Forum: PC Hard- und Software SSD vs konventioneller Festplatte für Workstations


von Coder (Gast)


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Hi.

Die Preise für konventionelle Festplatten sind immer noch sehr hoch.
Die günstigsten konventionellen Festplatten sind absolut betrachtet 
deutlich teurer als die günstigsten SSD's.
Relativ betrachtet, also Preis pro GB sind konventionelle noch in 
Führung.

Aber für unsere kostensensiblen Workstations tendiere ich mittlerweile 
wegen der Preislage zu SSB's.
Und zwar zu einer 30 GB SSD von OCZ.
Zusätzlich wird der geplante RAM von 4 auf 8 GB verdoppelt, um das 
Swappen zu unterbinden.

Nicht nur, dass der absolute Rechnerpreis mit SSD trotz doppeltem RAM 
geringer ist, der Rechner wirkt dank SSD auchnoch subjektiv deutlich 
schneller.
Da das Booten schneller geht, und die Zugriffszeiten schneller sind.

Die Rechner werden nur für Office und Internet benutzt, so dass 
Rechenpower usw nebensächlich ist.
Die 30 GB haben für Windows und Office, Browser Mailclient usw gepasst 
wie angegossen.
Die Daten ansich sollen eh nicht auf dem lokalen Rechner abgespeichert 
werden, sondern immer auf UBS Sticks und/oder Fileserver.

Ein bereits gebauter Rechner lieferte sehr gute Ergebnisse und kostete 
ca 350 Euro. Mit konventioneller Festplatte wären wir bei 400+ Euro raus 
gekommen.

Momentan sieht die Config also wie folgt aus:
-Marken-Netzteil (Antec) und Standard-Gehäuse mit brauchbarer Qualität
-AMD Athlon 2 Dual Core CPU
-Onboard Grafik bzw billigste Grafikkarte
-8 GB DDR3 Ram statt 4 GB Ram
-30 GB OCZ SSD statt 300 - 500 GB HDD

Was ist von dieser Config zu halten?

Wie sieht es mit der Zuverlässigkeit von SSD's aus?

Ist eine Platte, die fast wie angegossen passt (d.H. nur noch wenige GB 
frei), eurer Meinung nach ausreichend oder sollte man deutlich mehr 
Speicherplatzreserven einplanen?

mfg

von oszi40 (Gast)


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Coder schrieb:
> Und zwar zu einer 30 GB SSD

HD nur 30GB ist zu wenig!!
1.da noch viele Updates und Programme kommen, Auslagerungsdatei Platz 
braucht.
2.Daten gehören NICHT auf die Systempartion. Sonst sind sie gleich mit 
weg wenn das System mal erneuert werden muß wegen Fehler. Besser 
mindestens 30GB System und mehr als 30 Datenpartition
3.Backup muß Du trotzdem machen.

von Udo S. (urschmitt)


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Les die in der c't die entsprechenden Artikel durch.
Nur eine so kleine SSD ist Mist. Zumindest wenn du die Temporärdateien 
beim Surfen auf der SSD hältst. Da werden nämlich Unmengen geschrieben 
und zu viel Schreiben im Verhältnis zur noch freien Kapazität ist Gift 
für SSDs.

Schau zusätzlich daß schreibintensive Sonderdienste deaktiviert werden. 
Windows 7 macht das glaube ich schon halbwegs gut, aber ältere Windows 
nicht.
Ich würde auf jeden Fall ein Hybridsystem aus SSD (nur Betriebssystem 
und Programme) und konventioneller HD vorziehen.

von Fsdf S. (bernhard_k31)


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1. volle ssds sind deutlich langsamer als eine z.b. nur halb volle.

2. 30gb sind extrem knapp bemessen. bedenke dass das system im laufe der 
zeit "wächst" logs, temp etc...
außerdem bedenke den fortschritt, aktuellere programmversionen brauchen 
vllt mehr platz?!

3. viele ssds zeigen bugs im controller und führen zu extrem seltsammen 
fehlern mit bestimmten mainboards und biosversionen.

--> nimm ne größere ssd oder ne hdd.

von Peter II (Gast)


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Bernhard K. schrieb:
> volle ssds sind deutlich langsamer als eine z.b. nur halb volle.

nein stimmt wenn überhaupt nur beim schreiben, beim lesen sind sie 
gleich schnell. Beim schreiben kommt es auf viele Randbedingungen an 
(ungenutzer bereich, controller type usw). Aber deutlich stimmt auf 
jeden Fall nicht.

> 3. viele ssds zeigen bugs im controller und führen zu extrem seltsammen
> fehlern mit bestimmten mainboards und biosversionen.
das Problem ist bei aktullen SSD fast nicht mehr vorhanden, es gibt auch 
Probelme mit Festplatten und Mainboards.

von Arc N. (arc)


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Peter II schrieb:
> Bernhard K. schrieb:
>> volle ssds sind deutlich langsamer als eine z.b. nur halb volle.
>
> nein stimmt wenn überhaupt nur beim schreiben, beim lesen sind sie
> gleich schnell. Beim schreiben kommt es auf viele Randbedingungen an
> (ungenutzer bereich, controller type usw). Aber deutlich stimmt auf
> jeden Fall nicht.

Teilweise drastisch
http://www.ssdperformanceblog.com/2011/09/intel-320-ssd-write-performance-cont/
http://www.mysqlperformanceblog.com/2010/07/17/ssd-free-space-and-write-performance/

von Peter II (Gast)


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Arc Net schrieb:
> Teilweise drastisch
> http://www.ssdperformanceblog.com/2011/09/intel-32...
> http://www.mysqlperformanceblog.com/2010/07/17/ssd...

und wie ist bei einem normales PC der Lese/Schreib verhältniss 4:1 oder 
10:1 wenn man das berücksichtig, dann wird es man es kaum merken.

von (prx) A. K. (prx)


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Coder schrieb:

> Und zwar zu einer 30 GB SSD von OCZ.

Scheint mir etwas knapp dimensioniert, wenn in den nächsten Jahren 
Updates/Servicepacks/... hinzu kommen. 60-80GB würde ich schon 
einplanen.

> Zusätzlich wird der geplante RAM von 4 auf 8 GB verdoppelt, um das
> Swappen zu unterbinden.

Das schadet nicht, ist aber nicht zwingend. Die Aussage von Microsoft 
dazu ist, dass Swapping auf SSD ziemlich effizient ist.

> Die 30 GB haben für Windows und Office, Browser Mailclient usw gepasst
> wie angegossen.

Eben. Heute angegossen heisst, dass schon die Installation eines 
grösseren Service-Packs mangels temporären Platzes in die Hose geht.

> Wie sieht es mit der Zuverlässigkeit von SSD's aus?

Warte 3 Jahre, dann weisst du es. Oder kauf die SSDs, die vor 3 Jahren 
aktuell waren. ;-)

von (prx) A. K. (prx)


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Coder schrieb:

> -AMD Athlon 2 Dual Core CPU
> -Onboard Grafik bzw billigste Grafikkarte

Da passt ein System mit AMD A4-xxxx Prozessor recht gut. Grafik ist 
drin, und sogar eine recht passable.

von Coder (Gast)


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JA, die AMD Sockel FM1 CPU sind nicht schlecht für sowas.

Vielleicht setze ich dese CPU's auch ein.
A4-3400 oder so.

Bei der SSD muss ich mal schauen, ob ich noch auf 60 GB hoch gehe.
Ist halt alles eine Frage des Geldes. Die Bürorechner sollen halt so 
wenig wie möglich kosten und trotzdem möglichst fix sein.

Konventionelle Festplatten sind derzeit ja relativ teuer, für den Preis 
einer konventionellen Festplatte kann man schon ausreichend SSD Kapzität 
für nen Bürorechner kaufen. 60 GB SSD währen ohne Mehrpreis drin, 120GB 
mit minimalem Mehrpreis.

Meine OCZ 30 GB ist meine erste SSD. Wären die konventionellen Platten 
nicht so teuer, wäre ich noch nicht auf SSDs gegangen.

Habe die 30er mal mehr aus Neugierde mal gekauft, um die SSD Technologie 
zu testen.
Und ich bin erstaunt, wie sehr der LowEnd Rechner dadurch beschleunigt 
wird.
Zumindest gefühlt ist er gleich in einer ganz anderen Leistungsklasse.

von Rolf (Gast)


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Coder schrieb:
> 60 GB SSD währen ohne Mehrpreis drin, 120GB
> mit minimalem Mehrpreis.

Dann nimm die 120er und Du bist auf der sicheren Seite für die Zukunft.

von Coder (Gast)


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Rolf schrieb:
> Dann nimm die 120er und Du bist auf der sicheren Seite für die Zukunft.

Jopp, 120 GB sollte auf jeden Fall reichen.
Da ich kein High End Produkt brauche, kostet mich das ca 120-130 Euro.
Die billigste konventionelle kostet mich die hälfte, bei ner 320er bin 
ich schon mit ca 80 Euro dabei.
Da zahle ich lieber n paar 10er mehr und bekomme SSD, was sich im Test 
sehr gut bewährt hat.
Die SSD brachte eine gefühlte Geschwindigkeitsverdoppelung beim Starten 
von Windows, MS Office und Internetanwendungen. Auch beim Arbeiten war 
es gefühlt doppelt so schnell.

von Gelöscht (kami89)


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Kommt ein Linux als Betriebssystem (z.B. Ubuntu) nicht in Frage?
- Internet: Kein Problem, Firefox vorhanden
- Mail: z.B. Evolution oder Thunderbird
- Office: LibreOffice oder OpenOffice, MS Office würde mit Wine auch 
laufen

Vorteile:
- 30GB genügen gut, sofern du keine weiteren Daten ablegen willst
- 4GB RAM reichen locker
- Performance gleich oder sogar besser als Windows
- Kannst dir die Windowslizenzen sparen -> noch günstiger
- Und alle Vorteile die Linux sonst noch so zu bieten hat (z.B. 
Sicherheit)

Vielleicht wäre das was? Sofern die benötigte Software für Linux 
vorhanden ist, sehe ich keinen richtigen Grund, Geld für Windoof 
auszugeben.

Arbeite selber schon seit ca. 3 Jahren mit einer 32GB SSD und Ubuntu, 
noch nie Probleme gehabt (geschweige denn Platzprobleme), Performance 
auch super.

EDIT: Hab nachgeschaut, 8GB sind vom OS belegt. Dann kommt noch der 
home-Ordner der bei mir auf einer anderen Platte ist. Dessen Grösse 
hängt davon ab, wieviel Platz deine Mails und die temp. Dateien vom 
FIrefox sind. Mehr als ca. 25GB sollte man wegen des EXT Dateisystemes 
nicht belegen. Machen also max. 17GB für Mails+Internet, also wenn das 
nicht reicht...Swap brauchst du kaum bei 4GB RAM.

von Coder (Gast)


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Ich würde Linux einsetzen, aber derjenige, für den ich den Rechner 
aufbaue, will Windows/MS Office
Was der bauer nicht kennt usw...

von Udo S. (urschmitt)


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Coder schrieb:
> Ich würde Linux einsetzen, aber derjenige, für den ich den Rechner
> aufbaue, will Windows/MS Office
> Was der bauer nicht kennt usw...
Wenn das Büro Rechner geben soll, dann musst du alle Benutzer 
umgewöhnen. Und nicht alle sind so rechneraffin wie die meisten hier. 
Das kann Unsummen kosten und trotzdem die Produktivität nachhaltig 
stören.
Was denkst du warum einige Stadtverwaltungen die flächig Linux 
eingesetzt hatten zu Windoof zurück sind.

von Gelöscht (kami89)


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Klar will niemand auf etwas wechseln das er noch nie gesehen oder davon 
gehört hat.

War bis vor ca. 4 Jahren auch meine Einstellung. Das einzige, was ich 
von Linux wusste, war "Linux ist saukompliziert und nur was für Freaks".

Tja, eines Tages, als sich ein Computerproblem nicht lösen liess, wurde 
in einem Forum Linux als Lösung vorgeschlagen, damit sei das kein 
Problem.

Mit dem Gedanken "Naja, bringt eh nix aber ich kanns ja mal versuchen, 
kostet ja nichts" hab ich dann Ubuntu ausprobiert - seit diesem Tag 
arbeite ich praktisch nur noch mit Ubuntu. Es hat mich total überzeugt, 
und entsprach überhaupt nicht meinem Vorurteil.

Was ich damit sagen will:
Sofern die Anwender keine komplizierten Sachen machen müssen (wirklich 
nur Internet, Mail, Office) ist ja Linux kein Stück komplizierter als 
Windows. Nur, man müsste es Ihnen halt erstmal zeigen, damit die sich 
ein Bild davon machen können. Hat doch jeder schonmal erlebt, das einem 
etwas neues ganz komisch vorkam, man es nach dem Ausprobieren aber nicht 
mehr missen möchte.

Bitte nicht falsch verstehen: Ich will hier niemanden zur Nutzung von 
Linux zwingen :-D Aber wie heisst es so schön: Versuchen kann man es ja. 
Hat übrigens bei einer meiner Schwester auch geklappt. Seit sie Ubuntu 
nutzt muss ich nicht mehr jeden Monat 2x irgend ein dummes 
Windows-Problem beheben :-)

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