Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Spezialist vs. Generalist: The Future is


von Hein Blöd (Gast)


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Moin Freunde der Monitorbeleuchtung!

Ich möchte hier eine Debatte starten, in der er sich um die zukünftigen 
Anforderungen an Ingenieuren, Informatikern und Leute mit 
MINT-Hintergrund dreht.

Es gibt u. a. die These (z. B. von Gunter Dueck, Mathematiker und 
Philosoph), dass es in Deutschland einen Fachkräftemangel gibt, der sich 
allerdings nicht allein in der Anzahl der Absolventen ausdrückt, sondern 
an der Unfähigkeit dieser Absolventen und der sich bereits in Lohn und 
Brot befindlichen MINTler, sowie natürlich erst recht den Arbeitslosen 
Zeitgenossen.

Kurz gesagt:

- Hartes Fachwissen alleine reicht nicht!
- Der Experte muss ein tiefes Fachwissen haben, aber auch ein breites 
Wissen über sein Umfeld haben (z. B. Projektmanagement, Marketing, etc.)
- Die Social Skills müssen vorhanden sein (nicht nur auf dem Papier 
gelernt)
- Will man nicht "automatisiert"/rationalisiert werden, reicht hartes 
Wissen allein als Qualifkation nicht aus.

-----------------------
Viele Ingenieure, Informatiker, (...) wollen aber Spezialisten auf ihrem 
Gebiet sein, welches ihren Interessen und Fertigkeiten am meisten 
entspricht.

Sie wollen sich nicht mit "BWLer-BlaBla" auseinander setzen und hätten 
am liebsten ihre eigene Sekretärin für diverse "lästige" Aufgaben (z. B. 
Kundengespräche).

Ergo sind diese Leute - trotz fachlich guter Qualifikation - nicht für 
die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt geeignet und bringen auch keine 
Lernbereitschaft für diese Gebiete mit. -> "Fachkräftemangel".

------------
Ist der Spezialist (wie wir ihn kannten/kennen) in der Industrie also 
eine aussterbende Spezies (z. B. aufgrund der neuen Anforderungen, 
technologischer Entwicklungen, Globalisierung)?

Müssen wir alle zukünftig "alles" können und Generalisten mit der 
nötigen tiefe UND breite sein?

Viel Spaß bei der Debatte,
Euer Hein Blöd

von meckerziege (Gast)


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Ich kann in einigen dieser Punkte durchaus zustimmen.
Obwohl ich selbst gerade studiere hab ich da auch schon einiges 
mitbekommen: Hatte mal nebenbei zur Schule nen Job als Programmierer bei 
einer eigentlich kleinen 3-4mann firma. Irgendwann kam dann ein großer 
Auftrag aus dem Ausland rein. Und ZACK war man plötzlich nicht mehr nur 
der Programmierer an der Tastatur, sondern auch ein Teilnehmer eines 
Treffens auf dem ich mein System vorstellen und meine Umsetzungen 
begründen musste. Inkl. Diskussion, pro/contra von vorschlägen usw.
Natürlich alles auf Englisch.
Man muss sowohl einigermaßen gut reden können, als auch diskussionsfähig 
sein.
Das sind dann wohl diese Kundengespräche von denen zu erzählst.

Nur leider wird einem sowas weder an der Uni, noch an der Schule passend 
beigebracht. Das bisschen Diskutieren was man im Englischunterricht 
macht, hilft einem kaum.
An einer technischen Uni social-skills zu erwerben ist zwar im 
Studienplan vorgesehen, allerdings geht sowas zeitmäßig im Grundrauschen 
unter.
Man muss sich da selbst drum kümmern (was aber höchstens 10% der Leute 
wirklich machen).
Angebote gibts durchaus, ABER: Wie gesagt der Ingenieur soll alles 
können. Das studium selbst ist schon so anstrengend, wie sollen da 
"normale" studenten für sowas zeit haben?

von Frank M. (aktenasche)


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aha und was genau willst du diskutieren?

von Hein Blöd (Gast)


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.... das Wetter, was denn sonst?

---------------
@meckerziege (Gast):

Ich sehe das Problem bzgl. der fehlenden Berücksichtung dieser Punkte in 
der Schulbildung und wissenschaftlichen Ausbildung ebenfalls.

Empfohlen wird daher - wie du erwähntest - freiwilliges Engagement (z. 
B. als Trainer einer Kinder-/Jugendmannschaft, Gruppenleiter, Ehrenamt)

Dazu dann die aktive Handlung und Weiterentwicklung dieser Fähigkeiten 
IM Beruf. Learning by Doing ist hier die Devise.

von developer (Gast)


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Hein Blöd schrieb:
> von Gunter Dueck
Ab hier habe ich nicht mehr weitergelesen.

von Hein Blöd (Gast)


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@ Autor: developer (Gast)

Schade für dich.


Vllt. kannst DU uns auch erhellen und mitteilen, weshalb du die 
Scheuklappen aufsetzt? Was sind deine Qualifikationen?

von Jan (Gast)


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Hein Blöd schrieb:
> Der Experte muss ein tiefes Fachwissen haben, aber auch ein breites
> Wissen über sein Umfeld haben (z. B. Projektmanagement, Marketing, etc.)

Unfug! Schon jetzt wird immer mehr separiert. Die Sw lässt sich doch 
schon nicht mehr von der HW reinreden, wozu alsp breites Wissen?

Das MArketing macht was es will, dasselbe gilt für QM und GL. Wer will 
denn von denen jemanden einstellen, der ihnen reinredet?

von developer (Gast)


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Hein Blöd schrieb:
> @ Autor: developer (Gast)
>
> Schade für dich.
Ganz sicher nicht.


> Vllt. kannst DU uns auch erhellen und mitteilen, weshalb du die
> Scheuklappen aufsetzt? Was sind deine Qualifikationen?
Ich kenne den Mann, seine Bücher, seine Kolumne und seine Vorträge.
-> Inhaltsleeres Geschwafel eines bestversorgten Professors mit dickem 
Posten in der Industrie. Da ist es leicht zu philosophieren und Thesen 
rauszuhauen die 2 Jahre später eh keiner mehr weiss. Das ist ne 
Lallbacke der der Industrie nach dem Mund redet. "Philosoph" wenn ich 
das schon als Argument höre, lach ich mir seichend in die Hosen.... Wie 
alt bist du denn dass du den ernst nimmst? Musst noch viel lernen mein 
Sohn...<den Kopf tätschel>....

von Hein Blöd (Gast)


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@Autor: Jan (Gast):

Vorsicht mit Einzelerfahrungen und Ummünzung auf die Allgemeinheit.

Der Trend spricht eine klare Sprache und die erfolgreichen und 
innovativen Unternehmen unserer Zeit ebenfalls.

Zudem:

Es geht hier nicht ums Reinreden. Es geht hier um eine neue Mentalität!

von Hein Blöd (Gast)


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Autor: developer (Gast):

Du kennst seine Bücher? Heidiwitzka :D

Nimm doch mal inhaltlich zu seinen Aussagen in den Büchern Stellung und 
argumentiere dagegen.

Was du da von dir gibst, ist bisher nur "Geschwafel".

Wer im Glashaus sitzt, ... eh? ;)

von developer (Gast)


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Hein Blöd schrieb:
> Autor: developer (Gast):
>
> Du kennst seine Bücher? Heidiwitzka :D
Nicht mal einfachste Sätze kannst du dir merken, du bist offensichtlich 
zu doof zum lesen meiner Beiträge....


> Nimm doch mal inhaltlich zu seinen Aussagen in den Büchern Stellung und
> argumentiere dagegen.
... da wäre das nur vergeudete Zeit.

von Hein Blöd (Gast)


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@Autor: developer (Gast):

Tja, leider wie zu erwarten.

Du hast ganz offensichtlich nichts auf dem Kasten und bist nur ein 
Schlaumschläger.

Schade, ich hätte gedacht, du könntest deine Meinung auch argumentativ 
stützen und damit etwas zur Debatte beitragen. :-/

Wahrscheinlich gehörst du zu der Spezies, die mit den neuen 
Anforderungen überfordert ist und tritts deshalb um dich. Ich wünsch dir 
beruflich trotzdem alles Gute und drücke dir die Daumen, dass du deinen 
Job behalten kannst - falls du einen hast.

von developer (Gast)


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Hein Blöd schrieb:
> Wahrscheinlich gehörst du zu der Spezies, die mit den neuen
> Anforderungen überfordert ist und tritts deshalb um dich. Ich wünsch dir
> beruflich trotzdem alles Gute und drücke dir die Daumen, dass du deinen
> Job behalten kannst - falls du einen hast.
Küchenpsychologe bist du auch noch, Hut ab für die Ferndiagnose.

von Olaf H. (agentp)


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Das Frage soll doch darauf hinauslaufen ob man das eine braucht oder das 
andere.
Es werden aber immer beide gebraucht. Der Spezialist hat Tiefe der 
Generalist Breite. Beides zum gleichen Grad in einer Person ist wohl 
nicht machbar a.G. der Beschränktheit des menschlichen Geistes. Da gibt 
es nur leichte Abstufungen.

The future is also genauso wie das past. Nur bekommen die Dinge neue 
Namen.

Agent P

von Hein Blöd (Gast)


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@Autor: developer (Gast):

Dafür braucht man nichtmal Küchenpsychologe zu sein. =)

Inhaltlich etwas beizutragen ist zeitlich angeblich nicht drin, aber 
Unfug zu schreiben immer, eh? Geh´spielen, Schaumschläger!

von Bürovorsteher (Gast)


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Mal ganz grob gesprochen:

Wer den ersten drei Anstrichen deines Beitrages genügt, der wird 
Unternehmer und schmeißt den Laden selbst.

Wer dagegen einen dieser Ansprüche nicht erfüllen kann, muss mit den 
Unbilden der Spezialisierung und Arbeitsteilung in einer größeren 
Einheit aka Unternehmen zufrieden sein.

Deine Fragestellung hat keinen Neuheitswert, sondern wird aller drei 
Jahre wieder aus herorgekramt. Schon in den Siebzigern und 
wahrscheinlich noch früher wurde gefragt, wie der neue Mensch denn nun 
aussehen soll. Quark.
Die einen sind so veranlagt, die anderen anders.

Gefühlte 5% der Ings beherrschen die drei Punkte von Haus aus, weitere 
10%
können sich das unter Schmerzen aneignen und der Rest schnallt es nicht.

Vorwärts zur Rente mit 76!

von Bürovorsteher (Gast)


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Sollte heißen: ...sondern wird aller drei Jahre wieder hervorgekramt.

'schuldigung.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bürovorsteher schrieb:
> Mal ganz grob gesprochen:
>
> Wer den ersten drei Anstrichen deines Beitrages genügt, der wird
> Unternehmer und schmeißt den Laden selbst.

Da ist sicherlich etwas dran. Wer diese Fähigkeiten hat, dürfte auf 
einem "normalen" Entwicklerposten das Gefühl haben zu versauern.

Ansonsten halte ich die Thesen des Philosophen für fragwürdig - gerade 
im Hinblick auf das immer mehr zunehmende Wissen in jedem Fachbereich.
Ein zu sehr in die Breite gehendes Wissen führt zwangsläufig zur 
Verwässerung der Kernbereiche.

Spezialisten zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie etwas können, 
was andere nicht können.

Dementsprechend haben diese, wenn ihre Spezialisierung gefragt ist, 
einen sehr sicheren Arbeitsplatz.

Chris D.

von A. $. (mikronom)


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Hein Blöd schrieb:
> Empfohlen wird daher - wie du erwähntest - freiwilliges Engagement (z.
> B. als Trainer einer Kinder-/Jugendmannschaft, Gruppenleiter, Ehrenamt)

Genau, man soll nicht nur tagsüber im Unternehmen malochen, sondern auch 
noch seine Freizeit im Interesse des Personalers gestalten! Weiter so 
Naivling, dann wirst du ein guter Sklave!

Hein Blöd schrieb:
> Der Trend spricht eine klare Sprache und die erfolgreichen und
> innovativen Unternehmen unserer Zeit ebenfalls.

"Fachkräftemangel" meinst du sicherlich.

von Mine Fields (Gast)


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Hein Blöd schrieb:
> - Hartes Fachwissen alleine reicht nicht!
> - Der Experte muss ein tiefes Fachwissen haben, aber auch ein breites
> Wissen über sein Umfeld haben (z. B. Projektmanagement, Marketing, etc.)
> - Die Social Skills müssen vorhanden sein (nicht nur auf dem Papier
> gelernt)
> - Will man nicht "automatisiert"/rationalisiert werden, reicht hartes
> Wissen allein als Qualifkation nicht aus.

Bis auf die letzte Aussage würde ich das auf jeden Fall unterschreiben. 
Ingenieure arbeiten nunmal in Teams und Projekten und müssen fähig sein, 
ihr Wissen dort einzubringen. Der Entwickler, den man Monate lang mit 
einer Aufgabe in einem Raum einsperren könnte, wird es nicht mehr geben.

Mit der Breite wird teilweise aber auch stark übertrieben, so dass 
Ingenieure teilweise zu viel Verwaltungsarbeit erledigen müssen, das 
"Developer Abstraction Layer" (nach Joel Spolsky) ist meist nicht 
vorhanden. Hier könnte man verdammt viele Ingenieursressourcen 
freischaufeln, weil viele dieser Arbeiten von nicht technisch 
hochqualifizierte Menschen genauso (wenn nicht sogar schneller und 
effektiver) ausgeführt werden könnten.

Andererseits sind die Systeme so komplex, dass man auf allen Ebenen 
Experten braucht. Man braucht immer mehr kompetente Menschen, die die 
Schnittstellenthemen beherrschen und sich dann eben nicht mehr jeden 
einzelnen Transistor oder jede Codezeile kennen. Ich verwende zwar 
ungern irgendwelche Modewörter, aber "Soft Skills" und 
"interdisziplinäres Handeln" beschreibt die Kompetenz dieser Leute 
tatsächlich ganz gut.

von M. S. (bugles)


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Mine Fields schrieb:
> Andererseits sind die Systeme so komplex, dass man auf allen Ebenen
> Experten braucht. Man braucht immer mehr kompetente Menschen, die die
> Schnittstellenthemen beherrschen und sich dann eben nicht mehr jeden
> einzelnen Transistor oder jede Codezeile kennen. Ich verwende zwar
> ungern irgendwelche Modewörter, aber "Soft Skills" und
> "interdisziplinäres Handeln" beschreibt die Kompetenz dieser Leute
> tatsächlich ganz gut

Dem möchte ich mich anschließen.

>Ergo sind diese Leute - trotz fachlich guter Qualifikation - nicht für
>die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt geeignet und bringen auch keine
>Lernbereitschaft für diese Gebiete mit. -> "Fachkräftemangel".

Dem möchte ich mich nicht anschliessen.

In den allerwenigsten fällen gibt es generalisten. Und wenn sind diese 
Oft Selbsständig.

Gerade die experten machen ihr Hobby oft zum Beruf. Da ist im 
Freundeskreis der progger der mit 13  schon mit Visual Basic angefangen 
hat während ich computer spielte. DIe Entwicklung zu C++ etc.. war keine 
von 1-2-3 Jahren, Jahre später wurde er mit viel Freizeiteinsatz zum 
experten.

Viel häufiger erlebe ich aber das Fachkräfte nicht richtig eingesetzt 
werden. Das Schnittstellen nicht definiert sind und Projektmanagement 
nicht funktioniert. Leute nicht eingearbeitet werden etc.. ich glaube 
wenn die industrie diese Probele in den Griff bekommt können wir über 
Universalgenies nachdenken.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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developer schrieb:
> Da ist es leicht zu philosophieren und Thesen
> rauszuhauen die 2 Jahre später eh keiner mehr weiss. Das ist ne
> Lallbacke der der Industrie nach dem Mund redet. "Philosoph" wenn ich
> das schon als Argument höre, lach ich mir seichend in die Hosen.... Wie
> alt bist du denn dass du den ernst nimmst? Musst noch viel lernen mein
> Sohn...<den Kopf tätschel>....

Falsch, er hat z.B. die Finanzkrise vorhergesagt. Nachzulesen in seinen 
Büchern "vor" der Krise.

Ich habe etliche seiner Bücher gelesen und du musst über einen 
begrenzten Verstand verfügen, wenn du nicht verstehst was er da 
schreibt.

Der Spezialist in allem als Universalist wäre das Universalgneie.
Das ist bei der heutigen Menge an Wissen selbst in einem Fachgebiet 
unmöglich.

Daher muss es beides geben: Spezialisten und Universalisten.

Ärgerlich an der Sache, wenn man sie so anerkennen will, ist die 
Geringschätzung für Spezialisten, die auch mal gern ab 40+ als veraltet 
entsorgt werden. Bei den Universalisten hat man wieder viele 
Dummschwätzer.

Hab gerde so einen Fall auf dem Tisch. Der Dummschwätzer schickt 
Rechnungen für "nichts" und beruft sich auf mündliche Absprachen.
Ich bezahle aber nicht für keine Leistung und so wird das vor Gericht 
landen.

von A. $. (mikronom)


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Michael Lieter schrieb:
> Falsch, er hat z.B. die Finanzkrise vorhergesagt. Nachzulesen in seinen
> Büchern "vor" der Krise.

Die Chance das Eintreten einer Finanzkrise in einem endlichen Zeitraum 
richtig hervorzusagen liegt bei schätzungsweise 50%, eher höher. 
Betrachtet man einen unendlich langen Zeitraum dann ist die 
Wahrscheinlichkeit 100%.

> Ich habe etliche seiner Bücher gelesen und du musst über einen
> begrenzten Verstand verfügen, wenn du nicht verstehst was er da
> schreibt.

Oha, ein Radikaler, der andere Glaubensrichtungen nicht akzeptiert.

> Hab gerde so einen Fall auf dem Tisch. Der Dummschwätzer schickt
> Rechnungen für "nichts" und beruft sich auf mündliche Absprachen.

Es soll Dummschwätzer geben, die glauben alle Verträge müssen 
schriftlich abgeschlossen werden, damit sie Bestand haben.

von Axel (Gast)


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>Ist der Spezialist (wie wir ihn kannten/kennen) in der Industrie also
>eine aussterbende Spezies (z. B. aufgrund der neuen Anforderungen,
>technologischer Entwicklungen, Globalisierung)?

Yep. Sowas kann man nämlich auch nach China/Indien wo auch immer 
auslagern.

Wir hatten so einen Fall gerade. Super Spezialist, hat das sehr 
anspruchsvolle Pflichtenheft fast wortgetreu umgesetzt. Dummerweise lief 
es dann im System nicht. Also noch mal alles nacharbeiten. Es waren dann 
doch die kleinen Nebensätze, die wichtig waren.

Kann man ihm nicht wirklich vorwerfen, aber ein leichter Blick über den 
Tellerrand (Systemsicht) hätte die Firma viel Geld gespart.

Das macht aber eben den Unterschied, ob es Sinn macht, eine Entwicklung 
vor Ort oder im billigen Ausland zu machen.

Gruss
Axel

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Andy G. schrieb:
> Oha, ein Radikaler, der andere Glaubensrichtungen nicht akzeptiert.

Das Gegenteil ist richtig. Ich folge aber nur wissenschaftlich 
begründbaren Argumenten.

von Derwin (Gast)


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Hmmm, die Forschungsergebnisse zur Evolution zeigen , das Spezialisten 
fast immer ausgestorben sind wenns Probleme gab. Die Generalisten haben 
meistens die Kurve gekriegt.

von developer (Gast)


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Michael Lieter schrieb:
> sagt. Nachzulesen in seinen
> Büchern "vor" der Krise.
>
> Ich habe etliche seiner Bücher gelesen und du musst über einen
Ja aber seine Begründungen waren falsch, irgendwelche wirren 
zusammenhanglosen Annahmen, das war ein Glückstreffer von ihm. Zudem 
stand das damals auch in der einschlägigen Presse, das war kein grosses 
Geheimnis, wer nicht dem Mainstream in Sachen VWL hinterherrannte. 
Selbst die Financial Times berichtet sehr früh darüber, dass es bald 
kracht, während in Deutschland die "Wirtschaftsweisen" wie Sinn und die 
anderen Glaskugel-Deppen den Kopf in den Sand steckten. Steinbrück 
damals, als es in Island brodelte (nicht der Vulkan): "Es gibt keine 
Krise.".

Von Second Life war er total begeistert prophezeite Phantastisches (wie 
bei anderen Dingen auch) nervte damit ständig in seinem flachen Kolumnen 
und was aus Second Life geworden wisst ihr alle. Jeder 
Informatikerstsemester mit mittelmässigem Verstand wusste, dass das nur 
heisse Luft ist, nur Dück, Professor und Frühstücksdirektor bei IBM mit 
den seherischen Fähigkeiten hat das nicht erkannt.

Seine Bücher sind so ne Art zu Buch gemachtes Hobbyphilosophentum, warum 
der überhaupt Fans hat, ist darauf zurückzuführen, dass er ein paar 
Kolumnen schreiben darf und dadurch einigermassen bekannt ist. Nur sind 
seine Leser zu 90% Techies die von anderen Dingen ausser Technik keine 
Ahnung haben, da kommt er mit seinem sinnlosen Geschwafel leicht an die 
Leser heran, nem Ahnungslosen kann ich was vom Pferd erzählen muss nur 
toll und überzeugend klingen.

von Arc N. (arc)


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Michael Lieter schrieb:
> Falsch, er hat z.B. die Finanzkrise vorhergesagt. Nachzulesen in seinen
> Büchern "vor" der Krise.

http://www.scilogs.de/wblogs/blog/wild-dueck-blog/allgemein/2008-10-23/durch-mega-rechenfehler-zur-kreditkrise
(zeigt sehr schön, daß er keine Ahnung wie bspw. Risikomodelle 
entwickelt werden)


> Ich habe etliche seiner Bücher gelesen und du musst über einen
> begrenzten Verstand verfügen, wenn du nicht verstehst was er da
> schreibt.

Plattitüden, neue Begriffe für Altbekanntes usw.
Beispiele wie "Die Philosophie hat ... entschieden, dass der Mensch dem 
Tier überlegen ist" (Anthropozentrik ist nicht DIE Philosophie) oder 
"Die Philosophen denken leider meistens nicht so sehr über die vielen 
einzelnen Menschen nach, sondern über den Sinn an sich." abgesehen vom 
Existentialismus, dem Absurdismus (Camus und Kierkegaard) und vielen 
Vertretern anderer Richtungen, zeigen sehr schön wie beschränkt sein 
Horizont ist.
Oder in Omnisophie, Lokale und globale Optima S.133 2) behauptet er,
"Sie optimieren sich nach natürlichen menschlichen Prinzipien" und "Sie 
sind immer in Gefahr, nur lokale Optima zu finden" (davor erklärt er auf 
etlichen Seiten und sehr umständlich "hill climbing"). Was er nicht sagt 
ist, daß es auch anders geht Stochastic Tunneling, Simulated Annealing, 
Particle swarm optimization usw. 1). Da er selbst in dem Bereich 
geforscht hat ("Threshold accepting"), lässt das nur einen Schluss zu...

1)
"A weight evolution algorithm for finding the global minimum of error 
function in neural networks" DOI 10.1109/CEC.2000.870289
"A Global Convergence PSO Training Algorithm of Neural Networks", DOI: 
10.1109/WCICA.2010.5555076
"TRUST: A Deterministic Algorithm for Global Optimization", DOI: 
10.1126/science.276.5315.1094
"A hybrid algorithm for finding the global minimum of error function of 
neural networks and its applications" DOI 10.1016/0893-6080(94)90006-X
"Another hybrid algorithm for finding a global mimimum of MLP error 
functions",
2)
wer's nachlesen will: Google Books o. Amazons "Blick ins Buch"

von Nudelbrotsalat (Gast)


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The Future is ...

- Währungsreform
- Auseinanderbruch der Währungsunion und großen Teilen der EU
- Rückgang der Globalisierung
- Made in Germany wird wieder etwas wert sein
- usw.

Ingenieure, Physiker, Chemiker, Informatiker, Mathematiker, etc.

werden davon profitieren.

Es wird ein Umdenken bzgl der "BWL" geben. Das mittlere Management wird 
zerbröseln (tut es schon), das obere Management wird mehr und mehr aus 
technische versierten Leuten bestehen.

Es werden recht schnell gute Zeiten anbrechen (vor allem für MINTler). 
Dafür braucht es allerdings 3 - 4 schlechte Übergangsjahre. Gut für all 
die, die solange noch studieren.

Wer mir Infos haben möchte, dem sei www.hartgeld.com nahegelegt.

Viele Grüße
ErnstAugustVonGrafZahl

von Bernd (Gast)


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@Nudelbrotsalat

Warum schon so früh beim 12. Feierabendbierchen?

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Arc Net schrieb:
> http://www.scilogs.de/wblogs/blog/wild-dueck-blog/...
> (zeigt sehr schön, daß er keine Ahnung wie bspw. Risikomodelle
> entwickelt werden)

Kann mich deiner Sicht nicht anschließen - das könntest du ja mal besser 
erklären.

Was an seiner Sicht zu Risikomodellen ist falsch?
(Ich bin selbst Risk-Manager)

von Arc N. (arc)


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Michael Lieter schrieb:
> Arc Net schrieb:
>> http://www.scilogs.de/wblogs/blog/wild-dueck-blog/...
>> (zeigt sehr schön, daß er keine Ahnung wie bspw. Risikomodelle
>> entwickelt werden)
>
> Kann mich deiner Sicht nicht anschließen - das könntest du ja mal besser
> erklären.
>
> Was an seiner Sicht zu Risikomodellen ist falsch?
> (Ich bin selbst Risk-Manager)

Zumindest Versicherungen bauen in ihre Modelle globale Risiken ein. 
Ebenso werden z.T. Risiken nicht unabhängig voneinander betrachtet 
(möglich das das bei Banken anders ist).
http://reports.weforum.org/global-risks-2012/ (diese Risiken werden z.T. 
eingepreist)
oder z.B. "Sie schauen aber natürlich nicht nach, ob mein Nachbar 
kreditwürdig ist. Das interessiert sie in meinem Falle nicht!"
http://de.wikipedia.org/wiki/Kreditscoring

von A. $. (mikronom)


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Um mal von der abweichenden Diskussion zum Thema zurückzukehren:

Hein Blöd schrieb:
> Kurz gesagt:
>
> - Hartes Fachwissen alleine reicht nicht!
> - Der Experte muss ein tiefes Fachwissen haben, aber auch ein breites
> Wissen über sein Umfeld haben (z. B. Projektmanagement, Marketing, etc.)
> - Die Social Skills müssen vorhanden sein (nicht nur auf dem Papier
> gelernt)
> - Will man nicht "automatisiert"/rationalisiert werden, reicht hartes
> Wissen allein als Qualifkation nicht aus.

Was du da aufzählst hat mit Generalist/Spezialist eigentlich gar nichts 
zu tun, sondern eher mit Mitarbeiter/Fachidiot.

Dass man oft eine breite Qualifikation sucht hat unter anderem auch den 
Grund, dass man die Leute auch für andere Tätigkeiten einsetzen kann 
oder man bessere Argumente hat den Preis zu drücken. Spezialisten werden 
in meiner Welt (bin im IT-Bereich tätig) auch, gerade deshalb, besser 
bezahlt als Generalisten. Ist doch eine Top-Argumentation: "Wir stellen 
Sie zu 50% als Ingeneiur und zu 50% als Putzfrau an, Gehalt 
halbe/halbe". Dass man dann zu 100% als Ingenieur arbeiten soll kann man 
sich ja schon denken.

Also ihr Lemminge, werdet Generalisten, dann steigen die Preise für 
Spezialisten um so höher! Danke.

von Ich (Gast)


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Andy G. schrieb:
> Also ihr Lemminge, werdet Generalisten, dann steigen die Preise für
> Spezialisten um so höher!

Spezialisten werden zu Recht besser bezahlt, die sind aber auch 
schneller weg vom Fenster, wenn ihre Spezialwissen nicht mehr gefragt 
wird.

Als Generalist verdient man weniger, dafür öfters mit weniger 
Unterbrechungen.

Der "Weihnachtsbaumspezialist" hat eben nur eine gewisse Zeit im Jahr 
etwas zu tun, bzw. ein Einkommen.

von A. $. (mikronom)


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Ich schrieb:
> Andy G. schrieb:
>> Also ihr Lemminge, werdet Generalisten, dann steigen die Preise für
>> Spezialisten um so höher!
>
> Spezialisten werden zu Recht besser bezahlt, die sind aber auch
> schneller weg vom Fenster, wenn ihre Spezialwissen nicht mehr gefragt
> wird.

Ich bin überzeugt davon, dass man Angebot (ich biete mich als 
Arbeitskraft an) und Nachfrage (Nachfrage nach einer Arbeitkraft mit 
einer bestimmten Quualifikation) einfach "nur" zu seinen Gunsten 
entwickeln muss. Das ist jetzt leichter gesagt als getan. Man muss das 
Angebot aber verringern, wenn man Preise nach oben treiben will. Also 
wird man Spezialist, wenn alle nach Generalisten schreien, weil es immer 
weniger Spezialisten gibt.

> Als Generalist verdient man weniger, dafür öfters mit weniger
> Unterbrechungen.

Als Generalist und mit breitem Wissen ist man viel einfacher ersetzbar 
und wenn man irgendwie für alles geeignet ist dann erhält man auch nur 
eine geringere Wertschätzung. Für mich alles Gründe mich noch weiter zu 
spezialisieren und regelmäßig "Nein!" zu sagen. Ich habe für mich 
entschieden eher Spezialist als eierlegende Wollmilchsau sein zu wollen. 
Schon allein deshalb, weil derzeit alles nach Generalisten schreit, den 
Schweinezyklus will niemand sehen.

Apropos Schweinezyklus: Als ich Anfang der 90er mein Abitur gemacht habe 
wollten einige in meiner Klasse Mathematik oder Informatik studieren. 
Viele Eltern und Lehrer meinten aber, man könne als Mathematiker sowieso 
nichts richtiges und wer braucht schon Informatiker? Da ist man doch 
nach dem Studium arbeitslos! Viele sind dann auf Allerweltsstudiengänge 
umgesprungen, die zu dieser Zeit entsprechend nachgefragt waren. Einige 
Jahre später, nach dem Studium Ende der 90er, sah das schon ganz anders 
aus: Goldgräberzeiten für Informatiker. Nur einer hat das mit der 
Informatik als Studium durchgezogen, der kommt auch heute immer noch mit 
dem Porsche zum Klassentreffen, jedes Mal mit einem neuen und nicht nur 
so ein billiger Boxster. Mich hat die antizyklische Denkweise jedenfalls 
sehr stark geprägt und mich auch mehrfach bestätigt.

von Ich (Gast)


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Andy G. schrieb:
> Als Generalist und mit breitem Wissen ist man viel einfacher ersetzbar
> und wenn man irgendwie für alles geeignet ist dann erhält man auch nur
> eine geringere Wertschätzung.

Jaein, aber als Generalist kann man die Lücken finden, an die sich sonst 
keiner rantraut, sich reinarbeiten.

Der Spezialist winkt da ab.

Nur als Spezialist bist du auf einen sehr engen Bereich festgelegt.
Antizyklisch denken kann gut sein, nur auf welchen Spezialbereich soll 
man sich für die Zukunft festlegen?

Ich grabe mich als Generalist schnell in neue Aufgabengebiete ein und 
werde dann dort für die Firma Spezialist, den es auf dem Markt nicht 
gibt.
Rechts und links über denn Tellerrand schauen zu können ist oft 
hilfreich, daran fehlt es oft den Spezialisten.

Generalist heisst ja nicht von allem (Maschinenbau über Energietechnik 
bis zu ....) alles etwas zu können.
Man sollte sich aber nicht zu eng auf eine ganz spezielle Sache 
fetslegen.

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