen. 
22 Seiten wurden es. Wäre vielleicht als Schüler-Referat mit einer 2 
durchgegangen.

von Peter Enis (Gast)


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Guten Morgen,


Marx W. schrieb:
> Wie blöd glaubst du sind wir?

wie meinst du das?

von horst (Gast)


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@ urs:

Der Notenvergleich ergibt doch keinen Sinn.
Während bei einem Gesellenstück eine theoretische Ausarbeitung nicht 
zwingend nötig ist, ist bei einer Diplomarbeit ein handwerklicher Teil 
nicht zwingen nötig.
Es ist problemlos möglich, dass eine Diplomarbeit mit 1 benotet wird, 
als Gesellenstück aber keine Chance auf etwas anderes als 5 hat.

Und der Vergleich Referat-Diplomarbeit:
Nun, auch die Abschlussarbeit einer HTL nennt sich seit einiger Zeit 
Diplomarbeit. Aber keine halbwegs seriöse Diplomarbeit eignet sich als 
Referat, weder vom Umfang noch vom Inhalt. Wenn wir in der Schule 
Pflichtenheft, Datenblätter und/oder ähnliches als Referat runtergebetet 
hätten, hätte uns der Lehrer aus der Klasse geworfen.

Wenn bei Dir Gesellenstück-Diplomarbeit-Referat austauschbar sind, dann 
läuft da eindeutig etwas falsch.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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@ Dipl.-Gott:

was schreibst Du denn hier für einen Roman wegen einer gelanglosen 
Geschichte?
Prof aufs Maul hauen und woanders seine Arbeit machen. So einfach kann 
das Leben sein ...
Rosa

von Sebastian K. (koocky)


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@urs: Nichts für Ungut, aber der Vergleich hinkt doch etwas.

@Doktor:

Ich denke nicht, das man bei der Diplom-Notenvergabe eine Gauß- 
Verteilung erwarten kann. Jeder hat ja ein anderes Thema und damit 
andere Aufgaben und andere Betreuer. Außerdem: Warum sollte jemand, der 
sich 7 oder 9 Semester lang durch alle Prüfungswidrigkeiten durchgeboxt 
hat, es dann in seiner Diplomarbeit schleifen lassen ? Eine 1.0 ist eine 
1.0 und eine 2.0 ist eine 2.0. Fertig.

von j. c. (jesuschristus)


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Leider sagen die Noten wenig über die Qualität der Arbeit und mehr über 
den Stil des Betreuers aus. Man muss sich immer die Leute anschauen, 
sich auf die Note zu fixieren ist albern.

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.-Gott schrieb:

> Danach war ich endgültig bedient in Deutschland und wollte nur noch weg,
> weg, weg von diesem deutschen Irrwitz.

Weil es ja auch überall in Deutschland so ist, ne? Ernsthaft: Wenn ein 
Professor als schwierig gilt, dann bekommt man das doch vorher mit, und 
sucht sich so jemanden eben gerade NICHT aus, um seine Diplomarbeit bei 
ihm zu absolvieren. Hat was mit sozialer Intelligenz zu tun. Ich weiß, 
darin sind viele Ingieure und Informatiker nicht gerade berauschend gut.

von Axel (Gast)


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Nach meiner Erfahrung werden Diplomarbeiten, die mit 4,0 zu enden 
drohen, in der Regel abgebrochen.

Deswegen kommt so eine Note auch nur selten vor.

Davon abgesehen habe ich noch nicht erlebt, dass die Note der 
Diplomarbeit irgendwen interessiert hat.

Wenn der Inhalt für den ersten Job relevant ist, wird das Thema beim 
Bewerbungsgespräch sowieso intensiv diskutiert und es zeigt sich 
schnell, ob derjenige das drauf hat, wenn nicht ist das eine Note unter 
vielen.

Ich war schon ein halbes Jahr im Beruf, als ich die Note bekommen habe.

Gruss
Axel

von Überflieger (Gast)


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Ich habe Informatik an einer privaten FH studiert. Die haben so gut wie 
niemand durchfallen lassen, sonst hätten sie ja weniger verdient. 
Prüfungen durften - je nach Professor - fast beliebig oft wiederholt 
werden. Einige haben aber von sich aus aufgegeben, weil ihnen das 
Studium zu schwer war oder zu teuer wurde. So ca. 15 % haben das Studium 
nicht beendet. Normalerweise hätte es mindestens doppelt soviel sein 
müssen, so faul und unfähig wie einige waren.

Die Krönung war die Mathe-Prüfung. Bei der ersten Prüfung sind ca. 50% 
durchgefallen. Bei der Nachprüfung wurden dann fast dieselben Fragen 
nochmal gestellt und alle hatten eine 1 vor dem Komma. Gut, mir kann das 
egal sein, ich hatte schon in der ersten Prüfung eine 1,0. Aber wenn ich 
in der ersten Prüfung vielleicht eine 2 oder 3 gehabt hätte, dann hätte 
mich das maßlos aufgeregt, dass die Totalversager nachher eine besser 
Note haben als ich. Und das für 500 - 600 € Studiengebühren im Monat.

von Sebastian K. (koocky)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2497735:
>> Autor: Axel (Gast)
>> Datum: 12.01.2012 11:50
>
>> Davon abgesehen habe ich noch nicht erlebt, dass die Note der
>> Diplomarbeit irgendwen interessiert hat.
>
> War bei mir genau so, da haben überhaupt keine Noten interessiert.

Die Note vielleicht nicht. Aber der Inhalt ist schon für viele von 
Bedeutung. Mal abgesehen davon ist es noch viel wichtiger, dass man 
Kontakte hat und vorher schon mal irgendwo irgendwie nen Fuß in der Tür 
hatte in Form eines Praktikums oder was auch immer.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Mark Brandis schrieb:

> Weil es ja auch überall in Deutschland so ist, ne? Ernsthaft: Wenn ein
> Professor als schwierig gilt, dann bekommt man das doch vorher mit, und
> sucht sich so jemanden eben gerade NICHT aus, um seine Diplomarbeit bei
> ihm zu absolvieren. Hat was mit sozialer Intelligenz zu tun. Ich weiß,
> darin sind viele Ingieure und Informatiker nicht gerade berauschend gut.


Dummes Gewäsch. Wir bekamen das nicht wirklich mit und keinesfalls in 
der Größenordnung, wie es sich hinterher rausstellte. Ich kann es auch 
nicht ändern, aber für diese Fehleinschätzung seines Charakters wurde 
ich eben bestraft.


Ich frage mich außerdem, wie Du immer dazukommst, allen möglichen Leuten 
hier im Forum immerfort mit der sozialen Intelligenz zu kommen. Ich sehe 
das in einer Reihe von Themensträngen und immer deplaziert und am Kern 
der Sache vorbei. Hauptsache rumgepoltert. Ganz großes Tennis. :D

von Hobbypsychologe (Gast)


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Es mangelt einigen Forenteilnehmern hier offensichtlich an emotionaler 
Intelligenz, auch EQ genannt.

von sofie (Gast)


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>Was bist du denn für ein Hampelmann?
sagt Zuckerle ... hihi

von Karl (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2497989:
>> Autor: Hobbypsychologe (Gast)
>> Datum: 12.01.2012 13:55
>
> Was bist du denn für ein Hampelmann?

Wer im Glashaus sitzt.....

von Mark B. (markbrandis)


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Dipl.-Gott schrieb:
> Wir bekamen das nicht wirklich mit

Du willst mir erzählen, dass man von einem Prof, bei dem man eine bis 
mehrere Vorlesungen gehört hat und Klausuren geschrieben hat, nicht 
mitbekommt wie er so tickt?

von Psychologe, schwere Fälle (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2497989:
>> Autor: Hobbypsychologe (Gast)
>> Datum: 12.01.2012 13:55
>
> Was bist du denn für ein Hampelmann?

Besuchen Sie mich bitte in meiner Praxis. Vielleicht kann ich Ihnen noch 
helfen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Mark Brandis schrieb:
> Du willst mir erzählen, dass man von einem Prof, bei dem man eine bis
> mehrere Vorlesungen gehört hat und Klausuren geschrieben hat, nicht
> mitbekommt wie er so tickt?

Manche Leute können sich halt gut verstellen.

von Dipl.-Gott (Gast)


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Mark Brandis schrieb:
> Dipl.-Gott schrieb:
>> Wir bekamen das nicht wirklich mit
>
> Du willst mir erzählen, dass man von einem Prof, bei dem man eine bis
> mehrere Vorlesungen gehört hat und Klausuren geschrieben hat, nicht
> mitbekommt wie er so tickt?

Korrekt. Das will ich Dir des weiteren auch nicht erzählen, sondern das 
ist schlicht und ergreifend die Realität.

Warum? Der angesprochene Prof konnte sich benehmen und über seine 
formale Fassade Charakterschwächen verdecken. Hinter verschlossenen 
Türen krachte es dann gewaltig. Selbstverständlich bekommt man solche 
Sachen als Student schwer oder eher gar nicht mit. Dummerweise gehörte 
ich zu der kleinen Gruppe innerhalb des Matrikels, die ihn relativ gut 
fanden. Ich wußte, daß er beruflich gut gewesen ist, bevor er an die Uni 
kam und er in Fachkreisen auch als elektrotechnisches Schwergewicht 
galt. Daß ich mit der Nichtwahrnehmung der Promotionsstelle und mit der 
Wahrnehmung universitärer Freiheiten strategisch in eine Jauchegrube 
fiel und von ihm in eine schlechte Schublade gesteckt wurde, bekam ich 
nicht einmal mit. Diese Charakterschwächen kannte in dieser Form niemand 
von uns. Einige  Mitstudenten mochten ihn generell nicht, aber nur aus 
dem Grunde, daß er sie in den mündlichen Prüfungen, wie ich schon 
schrieb, dumm behandelte.
Mir gegenüber verhielt er sich im Universitätsalltag immer korrekt.

Menschen sind verschieden und nicht jeder ist extrovertiert oder läßt 
sich im Berufsleben gehen wie im Privatleben. Daß es zu solchen 
zwischenmenschlichen Selbstverständlichkeiten überhaupt große 
Diskussionen gibt. Das wiederrum läßt mich Rückschlüsse zur "emotionalen 
Intelligenz" diverser Gestalten hier ziehen.

von Mark B. (markbrandis)


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Mag ja alles sein, nur wenn der betreffende Professor schon länger an 
der Hochschule gewesen ist, dann hätte ich jetzt angenommen dass man 
zumindest in der Fachschaft sowas schon mal mitbekommen hat. Oder 
vielleicht kommt es mir auch so vor, weil ich selbst in der Fachschaft 
war.

von High Performer (Gast)


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Oh mann seid ihr alle schlecht, ich hab nur 1'er.

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