Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rippelstrombeständigkeit Elkos beim Schaltregler


von Kistenkalle (Gast)


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Plane einen (einfachen, ungeregelten) SEPIC-Schaltregler. Aufgrund 
Platzmangels müsste ich teilweise Elkos einsetzen. Habe bisher immer auf 
MKPs bzw. Kerkos zurückgegriffen, und musste dementsprechend kaum auf 
Strombelastbarkeiten achten. Wie macht man das nun bei Elkos? Zumindest 
ein- und ausgangsseitig sollten solche rein, natürlich weiterhin gepaart 
mit Folie/Kerko.
Hat der Regler beispielsweise 20A Ausgangsstrom, so müssen doch die 
Ausgangselkos hoffentlich nicht diese Rippelbelastbarkeit haben (man 
bräuchte ja ggf. mehr Platz als mit Folie/Kerko...)?  Gibts hierzu 
verständliche Berechnungen, oder Faustformeln?

von Michael K. (michael007)


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Wegen Platzmangel setzt Du Elkos ein?
Irgendwie passt da doch was net...
Elkos sind ja nicht gerade für ihre kompakte Bauform bekannt ;)

Die Elkos müssen den Rippelstrom aushalten, der u.a. durch 
Schaltfrequenz und Speicherdrossel bestimmt wird.

Wenn Du 20A Ausgangsstrom hast, legt man den Stromrippel auf typ. 10-30% 
aus. D.h. Du hast vllt. einen Rippel von 2-6 A.
Aber Achtung! Der Rippel reduziert die Lebensdauer der Elkos deutlich!

von Ulrich (Gast)


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Wenn der Platz knapp ist, geht man meist in Richtung höherer Frequenzen 
und kann dann kleinere Spulen und ggf. auch Keramikkondensatoren nehmen. 
Bei 20 A wäre ggf. auch schon ein mehrphasiger Wandler interessant, denn 
da nimmt der Rippelstrom nochmal ab. Sepic und ungeregelt passt 
irgendwie auch nicht gut zusammen. Ungeregelt könnte man ggf. auch einen 
Vorwärtswandler nehmen.

von Kistenkalle (Gast)


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Also Elkos sind schon deutlich kompakter als Folie/Kerko...allerdings 
nur ihre Kapazität betreffend. Aber weil die anderweitig nur schlechte 
Eigenschaften haben, vermeidete ich die bisher halt immer.
Werde natürlich 105°-Typen nehmen. Wollte nur vor Fertigstellung der 
Platine ungefähre übliche Größenordnungen wissen.
Was ist mit diesem viel zitierten Parallelschalten sehr vieler kleiner 
Elkos? Ist das ein theoretisches Konstrukt, oder hat das echte Vorteile? 
Die Rippelstrombelastbarkeit kleiner Elkos scheint in etwa mit der 
Kapazität abzunehmen, was bringt es einem da noch in der Praxis?

von Kistenkalle (Gast)


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Mehrphasiger Aufbau ist dann doch eine Klasse höher als geplant. Hätte 
natürlich Vorteile...

Höhere Frequenzen sind auch klar, aber müsste mich mit ca. 40-60KHz 
zufrieden geben, denn der Wandler soll Synchrongleichrichtung bekommen, 
und die baut man nicht mal eben bei z.B. 200KHz. Zumindest nicht bei 
hohen Leistungen, und ohne Standard-Schaltregel-IC. Wird alles "diskret" 
aufgebaut, habe damit zumindest beim Buck-Regler deutlich bessere 
Erfahrungen sammeln können...nun soll es halt mal ein Sepic sein, evtl. 
vorerst ohne Regelung.

von Ulrich (Gast)


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Wenn der Platz knapp ist sollte man gerade nicht alles diskret aufbauen. 
Da haben die neueren ICs schon so ihrer Vorteile.

Die Sepic Bauart braucht man doch vor allem wenn es mit der Spannung 
sowohl rauf als auch runter gehen kann. Wenn man gar nicht regelt, 
sondern fest steuert, weiss man doch eigentlich ob es rauf oder runter 
gehen soll und könnte ggf. auch gleich einen passenden Trafo für einen 
Vorwärtswandler wählen - das ist vom Platz her die beste Wahl.

Viele kleine Elkos parallel haben oft schon einen etwas höheren 
erlaubten Rippelstrom als ein großer mit gleicher Kapazität. Bei 
Gleichem Volumen ist der Vorteil nicht mehr unbedingt da, aber man ist 
flexibler mit der Form.

von MaWin (Gast)


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> Hat der Regler beispielsweise 20A Ausgangsstrom, so müssen doch die
> Ausgangselkos hoffentlich nicht diese Rippelbelastbarkeit haben

Nein, sondern eben nur den Ripplestrom.

Bei Step down ist das wenig (ca. 10% vom Ausgangsstrom),
bei Step Up leider mehr als der Ausgangsstrom.

Bei SEPIC hast du den Koppelkondensator, durch den der Ausgangsstrom 
fliesst.

von Achim M. (minifloat)


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Vielleicht gehen ja so ein bis zwei Hybrid-Kondensatoren + ein paar 
Kerkos.
mfg mf

von Timm T. (Gast)


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Sepic und 20A ist nach meinen Recherchen eine ganz schlechte Idee, weil 
der Ausgangsstrom über den Koppelkondensator muss. Sepic wird eigentlich 
nur für kleine Ströme empfohlen, weil man entsprechend große und 
stromfeste Kondensatoren braucht.

von hinz (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Sepic und 20A ist nach meinen Recherchen eine ganz schlechte Idee, weil
> der Ausgangsstrom über den Koppelkondensator muss. Sepic wird eigentlich
> nur für kleine Ströme empfohlen, weil man entsprechend große und
> stromfeste Kondensatoren braucht.

Einfach die richtigen Elkos nehmen: Sanyo SEPC.

von Fralla (Gast)


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Meist ist es ja der ESR, welcher zu mehreren (oder größeren) Elkos 
zwingt. Die Kapazität ist dann hoch genug (wenn Elko).
Bei Folie/Kerko ist es oft einfach den Rippel auszuhalten und der Abfall 
am ESR vernachlässigbar. Doch dan ist oft der kapazitive Rippel (durch 
zu wenig Kapazität) zu hoch. Das kann man mit einer LC-Filterstufe 
(dämpfung beachten) aber ausgleichen.

Bei Topologien welche die Kodnensatoren grundsätzlich mit viel Rippel 
belasten, kann Folie und Keramik deutlich weniger Platz brauchen. 
Kapazität ist dann kleiner, was bei dynamic Load anforderungen ein 
Problem ist. Da kann ein  Elko - Folie/Keramik Kombination helfen.

Beim Sepic kann man dem Koppelkondesator einiges an Spannungsrippel 
erlauben, also sollte klar sein was man da nimmt...
Einen Wandler ungeregelt, auch wenn nur 20A, zu betreiben ist aber 
grundsätzlich unklug. Und dann noch dirskret wo es doch so viele extrem 
simple ICs gibt.

MFG

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