Ein ehemaliger Kollege von mir arbeitet an einem CNC-Projekt. Es ist
lediglich ein hobbyistisches Unterfangen, in besonderem Maße
unbedeutend. Ich hatte, aus gutem Willen heraus, für ihn eine
Softwarekomponente entwickelt. So wie andere Menschen auch, die er
ausdrücklich darum gebeten hatte. Er hatte Software Schnittstellen
definiert, und ich hatte die Komponente entsprechend geschrieben - ein
Eingriff in meinen Code wäre also nicht nötig gewesen, hätte er alles
sorgfältig durchdacht.
Nun bekomme ich ein Schreiben von dem Herrn, ich solle doch so lieb sein
und einen Soll von 3 Euro begleichen, denn mein Quellcode sei so stillos
gewesen, dass er sich als direkte Folge der angeblichen
Unübersichtichkeit einen Patzer erlaubte, dessen Resultat eine
Fehlfräsung gewesen sei. Und den angeblichen Schaden von 3 Euro
Rohmaterial stellt er mir in Rechnung, ist denn das zu fassen. Ich hatte
vorgehabt, mir einen kulinarischen Leckerbisssen zum Abendessen zu
gönnen, doch mir war der Appetit gründlich vergangen.
Ich hatte dann meinen Quellcode noch mal begutachtet, es war kein
Quellcode fürs Lehrbuch, aber dafür dass es gratis war, sollte sich der
Herr mal selbst begutachten, was der sich da erlaubt, vor allem in
welcher Form er da seine Undankbarkeit geltend macht. Das ist jedenfalls
meine Meinung. Mich würden hier die Meinungen interessieren, inwieweit
bei einer freundschaftlichen Leistung für ein Trivialprojekt ein solcher
Anspruch gerechtfertigt ist.