Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Mehrer Spannungsregler an einem Trafo


von Stephan M. (multimeter90)


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Hallo,

ich brauche für meine Schaltung +/-15V und +/-5V. Dafür habe ich einen 
Trafo mit 2 Wicklungen zur Verfügung. Für die +/-15V habe ich das so 
aufgebaut. Aber nun wohin mit den Spannungsreglern für die +/-5V? Kann 
ich die einfach parallel klemmen? Oder muss ich einen getrennten 
Gleichrichter nehmen?

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Warum denn LM317 ? Nimm doch 7815/7915 und dann die 7805/7905 dahinter. 
Oder das ganze nochmal hinterher, wenn es denn unbedingt regelbar sein 
soll.
Und wozu die ganzen Elkos bei I_max. von vielleicht 300mA ?
Der Gleichrichter ist auch nicht so der Hit, da koennte was staerkeres 
rein, wenn du scharf auf den 3% (geraten) Ripple bist.

von sven (Gast)


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Ja, kannste entweder parallel zu dem vorhandenen Regler schalten oder 
auch an den Ausgang des ersten Reglers.

Das ist vermutlich eine Frage der Verlustleistungsverteilung...

Wenn dein 5V Zweig 500mA haben will und du den Regler parallel zu dem 
anderen schaltest dann muss der 5V Regler die komplette Verlustleistung 
abführen.
(Wird ne ganze Menge, denn die 18V sind ja der Effektivwert, du hast 
also in der Spitze ca 25V. 25V - 5V = 20V die verbraten werden.

Bei einer Reihenschaltung verbrät der erste die Leistung von 25V auf 15V 
und der zweite von 15V auf 5V.

@jaffel:
Auf die 300mA kommst du wie? der LM317 kann 1,5A
und da sind n paar Kondensatoren doch schon angesagt.

Und warum ist der Gleichrichter doof? Der kann doch wiederum mit dem 
Strom umgehen.

Ach und @Multi:
Deine Gleichrichterbeschaltung ist allerdings in der Tat nicht ideal. Du 
schaltest die beiden Transformatorspulen praktisch parallel und nutzt 
dann jeweils eine Halbwelle zum Speisen des positiven und des negativen 
Zweigs.
Das erhöht dein Ripple unnötig.
Sinnvoll wären 2 getrennte Gleichrichter für die einzelnen Wicklungen, 
sodass der positive Zweig von einer Wicklung mit eigenem Gleichrichter 
und der negative Zweig ebenfalls von eigener Wicklung mit Gleichrichter 
gespeist werden.

Gruß,
sven

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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sven schrieb:
> @jaffel:
> Auf die 300mA kommst du wie? der LM317 kann 1,5A

Ja, bei TJ 25°C und 15V V_in - V_out. Also eher nicht empfehlenswert. 
Und wenn dann noch zwei hintereinander sind, muss der Erste den Strom 
vom Zweiten abfuehren. Deswegen die gutmuetigen 300mA, wobei die Regler 
dann schon unanfassbar heiss werden.
Parallel aendert sich dann auch nicht viel. Zumindest bei den 5V nicht.

> und da sind n paar Kondensatoren doch schon angesagt.

Bei 1,5A ja, aber wie will er das auf 25°C halten ? Stickstoffkuehlung ? 
Eher Phantasiewerte.

> Und warum ist der Gleichrichter doof? Der kann doch wiederum mit dem
> Strom umgehen.

Weil der fuer diese fette Kapazitaet zu klein ist.

sven schrieb:
> (Wird ne ganze Menge, denn die 18V sind ja der Effektivwert, du hast
> also in der Spitze ca 25V. 25V - 5V = 20V die verbraten werden.

Siehst du und damit faengt es schon an. I_max bei >15V V_in V_out nur 
noch 0,8A.
Und bei 10W_Verlustl. brauchen wir nicht weiter zu diskutieren, wird 
nichts.

von Stephan M. (multimeter90)


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@sven: Ich habe noch nicht ganz verstanden, wie ich die Gleichrichter 
deiner Idee nach verschalten müsste. Die Primärseite so lassen und 
sekundärseitig jede Wicklung einzeln gleichrichten und dann vom 
positiven zweig - an das + vom negativen Zweig anschließen und als GND 
weiterführen?

Was die Spannungen angeht: ich habe 18VAC, Scheitelwert sind 25V, und 
nach de Gleichrichter und Elkos sind dann davon nochmal 2/pi also 
ca.16V.

Ihr habt allerdings recht, dass die Liniearregler jede Menge Leistung 
verbraten müssten, gerade der für die 5V. Da ist es also am sinnvollsten 
diese hinter die geregelten 15V zu setzen.

Zum Gleichrichter: Warum ist der nicht ausreichend dimensioniert für die 
Kondensatoren?

von MaWin (Gast)


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> ich brauche für meine Schaltung +/-15V und +/-5V. Dafür habe ich einen
> Trafo mit 2 Wicklungen zur Verfügung. Für die +/-15V habe ich das so
> aufgebaut. Aber nun wohin mit den Spannungsreglern für die +/-5V? Kann
> ich die einfach parallel klemmen? Oder muss ich einen getrennten
> Gleichrichter nehmen?

Du kannst sie hinter die 15V Regler hängen.
Dann verteilt sich die Abwärme besser.
Oder auch Eingang an Eingang.

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

von GeraldB (Gast)


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Dieses Netzteil wird überhaupt nicht funktionieren. Da die beiden 
Primärwicklungen gegenphasig betrieben werden, heben sich die 
Magnetfelder auf. Wahrscheinlich brennt sogar der Trafo durch. Die 
Sekundärwicklungen und der Gleichrichter sind auch falsch verschaltet - 
an den beiden Eingängen vom Gleichrichter würde immer die identische 
Spannung anliegen.

An den Eingängen der Spannungsregler muß jeweils noch ein Kerko nach 
Masse geschaltet werden - sonst schwingen die Regler.

von Stephan M. (multimeter90)


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Okay, ich habe mal die ganze Sache überarbeitet. Der Trafo ist nun 
hoffentlich korrekt angeschlossen. Zwei Gleichrichter, diskret aufgebaut 
mit Dioden bis 6A. Vor den Spannungsreglern sind noch zwei KERKOS 
dazugekommen.

von sven (Gast)


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@stephan:

japp, genau so hatte ich das gedacht.
Magst du mir kurz deine 2/pi Rechnung erklären oder mir da das Stichwort 
nennen dass ich mir das selbst raussuchen kann? Sagt mir nämlich grad 
nix.

@jaffel:
Spannungsregler:
LM317T ist das TO-220 Package - der kann bei V(in) - V(out) <= 15V 
mindestens 1,5A (und das bis Tj = 125°C (in meinem Datenblatt ist das in 
der Überschrift der Tabelle ein wenig versteckt.))
Und mit nem ausreichenden Kühlkörper bekommt man auch bei warmer 
Umgebung die verbratene Leistung weg...

Gleichrichter:
Auch der ist nicht unterdimensioniert - Der kann mit nem 
durchschnittlichen Strom von 1,5A umgehen, und auch der Strompuls beim 
Einschalten wurde berücksichtigt und darf 50A für eine Halbwelle 
betragen.

Nun gut, solang das ein Bastelprojekt ist und keine größeren Stückzahlen 
draus werden ist aber vermutlich egal ob man die Bauteile nun n bissl 
überdimensioniert oder nich

von Stephan M. (multimeter90)


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Wegen der Rechnung mit 2/pi:

Auf der Seite 
http://de.wikipedia.org/wiki/Formfaktor_%28Elektrotechnik%29 findet man 
eine Tabelle mit den Werten für unter anderem den Scheitelwert, also 
sqrt(2)*U_Effektiv. Und bezogen auf diesen Scheiterwert kannst du den 
Arithmetischen Mittelwert berechnen. Dieser beträgt dann 2/pi*U_Spitze. 
Allerdings lag ich hier wohl etwas falsch, da die Kondensatoren nicht 
den "Mittelwert" bilden, sondern auf U_Spitze aufgeladen werden.

Und zum eigentlichen Problem: Da ich für die +/-15V ca 200-300mA 
benötige und für die +/-5V nur ca 30-40mA, werde ich den zweiten LM3xx 
einfach dahinter und nicht parallel schalten. Der erste Regler bekommt 
natürlich einen Kühlkörper, da der nur bis ca. 125°C seine volle 
Leistung bringt. Und bei den 3W die ich verheize, hätte ich bei einer 
Umgebungstemperatur von 25°C eine Temperatur im Inneren von 175°C. Der 
Tod für den kleinen.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Gehe mal mit der Umgebungstemperatur auf 50°C, denn irgendwann ist es 
Sommer und das Teil wird ja in einem Gehaeuse sitzen.
Der 18V Trafo ist auch nicht das Gelbe vom Ei. Bei 18V_eff musst Du ~5V 
unnuetz verballern. Nimm einen 15V Trafo, der reicht.

15V_Trafo_eff * 1,414 - 2V_Gleichrichter - 3V_Drop = ~16V

Und wahle einen Gleichrichter mit hoeherem Strom, damit Du die 
Kapazitaeten auch einsetzen kannst.

Die Elkos dann logischerweise alle LOW-ESR und statt dem 2200µ lieber 
nochmal zwei 1000er. Bei den Elkos in's Datenblatt schauen, es gibt 
Low-ESR die schlechter als manche "normale" Elkos sind. 300mOhm oder 
mehr.

von Stephan M. (multimeter90)


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Laut der von MaWin empfohlenen Seite 
http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9 ist ein 
Trafo folgendermaßen zu bemessen:

Trafospannung=(((Ausgangsspannung+2.5V)/0.8)+2V)/(1.414*0.9)

demnach habe brauche ich um bei Netzschwankungen von -10% noch mein soll 
zu erreichen 17,2V. Da wären 15V etwas knapp.

Elkos: alle low-esr, eventuell werde ich nur 1000µ-s verwenden.
Den Gleichrichter habe ich schon vergrößert, kann jetzt 6A ab.

Wegen der Temperaturberechnung: Das war nur für den Fall, dass ich 
keinen Kühlkörper nehmen würde. Mit sieht das ja alles ganz anders aus.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Stephan Meter schrieb:
> Trafospannung=(((Ausgangsspannung+2.5V)/0.8)+2V)/(1.414*0.9)

Woher hast du denn das ? Nicht so kompliziert.

Rechnen wir das grob und mit viel Toleranz.

15V_Trafo_eff * 1,414 - 2V_Gleichrichter - 3V_Drop = 16,21V - 10% = 
14,6V

Dir fehlen also inkl. der -10% max. 0,4V. Allein der drop mit den 3V ist 
der Maximalwert und liegt Erfahrungsgemaess bei etwas ueber 1V. Auch der 
Gleichrichter mit den 2V ist viel zu hoch angesetzt, auch hier kann man 
auf 1 - 1,5V runter. Du siehst, in der Praxis schon wieder 2V zu viel 
und damit an die 2W Verlustleistung, was fuer den Festspannungsregler 
schon einen Kuehler bedeutet, obwohl er ja noch "garnichts macht".
Festspannungsregler gibt es auch als low-drop, die gehen dann so bei 
0,7V los.
Guck halt was du fuer einen Trafo bekommst und rechne selbst nach. 18V 
sind zu hoch angesetzt. Gerade bei diesen winzigen Spannungsreglern 
zaehlt jedes Volt zu viel am Eingang.

von (prx) A. K. (prx)


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Zum Gleichrichter: Die erste Variante war fast richtig, nur war die 2. 
Wicklung verkehrt herum. Siehe Bild 5 in 
http://www.ferromel.de/tronic_4.htm

von Stephan M. (multimeter90)


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Ja, das mit der Trafoverschaltung habe ich gesehen. Wie am Anfang ist es 
natürlich falsch.

Wegen dem LDO Regler, ich habe hier noch zwei LT3080 rumliegen. Die 
sollten auch funktionieren. Da muss ich nur noch einen äquivalenten 
negativen LDO finden.

von Stephan M. (multimeter90)


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Peter W. schrieb:
> Stephan Meter schrieb:
>> Trafospannung=(((Ausgangsspannung+2.5V)/0.8)+2V)/(1.414*0.9)
>
> Woher hast du denn das ? Nicht so kompliziert.
>
> Rechnen wir das grob und mit viel Toleranz.
>
> 15V_Trafo_eff * 1,414 - 2V_Gleichrichter - 3V_Drop = 16,21V - 10% =
> 14,6V
>

Die Kondensatoren halten ja aber nicht die Spitzenspannung, oder? Ich 
glaube daher kommt das "/0.8" in der obigen Formel.
Nach dem Trafo:
   bzw. mit 10% Netzschwankung:
Nach dem Gleichrichter:

Und nun die Kondensatoren zum Glätten. Aber die halten ja nicht die 
Spitzenspannung, sondern Glätten. Also habe ich nach den Elkos keine 
17.1V mehr, sondern nur noch (laut der Seite vonMaWin)
Und da ist der DropOut noch nicht dabei. Ich hoffe ich irre mich dabei 
und jemand kann mir das erklären.

von MaWin (Gast)


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> Rechnen wir das grob und mit viel Toleranz.

Man rechnet besser richtig

http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.9

dann fällt auch auf, daß du Elko-Ripple und eben 
Netzspanungsschwankungen komplett vergessen hast einzurechnen in deiner 
"grob"en Abschätzung.

von Stephan M. (multimeter90)


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Also

Für 15VAC:

Für 18VAC:

Damit komme ich mit 15VAC leider nicht hin, so schön es auch wäre.

Damit darf ich maximal einen Dropout von 1.7V haben.

Im Schlimmsten Fall, also Netzspannung 10% höher, muss ich
 verbraten. Das sind bei 500mA schon

von (prx) A. K. (prx)


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Wenn der Gleichrichter richtig verschaltet wird, dann muss nur eine 
Diodenspannung abgezogen werden, nicht zwei.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> dann fällt auch auf, daß du Elko-Ripple und eben
> Netzspanungsschwankungen komplett vergessen hast einzurechnen in deiner
> "grob"en Abschätzung.

Habe ich das ?

@Stephan Meter (multimeter90)

Mache es dir nicht so kompliziert, dass soll ein Netzteil werden und 
kein medizinisches Geraet.

Du rechnest hier mit theoretischen Maximalwerten, das kommt in der 
Praxis nie vor, oder waere zumindest ein 7er im Lotto.

Wenn du also schon 20% Elkotoleranz (Das ist der Faktor 0,8 oben) mit 
einberechnest, dann mache auch gleich mit Leitungswiderstaenden, 
Stromflusswinkeln, Trafoinnenwiderstaenden... weiter.

Vergiss den Quatsch und rechne das wie ich es Dir oben gezeigt habe. 
Nimm gescheite Elkos von denen man auch ein Datenblatt bekommt, dann 
funktioniert es auch mit der Glaettung. Ordentlicher Ripple von <20% und 
halbwegs brauchbarer Trafo, Ringkern z.B. vorausgesetzt.
Du rechnest hier auch die ganze Zeit mit 1A. Willst Du die wirklich 
ziehen ? Dann solltest Du das Ganze nochmal ueberdenken.

ODER:

Du gehst auf Sicherheit und verballerst deinen eh schon geringen Strom 
in Waerme.

Was genau soll das eigentlich werden ? Weil fuer das Geld was du allein 
in die Elkos investierst, bekommst du bei Pollin ja schon ein SNT mit 
deutlich mehr Leistung.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Wenn der Gleichrichter richtig verschaltet wird, dann muss nur eine
> Diodenspannung abgezogen werden, nicht zwei.

Autsch. Ueberdenke das nochmal.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter W. schrieb:

> Autsch. Ueberdenke das nochmal.

Siehe http://www.ferromel.de/tronic_4.htm Bild 5 und zähle die Dioden im 
Stromverlauf. Bei mir kommt dabei für jede der beiden Versorgungshälften 
nur eine raus.

Technisch entspricht das zwei Mittelpunktgleichrichtern mittels eines 
Brückengleichrichters (vgl 2x Bild 2), und beim Mittelpunktgleichrichter 
ist bekanntlich nur eine Diode im Stromfluss.

von MaWin (Gast)


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> Habe ich das ?

Ja, wie man deutlich an deiner falschen Formel sieht.

> Du rechnest hier mit theoretischen Maximalwerten

Natürlich, schliesslich soll das Gerät auch immer funktionieren.

> das kommt in der Praxis nie vor,

Natürlich kommt das vor, nur bei dir zu Hause nicht "es hat aber bei 
meinen Tests immer funktioniert..."

> oder waere zumindest ein 7er im Lotto.

Im Gegenteil, die Niete, die du gebaut hast.

"Üblicherweise wird diese erst mal mit falscher Bauteiledimensionierung 
aufgebaut und hält dann keine Dauerlast aus oder liefert keine saubere 
Ausgangsspannung bei Netzstörungen"


Selbst meine Formel enthält noch nicht die mögliche -20% Toleranz der 
Siebelkos und deren Alterung, und ignoriert, daß bei dem Pulsstrom mit 
dem die Elkos aufgeladen werden, die Spitzenspannung der Trafospannung 
nicht den theoretischen Spitzenwert der Sinusspannung bei ohm'scher 
Belastung erreicht. Sie ist also nicht ohne Grund "grosszügig" 
gerechnet. Professionelle Linearnetzteilbauer simulieren mit exakten 
Bauteilwerten per Spice.

> Ueberdenke das nochmal.

A. K. hat es überdacht, allerdings unter der Annahme daß beide 
Trafowicklungen sehr sehr ähnlich sind, und nicht aus 2 baulich 
unterschiedlichen Trafos stammen.

von Stephan M. (multimeter90)


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Es soll ein Netzteil für eine Audio-Schaltung werden. Ich bin kein 
Verfechter von übergenauen Schaltungen, da man ja angeblich auch noch 
100kHz hören kann, wenn man das Geld dafür ausgeben könnte.

Ich möchte die ganze Sache nicht über-dimensionieren oder ultra-genau 
machen, aber es sollte schon in Richtung bessere Mittelklasse gehen.

Ich habe mit den 500mA nur gerechnet, weil es sich so einfacher rechnet.
Ich brauche die +/-15V zwei Lautstärkeregler PGA2310, und ein paar 
OPAmps. Die 5V brauche ich nur für einen Wandlerchip.
Also am Ende brauche ich im Schnitt sicher nicht mehr als 100mA-200mA.

Ich werde also den 15V Trafo nehmen. Die Kondensatoren so bemessen, dass 
ich bei einem maximalen Strom von 200mA ein Ripple von 10% habe. Mit 
einem LDO-Regler und den 10% Ripple brauche ich einen Trafo mit 
mindestens 14.9V (Netzschwankung bereits eingerechnet).

von Udo S. (urschmitt)


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Peter W. schrieb:
> 15V_Trafo_eff * 1,414 - 2V_Gleichrichter - 3V_Drop = 16,21V - 10% =
> 14,6V

Peter W. schrieb:
> Ordentlicher Ripple von <20% und
> halbwegs brauchbarer Trafo, Ringkern z.B. vorausgesetzt.

Wo bitte ist on deiner Rechnung die 20% Ripple.

Peter W. schrieb:
> A. K. schrieb:
>> Wenn der Gleichrichter richtig verschaltet wird, dann muss nur eine
>> Diodenspannung abgezogen werden, nicht zwei.
>
> Autsch. Ueberdenke das nochmal.

Autsch zurück.

Die seriöseste Rechnung ist von MaWin

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Wenn der Gleichrichter richtig verschaltet wird, dann muss nur eine
> Diodenspannung abgezogen werden, nicht zwei.

Da habe ich dich nicht richtig verstanden, ich war beim zweiten 
Schaltbild.

Beitrag "Re: Mehrer Spannungsregler an einem Trafo"

Du hast natuerlich Recht. Wenigstens einer der aufpasst.

So ist die Rechnerei mit den Elkos natuerlich auch noch fuer die Katz.

von Stephan M. (multimeter90)


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Also von der Seite von MaWin:

>>Trafospannung=(((Ausgangsspannung+2.5V)/0.8)+2V)/(1.414*0.9),

Das macht bei 10% Ripple und einem DropOut von 0.5V und nur einer Diode 
im Gleichrichtweg durch Mittelspannungsabgriff:

Ist zwar sehr knapp bemessen, aber ich habe kein Problem die 15V auf 
14,5V zu senken.

Die Siebkapazität für die 200mA errechnen sich dann zu

                                          Volllaststrom
 Siebelkogrösse [in Farad] = -----------------------------------------
                             (Trafospannung * 1.4 - 2) * (Ripple in %)

von MaWin (Gast)


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> Das macht bei 10% Ripple
> und einem DropOut von 0.5V
> und nur einer Diode im Gleichrichtweg durch Mittelspannungsabgriff:

Das bedeutet natürlich eine andere Schaltung, eben die von A. K.,
mit einem doppelt so grossen Kondensator,
und einen LowDrop Regler statt dem normalen 78xx.

Das sollte man schon dazusagen, wenn man so rechnet,
um mit dem 2x15V Trafo hinkommen zu können.

von Stephan M. (multimeter90)


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Alles ganz schön komplizierte Rechnerei. Am ende kann man das auch 
einfach überschlagen und wie auf der Seite von A. K. 
http://www.ferromel.de/tronic_4.htm angegeben, im Leerlauf 15V*1.4=21V, 
unter Last nur noch 1.2*15V=18V, und bis 1A Laststrom ca. 1000µ-4700µF 
Siebkapazität verwenden.

von Stephan M. (multimeter90)


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MaWin schrieb:
>> Das macht bei 10% Ripple
>> und einem DropOut von 0.5V
>> und nur einer Diode im Gleichrichtweg durch Mittelspannungsabgriff:
>
> Das bedeutet natürlich eine andere Schaltung, eben die von A. K.,
> mit einem doppelt so grossen Kondensator,
> und einen LowDrop Regler statt dem normalen 78xx.
>
> Das sollte man schon dazusagen, wenn man so rechnet,
> um mit dem 2x15V Trafo hinkommen zu können.


Genau, Ringkerntrafo mit 2 Wicklungen. Mittelabgriff als GND, Rest über 
Gleichrichter. Schaltung kommt gleich noch.

von (prx) A. K. (prx)


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MaWin schrieb:

> mit einem doppelt so grossen Kondensator,

Weshalb? Auch in dieser Schaltung landen beide Halbwellen in beiden 
Zweigen.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Ich habe 6000µF raus.

von (prx) A. K. (prx)


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A. K. schrieb:
> MaWin schrieb:
>
>> mit einem doppelt so grossen Kondensator,
>
> Weshalb? Auch in dieser Schaltung landen beide Halbwellen in beiden
> Zweigen.

PS: Unter der Annahme, dass es gleiche Wicklungen des gleichen Trafos 
sind, ist hinsichtlich der Dimensionierung der einzige Unterschied zu 
zwei getrennten Brücken der geringere Diodenverlust.

von Stephan M. (multimeter90)


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Peter W. schrieb:
> Ich habe 6000µF raus.

Woher das? Mit der obigen Formel?

Hier meine Schaltung nochmal. Als Regler nehme ich jetzt LDOs mit 350mV.

von MaWin (Gast)


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> > mit einem doppelt so grossen Kondensator,
> Weshalb?

Weil 10% Rippleauslegung eben einen kapazitätsmässig doppelt so grossen 
KOndensator verlangt wie 20% Rippleauslegung.

Die berechneten 980uF bei 200mA entsprechen dem, bei 20% Ripple wäre man 
mit 470uF ausgekommen.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Stephan Meter schrieb:
> Woher das? Mit der obigen Formel?
>
Nein, zu kompliziert. Was man nicht grob im Kopf ueberschlagen kann, 
taugt nichts.

10% ripple bei 15,1V sind 1,51V

0,2A * 0,01s / 1,51V = 0,006F

> Als Regler nehme ich jetzt LDOs mit 350mV.

Warum so Fuzzelsdinger ?

von Stephan M. (multimeter90)


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Die Formel ergibt Sinn. Aber warum ist der Wert gleich das 6-fache von 
dem von mir berechneten. Ist die andere Formel so falsch? Hat es 
Nachteile, die Siebkapazität großzügig zu erhören?

von (prx) A. K. (prx)


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Ich würde auch hier Schutzdioden am Ausgang vorsehen. Also parallel zu 
jedem Ausgang eine Diode in Sperrichtung.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Stephan Meter schrieb:
> Ist die andere Formel so falsch?

Keine Ahnung, ist mir wie gesagt alles zu umstaendlich. Ich habe es 
lieber alles in einzelnen Schritten, das man es auch mal auf einem 
Bierdeckel oder gleich im Kopf ueberschlagen kann. Wenn es denn ganz 
genau sein soll, muss ich auch erst mal ins Buch gucken.

> Hat es Nachteile, die Siebkapazität großzügig zu erhören?

Wir reden von der Glaettung, eine Siebung fehlt bei dir gaenzlich.

Ja, es hat Nachteile, denn irgendwann muss der Trafo mehr leisten als 
er kann.

Stephan Meter schrieb:
> Am ende kann man das auch
> einfach überschlagen und wie auf der Seite von A. K.

Sollte man aber nicht, da du ja ziemlich an die Grenze willst. Bei dem 
18V Trafo waere das okay.
Aber jetzt, wo endlich raus ist, dass du nur 200mA brauchst, wuerde ich 
auch bei einem 16 - 18V Trafo bleiben. Ich bin die ganze Zeit von 1A 
ausgegangen.

von Stephan M. (multimeter90)


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Aber prinzipiell sollte es auch mit dem 15V Trafo möglich sein, stimmts? 
Und da ich nicht unnötig Wärme produzieren will, sollte es doch nur 
erstrebenswert sein, den 15V Trafo zu nutzen, oder? Ich kann ja wie 
gesagt auch auf 14V Ausgangsspannung runter gehen.

Warum die Schutzdioden am Ausgang?

von MaWin (Gast)


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> Die Formel ergibt Sinn.

Nicht ganz, sie ignoriert daß die gleichgerichtete gesiebte
Gleichspannung ca. 1.4mal höher ist als die hineingehende
Wechselspanung und daher der Ripple 1.4 x grösser sein darf
ergo der Kapazitätswert 1.4 x kleiner.

> Aber warum ist der Wert gleich
> das 6-fache von dem von mir berechneten.

Weil Peter die Formel einfach falsch ausgerechnet hat und
und keine Sau hier seine Rechnung kontrolliert.

von Stephan M. (multimeter90)


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Okay, da war ein Rechenfehler drin, stimmt:

Aber die Sache mit dem 1.4 war bereits einbezogen.

Mal von 15V effektiver Wechselspannung ausgehend, haben wir nach dem 
Gleichrichter:

Da ich vor dem Regler mindestens ca. 0.5V mehr benötige als rauskommt, 
müssen da also 15,5V anliegen. Das macht einen Ripple von:

Und das sind knapp 14%. Die Formel von Peter stimmt ansonsten schon. 
Innerhalb von 10ms (von den 50Hz) werden die Kondensatoren mit dem Strom 
I entladen, dadurch fällt die Spannung über den Kondensatoren ab. Dieser 
Spannungsabfall darf hier jetzt maximal 2,5V betragen. Und laut 
Definition ist

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


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Stephan Meter schrieb:
> Innerhalb von 10ms (von den 50Hz)

100Hz weil Zweiweggleichrichtung. 20ms bei 50Hz

Und bei 18V kannst du auch wieder normale 78xx/79xx nehmen, das passt.
Nimm halt nur gescheite Elkos.

http://www.sprut.de/electronic/switch/lc/lc.html#esr

von MaWin (Gast)


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> Aber die Sache mit dem 1.4 war bereits einbezogen.

Nein, wie man leicht an der Formel sieht.

von Stephan M. (multimeter90)


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Peter W. schrieb:
> Stephan Meter schrieb:
>> Innerhalb von 10ms (von den 50Hz)
>
> 100Hz weil Zweiweggleichrichtung. 20ms bei 50Hz
>
> Und bei 18V kannst du auch wieder normale 78xx/79xx nehmen, das passt.
> Nimm halt nur gescheite Elkos.
>
> http://www.sprut.de/electronic/switch/lc/lc.html#esr

Als Kondensatoren wollte ich die RAD FC 1.000/35 von Reichelt benutzen. 
Die haben laut Datenblatt 30mOhm ESR.

Als Linearregler bleibe ich jetzt bei dem LT3080 mit den 350mV Dropout. 
Gegen die spricht ja nichts, daher kann ich die ruhig benutzen. Sie 
liegen ja eh rum.

Kann mir jemand sagen, was die Siebkapazität und was die Stützkapazität 
ist? Ich habe das am Anfang wohl falsch verwendet.

von Stephan M. (multimeter90)


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Wie berechne ich denn jetzt eigentlich die Verlustleistung am Regler?
I ist klar, das ist mein Laststrom, und U? Nehme ich den Mittelwert vom 
Ripple?

von Harald W. (wilhelms)


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Stephan Meter schrieb:

> Als Linearregler bleibe ich jetzt bei dem LT3080 mit den 350mV Dropout.

Das gilt aber nur, wenn Du den Control-Pin an eine höhere Spannung 
legst.

> Gegen die spricht ja nichts, daher kann ich die ruhig benutzen.

Nun bei solchen Low-Drop-ICs empfiehlt er sich, die Anwendungstips
sorgfältig zu lesen und zu beachten!
Gruss
Harald

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