Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Das ewige Thema - Akkucontroller BQ2040 zurück setzen


von Old P. (Gast)


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Hallo,
auch mich hat es bei einem älteren Notebook wieder erwischt: Der Akku 
ist (scheinbar) tot. Also flugs geöffnet und direkt an den Zellen 
gemessen. Dort stehen so ca. 2,8 bis 3.3Volt an, sollten also nach einem 
händischen Balancieren wieder halbwegs gehen. Nur dieser scheiß 
BQ-Controller weigert sich Strom zum oder vom Akku durchzulassen. Er 
wird weder geladen, noch entladen. In den Weiten des Netzes habe ich ja 
schon viel gelesen. Da werden aberteuerliche Verdrahtungen zu 
Parallelport und Tatsturanschluss vorgenommen um den EEprom (24C01) zu 
resetten. Ok, Programmiergeräte für diesen EEprom habe ich gleich 
mehrfach, ablöten ginge auch, doch wo muss ich auf welcher Adresse was 
in dem HEX-Geraffel verändern? Englisch gehört nun nicht gerade zu 
meinen Kernkompetenzen ;-) deshalb ist das Ganze für mich ein Stochern 
im Nebel.
Soweit ich weis werden im EEprom neben Herstellerdaten, Kapazität des 
Akkus auch noch Anzahl der Ladezyclen und eventuell Fehlermeldungen 
abgelegt, nur an welcher Stelle?
Ich könnte mir wieder einen neuen Akku kaufen doch nachdem das nun zum 
x-ten Mal passiert (habe schon einige Leichen von anderen Notebooks zu 
liegen) würde ich da doch mal gerne Hand anlegen.

Old-papa

von Stephan (Gast)


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tja das steht alles im Datenblatt des BQ. Und die Tabelle mit den Werten 
ist laaaaaaaaang. Das Risiko das der LiIo Akku hoch geht übrigens auch.

von Klaus2 (Gast)


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...mal abegsehen davon sind 2.8V eigentlich schon übel. bei 3.0v ist 
schluss, "sagt man". die BQ dinger sind meistens ziemlich unter 
verschluss, solltest du da wirklich konkrete daten kennen, was wie wo zu 
falshen wäre, würde mich das wundern. auch sollen teile sehr 
kundenspezifisch kodierbar sein. generell hast du natürlich recht, dass 
es schade um die akkus ist. aber nirgendwo habe ich auch nur den 
schimmer einer hoffnung gelesen, dass die wiederbelebung gehen 
würde...oder es wird aus kommerziellen interessen der erfolgreichen 
"hacker" nicht verraten.

oder wie sieht das der rest?

Klaus.

von Peter D. (peda)


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Old -papa schrieb:
> auch mich hat es bei einem älteren Notebook wieder erwischt:

Worauf bezieht sich das "auch"?

Ich habe diverse alte Akkus und die werden zwar geladen, sind jedoch 
schnell wieder runter. Nur ein Akku war ganz tot und nach Aufmachen war 
wirklich eine Zelle 0V.

Wenn der Akku >4 Jahre auf dem Buckel hat, lohnen sich keine Experimente 
mehr, hau weg das Ding.


Peter

von Old P. (Gast)


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Hallo,
erstmal danke für die schnellen Antworten.

@Stefan,
mach Dir mal keine Sorgen, erstens geht so ein LiPo-Akku nun auch nicht 
gleich beim ersten Husten hoch und zweitens weis ich nach gut 45 Jahren 
Elektronik schon was ich mache. das Datenblatt habe ich wohl und die 
Tabelle ist wirklich lang und zu allem Übel auch noch in einer Sprache, 
die ich nie recht gelernt habe (Russisch ginge eher....)

@Klaus2,
ja, 2,8V wären schon übel, doch auch mit funkelnagelneuen Zellen (hätte 
ich sogar da) kann ich diese Leiche nicht wiederbeleben. Andererseits 
scheint es mir, dass da von den herstellern absichtlich (warum auch 
immer) was gedreht wird. Bei meinem Samsung war der Akku am Vortag noch 
topfit (wenig genutzt) und am nächsten Tag (oder 2-3 Tage) vollkommen 
tot. das konnte nicht sein, also auch auf gemacht und alle Zellen waren 
im grünen Bereich! Nur der Controller lies da nix mehr durch.

@Peter,
"Auch" meint, dass es ja im Netz einige Hinweise zu solch komischem 
Akkugedöhns gibt. Die Akkus sind teilweise deutlich über 4 Jahre, aber 
beim Samsung auch unter 2 Jahre. Bisher habe ich davon Zellen im 
Modellbau und für Lampen weiter verwendet, ging problemlos, die waren 
noch sehr gut. Nur der BQ... macht Zicken.

Old-papa

von Stephan (Gast)


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Klaus2 schrieb:
> aber nirgendwo habe ich auch nur den
> schimmer einer hoffnung gelesen, dass die wiederbelebung gehen
> würde...oder es wird aus kommerziellen interessen der erfolgreichen
> "hacker" nicht verraten.

das stimmt so nicht. Ich kenne jemand der das kommerziell macht 
(Remarketing bei Notebooks). Allerdings weis ich nicht wie die 
Laufzeiten dann sind. Für mich habe ich das Thema damals eingestellt. 
Such mal nach Batteryworkshop.
http://sbworkshop.com/

von Olaf (Gast)


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> Nur dieser scheiß BQ-Controller weigert sich Strom zum oder vom
> Akku durchzulassen.

Das ist wahrscheinlich Quatsch. Es sollte kein Problem sein diese 
Controller beliebig zu programmieren. Ich selber habe das schon
beim BQ2050 gemacht. Dein Problem ist aber etwas anderes. Wenn die
Lithiumzellen alt und verbraucht sind dann aendert sich ihre Kapazitaet
nicht so sehr. Was sich aber aendert ist der Innenwiderstand. Wenn dann
eine kurzeitige Spitzenlast entsteht, z.B weil die Festplatte anlaeuft,
dann sinkt die Spannung an den Zellen unter einem Grenzewert und der
Controller schaltet ab. Dann muss man sich einfach neue Zellen kaufen!

Ein umprogrammieren kann eventuell Sinn machen wenn man neue Zellen hat 
um die Ladecontroller auf die neue Kapazitaet anzupassen.


Oh..und noch was. Wenn man einen krass fetten Monsterlaptop hat dann 
sind im Akku immer 2-3 Zellen parallel geschaltet und davon dann 2 oder 
3 Stueck in Serie. Wenn man jedoch einen sehr kleinen Laptop hat, z.B 
die kleinen von Panasonic, dann sind da immer Einzelzellen in Serie. 
Dort sind besondere Akkus mit besonders kleinem Innenwiderstand verbaut. 
Wenn man da irgendeinen Billigmuell einbaut dann bringen neue Zellen 
keine Besserung.


Olaf

von Klaus2 (Gast)


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Hallo zusammen,

- trennt man die zellen ab, wars das endgültig (das merkt das board) - 
so würde ich es machen + siehe old-pappa
- sbbattery ist sicherlich kommerziell?
- bq2050 programmiert? was genau musstest du da abändern? woher die 
infos?

Klaus.

von Olaf (Gast)


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> - bq2050 programmiert? was genau musstest du da abändern?

Keine Ahnung, ist schon so fuenf Jahre her.

> woher die infos?

Datenblatt +Gehirn einschalten.

Olaf

von Old P. (Gast)


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Olaf schrieb:
>> Nur dieser scheiß BQ-Controller weigert sich Strom zum oder vom
>> Akku durchzulassen.
>
> Das ist wahrscheinlich Quatsch.

Nö, ist es ganz und gar nicht! Wenn der Akku mal unter eine bestimmte 
Spannung kommt (oder nur eine Zelle bzw. Zellenblock) ist Essig. Der 
BQ... merkt das, schreibt irgendwo irgendwas in das Eeprom und Ende im 
Gelände!
Jedes mal wenn der Akkus benutzt werden soll (Laden oder Entladen) 
schaut Kollege BQ.. dort nach und stellt fest: Ätsch hier geht nix 
mehr....

> Es sollte kein Problem sein diese
> Controller beliebig zu programmieren. Ich selber habe das schon
> beim BQ2050 gemacht.

Na dann immer her mit Deinen Erkenntnissen! Ich habe das noch nicht 
gemacht und sehe das als ein wesentliches Problem an.

> Dein Problem ist aber etwas anderes. Wenn die
> Lithiumzellen alt und verbraucht sind dann aendert sich ihre Kapazitaet
> nicht so sehr. Was sich aber aendert ist der Innenwiderstand. Wenn dann
> eine kurzeitige Spitzenlast entsteht, z.B weil die Festplatte anlaeuft,
> dann sinkt die Spannung an den Zellen unter einem Grenzewert und der
> Controller schaltet ab. Dann muss man sich einfach neue Zellen kaufen!

Stimmt nicht ganz ;-) Wenn die Zellen im Orkus sind, ist der 
Innenwiderstand hin, das stimmt. Wenn ich aber nun neue Zellen kaufe, 
kann ich mir die auch ans Ohr löten, im Akkupack sind die völlig 
nutzlos. Das habe ich ja schon mindestens 2x durch. Warum? Siehe vier 
Abs. höher...

> Ein umprogrammieren kann eventuell Sinn machen wenn man neue Zellen hat
> um die Ladecontroller auf die neue Kapazitaet anzupassen.

Wie schon geschrieben, immer her mit Deinen Erkenntnissen.

> Oh..und noch was. Wenn man einen krass fetten Monsterlaptop hat dann
> sind im Akku immer 2-3 Zellen parallel geschaltet und davon dann 2 oder
> 3 Stueck in Serie.

Das ist selbst bei meinem kleinsten Mörkel-Notebook so, die Erkenntnis 
ist nun nicht neu. Wer (wie ich) so einen Akku auf hatte, stolpert ja 
geradezu über die parallelen Zellen.

> Wenn man jedoch einen sehr kleinen Laptop hat, z.B
> die kleinen von Panasonic, dann sind da immer Einzelzellen in Serie.
> Dort sind besondere Akkus mit besonders kleinem Innenwiderstand verbaut.
> Wenn man da irgendeinen Billigmuell einbaut dann bringen neue Zellen
> keine Besserung.

Wenn man einen vergurkten BQ.. hat bringen Zellen erstmal überhaupt 
nichts, weder billige noch die teuersten Designerstücke. Man(n) muss 
nämlich erstmal ganz bestimmte Zellen im EEprom verändern und schon sind 
wir wieder am Ausgangspunkt meiner Frage. Nämlich welche?

Gruß
Old-Papa

von W.S. (Gast)


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Wenn du ein ohnehin vergurktes Akkupack hast, dann löte doch den EE aus 
und lies ihn erstmal aus. Anschließend würde ich ihn einfach 
generallöschen und mein Glück nochmal versuchen. Ach ja, was für ein EE 
ist es denn? Vielleicht gibt es ne Möglichkeit, dem BQ das Schreiben in 
den EE abzugewöhnen?

W.S.

von Old P. (Gast)


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Hallo W.S.

den EE auslöten ist überhaupt kein Problem, mach ich auch. Den werde ich 
dann auslesen und die Datei sichern. Soweit alles logisch. Doch mit dem 
Generallöschen habe ich Bauchschmerzen. Im EE steht z.B. die 
Akkuspannung, die nominelle Kapazität (daraus errechnet sich der 
Ladestrom) und und und.
Und dann sind da halt noch die berühmten Zellen zur Speicherung von 
Akkudefekt und Anzahl der Ladezyclen. Eigentlich sind nur diese zu 
löschen.... Das Schreiben abgewöhnen wird auch nicht helfen, er schreibt 
ja auch die aktuell gemessene Akkukapazität rein. Daraus errechnet z.B. 
Windows die noch mögliche Akkulaufzeit. Das alles per SMBus, den kann 
man auch belauschen. Der BQ... hat aber zwei dieser Busse (habe ich 
zumindest so gelesen) einen zum PC, der liegt am Power-Verbinder zum PC 
an und dann noch einen zum EE. Den kann man zwar auch belauschen (wenn 
man kann, ich erstmal nicht), man muss halt irgendwie verdrahten. Und 
dann muss man noch verstehen, was man da belauscht. Einfacher wöäre zu 
wissen, welche Zellen zu ändern sind. Es wird sicher nur ein einziges 
gesetztes Bit auf einer Adresse sein, nur wleches....?

Old-Papa

PS: Es ist ein 24C01, zumindest im aktuellen Fall.

von Ichbins (Gast)


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Wenn ich mir die Preise der Akkus so ansehe, lohnt es sich meiner 
Meinung nach nicht die Zellen zu tauschen.
Aber da es mitlerweile immer schlimmer wird, denn selbst Akkuschrauber, 
Tintenpatronen und Co haben mitlerweile alle irgendwelche µC verbaut, 
die eigentlich machen was sie wollen. Und ob das im legalen Bereich 
liegt lasse ich auch mal im Raum stehen.

Was man machen könnte waere einen neuen, gleichwertigen Akku kaufen und 
das frische EEPROM dort auslesen. Das frische EEPROM mit dem alten 
tauschen und gucken was passiert. Kann man ja mit einem DIL machen um 
nicht auch noch den frischen Akku zerlegen zu müssen.

Nur so eine Idee, mit EEPROMs habe ich nie wirklich was gemacht.

Unsinnig ist es natürlich auch, wenn man nur einen Akku dieses Typs 
braucht.

Bei einer ganzen Batterie von Akkuschraubern in einer größeren Werkstatt 
mit etlichen Akkus aber schon lohnender.
Auch bei meinen Tintenpatronen ist so ein Ding drin. Die Tinte ist noch 
nicht alle, wird aber für Tot erklärt. Machen kann ich dagegen nichts, 
denn für diese Patronen gibt es, soweit ich weiss keinen Hack.

von W.S. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Sollte doch alles eigentlich nicht sooo schwer sein, siehe angehängte 
Datei. Der I2C-Bus ist im idle high und wenn der BQ I2C-konform 
funktioniert, dann braucht man das EEPROM nicht mal auszubauen, um es 
auszulesen.

Also, lies mal das EE aus und poste dann die Ergebnisse. Alternativ 
kannst du ja auch über die Batterieklemmen mit dem BQ korrespondieren 
und über ihn die Daten bekommen.

W.S.

von Old P. (Gast)


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W.S. schrieb:
> Sollte doch alles eigentlich nicht sooo schwer sein, siehe angehängte
> Datei. Der I2C-Bus ist im idle high und wenn der BQ I2C-konform
> funktioniert, dann braucht man das EEPROM nicht mal auszubauen, um es
> auszulesen.

Ich werde mir erstmal einen kleinen Teststecker mit Federspitzen bauen, 
auf dem PCB sind direkt am EEprom drei Kontaktflächen. Mal sehen, wann 
ich dafür Zeit finde. Ich könnte ja auch auf diesen Kontakflächen löten, 
na mal sehen....

>
> Also, lies mal das EE aus und poste dann die Ergebnisse. Alternativ
> kannst du ja auch über die Batterieklemmen mit dem BQ korrespondieren
> und über ihn die Daten bekommen.

Naja, irgendwo habe ich gelesen, dass man über den Anschluss an den 
Batterieklemmen nicht ans EE kommt, da der BQ 2 Schnittstellen hat. Eine 
zur Kommunikation mit dem PC-System und eine extra für den EE.

Old-Papa

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