Hallo E-Techniker, habe heute meine Note für meine DA erfahren. Habe an der FH (heute "Hochschule") Energietechnik studiert und habe nach langer Wartezeit endlich meine Note bekommen. Was mir aber schon seit langer Zeit aufgefallen ist...ist die überaus positive Notenvergabe in unserem Fachereich. Selbst die größten Pfeifen (ich zähle mich ja selbst schon zu den Pfeifen) haben nie eine schlechtere Note als eine 2.0 bekommen... Nach einer kurzen Internet-Recherche bin ich auf folgendes Ergebnis gestoßen was die Notenverteilung betrifft: 1.0 = 1.0 1.3 = 2.0 1.7 = 3.0 2.0 = 4.0 Ist das bei euch auch so gewesen? Ich persönlich habe eine 1.3 bekommen (bin sehr zufrieden damit) aber es gab so manche aus dem Studiengang die vorher abgeschlossen haben und solche Chaoten gewesen sind die auch immer was mit 1.7 oder 2.0 bekammen... Für jede Antwort oder auch Bestätigung meiner Vermutung wäre ich sehr dankbar Carsten
Eine Diplomarbeitsnote 3.0 ist auch eine 3.0 Aber eine Diplomarbeit MUSS immer gut sein = 2.0 Denn man sitzt ja nicht 60min in ner Prüfung, sondern man hat 6 Monate Zeit, sie gut = 2.0 bis sehr gut =1.0 zu machen. Man hat Freundin, Papa, Oma, Kumpels, die die quer lesen und ggf. Rechtschreibfehler korrigieren - oder Ausdrucksweise. Man hat andere Diplomarbeiten, um zu sehen, wie so eine aufgebaut ist.
Vergiss die Note ! Die Diplomarbeitsbetreuer sind alle von deiner (F)Hochschule und benoten sich im Endeffekt selbst. Hauptsache positiv ! Gruß
urs schrieb: > Aber eine Diplomarbeit MUSS immer gut sein = 2.0 Nein, es muss auch Leute geben, die das Mensaessen servieren oder die Papierhandtuchspender wieder auffüllen. urs schrieb: > Denn man sitzt ja nicht 60min in ner Prüfung, sondern man hat 6 Monate > Zeit, sie gut = 2.0 bis sehr gut =1.0 zu machen. Die Anforderungen sind natürlich auch ganz andere als in der Prüfung. Der Umfang auch. Sind die Arbeiten überhaupt vergleichbar? Gibt es objektiv schwer oder leicht? urs schrieb: > Man hat andere Diplomarbeiten, um zu sehen, wie so eine aufgebaut ist. Soll auch bei Doktorarbeiten hilfreich sein...
urs hat absolut recht. Wenn Dus in >6 Monaten nicht gebacken bekommst ne gescheite Arbeit abzuliefern dann taugste halt nix... oder der Prof ist Dr. Evil höchstpersöhnlich aber bei solchen macht man das ja auch nicht freiwillig.
Carsten schrieb: > Was mir aber schon seit langer Zeit aufgefallen ist...ist die überaus > positive Notenvergabe in unserem Fachereich Carsten schrieb: > Ist das bei euch auch so gewesen? Mein Prof bezeichnete das als "nötige Anpassung" um der "durch die Globalisierung entstehende Inflation der Noten" entgegen zu wirken.
Ich stimme tendenziell zu. Im Internet habe ich einen sehr, sehr, sehr, sehr interessanten Kommentar eines wissenschaftlichen Mitarbeiters gefunden, der erhellende Einblicke in die Hochschullandschaft bringt. (Google-Schlagworte: Bewertung + Abschlußarbeit Diplomarbeit Bachelorarbeit Masterarbeit) http://www.wer-weiss-was.de/theme43/article6469874.html#6473010 Ich gehöre selbst zu den Betroffenen, die mit einer relativ schlechten Diplombewertung bestraft wurden, aber ich gehöre eher zur Seite der begabten Studenten. Dem Professor mißfiel die Art und Weise, wie ich die Probleme löste. Ich will nicht näher darauf eingehen, sonst kommt mir sofort die blanke, kalte Kotze wieder hoch. Kurz und gut: Ihm gefiel der Diplomvortrag nicht, ihm gefiel das Frage-und-Antwort-Spiel nicht, es wäre alles "nicht nach seinem Geschmack" gewesen. Er wollte mir eine vernichtende Bewertung erteilen. Diese wurde in einem handfesten Streit von meinem Betreuer und zwei zusätzlichen Gutachtern hinter verschlossenen Türen "zurechtgebogen". Vor der Diplomarbeit stand ich "gut"/"sehr gut" und wäre der Abschluß des Studiums nach Plan gelaufen, hätte ich meine Zielsetzung, nämlich mit "sehr gut" abzuschließen, bequem geschafft. Ich bekam schließlich eine grenzwertige 2.0 (Diplomarbeit und Diplomverteidigung zusammengerechnet). Diplomendnote 1.8 - Prädikat "gut". Ich bin der einzige im Matrikel, der sich durch seine Diplomarbeit verschlechterte. :-( Zwar bin ich trotzdessen noch immer einer der Besten (bestes Viertel), aber die meisten, die von dem Ergebnis hörten, dachten erst, ich wöllte sie veralbern. Ich saß schließlich auch eine Weile an dem Kram. Anspruchsvolles Thema, es mußte viel und komplizierte Mathematik bewegt werden, es mußten verzwickte physikalische Betrachtungen rein und MATLAB wollte mit Programmcode vollgestopft werden. Das Thema lag bereits eine Weile herum, da sich keiner traute. Definitiv kein 08/15-Thema. Mein Betreuer schickte mir später das Gutachten per E-Mail. Einschätzung der Diplomarbeit: exzellent; sehr gute Problemlösung, bestmögliche äußere Form. Wegen zuviel und zu frechen Müßigganges 1.3 :-) Das heißt, der Professor überging sämtliche objektiven Einschätzungen der erbrachten Leistung und setzte die Bewertung absolut willkürlich fest. Er hatte vor der Verteidigung die Arbeit nicht gelesen und hat das bis zum heutigen Tag nicht getan. Die Kritik richtete sich größtenteils gegen Sachen, die er "anders gemacht hätte" und die ihm "nicht schmecken". Kein Sterbenswörtchen gegen die Substanz, d.h. gegen die wissenschaftliche Methodik, gegen die Mathematik, gegen die Elektrodynamik, gegen die Programmiererei, gegen die sprachliche Qualität. Danach war ich endgültig bedient in Deutschland und wollte nur noch weg, weg, weg von diesem deutschen Irrwitz. ;-) Jedenfalls liegt meine Diplomurkunde irgendwo belanglos in der Ecke, die Amerikaner interessieren die Noten ohnehin nicht, doch das Diplomgutachten steht eingerahmt auf dem Schreibtisch. :-) Später ließ mein Betreuer auch durchblicken, daß der Prof mir eine reindrücken wollte, weil ich nicht die volle Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter annahm, die er für mich schuf, sondern lieber in die USA gegangen bin. (Als ich vom Praktikum wieder nach Deutschland kam, wußte ich nicht, ob die Amis sich jemals wieder melden und hielt mir alle Optionen offen, d.h. auch die Promotion.) Die Sekretärin bestätigte in kleiner Runde bei Kaffee und Kuchen, daß er sehr nachtragend ist und hinter den Kulissen ähnliche Konflikte immer wieder zwischen ihm und Professorenkollegen ausbrechen. Ahoi
Ich hab selbst schon 3x eine Diplomarbeit betreut Diplomarbeiten sollten auch nicht schlechter als 2.0 sein. Aber eine 1.7 entspricht nicht etwa einer 3.0. Im Gegenteil. Eine Arbeit mit 1.7 hätte, wenn sie ein Elektroniker als Gesellenprüfung abgeben würde, eher eine 1.0 1x 1.0: Diese Diplomarbeit hat wirklich geglänzt. 1x 1.2: Vergleich verschiedener Audio-Kodierungsverfahren + Demoelektronik. Elektronik wurde gebaut. Schaltpläne Layout, Doku alles bestens. Aber bei der Auswahl der Kodierungsverfahren (was ein zentraler Punkt war) hatte der Student lediglich geschrieben: A klingt besser als B, B aber besser als C. Als Referat oder Gesellenprüfung wäre es eine 1.0 gewesen. Aber in einer Diplomarbeit hätte man sich den Vergleich etwas wissenschaftlicher vorgestellt. Oder man hätte wenigstens eine kleine Umfrage gemacht oder 2-3 Kommilitonen befragt und die Ergebnisse mit aufgenommen. 1x 3.0: Am Dienstag war Abgabe. Am Freitag hat er mit der Doku begonnen. 22 Seiten wurden es. Wäre vielleicht als Schüler-Referat mit einer 2 durchgegangen.
@ urs: Der Notenvergleich ergibt doch keinen Sinn. Während bei einem Gesellenstück eine theoretische Ausarbeitung nicht zwingend nötig ist, ist bei einer Diplomarbeit ein handwerklicher Teil nicht zwingen nötig. Es ist problemlos möglich, dass eine Diplomarbeit mit 1 benotet wird, als Gesellenstück aber keine Chance auf etwas anderes als 5 hat. Und der Vergleich Referat-Diplomarbeit: Nun, auch die Abschlussarbeit einer HTL nennt sich seit einiger Zeit Diplomarbeit. Aber keine halbwegs seriöse Diplomarbeit eignet sich als Referat, weder vom Umfang noch vom Inhalt. Wenn wir in der Schule Pflichtenheft, Datenblätter und/oder ähnliches als Referat runtergebetet hätten, hätte uns der Lehrer aus der Klasse geworfen. Wenn bei Dir Gesellenstück-Diplomarbeit-Referat austauschbar sind, dann läuft da eindeutig etwas falsch.
@ Dipl.-Gott: was schreibst Du denn hier für einen Roman wegen einer gelanglosen Geschichte? Prof aufs Maul hauen und woanders seine Arbeit machen. So einfach kann das Leben sein ... Rosa
@urs: Nichts für Ungut, aber der Vergleich hinkt doch etwas. @Doktor: Ich denke nicht, das man bei der Diplom-Notenvergabe eine Gauß- Verteilung erwarten kann. Jeder hat ja ein anderes Thema und damit andere Aufgaben und andere Betreuer. Außerdem: Warum sollte jemand, der sich 7 oder 9 Semester lang durch alle Prüfungswidrigkeiten durchgeboxt hat, es dann in seiner Diplomarbeit schleifen lassen ? Eine 1.0 ist eine 1.0 und eine 2.0 ist eine 2.0. Fertig.
Leider sagen die Noten wenig über die Qualität der Arbeit und mehr über den Stil des Betreuers aus. Man muss sich immer die Leute anschauen, sich auf die Note zu fixieren ist albern.
Dipl.-Gott schrieb: > Danach war ich endgültig bedient in Deutschland und wollte nur noch weg, > weg, weg von diesem deutschen Irrwitz. Weil es ja auch überall in Deutschland so ist, ne? Ernsthaft: Wenn ein Professor als schwierig gilt, dann bekommt man das doch vorher mit, und sucht sich so jemanden eben gerade NICHT aus, um seine Diplomarbeit bei ihm zu absolvieren. Hat was mit sozialer Intelligenz zu tun. Ich weiß, darin sind viele Ingieure und Informatiker nicht gerade berauschend gut.
Nach meiner Erfahrung werden Diplomarbeiten, die mit 4,0 zu enden drohen, in der Regel abgebrochen. Deswegen kommt so eine Note auch nur selten vor. Davon abgesehen habe ich noch nicht erlebt, dass die Note der Diplomarbeit irgendwen interessiert hat. Wenn der Inhalt für den ersten Job relevant ist, wird das Thema beim Bewerbungsgespräch sowieso intensiv diskutiert und es zeigt sich schnell, ob derjenige das drauf hat, wenn nicht ist das eine Note unter vielen. Ich war schon ein halbes Jahr im Beruf, als ich die Note bekommen habe. Gruss Axel
Ich habe Informatik an einer privaten FH studiert. Die haben so gut wie niemand durchfallen lassen, sonst hätten sie ja weniger verdient. Prüfungen durften - je nach Professor - fast beliebig oft wiederholt werden. Einige haben aber von sich aus aufgegeben, weil ihnen das Studium zu schwer war oder zu teuer wurde. So ca. 15 % haben das Studium nicht beendet. Normalerweise hätte es mindestens doppelt soviel sein müssen, so faul und unfähig wie einige waren. Die Krönung war die Mathe-Prüfung. Bei der ersten Prüfung sind ca. 50% durchgefallen. Bei der Nachprüfung wurden dann fast dieselben Fragen nochmal gestellt und alle hatten eine 1 vor dem Komma. Gut, mir kann das egal sein, ich hatte schon in der ersten Prüfung eine 1,0. Aber wenn ich in der ersten Prüfung vielleicht eine 2 oder 3 gehabt hätte, dann hätte mich das maßlos aufgeregt, dass die Totalversager nachher eine besser Note haben als ich. Und das für 500 - 600 € Studiengebühren im Monat.
Zuckerle schrieb im Beitrag #2497735: >> Autor: Axel (Gast) >> Datum: 12.01.2012 11:50 > >> Davon abgesehen habe ich noch nicht erlebt, dass die Note der >> Diplomarbeit irgendwen interessiert hat. > > War bei mir genau so, da haben überhaupt keine Noten interessiert. Die Note vielleicht nicht. Aber der Inhalt ist schon für viele von Bedeutung. Mal abgesehen davon ist es noch viel wichtiger, dass man Kontakte hat und vorher schon mal irgendwo irgendwie nen Fuß in der Tür hatte in Form eines Praktikums oder was auch immer.
Mark Brandis schrieb: > Weil es ja auch überall in Deutschland so ist, ne? Ernsthaft: Wenn ein > Professor als schwierig gilt, dann bekommt man das doch vorher mit, und > sucht sich so jemanden eben gerade NICHT aus, um seine Diplomarbeit bei > ihm zu absolvieren. Hat was mit sozialer Intelligenz zu tun. Ich weiß, > darin sind viele Ingieure und Informatiker nicht gerade berauschend gut. Dummes Gewäsch. Wir bekamen das nicht wirklich mit und keinesfalls in der Größenordnung, wie es sich hinterher rausstellte. Ich kann es auch nicht ändern, aber für diese Fehleinschätzung seines Charakters wurde ich eben bestraft. Ich frage mich außerdem, wie Du immer dazukommst, allen möglichen Leuten hier im Forum immerfort mit der sozialen Intelligenz zu kommen. Ich sehe das in einer Reihe von Themensträngen und immer deplaziert und am Kern der Sache vorbei. Hauptsache rumgepoltert. Ganz großes Tennis. :D
Es mangelt einigen Forenteilnehmern hier offensichtlich an emotionaler Intelligenz, auch EQ genannt.
Zuckerle schrieb im Beitrag #2497989: >> Autor: Hobbypsychologe (Gast) >> Datum: 12.01.2012 13:55 > > Was bist du denn für ein Hampelmann? Wer im Glashaus sitzt.....
Dipl.-Gott schrieb: > Wir bekamen das nicht wirklich mit Du willst mir erzählen, dass man von einem Prof, bei dem man eine bis mehrere Vorlesungen gehört hat und Klausuren geschrieben hat, nicht mitbekommt wie er so tickt?
Zuckerle schrieb im Beitrag #2497989: >> Autor: Hobbypsychologe (Gast) >> Datum: 12.01.2012 13:55 > > Was bist du denn für ein Hampelmann? Besuchen Sie mich bitte in meiner Praxis. Vielleicht kann ich Ihnen noch helfen.
Mark Brandis schrieb: > Du willst mir erzählen, dass man von einem Prof, bei dem man eine bis > mehrere Vorlesungen gehört hat und Klausuren geschrieben hat, nicht > mitbekommt wie er so tickt? Manche Leute können sich halt gut verstellen.
Mark Brandis schrieb: > Dipl.-Gott schrieb: >> Wir bekamen das nicht wirklich mit > > Du willst mir erzählen, dass man von einem Prof, bei dem man eine bis > mehrere Vorlesungen gehört hat und Klausuren geschrieben hat, nicht > mitbekommt wie er so tickt? Korrekt. Das will ich Dir des weiteren auch nicht erzählen, sondern das ist schlicht und ergreifend die Realität. Warum? Der angesprochene Prof konnte sich benehmen und über seine formale Fassade Charakterschwächen verdecken. Hinter verschlossenen Türen krachte es dann gewaltig. Selbstverständlich bekommt man solche Sachen als Student schwer oder eher gar nicht mit. Dummerweise gehörte ich zu der kleinen Gruppe innerhalb des Matrikels, die ihn relativ gut fanden. Ich wußte, daß er beruflich gut gewesen ist, bevor er an die Uni kam und er in Fachkreisen auch als elektrotechnisches Schwergewicht galt. Daß ich mit der Nichtwahrnehmung der Promotionsstelle und mit der Wahrnehmung universitärer Freiheiten strategisch in eine Jauchegrube fiel und von ihm in eine schlechte Schublade gesteckt wurde, bekam ich nicht einmal mit. Diese Charakterschwächen kannte in dieser Form niemand von uns. Einige Mitstudenten mochten ihn generell nicht, aber nur aus dem Grunde, daß er sie in den mündlichen Prüfungen, wie ich schon schrieb, dumm behandelte. Mir gegenüber verhielt er sich im Universitätsalltag immer korrekt. Menschen sind verschieden und nicht jeder ist extrovertiert oder läßt sich im Berufsleben gehen wie im Privatleben. Daß es zu solchen zwischenmenschlichen Selbstverständlichkeiten überhaupt große Diskussionen gibt. Das wiederrum läßt mich Rückschlüsse zur "emotionalen Intelligenz" diverser Gestalten hier ziehen.
Mag ja alles sein, nur wenn der betreffende Professor schon länger an der Hochschule gewesen ist, dann hätte ich jetzt angenommen dass man zumindest in der Fachschaft sowas schon mal mitbekommen hat. Oder vielleicht kommt es mir auch so vor, weil ich selbst in der Fachschaft war.
Beitrag #7780893 wurde von einem Moderator gelöscht.
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