Forum: Offtopic Spendensammler nerven mich zu tode


von j. c. (jesuschristus)


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Hallo,

Vermutlich kennt Ihr diese aufdringlichen Spendensammler, die in 
Drückermanier an Bahnhöfen und auf Straßen stehen um Geld für Unicef, 
Tiere in Not oder was-weiss-ich-was zu sammeln. Da ich fast täglich an 
denen vorbei muss, wo mich die professionellen Bettler mit dem Spruch 
anquatschen "Bist Du tierlieb?", würde ich die gern mal ein Bisschen 
veralbern. Wenn sie dagen direkt sagen würden, was sie wollen, oder ihre 
Arbeit vorstellen - ok. Aber diese Leute sind darauf aus, Schwächen der 
Psyche gezielt auszunutzen und die Leute unter Druck zu setzen, dass sie 
Geld geben obwohl sie es nicht wollen. Das nervt mich gehörig. Meine 
Frau ist da auch mal schwach geworden und hat erst hinterher wieder 
gekündigt.
Ich habe oft ein Bisschen Zeit, die ich mir vertrödeln muss, und das 
bisher lustigste war noch, die Mädels davon zu überzeugen, dass es ja 
wirklich widerlich ist, Hunde zu essen. Aber Katze, Katze kann man echt 
nichts sagen, leckeres Zeug! Naja, so mäßig spaßig. Also wenn Euch was 
einfällt, wie man es den Schurken mit gleicher Münze heimzahlen könnte, 
her mit den Ideen!

von El Patron B. (bastihh)


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Ich rede mit denne meist erst garnicht und ignoriere die :)

Aber bei langerweile kommt von mir einer zurück "Ja, und Sie? Sind sie 
es denn?" Wenn von denen ein "Ja" kommt, was zwangsläufig der Fall ist, 
sage ich immer "sehen Sie, dann spenden Sie doch Ihr Gehalt das Sie sich 
gerade verdienen doch selbst in den Verein, oder stehen Sie doch mal 3 
Monate hier kostenlos".

Bisher, mehr als blöde glotzen, konnte die nicht ;)

von Chr. M. (snowfly)


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Vielleicht gleich als Grossspender auftreten, nach dem Motto:
Um meine Steuern im Rahmen zu halten muss ich eh noch 5-10Mio irgendwo 
spenden, sie wissen ja die grössten Vermögen werden in der Krise 
gemacht.

von Chr. M. (snowfly)


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Wenn es deine Schauspielkünste hergeben ist ein cholerischer Anfall gern 
genommen, so dass die glauben du haust gleich mit blossen Händen ihren 
Stand kurz und klein :)
Ist übrigens sehr befreiend :)

von Marek N. (Gast)


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"A... ich Ausland... mir sind... keine Ahnung"

von Purzel H. (hacky)


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... Ja. Dafuer hab ich auf Weihnachten schon 50 Euro gegeben. ...

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Würden Sie zu einem Krebskranken auf die Station gehen der noch 24 h zu 
leben hat und sagen: Wir sind vom Verein gegen Pickel auf der Stirn und 
müssen ernsthaft gegen ihren Pickel auf der Stirn etwas unternehmen! Wir 
meinen es sehr ernst!

Das sind Spinner denen es zu gut geht und die nichts von den wirklichen 
Problemen verstehen.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Lieter schrieb:
> Das sind Spinner denen es zu gut geht und die nichts von den wirklichen
> Problemen verstehen.

Nein, das sind schlicht Drückerkolonnen, zu denen gescheiterte 
Existenzen rekrutiert und auf übelste Weise ausgebeutet werden.

Wer denen was "spendet", der finanziert nur den Lebenswandel der 
Drahtzieher. Für die propagierten Ziele hat man höchstens symbolische 
Brosamen übrig.

von Bernhard B. (schluchti)


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Bist du tierlieb?

- Na klar...ich habe zu Weihnachten einer glücklichen Gans das Leben 
gerettet...ich hab Fisch gegessen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Interessant ist, was man erfährt, wenn man mal genauer nachfragt. Oft 
ergibt sich da ein ganz anderes Bild. Da wird ein großes Foto von 
hungernden Kindern in Afrika gezeigt. Lässt man sich alles erklären, 
werden selbstverständlich "auch" lokale "Initiativen" unterstützt...

Manche Sachen sind noch idiotischer: Menschenrechte für Tiere. Man 
unterstützt eine Organisation dafür dass sie dem Bundestag auffordert 
die Menschenrechte für Tiere anzuerkennen. Das ist sicher viel aufwand 
und rechtfertigt die 500.000 € Umsatz pro Monat.

von Christian R. (supachris)


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Naja, man sollte schon nicht alle über einen Kamm scheren. Sicherlich, 
viele von den osteuropäischen Freunden machen gewerbsmäßig Beutezug auf 
Passanten, binden sich ein Bein hoch usw. gerade hier in Dresden ist das 
echt schlimm. Kommt auch regelmäßig im Fernsehen.
Aber gerade solche Organisationen wie Unicef, Rotes Kreuz...haben meiner 
Meinung nach durchaus ihre Berechtigung. Die treten dann aber auch 
wesentlich weniger aggressiv auf. Je ernster die es wirklich meinen, 
desto weniger laut schreien sie. Wie viel dann wirlklich bei Bedürftigen 
ankommt, ist immer noch eine andere Sache, aber wer meint, eine 
Hilforganisation lebt von Luft un Liebe und kann daher 100% der Spenden 
verteilen lebt auch irgendwo abseits der Realität.

von K. J. (Gast)


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Christian R. schrieb:
> Rotes Kreuz...

NEIN Grade die nicht, wer bei der Kirche sich einkauft um ein 
kirchliches Siegel mit deren Tarifverträgen zu bekommen, und dann 
Lohndumping betreibt, hat keine spenden verdient, mag sein das die im 
Ausland was machen aber, dann bitte auch im Inland vernünftig.

Generell würde ich nie an Vereine mit Drückerkolonnen Spenden, das Rote 
kreutz macht das ganz gerne wen in der nähren Umgebung Grade jemand 
gestorben ist, und Grade die dürfen das nicht Wohlfartsverbände dürfen 
nicht Hausieren gehen.

von Bernd G. (Gast)


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> > Rotes Kreuz...

Der Arbeitersamariterbund (ASB) gehört zum selben Geschmeiß.
Deren Drückerkolonnen kommen sogar im Rettungssani-Aufzug durch die 
Häuser getingelt.

von Hannes L. (hannes)


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Bernd G. schrieb:
> Deren Drückerkolonnen kommen sogar im Rettungssani-Aufzug durch die
> Häuser getingelt.

...und geben sich als Rettungshubschrauberpiloten aus, deren Zukunft von 
den Spenden abhängig ist. Sie werben auch damit, dass man ja selbst auch 
einmal in die Situation kommen könnte, einen Rettungshubschrauber zu 
brauchen. Ein Bekannter hatte bei denen auch nach dem Zivildienst (für'n 
Appel und'n Ei) gearbeitet und nebenher auf eigene Kosten die Ausbildung 
zum Rettungssanitäter gemacht, weil ihm diese Arbeit gefiel. Als er den 
Schein hatte, wurde er entlassen und es wurde ihm großzügig angeboten, 
ehrenamtlich weiter tätig zu sein. Ähnlich verhält es sich mit den 
Pflegekräften in den von denen betriebenen Pflegeheimen.

Zum Thema: Wenn mich jemand um Spenden bittet, dann bitte ich ihn, mir 
die Unterlagen mitzugeben, damit ich es nach Absprache mit der Familie 
selbst überweisen kann. Bargeld oder Unterschrift vor Ort oder an der 
Haustür gibt es grundsätzlich nicht.

...

von j. c. (jesuschristus)


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Die Dinge weiß ich ja alle, daher wollte ich etwas unternehmen. Ich 
würde gern erreichen, dass sich diese Drücker Gedanken machen, was sie 
da gerade tun, oder zumindest ihre Zeit in meiner Wartezeit verheizen, 
und sie keinen Schulkindern Tierschutzspenden abluchsen können. 
Vielleicht sollte man es mal andersrum probieren und das Spendenprospekt 
von irgendeiner anderen Organisation rausholen und die Leute "werben"? 
Mal sehen wie sie das finden.

Details auch hier:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1515072/Die-Methoden-von-Spendensammlern#/beitrag/video/1515072/Die-Methoden-von-Spendensammlern

von Uhu U. (uhu)


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> Spendensammler nerven mich zu tode

Dein Namensvetter war aber deutlich zäher, als du...

von j. c. (jesuschristus)


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Ich werd eben auch nicht jünger!

von René Z. (dens)


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Spendentyp(S): Sind sie tierlieb?

Variante 1
Du(D): Ja aber zu Menschen nicht und das Rot meines Oberteil kommt nicht 
vom Farbstoff. teuflische lache

Variante 2
D: Wenn ich nicht davon ausgehen würde dass sie ein armes Schwein sind, 
würde ich ihnen ein hinter die Ohren mitgeben.

von John D. (Gast)


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Ich erweitere ein Stermann&Grissemann-Zitat auf:
Deutschland, die Sahelzone des Humors...

von Karl H. (kbuchegg)


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> Ich würde gern erreichen, dass sich diese Drücker Gedanken
> machen, was sie da gerade tun

Das Traurige ist ja, dass diese Drücker das ja auch nicht aus Spass an 
der Freude machen. Wer erst mal auf unterstem Level angekommen ist, hat 
nicht mehr viele Auswahlmöglichkeiten, wie er wenigstens ein bißchen 
Knete verdienen kann.
Mit dem Drücker der vor dir steht, triffst du höchst wahrscheinlich den 
Falschen. Die, die es eigentlich treffen sollte, sitzen ganz woanders.

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Mit dem Drücker der vor dir steht, triffst du höchst wahrscheinlich den
> Falschen.

Willst du damit sagen, daß eine Spende doch angebracht ist?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Was spenden? Geld oder eine Brezel? Oder gleich eine Flasche >=40% Alc?

von Karl H. (kbuchegg)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Karl Heinz Buchegger schrieb:
>> Mit dem Drücker der vor dir steht, triffst du höchst wahrscheinlich den
>> Falschen.
>
> Willst du damit sagen, daß eine Spende doch angebracht ist?

Das nicht.
Aber wenn du die Leute auf der Strasse anpflaumst, triffst du die 
Falschen. Die wollen auch nur leben und haben nichts von dem Geld, das 
man ihnen gibt (wenn man ihnen etwas gibt). Es ist daher sinnlos bzw. 
gemein, wenn du mit denen Schabernack treibst.

von Karl H. (kbuchegg)


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Markus Müller schrieb:
> Was spenden? Geld oder eine Brezel? Oder gleich eine Flasche >=40% Alc?

ANdere Klientel.

Aber bei denen funktioniert das ganz gut

"Ey, haste mal bischen Kleingeld? Hab seit 3 Tagen nix gegessen."

"Geld kriegst du keines. Aber auf eine Leberkäsesemmel lad ich dich 
gerne ein."


Und auf einmal ist dann der Hunger dann gleich gar nicht mehr so groß 
:-)

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Bevor ich auf diesen Thread geklickt habe, musste ich GANZ GANZ stark an 
Wikipedia denken...

Na, wem ist es noch aufgefallen, dass da seit gefühlten 6 Monaten ein 
ständig verändernders Banner oben angezeigt wird, wo um Spenden 
gebettelt wird? ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich spende nur Naturalien, z.B. eine Tüte Mehl oder Zucker. Sollte 
reichen, um Hungernden zu helfen. Geld habe ich selbst nicht. Wem das zu 
flach ist, der kann wieder abzischen.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Wenn wir jetzt bei Bettlern sind:
Meine Tante hat bei Bettlern an der Tür statt Geld zu geben immer 
Schnittchen gemacht :-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Simon K. schrieb:

> Wenn wir jetzt bei Bettlern sind:
> Meine Tante hat bei Bettlern an der Tür statt Geld zu geben immer
> Schnittchen gemacht :-)

Wenn es ein richtiger Bettler ist, OK.

In Köln verstarb mal ein Straßenbettler, der in der Fußgängerzone saß. 
Zu Hause fanden sie 360.000DM Bargeld. Das stand in der Zeitung. Da 
sehen selbst gestandene Familien mit Einkommen schlecht aus.

In der Schulklasse der Sekundarstufe hatte ich 1993 einen Punk. Er war 
mal stundenweise nicht da. Mußte in 2 Stunden mal 60DM erbetteln. So 
lukrativ war es, in der Kölner Innenstadt, er erzählte es selbst. Und 
das Geld war dann nicht für einen gemeinnützigen Zweck.

von j. c. (jesuschristus)


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Tja, die guten alten zeiten. Leider völlig am Thema vorbei.

von Uhu U. (uhu)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Aber wenn du die Leute auf der Strasse anpflaumst, triffst du die
> Falschen.

Und was ist der Unterschied zwischen den spendensammelnden Drückern und 
denen, die mir höchst aufdringlich bis unverschämt an der Haustür 
irgendwelche Zeitschriften, oder sonstigen Mist aufschwatzen wollen, den 
ich weder will, noch brauche?

Was ist mit den Paketzustellern, die das ganze Haus rausbimmeln, wenn 
sie ein Paket abliefern wollen?

Die Kerle anzuscheißen ist doch das Einzige, womit man sie sich vom Hals 
halten kann. Wenn das genug Leute machen, dann werden die Drahtzieher 
irgendwann merken, daß an ihrem Geschäftsmodell was nicht stimmt.

Anders wird man sie kaum von ihrem kranken Weg abbringen.

von j. c. (jesuschristus)


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Sehe ich ganz ähnlich. Wenn der Job zu mies wird, lohnt es sich nicht 
mehr und der Mist stirbt aus. Jeder frustrierte Drücker ist ein Dummer 
weniger, der den Chefs das Geld bringt. Jeder ist zu einem Teil selbst 
für sein Handeln verantwortlich. Man kann nicht Omis und Kinder 
bescheißen und dann inanspruchnehmen, dass man ja ein hilfloser Sklave 
des Kolonnenführers ist.

von U. B. (Gast)


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> "Bist Du tierlieb?"

Wenn Vertreter angeblicher Zirkusse mit ihrem 'halbverhungerten' Lama in 
der Fussgängerzone betteln, sage ich, falls möglich:

"Ja, gerne spende ich was. Hier ist eine Banane ( Möhre etc. )" ...

Gewisse Einzelpersonen ( "Ich habe so einen Hunger !" ) bekommen 
angeboten:

"Ich habe noch mein Frühstücksbrot mit, gebe ich Ihnen gerne " ...

Die Begeisterung hält sich dann in engen Grenzen.

von Wilhelm F. (Gast)


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j. c. schrieb:

> Tja, die guten alten zeiten. Leider völlig am Thema vorbei.

Tja, Jesus, dir muß ja nicht alles schmecken.

von Uhu U. (uhu)


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@Wilhelm Ferkes

Jesus liebt dich.

von Daniel F. (df311)


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wenn ich lust zum reden habe:
tierschützer: "... ich nehme gerne ein schwein/huhn/was weiß ich in 
pflege wenn das tier essbar ist!"
regenwald: "... ich nehme fünf hektar. wann kann ich anfangen 
abzuholzen?"
anti-walfänger: "... ich habe eine harpune daheim, kann ich die 
mitbringen?"
weltuntergangs-typen, wanderprediger: "... ICH HABE AUF EUCH GEWARTET - 
hier ist pickel und schaufel, ich höre euch zu während ihr arbeitet"

wenn ich keine lust zum reden habe:
blick starr gerade aus (sonnenbrille), so tun als ob ich nichts höre 
(kopfhörer), einfach weitergehen (und auch nicht ausweichen!) - oder 
einfach die aussage "... ich habs eilig, muss zum bus..." nach 
spätestens 800 meter geben die meisten auf während dem laufen zu 
quasseln (oder noch schlimmer irgendwas aufzuschreiben) ;-)

wird immer gleich behandelt:
örtliche feuerwehr: "... danke für die einladung männer - zum ball komme 
ich nicht - wollt ihr einen schnaps?"
bergrettung: "bin selber dabei, wie läufts bei euch so?"

sonstiges:
je nach lust und laune und auftreten der jeweiligen, spende gibts eher 
selten - mitarbeit in einem verein ist (meiner meinung) besser als geld 
an irgendwelche dubiosen spender.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Selten mache ich einen Spruch wie: "Ich bin nicht von hier"

oder "Sorry, i am late"

meist aber wende ich die ägyptische Methode an (in Ägypten gelernt, da 
man dort extrem angebettelt wird) - man ignoriert sie einfach, als wären 
sie Luft. Funktioniert erstaunlich gut.

Was soll ich Zeit verschwenden um zu prüfen ob die serios sind - 5 € 
würde man ja spenden, was solls - aber eben nicht Gaunern in den Rachen 
werfen..

Bei entsprechenden Anrufen (bekomme ich auch im Büro) sage ich sobald 
klar ist das es sich um Vampire handelt: "Wir machen das wie Profis, sie 
schicken eine Zusammenfassung und ihr Angebot per Email und ich antworte 
möglichweise. Danke, Wiederhören." Auflegen.

Das viele Drücker ihr unwesen treiben, so wie hier dargestellt, wusste 
ich auch nicht - bisher hat mich da mein gesundes Mistrauen geschützt.

Könnte man auch sagen, wenn es nicht gleich beleidigend wäre:
"Ich bin schon oft belogen worden, warum sollte ich Ihnen glauben?"
(Ist ein Filmzitat)

von Hannes L. (hannes)


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Michael Lieter schrieb:
> 5 € würde man ja spenden,

Die wolen aber nicht Deine 5 €, die wollen ein Abo, eine Patenschaft, 
also einen Vertrag aus dem Du nicht (oder nur mit viel Aufwand) wieder 
raus kommst.

...

von Paul B. (paul_baumann)


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Hier gibt es eine sog. Tafel. Das ist eine Einrichtung, die arme Leute
mit Essen und teilweise auch mit Kleidung versorgt.

Da habe ich schon ein paar Mal 5 Euro gegeben, in dem Wissen, daß
man heutzutage selbst schnell in die Lage kommt, so Etwas nutzen zu
müssen. Allerdings kannte ich den Sammler auch und ich wußte, daß er da
ehrenamtlich arbeitet und den VW-Transporter fährt.

Es wird einem sonst so viel Geld für sinnlosen Mist aus der Tasche 
gezogen,
da erscheint mir das nur vernünftig.

MfG Paul

von Willi W. (williwacker)


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@Paul: Vielleicht erfreust Du die Leute von der Tafel mal mit einem 
Gedicht?

Ich lass mal meine Gedanken wandern ...

Hast Du wenig oder keine Euronen
geh zur Tafel, da gibts Melonen
und Bohnen, Erbsen und auch Möhrchen,
die schmecken dann auch Hans und Klärchen.

In unserer Nachbarstadt gibt es das auch (bei uns direkt nicht, wir sind 
zu klein), sowas ist eine Schande für Deutschland.

Bei der Pfandrückgabe im Lidl kann man das Pfand der Tafel spenden 
(eigener Button), meine Frau und ich wir machen es aber doch lieber 
direkt, wenn mal wieder einer vorbeikommt. Das ist hier auch so, dass 
man die Leute kennt. Mittlerweile kennen die uns auch und kommen öfter.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Willi Wacker schrieb:
> Mittlerweile kennen die uns auch und kommen öfter.

Wodurch man genau das erreicht hat, worum es in diesem Thread geht: Man 
möchte sie erst loswerden, gibt ihnen dann Geld und dann wird man sie 
nicht los, sondern im Gegenteil, sie kommen öfter.

Super!

von Karl H. (kbuchegg)


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Ich weiß nicht, ob es das in Deutschland irgendwo gibt.

Hier in Österreich, konkret in Wien und in Linz, gibt es eine Initiative 
in der Obdachlose eine Zeitung auflegen, produzieren und auch auf der 
Strasse verkaufen. Find ich gut. Die tun wenigstens selber was. Denen 
kauf ich immer eine Zeitung ab, wenn ich wo einen Verkäufer stehen sehe. 
Die Verkäufer haben auch strikte Anweisung nicht selbst zu keilern 
sondern die 'Kunden' müssen zu denen hingehen und aktiv eine Zeitung 
verlangen.
In Linz nennt sich das "Kupfermuckn", in Wien ist es der "Augustin".

Ganz ehrlich. Ich les das Blatt nur selten, weil meistens keine für mich 
relevanten Themen enthalten sind. Mir gehts eher darum, dass da jemand 
arbeitet, der sonst keine Chance mehr hat und auch keine kriegt und ich 
seine Arbeit auch honorieren will. Reich wird der sicher nicht damit und 
stundenlang an einem Kaufhauseingang stehen ist auch nicht besonders 
lustig.

Wohingegen ich für die rumänischen Frauen oder die Kindermafia überhaupt 
kein Verständnis habe.

von Willi W. (williwacker)


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Simon K. schrieb:
> Wodurch man genau das erreicht hat, worum es in diesem Thread geht: Man
> möchte sie erst loswerden, gibt ihnen dann Geld und dann wird man sie
> nicht los, sondern im Gegenteil, sie kommen öfter.

Nicht ganz, denen zu helfen finde ich immer noch gut. Wir haben ihnen 
letztens gesagt, dass wir ihre "Besuche" als zu häufig empfinden, bisher 
halten sie sich dran, also ok soweit.

Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Hier in Österreich, konkret in Wien und in Linz, gibt es eine Initiative
> in der Obdachlose eine Zeitung auflegen, produzieren und auch auf der
> Strasse verkaufen. Find ich gut. Die tun wenigstens selber was. Denen

Gibts in Deutschland auch, aber nur in den großen Städten, in Stuttgart 
heißt die Zeitung glaub ich "Trottoir". Ich kauf denen auch immer eine 
ab, ist auch nicht teuer, ein Euro oder so, aber was drinsteht 
interessiert mich dann eher am Rande.

von j. c. (jesuschristus)


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Wien? Ich sag nur "Global Player" und Zigeunerbanden. Hör mir auf! Sogar 
den Augustin drucken die Rumänen nach und verkaufen die Fälschungen!

von Paul B. (paul_baumann)


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Simon schrob:
>Man
>möchte sie erst loswerden, gibt ihnen dann Geld und dann wird man sie
>nicht los, sondern im Gegenteil, sie kommen öfter.


Nein, sie kommen nicht zu den Leuten nach Hause, sie stehen hier in
der Hauptgeschäftsstraße und es werden weder Namen noch Unterschriften
gesamelt. Das ist völlig anonym. Trotzdem geben viele Leute etwas, weil
auf einem Plakat der Grund steht: Trotz des Abholens von "überzähligen" 
Lebensmitteln aus diversen Geschäften muss in "Sauren-Gurken-Zeiten"
etwas dazugekauft werden.

Wenn man von mir irgendwelche Unterschriften verlangen würde, wäre ich
sofort der Sache überdrüssig und ließe die Finger davon.

MfG Paul

von Wilhelm F. (Gast)


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Paul Baumann schrieb:

> Hier gibt es eine sog. Tafel. Das ist eine Einrichtung, die arme Leute
> mit Essen und teilweise auch mit Kleidung versorgt.

Meine Eltern fuhren schon mal hier und da einen größeren Karton 
Lebensmittel zur Tafel. Am besten länger haltbare Waren wie Mehl, 
Zucker, Nudeln, Reis, Salatöl, Konserven. Das wird auch dankend 
angenommen. Sie haben eine Tafel mit Suppenküche einmal live gesehen, 
und waren erschrocken, daß es sowas in ihrer Gegend geben muß.

> Da habe ich schon ein paar Mal 5 Euro gegeben,

Bei Bargeld steht immer die Frage nach Veruntreuung im Raum. Sie wollten 
auch kein Geld spenden, weil sie das auch ahnen, und gingen die 
Lebensmittel vorher sogar frisch einkaufen. Das macht aber nichts, sind 
Rentner mit viel Freizeit.

Aber selbst die Lebensmittel kann man veruntreuen. Das Küchenpersonal 
damals im Lehrlingswohnheim schleppte sich auch kofferraumweise die von 
uns bezahlten Lebensmittel nach Hause. Natürlich in möglichst 
unbeobachteten Momenten, wenn alle auf der Arbeit sind. Manch einer 
hatte es aber doch gesehen...

von Paul B. (paul_baumann)


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Wilhelm schrob:
>Bei Bargeld steht immer die Frage nach Veruntreuung im Raum.

Ich kenne den Mann nicht näher, weiß nicht, ob er Single ist oder 
welchen
Charakter er hat. Ich weiß nur, daß er schon long und konstant an immer 
der gleichen Stelle steht und mir integer erscheint. Ich nehme ihn beim 
Word.

Oh, ich glaube, heute habe ich zu lange programmiert....
;-)

MfG Paul

von j. c. (jesuschristus)


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So long Du ihn noch nicht double seed-st, ist alles ok.

von El Patron B. (bastihh)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Ich weiß nicht, ob es das in Deutschland irgendwo gibt.

Gibts hier in Hamburg auch, nennt sich "Hinz und Kunzt"

von Daniel F. (df311)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Hier in Österreich, konkret in Wien und in Linz, gibt es eine Initiative
> in der Obdachlose eine Zeitung auflegen, produzieren und auch auf der
> Strasse verkaufen.

In Innsbruck (und mittlerweile teilw. schon recht großer Umkreis) gibts 
sowas auch - der "20er" (hat früher mal 20 Schilling gekostet).

von Jörg P. R. (jrgp_r)


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Hallo!
hier im Düsseldorfer Raum heißt die Zeitung Fifty-Fifty und kostet einen 
Euro. Die echten Verkäufer haben einen Ausweis an der Jacke. Außerhalb 
Düsseldorf stehen dann so "nette" Leute ohne Ausweis, unbekannter 
Herkunft, damit vor Aldi etc., in der Hoffnung das du Ihnen den Euro aus 
dem Einkaufswagen gibst. In Düsseldorf, in der Altstadt, stehen dann die 
sogenannten Rüpelbettler die gleich im Rudel auftreten und deine Kohle 
haben wollen für irgend einen Schei.... Die muss man ignorieren oder 
Mann- mäßig in der Überzahl sein.
Am besten sind die "Spendensammler" die sich genau im Ausgang eines 
großen Supermarktes plazieren. An denen kommt man Garantiert nicht 
ungesehen und angebettelt vorbei. Auf die Frage ob ich
a) Tierlieb bin sage ich nur "Nein" und gehe weiter (habe einen Hund)
b) Ob ich Kinderlieb bin "Nein ich hasse Kinder" (habe selbst vier und 
die meistens dabei)
Früher kamen bei uns einmal im Monat Sonntags um ca.10.00 Uhr die Zeugen 
Jehovas vorbei. Die ersten wollte ich katholisch überzeugen und habe sie 
kaum zu Wort lassen kommen. Die habe ich nicht mehr wiedergesehen. Als 
nach Monaten zwei Frauen vorbei kamen, habe ich sie gefragt ob sie nicht 
Lust auf 'nen Quicki zu dritt haben, statt dämlich die Leute zu stören. 
Bis heute habe ich keinen mehr von denen gesehen. Wahrscheinlich bin ich 
nun auch kein "Auserwählter" mehr der den Weltuntergang überlebt.

von Nicolas L. (nicolas_l)


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Wenn du die wirklich ein bisschen in die Seite pieken willst: lass dir 
alles erklären. gib dich sehr interressiert (: wenn die dann deine 
Kontodaten wollen sagst du, du kommst aus der Schweiz und hast kein 
Konto auf einer Bank die in einem Land ist der EU ganz beigetreten ist. 
Also bei miir ist das ja die Wahrheit, der Typ vom WWF hat in Berlin nur 
gemeint, dass es nicht möglich sei als Schweizer in DE zu spenden ohne 
Konto. Ich gab mich dann ziemlich entäuscht und ging weg ;-)

von Andrea K. (immature90)


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gut was zu lesen gehabt, aber interessanter thread. :D

von Rainer U. (r-u)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> Hier in Österreich, konkret in Wien und in Linz, gibt es eine Initiative
> in der Obdachlose eine Zeitung auflegen, produzieren und auch auf der
> Strasse verkaufen. Find ich gut.

Hier in Berlin brauchst Du in den öffentlichen Verkehrsmitteln gute 
Kopfhörer. Die von Dir genannte Zeitung gibt es auch hier (Motz, 
Strassenfeger..) und alle 3-4 Bahnstationen kommt einer rein 
"Entschuldigen Sie bitte die Störung.." Schade ums Papier. Auch alle 
paar Stationen macht jemand Musik (manchmal durchaus talentiert) oder 
trägt eigene Gedichte vor. Wunderbar für Touristen, aber ich mag auch 
meine Kopfhörer :-)

Wenn Du da die Nummer mit der Semmel bringst, wir die gerne genommen und 
gleich gegessen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ich frage mich immer, warum einzelne Leute da betteln. Bekommen die kein 
Hartz-4? Ist es vielleicht ein zusätzlicher Nebenverdienst? Lohnt sich 
das überhaupt?

von A. R. (aandi)


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Na, wer Hartz4 bekommt überlebt nicht lange; das ist das Gesetz, die 
Leistung nennt sich ALG2, hat halt auch mal son ein Heini gesagt, er 
bekomme H4, nachplappern tuns fast alle.
Wohnsitzlose haben meines Wissens einen anderen Status, die bekommen 
einen Tagessatz, den sich abholen können, manche betteln lieber, statt 
auf dem Amt anzustehen.
Ich persönlich gebe nur deutschen Bettlern was, das andere Gesocks 
ignoriere ich, Tierfreund war ich noch nie, wenn ich doch mal in 
gebrochenem Deutsch angelabert werden sollte, sag ich, "ich nix 
verstehen"
oder reicht meine grimmige Mine, dann ists gelaufen.
Bei uns in der Fussgängerzone betteln regelmässig solche Zigeuner, 
schwerst körperlich eingeschränkt, auf den ersten Blick.
Vor kurzem sah ich die Bande frühmorgens zusammenstehen, da waren 
plötzlich alle topfit, konnten gerade stehen und gehen.
Gruss

von John D. (Gast)


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A. R. schrieb:
>
> oder reicht meine grimmige Mine, dann ists gelaufen.

Das klingt übel - ein grimmiges Bergwerk, und für das "Gesocks" ist es 
gelaufen. Hältst du dir etwa Zwangsarbeiter?

von Michael K. (charles_b)


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A. R. schrieb:

> Ich persönlich gebe nur deutschen Bettlern was, das andere Gesocks
> ignoriere ich, Tierfreund war ich noch nie, wenn ich doch mal in
> gebrochenem Deutsch angelabert werden sollte, sag ich, "ich nix
> verstehen"

...da schimmert natürlich schon etwas Deutschtümelei durch, um es mal 
vorsichtig zu sagen.

von j. c. (jesuschristus)


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So sieht es mal aus. Aber seitdem Rumänien in der EU ist, tauchen 
organisierte Bettlerbanden in der ganzen EU auf. In jeder halbwegs 
großen Stadt. Da stehen sie dann und singen oder machen Musik. Zusammen 
mit ihren kleinen Kindern, die Eltern - obwohl selten über 40 - haben 
meist schon kaum noch Zähne. Wenn man das sieht, bricht es einem 
wirklich das Herz!

von Pascal N. (attiny2313)


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Christian R. schrieb:
> Rotes Kreuz

Habe gerade letztens einen beitrag gesehen, wie das Rote Kreuz die 
gespendeten Textilien an arme Menschen In Afrika teuer verkauft. Soviel 
dazu...

von j. c. (jesuschristus)


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Pascal N. schrieb:

> Habe gerade letztens einen beitrag gesehen, wie das Rote Kreuz die
> gespendeten Textilien an arme Menschen In Afrika teuer verkauft. Soviel
> dazu...

Ohne zynisch sein zu wollen, ist das keine schlechte Idee. Es ist 
jedenfalls besser, als sie zu verschenken. Das Problem der 
Entwicklungshilfe ist nämlich, dass sie lokale Wirtschaft verhindert. 
Kauft der Afrikaner vom Dorfschneider oder lässt er sich vom RK 
beschenken? Also geht der Dorfschneider auch pleite. Das gleiche bei den 
Bauern mit kostenlosem Essen. Es macht also mehr Sinn, die Sachen zu 
verkaufen, zu einem Preis den die Leute gerade noch zahlen können, als 
sie zu verschenken. Nur so bleiben lokale Produzenten konkurrenzfähig.

von Uhu U. (uhu)


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j. c. schrieb:
> Ohne zynisch sein zu wollen, ist das keine schlechte Idee. Es ist
> jedenfalls besser, als sie zu verschenken. Das Problem der
> Entwicklungshilfe ist nämlich, dass sie lokale Wirtschaft verhindert.
> Kauft der Afrikaner vom Dorfschneider oder lässt er sich vom RK
> beschenken?

Der Haken ist nur, daß die einheimische Textilbranche gegen diese 
Importe keine Chance hat und deswegen trotz Verkauf der 
Gebrauchtklamotten bankrott geht. Da hilft das Verkaufen dann auch nur 
noch, an das sauer Verdiente der armen Negerlein zu kommen.

Das ist und bleibt zynisch, wie man es auch dreht und wendet.

Und hinterher verbeiten dann Schnapsnasen, wie die Thurn und Taxis 
Sprüche wie: "Da sterben die Leute an AIDS, weil sie zu viel 
schnackseln. Der Schwarze schnackselt gerne."

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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> Spendensammler nerven mich zu tode


.... besonders die Organspendensammler

Namaste

von Timm T. (Gast)


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Pascal N. schrieb:
> wie das Rote Kreuz die
> gespendeten Textilien an arme Menschen In Afrika teuer verkauft

Das ist so nicht ganz richtig. Das rote Kreuz verkauft seinen Namen an 
Firmen, die dann unter diesem Namen die Spenden sammeln. Dafür bekommt 
es einen Anteil.

http://www.youtube.com/watch?v=djXkFedpTrE

von Michael K. (charles_b)


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Also, ich hab früher das eine oder andere auch in die Altkleidersammlung 
gegeben. Doch wenn es dazu führt, dass a) Mitbürgerinnen und Mitbürger 
das Zeugs wieder rausangeln, sich das für sie brauchbare raussuchen und 
die Restsauerei liegen lassen und b) meine Klamotten dafür sorgen, dass 
die Afrikaner ihre Klamotten nicht mehr verkaufen können (siehe 
Film)....

Ich werd den Kram jetzt entweder zur Diakonie bringen, damit des hier 
Leute kriegen oder sogar einfach in den Müll werfen.

Diese ganzen ach-was-sind-wir-für-gute-Menschen-Medaillen haben oft eine 
ziemlich dunkle Rückseite...

von Hannes L. (hannes)


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Michael K-punkt schrieb:
> zur Diakonie bringen

Na denkst Du etwa, die machen das anders???

...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Michael K-punkt schrieb:
> Also, ich hab früher das eine oder andere auch in die Altkleidersammlung
> gegeben. Doch wenn es dazu führt, dass a) Mitbürgerinnen und Mitbürger
> das Zeugs wieder rausangeln, sich das für sie brauchbare raussuchen und
> die Restsauerei liegen lassen und b) meine Klamotten dafür sorgen, dass
> die Afrikaner ihre Klamotten nicht mehr verkaufen können (siehe
> Film)....

Ja so läuft das Geschäft


> Ich werd den Kram jetzt entweder zur Diakonie bringen, damit des hier
> Leute kriegen oder sogar einfach in den Müll werfen.

auch nicht besser!

> Diese ganzen ach-was-sind-wir-für-gute-Menschen-Medaillen haben oft eine
> ziemlich dunkle Rückseite...

Wo Licht da auch Schatten, wo viel Licht da viel Schatten.

Alternative es selbst Leuten zukommen lassen welche bedürftig sind.
Eigene Netze der Hilfe aufbauen.

Unsere Tochter schickt die abgelegten Sachen ihrer Drillinge und auch 
eigene gute Erhaltene zu einer Freundin ihrer in England lebenden 
Schwester nach Finnland welche auch Mehrlinge hat und wo beide ihre 
Arbeit verloren. Diese verwertet was sie braucht und gibt den Rest 
weiter. Im Gegenzug unterstützt unsere noch kinderlose Tochter von 
England aus die Tochter in D. in dem sie ihr in England steuerfreie 
Kinderkleidung von guter Qualität kauft und nach D. schickt.


Ich weis, nicht jeder hat solch ein Netz ums sich, aber es ist nur eine 
Frage des Willens und sei es das man zur Tafel geht und den Bedürftigen 
dort anbietet was man nicht benötigt. Der Dank ist Dir gewiss und das es 
die Richtigen bekommen, dafür kannst du selbst sorgen.

Ich möchte auch nicht das mit meinen Spenden Schindluder getrieben wird, 
also entschede ich wer es empfängt, wenn es mir gerade besser geht als 
nötig.

Namaste

von Michael K. (charles_b)


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Hannes Lux schrieb:
> Michael K-punkt schrieb:
>> zur Diakonie bringen
>
> Na denkst Du etwa, die machen das anders???
>
> ...

Die verhökerns das Zeugs an Leute hier aus München und finanzieren sich 
so ihre Stellen. Klar, was DIE Käufer/Empfänger dann mit den Klamotten 
machen weiß ich dann auch nicht.

Also lieber gleich alles in den Ofen?

von Hannes L. (hannes)


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Michael K-punkt schrieb:
> Also lieber gleich alles in den Ofen?

Das wiederrum verstößt gegen den Umweltschutz... ;-))

Du kannst es drehen wie Du willst, eine für alle gerechte Lösung wird es 
nicht geben. Das hat dieses System nunmal so an sich. Es drängeln sich 
in die "Märkte" immer wieder Parasiten dazwischen, die nur Profit 
abschöpfen wollen und eigentlich für die Sache gar nicht nötig sind. 
Egal ob beim Warenfluss, Geldfluss, Arbeitsmarkt, Müll oder was es sonst 
noch alles so gibt. Und nein, auch ich weiß keine brauchbare 
Alternative.

...

von Uhu U. (uhu)


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Hannes Lux schrieb:
> Und nein, auch ich weiß keine brauchbare Alternative.

Winnes Modell ist zumindest im Kleinen durchaus praktikabel. Das haben 
meine Eltern seinerzeit auch so gemacht. Begeistert war ich von den 
Klamotten aber wirklich nicht immer...

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