Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Auswertung Signal 0-30mV (Auflösung <5μV)


von Peter Thönen (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen

Ein Sensor welcher Signale zwischen 0 und 30mV ausgibt, möchte ich gerne 
auslesen. Die Auflösung sollte mindestens  betragen.

Als mögliche A/D-Wandler habe ich den MCP3550-50 von Microchip und den 
MAX11200 von Maxim ausgemacht. Denkt ihr, diese würden meine 
Anforderungen erfüllen? Oder würdest ihr andere Typen/Hersteller 
empfehlen?

Vielen Dank bereits im Voraus.

von Peter Thönen (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen

Ein Sensor welcher Signale zwischen 0 und 30mV ausgibt, möchte ich gerne
auslesen. Die Auflösung sollte mindestens 5μV betragen.

Als mögliche A/D-Wandler habe ich den MCP3550-50 von Microchip und den
MAX11200 von Maxim ausgemacht. Denkt ihr, diese würden meine
Anforderungen erfüllen? Oder würdest ihr andere Typen/Hersteller
empfehlen?

Vielen Dank bereits im Voraus.

von Ingo (Gast)


Lesenswert?

Peter Thönen schrieb:
> Die Auflösung sollte mindestens 5μV betragen.
Du weißt, dass 5µV schnell im Rauschen untergehen? Warum sich die Leute 
es immer schwerer machen als nötig...

Bei solchen kleinen Signalen würde ich das Signal erstmal aufbereiten, 
damit man damit "arbeiten" kann; sprich Verstärken und Filtern.

Dann ist die Verarbeitung auch nicht mehr so schlimm.



Grüße,
Ingo

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Peter Thönen schrieb:
> Hallo zusammen
>
> Ein Sensor welcher Signale zwischen 0 und 30mV ausgibt, möchte ich gerne
> auslesen. Die Auflösung sollte mindestens 5μV betragen.

Das sind mehr als 12Bit. ist Du Dir sicher, das Dein Sensor eine
derart hohe Genauigkeit hat?
Gruss
Harald

von Peter Thönen (Gast)


Lesenswert?

@Ingo
Ja, dieser Problematik bin ich mir bewusst. Deshalb bin ich auch etwas 
verunsichert und hoffe ihr könnt mir vielleicht einige Tipps geben.
Verlagert ein Verstärken die Problematik nicht einfach? Sprich das 
Rauschen, etc. wird einfach verstärkt und wird schlussendlich doch vom 
ADC eingefangen?

@Harald
Laut dem Datenblatt ist diese Genauigkeit tatsächlich vorhanden. 
Ähnliche Messgeräte messen den Sensor sogar mit 1μV Genauigkeit 
(~15Bit).

Würdet ihr eine vorangehende Verstärkung empfehlen, oder kann das Signal 
direkt mit dem ADC verbunden werden?

von Helmut L. (helmi1)


Lesenswert?

Peter Thönen schrieb:
> Würdet ihr eine vorangehende Verstärkung empfehlen, oder kann das Signal
> direkt mit dem ADC verbunden werden?

Du wirst wohl kaum einen ADC finden der einen Fullscale Bereich von 30mV 
hat.
Da ist erstmal Verstaerken und Filtern angesagt.

von Ingo (Gast)


Lesenswert?

Peter Thönen schrieb:
> Würdet ihr eine vorangehende Verstärkung empfehlen, oder kann das Signal
> direkt mit dem ADC verbunden werden?
Das hängt natürlich von deiner Signalquelle ab.

> Verlagert ein Verstärken die Problematik nicht einfach?
In gewisser weise schon. Du musst halt n sauberes Layout haben und 
sinnvoll dimensionierte Filter.



Grüße,
Ingo

von Dennis (Gast)


Lesenswert?

Nimm den 11206, der hat nen PGA drinne.

von Gustl (Gast)


Lesenswert?

Entschuldige bitte, wenn ich evt. nerve Peter, aber verrate  mir bitte 
mal, was das für ein Sensor /(- Anwendung) sein soll, der eine solche 
hohe Auflösung bei diesem Messbereich sinnvoll machen können sollte....?

von Arc N. (arc)


Lesenswert?

Gustl schrieb:
> Entschuldige bitte, wenn ich evt. nerve Peter, aber verrate  mir bitte
> mal, was das für ein Sensor /(- Anwendung) sein soll, der eine solche
> hohe Auflösung bei diesem Messbereich sinnvoll machen können sollte....?

Ich würde mal auf DMS o.ä. tippen. ADCs dann die "üblichen 
Verdächtigen": AD7794, CS5534, AD7195

von Peter Thönen (Gast)


Lesenswert?

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

@Gustl, absolut berechtigte Frage ;) es handelt sich um ein 
Sonneneinstrahlungssensor. Dessen originales Auslesegerät bietet jedoch 
keinerlei Auslesemöglichkeit und ich kann die Daten somit nicht 
automatisiert speichern. Darum möchte ich gerne ein eigenes Interface 
aufbauen. Laut den Spezifikationen des Auslesegeräts bietet dieses eine 
Genauigkeit von 1μV.
Da mir dies etwas gar hochgegriffen scheint, habe ich die Genauigkeit 
mal auf 5μV festgelegt. Allerdings glaube ich, dass wohl 30μV auch schon 
genügen würden.

@Dennis, Arc: Net Vielen Dank für die Vorschläge, PGA scheint hier das 
optimale Mittel zu sein. Somit müsste ich nur noch die entsprechende 
Glättung/Filterung am Eingang machen. Wie geht man in so einem Fall vor? 
Gibt es irgendwelche Standards/Regeln welche zur Berechnung der Filter 
normalerweise angenommen werden?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Peter Thönen schrieb:
> Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
>
> @Gustl, absolut berechtigte Frage ;) es handelt sich um ein
> Sonneneinstrahlungssensor.

...also im Endeffekt vermutlich eine Photodiode. Da misst man
typisch einen Strom. Als erstes Bauelement dahinter verwendet
man typisch einen OPV als Strom-Spannungs-Wandler.
Gruss
Harald

von Peter Thönen (Gast)


Lesenswert?

@Harald: In diesem Fall handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine 
Thermosäule welche eine zur Strahlungsintensität proportionale Spannung 
erzeugt. Somit sollte eigentlich nur eine Glättung des Signals notwendig 
sein, oder täusche ich mich da?

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Peter Thönen schrieb:
> @Harald: In diesem Fall handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine
> Thermosäule welche eine zur Strahlungsintensität proportionale Spannung
> erzeugt. Somit sollte eigentlich nur eine Glättung des Signals notwendig
> sein, oder täusche ich mich da?

Naja, wenn da wirklich nur 30 mV rauskommen, würde ich doch als
erstes einen Verstärker mit dem Faktor ~10 setzen, um einen
normalen ADC nutzen zu können. Dieser Verstärker müsste natürlich
entsprechend sorgfältig konstruiert werden, damit er das Rauschen
nicht mehr als nötig vergrössert.
Gruss
Harald

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> MAX11200

Warum gerade den, der nichts taugt, warum nicht MAX11206 ?

Der macht durch eingebauten OpAMp aus 30mV * 128 = 3.84V
und damit knapp über FullScale von 3.6V für beste Auflösung,
UND löst den Messbereich mit 20 bit auf, also 30mV->28nV.

Dann muß man nur noch gucken, welcher Art die Fehler sind,
aber in Summe sind sie kleiner als 1uV. Es reicht sogar der
billigere MAX11213. Der A/D-Wandler ist also sicher nicht
das Problem  problematischer ist schon der Einfluss von
Temperaturänderungen auf Lötstellen als Thermospannung,
man muß auf jeden Fall Kompensationsmessungen machen.

> Sonneneinstrahlungssensor

Wie wäre es mit TSL230, der misst sogar genau das, was in einer 
Photovoltaik-Solarzelle den Strom erzeugt und ignoriert, was keinen 
Strom bringt.

von Peter Thönen (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@MaWin: Vielen Dank für deinen Vorschlag. Ich habe dies mal umgesetzt 
(siehe Anhang).

Allerdings bin ich mir noch immer nicht sicher, wie ich die Filter am 
besten gestalte. Hat da jemand Vorschläge? Das Signal verändert sich nur 
sehr langsam (Änderungen über Minuten). Somit können alle frequenten 
Anteile ausgefiltert werden.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

1.5uF sind ja schon recht heftig, die dämpfen hohe Frequenzen nicht 
mehr. Viel bringt viel ist vielleicht nicht der richtige Ansatz.
Man könnte
- bei langen Leitungslängen Schutzdioden nach VCC und GND einbauen
- bei Antennenwirkung Ferrite einbauen, vor allem Gleichtaktdrosseln

Da du dich natürlich nicht äussrst, WAS du anschliesst, weiß man nicht, 
ob es Sinn macht. Für mich sieht's falsch aus. Mit fehlt ein 
Gleichstrompfad.

von Peter Thönen (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

@MaWin: Vielen Dank für den Hinweis, habe sie nun auf 100nF verkleinert.

Gibt es noch weitere Massnahmen welche das Rauschen noch weiter 
verhindern könnten?

von Ingo (Gast)


Lesenswert?

Hmmm... Shottky-Dioden... Das ist immer ein zweischneidiges Schwert. Du 
muss immer bedenken, dass die schonmal 100µA Sperrstrom durchlassen und 
deine Messung verfälschen! Würde ich weglassen!

Grüße,
Ingo

von Peter Thönen (Gast)


Lesenswert?

@Ingo: Vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich werde deinen Tipp 
berücksichtigen.

Gibt es den Dioden welche sich mit minimalstem Sperrstrom dennoch als 
Schutzdioden eignen?

von Helmut L. (helmi1)


Lesenswert?

Peter Thönen schrieb:
> Gibt es den Dioden welche sich mit minimalstem Sperrstrom dennoch als
> Schutzdioden eignen?

Ja nimm Sperrschichtfets. Bei denen ist der Leckstrom wesentlich kleiner 
als bei einer Diode.

http://www.elektronik-labor.de/Projekte/PicoAmp.html

von Peter Thönen (Gast)


Lesenswert?

Helmut Lenzen schrieb:
> Ja nimm Sperrschichtfets. Bei denen ist der Leckstrom wesentlich kleiner
> als bei einer Diode.

Besten Dank, wieder was dazugelernt ;)

Könnte die Messung noch irgendwie weiter verbessert oder stabilisiert 
werden?
 Welche Massnahmen könnte man nebst Kondensatoren und Schutzdioden noch 
realisieren?

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.