Hallo zusammen, ich möchte Signale in Form eines Rechtecks an die I/O-Pins eines ATmega8 führen. Der ATmega wird mit 5 Volt betrieben. Das Rechtecksignal sieht wie folgt aus: - 0 Volt soll als "Low" erkannt werden - 4 bis 8 Volt als "High" - Das Signal steht für 1 bis 2 Millisekunden auf "High" und es hat eine Frequenz von 50 Hz. -> Es handelt sich um die PWM-Signale eines RC-Empfänger im "Hochvolt"-Modus Spannungsteiler und Z-Dioden zur Pegelanpassung fallen aus, weshalb ich mir einen Pegelwandler in Form von 2 BS170 ausgedacht habe (siehe Anhang). In der Simulation in LTspice klappt das auch ganz gut, bis auf ein Problem: Im Diagramm ist das grüne Signal das PWM-Signal aus dem Empfänger (= V1). Im konkreten Fall mit 4,2 Volt. Das blaue Signal ist zwischen R2 und M2 abgegriffen und soll so direkt in die I/O-Pins des ATmega. Man sieht nun im Diagramm, dass das blaue Ausgangssignal am Ende der High-Phase einen Peak von 5,5 Volt hat, den ich mir nicht erklären kann. Dieser Peak tritt auf, egal wie hoch das PWM-Signal ist und egal wie ich die Widerstände dimensioniere. Tritt dieser Peak auch real auf oder ist das ein LTspice-Problem? Und wenn er real auftritt, dann wäre ich mit diesem 5,5 Volt Peak ja am absoluten Limit, welches die ATmega-I/Os laut Datenblatt aushalten. Muss ich dann zur Sicherheit noch eine Diode zwischen R2/M2 und dem I/O-Pin des ATmega schalten, um sicher bei 5 Volt oder knapp darunter rauszukommen? Gruß, Martin
Das scheint ein Simulationsfehler zu sein, da eine so hohe Spannung in der Schaltung gar nicht vorkommt. Aber warum machst Du das so kompliziert? Es reicht doch ein einziger Widerstand (in Kombination mit der internen Z-Diode).
es ist kein Simu-Artefakt, sondern kapazitives Übersprechen vom Gate auf den Ausgang deines zweiten Transistors: bei der fallenden Flanke des Eingangssignals beginnt M1 zu sperren und U_GS von M2 läuft nach oben. Das koppelt kapazitiv über auf das Drain von M2, und solange M2 noch hochohmig ist, kann der Strom nur über R2 abfließen. Die Höhe des Pulses sollte von der Steilheit der Flanke und vom Wert von R2 abhängen. Dein IO-Pin des Controllers wird sich daraus nichts machen. Wenn der Puls auftritt, schneidet ihn die ESD-Diode am Eingang auf einen ungefährlichen Wert ab. Den geringen Strom, der dabei fließt, kann die ESD-Diode verkraften. schöne Grüße Achim
Hallo Martin R. Wieso hast Du Dir diese aufwendige Schaltung ausgedacht? Was spricht gegen einen simplen Serienwiderstand in Verbindung mit der internen Schutzdiode? Oder meinetwegen auch mit einer externen Schutzdiode?
AFAIK gilt schaltungstechnische Nutzung der ESD-Dioden kategorisch als Murks... gibt es hier modernere Meinungen dazu?
Hi >AFAIK gilt schaltungstechnische Nutzung der ESD-Dioden kategorisch als >Murks... gibt es hier modernere Meinungen dazu? Zumindest von ST und Atmel kenne ich Appnotes in denen sie das nicht so sehen -> Nullspannungserkennung der Netzspannung mit Vorwiderstand am IO-Pin. MfG Spess
Hallo zusammen, Achim S. schrieb: > es ist kein Simu-Artefakt, sondern kapazitives Übersprechen vom Gate auf > den Ausgang deines zweiten Transistors: Danke für diese Erklärung. Der Peak lässt sich tatsächlich durch Variation von R2 und der Steilheit der Flanke beeinflussen. Bei der Variante mit Z-Diode wäre folgendes passend? 4,7V Z-Diode mit 0,5W. -> Imax ca. 100 mA, Imin ca. 0,1 * 100 mA = 10 mA Ab 5,5V soll die Z-Diode leiten, wofür 10 mA (oder besser 15 mA) benötigt werden: (5,5V - 4,7V) / 15mA = 53 Ohm. Und bei 8V wären es dann (8V - 4,7V) / 53 Ohm = 62mA Strom, was deutlich unterhalb von Imax ist. Allerdings werden dann (8V - 4,7V) * 62mA = 200mW am Widerstand verbraten. Bei der Variante mit den MOSFET hingegen fließt fast kein Strom. Für die Akkus ist das doch deutlich besser? Gruß, Martin
Normalerweise hat man da noch Gate-Widerstände im kOhm-Bereich.
>Zumindest von ST und Atmel kenne ich Appnotes in denen sie das nicht so >sehen -> Nullspannungserkennung der Netzspannung mit Vorwiderstand am >IO-Pin. Da steht auch ausdrücklich drinne, daß die Schaltung nicht surgefest ist...
Martin: Ich weiss nicht was du da an Strömen ausgerechnet hast, aber mit 10k Vorwiderstand und (optional auch externer) 5,1V Z-Diode fliessen bei 8 V input max. 300 µA.
Gati schrieb: > Martin, laß doch mal dein Simu-File rüberwachsen. Siehe Anhang. BS170.lib habe ich auch mal angehängt - das ist die von der Yahoo-Group. @Stefan: Durch die externe Z-Diode muss doch ein Strom in der Größenordnung von 10mA fließen, damit sie überhaupt richtig funktioniert. Zumindest behaupten das die Seiten, auf denen ich mich schlau mache. Gruß, Martin
Also, ich denke auch, daß es ein ganz normaler Widerstand in Serie zum Eingang tut. Ich würde 10k nehmen, dann wird der Strom auf rund 250µA begrenzt. Die Eingangsschutzdioden beim ATMEGA sind sehr robust und gehen davon sicherlich nicht kaput. >AFAIK gilt schaltungstechnische Nutzung der ESD-Dioden kategorisch als >Murks... gibt es hier modernere Meinungen dazu? Das ist schon richtig, bezieht sich aber eher auf die Geschwindigkeit der Störung, die über die Schutzdioden abfließt und auf den Maximalstrom. Um die Schaltung auch für sehr schnelle Störungen unkritisch zu machen, könnte man vom Port-Eingang des ATMEGA noch einen 1nF Cap nach Masse schalten. Das sich bildende RC-Glied hat dann eine Zeitkonstante von rund 10µsec, womit die Schutzdioden klarkommen sollten.
Martin R. schrieb: > Allerdings werden dann (8V - 4,7V) * 62mA = 200mW am Widerstand > verbraten. Deine Überlegung ist völlig falsch. Es gibt bei Z-Dioden keinen Mindeststrom. Du musst lediglich dafür sorgen, dass bei der kleinsten Eingangsspannung (4,2V) der Low-High-Schwellwert des AVR-Eingangs (3V) deutlich überschritten und bei der größten Eingangsspannung (8V) die maximale Eingangsspannung des AVR (5,5V) nicht erreicht wird. Mit einem 1kΩ-Vorwiderstand liegst du ganz gut (linke Hälfte der obigen Schaltung). Trotzdem ist die Begrenzung per Diode nach VCC die bessere Lösung, da du dir dann keine Gedanken über Toleranzen der Z-Diode machen musst und die Signalspannung am AVR trotz eines größeren Widerstands höher liegt. Wenn du der internen Schutzdiode nicht traust, kannst du eine externe Schottky-Diode nehmen. Mit einer BAT54 und einem Vorwiderstand von 10kΩ bewegst du dich perfekt innerhalb der Limits im Datenblatt (rechte Hälfte der obigen Schaltung). Du kannst den Vorwiderstand auch noch größer machen. Das vergrößert zwar wegen der Eingangskapazität des AVR theoretisch etwas die Schaltzeit, was aber in in deinem Fall kein Problem sein dürfte.
Hallo Yalu, danke für die Erklärung. Jetzt habe ich verstanden, wie ihr das mit der Diode meint und wie das funktioniert. Ich werde wohl eine 1N5817 nehmen, da ich keine SMD-Teile verwenden möchte. Yalu X. schrieb: > Deine Überlegung ist völlig falsch. Es gibt bei Z-Dioden keinen > Mindeststrom. Ich ging von dem aus, was ich auf http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1012151.htm und http://www.elektroniktutor.de/analog/uz_stabi.html gelesen habe. Beide schreiben von einem Mindeststrom, der durch die Z-Diode fließen muss. Gruß, Martin
Martin R. schrieb: > Ich ging von dem aus, was ich auf > http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/1012151.htm und > http://www.elektroniktutor.de/analog/uz_stabi.html gelesen habe. Beide > schreiben von einem Mindeststrom, der durch die Z-Diode fließen muss. Benutzt man eine Z-Diode zur Spannungsstabilisierung, ist es prinzipiell günstiger, sie mit einem höheren Strom zu betreiben, weil dort ihr differentieller Widerstand kleiner und damit die Stabilisierung genauer wird. Der Strom sollte allerdings nicht so hoch sein, dass sich die Diode merklich erwärmt, da sich mit der Temperatur ihre Kennlinie ändert. Als guten Kompromiss nimmt man den im Datenblatt angegebenen Nennstrom der Z-Diode oder — wie in deinen Links — etwa 10% des Maximalstroms. Im Fall der Überspannungsbegrenzung ist die Konstanz der Ausgangsspan- nung aber nicht so wichtig, solange diese sich klar im Bereich zwischen 3V und 5V bewegt. Deswegen kann man hier auch mit geringeren Strömen arbeiten. Man muss allerdings gewisse Toleranzen der Z-Diode berücksich- tigen, um zu verhindern, das bei einem ungünstigen Exemplar dieser Spannungsbereich verlassen wird. Diese Unsicherheiten hat man, wie ich schon geschrieben habe, bei der Schaltung mit einer Schottky-Diode gegen VCC nicht.
>Ich werde wohl eine 1N5817 nehmen, da ich keine SMD-Teile verwenden >möchte. Du mußt überhaupt keine zusätzliche Diode nehmen. Der ATMEGA8 hat bereits robuste Dioden an den Eingängen.
Yalu X. schrieb: > Trotzdem ist die Begrenzung per Diode nach VCC die bessere Lösung, da du > dir dann keine Gedanken über Toleranzen der Z-Diode machen musst Also ein paar Design-Überlegungen muß man schon noch machen wenn man die Eingangsschutzdioden oder externe Dioden zur Spannungsbegrenzung verwendet. Der Strom der Widerstände fließt auf die Versorgung. Je niederohmiger desto mehr. Ein normaler Spannungsregler für den ATMega liefert Strom kann jedoch keinen aufnehmen. -> falls der ATMega weniger Strom verbraucht (z.B. beim Power On-Reset oder im Sleep Mode) als über die Serienwiderstände geliefert wird dann steigt die Versorgungsspannung bis auf 8V. Wenn natürlich eine Z-Diode als Spannungsregler verwendet wird ist dies in der Regel kein Problem. Wenn die internen Schutzdioden verwendet werden darf der maximale Strom über die Schutzdioden ca 0,5-1mA nicht übersteigen. Teilweise können komische Effekte auftreten wenn die Eingangschutzdioden leitend werden. Bei mir ist bei einem PIC der ADC-Wandler verfälscht worden durch negative Eingangsspannungen an einem Digital-Pin. Eine Z-Diode am Eingang begrenzt zwar die Spannung (innerhalb der Toleranz) allerdings nimmt der ATMega mehr Strom auf wenn die Eingangs-Pegel nicht exakt der Verssorgungsspannung entsprechen. Wenn du sowieso mehrere Kanäle im Pegel wandeln willst kannst Du auch einen CD4050 oder 74HC4050 verwenden. Den schließt Du an deine 5V Versorgung an und kannst ohne weitere Maßnahmen Eingangsspannungen im Bereich 0-15V verarbeiten. Die Schaltschwelle liegt dann etwa in der Mitte (30-70% von der 5V-Versorgung). Gruß Anja
Sowas könnte auch gehen: + Vcc | - || || 4k7 - | Diode IO--*----|>|-----> Input Signal Die Schaltung geht den umgekehrten Weg , die Spannung am IO Port kann nie grösser als Vcc werden, sondern reagiert aufs Pulldown des Eingangssignals. Spitzen auf dem Eingangssignal sind hier egal. Die Schaltung benutze ich für Hallsensoren auf einem EMF verseuchten BLDC Motor.
>Wenn die internen Schutzdioden verwendet werden darf der maximale Strom >über die Schutzdioden ca 0,5-1mA nicht übersteigen. Deswegen habe ich 10k gewählt. Da fließen nur rund 250µA. >Teilweise können komische Effekte auftreten wenn die Eingangschutzdioden >leitend werden. Bei mir ist bei einem PIC der ADC-Wandler verfälscht >worden durch negative Eingangsspannungen an einem Digital-Pin. Beim ATMEGA ist das noch nicht beobachtet worden. >Der Strom der Widerstände fließt auf die Versorgung. Je niederohmiger >desto mehr. Ein normaler Spannungsregler für den ATMega liefert Strom >kann jedoch keinen aufnehmen. -> falls der ATMega weniger Strom >verbraucht (z.B. beim Power On-Reset oder im Sleep Mode) als über die >Serienwiderstände geliefert wird dann steigt die Versorgungsspannung bis >auf 8V. Dann siehst du einfach eine Grundlast am Ausgang des Reglers vor. Ein einfacher 10k Widertand reicht bei meinem Vorschlag.
>Beim ATMEGA ist das noch nicht beobachtet worden. Nützlicher Link dazu: http://www.elektronik-labor.de/AVR/ADtest.html
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