Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Weg frei für Kettenverträge in der EU


von Gästchen (Gast)


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Jetzt haben die EU-Richter beschlossen dass ein Arbeitnehmer beliebig 
oft befristete Verträge bekommen darf, auch wenn es 25 sind.
Was da beschlossen wurde kann nur von einem Bekloppten kommen: es ist 
nur wichtig dass eine sachliche Begründung vorliegt und dabei werden die 
vorherigen Verträge nicht berücksichtigt. Es ist einfach nicht zu 
glauben.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,811623,00.html
http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,811603,00.html

von j. c. (jesuschristus)


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Schlimm, aber das ist leider nicht neu. Das konnte man schon jetzt. Die 
Begründung musste nur passen. Aber da findet sich IMMER was!
Leider ist das im öffentlichen Dienst eh schon ang und Gäbe, für Ings 
wird das wohl nicht wirklich relevant.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Ein unbefristeter Vertrag ist auch nicht automatische eine 
Dauerbeschäftigung. Man kann nach der Kündigungsfrist fliegen. 
Unternehmer haben es oft noch schlechter (Fernabsatzrecht).

von Wilhelm F. (Gast)


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45455 schrieb:

> Auch die neueste Masche wird dort vorgestellt: Werksverträge. Nachdem es
> in der Zeitarbeit nun einen Mindestlohn (knapp 8 €/h Gebiet West) und
> einen Tarifvertrag gibt, wird erneut versucht, den Lohn zu drücken. Sub-
> und Sub-Sub-Unternehmer schicken ihre Leute in die Firmen. Die Tarife
> und der Mindestlohn der Zeitarbeitsbranche gelten bei Werksverträgen
> nicht.

Sowas hatten wir doch vor Wochen schon mal hier im Forum:

Die Drogeriekette Roßmann beschäftigt anscheinend Regaleinräumer über 
Personaldienstleister mit Werkverträgen. D.h., die bekommen nicht 
einfach einen (Mindest-)Stundenlohn nach Stunden, sondern haben überdies 
noch ihre ganze Arbeitsvorgabe, Arbeitspaket, zu verantworten. Klingt 
nach Akkordarbeitsbedingungen mit Mindestlohnsätzen. Das ist schon 
wieder eine Fliege mehr, mit der selben Klatsche. Maximal schnell rennen 
sollen die Leute für ihren Mindestlohn. Man packt sie so voll, daß sie 
kaum alles schaffen können.

Wer das Paket nicht zeitgerecht schafft, bekommt dann anstatt 6€ brutto 
eben mal nur 3€ brutto die Stunde, oder auch gar nichts.

Eine Nachbarin war Putzfrau. Die hat es aber aufgegeben, als ihr Job in 
die Zeitarbeit ausgegliedert wurde. Sie sagte: Plötzlich stand ein 
Antreiber der Zeitarbeit bei der Arbeit. Und der klatschte nur laut in 
die Hände, und brüllte stundenlang das Personal an: Marsch, Marsch, 
schneller. Autoritäre Typen wie Zuhälter oder Türsteher. Einige 
Arbeitskräfte brachen irgendwann weinend zusammen. Das war der Punkt, wo 
sie aufgab. Aber sie erzählte mir das. Das ist Deutschland. Wir sind 
Deutschland. ;-)

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