Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Brückengleichrichter parallelschalten?


von Mark (Gast)


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Hallo! Kann man die typischen Brückengleichrichtermodule wie GBU6Jxxx, 
GSIB2560 parallelschalten?

von Andreas S. (igel1)


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Ja, man kann es tun, aber es ist keine gute Idee, wenn Du damit den max. 
Durchlaßstrom verdoppeln willst.

Als Erklärung betrachtest Du einfach 2 parallelgeschaltete Dioden:

- Nimm an, beide sind ziemlich baugleich, dann teilt sich der Strom
  zunächst 50:50 auf. Alles ist noch im Lot, aber dann ...

- Und jetzt stell Dir vor, eine der beiden Dioden (Diode1) erwärmt
  sich minimalst mehr als die andere (Diode2). Dann ERNIEDRIGT sich
  die Durchlaßspannung von Diode1 mehr als die der (kälteren)
  Diode2.

- Ergebnis: Durch Diode1 fließt dann mehr Strom als durch Diode2.
  Und das bewirkt, daß Diode1 weiter erwärmt wird und damit die
  Durchlaßspannung von Diode1 weiter sinkt.
  Und bumbs - schon hast Du den Lawineneffekt.

Für nähere Details und mögliche (eher praxisferne) Ideen, wie's doch
irgendwie klappt, einfach ein bißchen nach Dioden-Parallelschaltung
im Internet suchen.

Insgesamt habe ich noch in keiner Schaltung parallelgeschaltete
Brückengleichrichter gesehen - vermutlich aus den o.g. Gründen.

Viele Grüße

Igel1

von M. K. (sylaina)


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Man kann, ja, aber der Aufwand, den man betreiben muss damit die Sache 
auch stabil ist und bleibt ist verdammt hoch. Das Stromproblem hat 
Andreas schon beschrieben, ein weiteres Problem kommt hinzu wenn die 
Spannung der beiden Brückengleichrichter nicht exakt gleich ist. In so 
einem Fall wird dann nämlich aus dem einen Gleichrichter eine Senke für 
den anderen Gleichrichter was man ja auch nicht unbedingt will 
(Ausgleichsstrom zwischen den Gleichrichtern)

von (prx) A. K. (prx)


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Mit Ausgleichswiderständen zur Kompensation des eben genannten Effekts 
kann man das.

von Fralla (Gast)


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Ja das kann man. Aber nicht, wie gesagt wurde, den Strom zu verdoppeln. 
In Netzteilen (zb Telekom/Server Rectifiern/HVDC) kommt das öfter vor 
(bei den Standard Geräten, denn die Effizienten verwenden keinen 
Brückengleichrichter).
Es wird auch gemacht, um die Effizienz zu erhöhen, den 25A durch zwei 
25A Gleichrichter gibt weniger Verluste, gibt ja immer einen Widertand 
in Serie welcher auch ausgleicht. Natürlich müssen die Gleichrichter auf 
der gleichen Kühlbauguppe montiert sein.
Ich hab zb mal zwei 25A Gleichrichter parallel eingesetzt für 30A. 35A 
gabs nur in beklopptem Gehäuse für hohe dichte. Effizienz ist ein wenig 
besser als bei einem 35A Gleichrichter. Das ganz macht absolut keine 
Probleme.

Kurz ja man kann Parallelschalten um den Gesammtstrom etwas zu erhöhen. 
Auch die Gesammtverluste können reduizert werden (besonders wenn man zb 
für 25 2x25A nimmt).

MFG Fralla

von Harald W. (wilhelms)


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Mark schrieb:
> Hallo! Kann man die typischen Brückengleichrichtermodule wie GBU6Jxxx,
> GSIB2560 parallelschalten?

Die bessere Idee ist oft, seine Verbraucher auf beide Gleichrichter
passend aufzuteilen. Bei Stereoverstärkern z.B. ein Verstärker pro
Gleichrichter.
Gruss
Harald

von Urlauber (Gast)


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Wenn man jeweils die Dioden im Gleichrichter parallel schaltet,
hat man zumindest ähnliche Diodenparameter und auch weitgehend gleiche 
Gehäusetemperaturen.

lg
Urlauber

von Andrew T. (marsufant)


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Mark schrieb:
> Hallo! Kann man die typischen Brückengleichrichtermodule wie GBU6Jxxx,
> GSIB2560 parallelschalten?

JA, kann man. Insbesondere wenn man diese Teile (oder vergleichbare) 
ein bisserl selektiert und auf einen gemeinsamen Kühlkörper schraubt.

die Industrie macht das seit Jahrzehnten, bis zu 48 parallel:

Beispiel hier:

http://www.herrmann-gleichrichter.de


Wobei wie schon oben beschrieben, man mit 2 Parallelsystemen nicht 200% 
Strombelastbarkeit hat, somit bei 48 parallel nicht 4800% .-))

von tobac (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Mit Ausgleichswiderständen zur Kompensation des eben genannten
> Effekts
> kann man das.

Hallo
 Kommt: 1x Am Ausgang ein Widerstand ,und auf der Masse Seite ein 
Widerstand , an Jedem Gleichrichter? , oder nur am Pluspol , wenn ich 
diese paralell schalte?, oder an allen 4 Dioden des Gleichrichters?

lg Toback

von Flitze Feuerzahn (Gast)


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tobac schrieb:
> Kommt: 1x Am Ausgang ein Widerstand ,und auf der Masse Seite ein
> Widerstand , an Jedem Gleichrichter?

Du meintest wohl:
Beides ausgangsseitig, nur einmal +seitig, einmal GNDseitig.(?)

> oder an allen 4 Dioden des Gleichrichters?

Wie soll das denn überhaupt gehen? Hast Du etwa separate Dioden?


Am besten wäre ehrlich gesagt, Du würdest einen eigenen Thread
eröffnen - und dort alles genauestens beschreiben:

Welche Wechselspannung welcher Höhe und Frequenz (und/oder woher
genau die käme) Du gleichrichten wolltest,

womit genau (Type der Graetz-Brücke oder Typen der Einzeldioden),

wie hohe Glättelko-Kapazität (sofern nicht ungeglättet) geplant,

wozu genau das ganze dienen sollte
(also was genau Du mit Gleichspannung versorgen wollen würdest),

und der dazu nötige Dauergleichstrom
(sofern diese Information nicht schon im vorh. Punkt enthalten).

Eventuell zusätzlich noch:
Gewisse Informationen über Zuleitung / andere Teile drumherum,
sowie die genaue Anwendung dessen, was versorgt werden sollte.

(Ob letztere Infos überhaupt nützlich, oder sogar unverzichtbar,
läßt sich momentan nicht sicher sagen. Liefere sie besser mit...)


Thread eröffnen geht übrigens mit "Neuer Beitrag" oder hiermit:

https://www.mikrocontroller.net/topic/new?forum_id=19

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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tobac schrieb:
> Kommt: 1x Am Ausgang ein Widerstand ,und auf der Masse Seite ein
> Widerstand , an Jedem Gleichrichter? , oder nur am Pluspol , wenn ich
> diese paralell schalte?, oder an allen 4 Dioden des Gleichrichters?
Du brauchst pro Gleichrichter 2 Widerstände und die müssen immer in 
beiden parallelen Pfaden an die selben Stelle entweder jeweils an den 
AC-Acnschlüssen oder jweils an den Plus und Minus-Anschlüssen.
Dann sieht es mal so wenn die Ausgleichswiderstände 'Ra' auf der 
Wechselspannungsseite der Gleichrichter sind:
1
 
2
           GR1   
3
AC --o---Ra--->|---o---Last---o--->|---Ra---o-- AC
4
     '---Ra--->|---'          '--->|---Ra---'
5
           GR2
Oder so, wenn sie an den + und - Anschlüssen der Gleichrichter sind:
1
 
2
             GR1   
3
AC --o--->|---Ra---o---Last---o---Ra--->|---o-- AC
4
     '--->|---Ra---'          '---Ra--->|---'
5
             GR2
In den Bilder hier ist jeweils nur die aktive Hälfte der beiden 
Gleichrichter gezeichnet. Die beiden anderen Dioden pro Gleichrichter 
sperren jeweils und müssen nicht betrachtet werden.

Hierzu ebenfalls ein kurze Herleitung mit nur 1 Gleichrichter.
Das Gesamtbild:
1
 
2
             GR1   
3
             .-----------------------------|<---.
4
AC --o--->|--o--Ra---o---Last---o---Ra--o-->|---o-- AC
5
     '---|<-----------------------------'
Mit Plus links und Minus rechts verbleibt hiervon:
1
 
2
             GR1   
3
4
+  --o--->|--o--Ra---o---Last---o---Ra--o-->|---o--  -
Und mit Minus links und Plus rechts das hier:
1
 
2
             GR1   
3
             .-----------------------------|<---.
4
-  --o       o--Ra---o---Last---o---Ra--o       o-- +
5
     '---|<-----------------------------'
Und das ist letztlich wieder das selbe Bild...


Flitze Feuerzahn schrieb:
> Am besten wäre ehrlich gesagt, Du würdest einen eigenen Thread
> eröffnen - und dort alles genauestens beschreiben
Im Grunde schon.
Und wenigstens ein ganz klein wenig auf die Rechtschreibung achten...

: Bearbeitet durch Moderator
von Armin X. (werweiswas)


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Lothar M. schrieb:
> Du brauchst pro Gleichrichter 2 Widerstände und die müssen immer in
> beiden parallelen Pfaden an die selben Stelle entweder jeweils an den
> AC-Acnschlüssen oder jweils an den Plus und Minus-Anschlüssen.

Du brauchst pro Diode einen Widerstand.
In den Platzengleichrichtern von Schweißgeräten sind diese ganz 
unscheinbar mit verbaut. Als Anschlußfahne. Im Anhang ein Bild dazu. Die 
Lasche ist der Widerstand der offensichtlich ausreichend ist.

https://herrmann-gleichrichter.de/silizium/pdf/si-gls-1-4.pdf

von Rainer D. (rainer4x4)


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Wo ich früher mal gearbeitet hab, da waren in einer Anlage 1900 Dioden a 
600A parallel geschaltet. Ganz ohne Widerstände. Die Dioden sassen 
direkt auf kühlwasserdurchströmten Kupferschinen, die dicken 
Anschlußkabel ebenfalls.
Das Ganze versorgte 110 Elektrolysewannen in Reihenschaltung zu je 4,5V 
bei 500kA. Geregelt wurde per Transduktordrossel.
Die Firma hiess ECI Elektro-Chemie Ibbenbüren, ist fast 50 Jahre her.
Na ja, ganz so alt ist der Fred ja noch nicht.

von MaWin (Gast)


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Rainer D. schrieb:
> 1900 Dioden a 600A

Na ja, wenn man pro Diode nur den halben zulässigen Strom fliessen 
lässt, dann darf die Ungleichmässigkeit der Stromverteilung auch recht 
hoch werden, nämlich 1:2, bevor eine Diode ihre Grenzwerte überschreitet 
und kaputt geht.

Nur dermassen stark wird heute nicht überdimensioniert, daher muss man 
sich mehr Mühe geben. Was bei 600A auch oft schon ein kurzes 
Zuleitungskabel pro Diode erfüllt.

von Donnerblitz⚡ (Gast)


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Mark schrieb:
> Hallo! Kann man die typischen Brückengleichrichtermodule wie

jepp, wird auch im professionellen bereich oft so gemacht.
Schau dir mal die großen meanwell Netzteile ab 2000 oder 3000W an, die 
haben das immer

von Donnerblitz⚡ (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ist es zu sehe, das ist ein meanwell RSP-3000
Der Kühlkörper ganz oben mittig, darunter sitzen zwei 
Brückengleichrichter

von Armin X. (werweiswas)


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Donnerblitz⚡ schrieb:
> darunter sitzen zwei Brückengleichrichter

Bist Du Sicher?
Das würde da doch gar keinen Sinn machen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite



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Armin X. schrieb:
> Du brauchst pro Diode einen Widerstand.
Man kann es mit 1 Widerstand pro Diode machen, aber man braucht es 
nicht.

Und der eigentliche Witz ist: du kommst bei den üblichen 4-drähtigen 
Brückengleichrichtern gar nicht an jede einzelne Diode, weil ja die 
Hälfte der Anschlüsse eingespart wurde. Deshalb kann man es in diesem 
Fall gar nicht.

Trotzdem geht es natürlich wie ich geschrieben habe, mit 2 Widerständen 
pro Brücke, weil ja immer nur 1 Hälfte der Brücke leitet.

Ich habe mal die 2 Möglichkeiten aufgezeichnet: a) die 
Balancewiderstände AC-seitig und alternativ b) die Widerstände 
DC-seitig.

Und man sieht: zwischen jedem Punkt AC1 bzw. AC2 nach P(lus) bzw M(inus) 
findet sich eine Schaltung mit "(Diode + Serienwiderstand) parallel zu 
(Diode + Serienwiderstand)".

Armin X. schrieb:
> Donnerblitz⚡ schrieb:
>> darunter sitzen zwei Brückengleichrichter
> Das würde da doch gar keinen Sinn machen.
Doch schon, wenn sich 2 kleinere Brücken geschickter anordnen lassen als 
1 große. Oder wenn die kleineren Brücken sowieso schon "überall" 
eingesetzt werden (Stichwort "Teilegleichheit" und "Mengenrabatt")...

: Bearbeitet durch Moderator
von Donnerblitz⚡ (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Bist Du Sicher?
> Das würde da doch gar keinen Sinn machen.

jepp,
Wieso sollte das keinen Sinn machen?
Das Netzteil m uss einen hohen Wirkungrad erzielen und viele 
Betriebsstunden
Sind beide jeweils an einer Aluplatte angeschraubt und oben aufd er 
aluplatte/Block ist dann der Kühlkörper über beide geschaubt(Foto)

von Donnerblitz⚡ (Gast)


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Ausgelegt ist es für x-250V und 20A Eingangsstrtom

von Werner H. (werner45)


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Erfahrung bei der ECI  -  off Topic

Rainer D. schrieb:
> Das Ganze versorgte 110 Elektrolysewannen in Reihenschaltung zu je 4,5V
> bei 500kA. Geregelt wurde per Transduktordrossel.
> Die Firma hiess ECI Elektro-Chemie Ibbenbüren, ist fast 50 Jahre her.
> Na ja, ganz so alt ist der Fred ja noch nicht.

Bei der ECI mußte ich mal mitten im Betriebsgebäude ein Spektrometer 
reparieren. An der Decke des abgeteilten Chemielabors liefen regelrechte 
Balken aus Alu als Stromleiter. Gewundert habe ich mich, als sich ein 
Schraubenzieher beim Ablegen plötzlich von Alleine auf dem Tisch drehte 
- und das noch reproduzierbar. Grund war das starke Magnetfeld und ein 
"Lötkolbenschaden" am Griff des Schraubenziehers, der als Drehpunkt 
wirkte.
Später durfte ich meinen ganzes Werkzeug entmagnetisieren, alles aus 
Stahl war zum Dauermagneten geworden.
Das bedeutete auch, die hohen Ströme flossen tatsächlich...

Gruß - Werner

von Mehr Umpf (Gast)


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Donnerblitz⚡ schrieb:
> jepp,
> Wieso sollte das keinen Sinn machen?
> Das Netzteil m uss einen hohen Wirkungrad erzielen und viele
> Betriebsstunden

Dann hätte ich einen besseren Vorschlag als parallel geschaltete Dioden: 
Aktive Gleichrichtung mit MOSFET.

Da spart man Vf ein.

Beispiel:
https://www.infineon.com/dgdl/Infineon-MOSFET_CoolMOS_S7_600V_active_bridge_SMPS-ApplicationNotes-v01_00-EN.pdf?fileId=5546d46271bf4f92017217bdb69a3a12

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Mehr Umpf schrieb:
> Aktive Gleichrichtung mit MOSFET.
Ich nehme da den LT4320 als Controller.
Tolles Ding... ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Donnerblitz⚡ (Gast)


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"Dann hätte ich einen besseren Vorschlag als parallel geschaltete 
Dioden:
Aktive Gleichrichtung mit MOSFET."

Das wird bei der Version mit 3,3V Ausgangsspannung gemacht am Ausgang

von Mehr Umpf (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Ich nehme da den LT4320 als Controller.
> Tolles Ding... ;-)

Hab genau den mal für POE verwendet (LTPOE++ mit 90W), Es gibt 
netterweise passende FET, wo 4 in einem Gehäuse sind:
https://www.diodes.com/assets/Datasheets/DMHC10H170SFJ.pdf

Wenn es klein sein muss, schlägt das jeden Brückengleichrichter. Es 
braucht nämlich genau 0 Kühlung.

von Donnerblitz⚡ (Gast)


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Bei dem Meanwell Netzteil sind es 3,3V und 145A :-)

von Mehr Umpf (Gast)


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Donnerblitz⚡ schrieb:
> Bei dem Meanwell Netzteil sind es 3,3V und 145A :-)

Das ist aber kein klassischer Brückengleichrichter, oder? Sondern wohl 
eher sowas wie ein synchroner Flyback.

Jedenfalls ist das bei Schaltnetzteilen schon sehr gängig inzwischen. 
Selbst bis hinunter zu kleinen Buck-Reglern mit 5V 1A und darunter.
Miniaturisierung bedingt ja, dass man weniger Verluste hat.

von Donnerblitz⚡ (Gast)


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Mehr Umpf schrieb:
> Das ist aber kein klassischer Brückengleichrichter, oder?

Bei dem Foto beim RSP-3000 doch sowas.
Natürlich nicht genau die Nummer, die habe ich gerade nicht zur Hand

Beim kleinen Meanwell mit 145A udn 3,3V sind die erwähnten aktiven 
Dioden verbaut, und keine Gleichrichter am Ausgang.
Am Eingang sind auch dort normale Gleichrichter

von Michael M. (Firma: Autotronic) (michael_metzer)


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Lothar M. schrieb:
> Ich nehme da den LT4320 als Controller.
> Tolles Ding... ;-)

Mag sein, aber leider muss man an den LT4320 noch selbst die 4 Mosfets 
mit dicken Drähten anlöten. Das erscheint mir nicht praktikabel genug. 
Schön wäre eigentlich eine fertige Kompaktlösung mit nur 4 Anschlüssen, 
wie beim echten Gleichrichter.

Falls der LT4320 ausfällt, würde man es nicht sofort merken, weil die 
Bodydioden die Gleichrichterfunktion bis zu einer gewissen Stromstärke 
übernehmen könnten.

von Mehr Umpf (Gast)


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Michael M. schrieb:
> Mag sein, aber leider muss man an den LT4320 noch selbst die 4 Mosfets
> mit dicken Drähten anlöten. Das erscheint mir nicht praktikabel genug.
> Schön wäre eigentlich eine fertige Kompaktlösung mit nur 4 Anschlüssen,
> wie beim echten Gleichrichter.

Es gibt ähnliche Bauteile in winzigen SMD-Gehäusen. Dazu pappt man einen 
kleinen SMD-4-fach-MOSFET und schon hat das auf einem Daumennagel platz. 
Die bestückungsmaschiene braucht <<1s um das so zu platziern.
Und das ist dann am Ende viel kostengünstiger als ein unhandliches 
THT-Teil, das ein Mitarbeiter von Hand durch Löcher stecken muss.

Michael M. schrieb:
> Falls der LT4320 ausfällt, würde man es nicht sofort merken, weil die
> Bodydioden die Gleichrichterfunktion bis zu einer gewissen Stromstärke
> übernehmen könnten.

So ist das nun einmal. Alles kann kaputt gehen, und nicht jeder Fehler 
fällt gleich auf.

Wenn es eine Anforderung ist, dass man das erkennen muss, kann man sich 
eine Komparatorschaltung bauen, die das erkennen kann. Oder man sucht 
sich einen IC, der das kann (falls es das gibt).

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Michael M. schrieb:
> Das erscheint mir nicht praktikabel genug.
die paar Bauteile brauchen weniger Platz als so eine bedrahtete Brücke 
samt Kühlflansch:
https://www.mouser.de/ProductDetail/Rectron/MP154W?qs=g8UYBG4jjiTS7FzVR8XpxA%3D%3D

Mehr Umpf schrieb:
> Und das ist dann am Ende viel kostengünstiger als ein unhandliches
> THT-Teil, das ein Mitarbeiter von Hand durch Löcher stecken muss.
Und vor Allem: noch mit Wärmeleitpaste versehen und auf einen Kühlkörper 
schrauben muss.

von tobac (Gast)


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Danke an Alle
 ich fasse zusammen

an Jeder einzelnen Gleichrichterdiode kommt ein Wiederstand an die 
Kathode, in der Summe müssen sich bei "Plus", 2 Widerstände bei 2 
Gleichrichtern treffen , Diese bilden die "Summierwiderstände

bei Brückengleichrichtern muß der Plus einen Sumierwiederstand haben, 
und die beiden Wechselspannungseingänge jeweils einen Widerstand haben.

Stimmts?

mfg
tobac

von tobac (Gast)


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Lothar M. schrieb:
> Armin X. schrieb:
>> Du brauchst pro Diode einen Widerstand.
> Man kann es mit 1 Widerstand pro Diode machen, aber man braucht es
> nicht.
>
> Und der eigentliche Witz ist: du kommst bei den üblichen 4-drähtigen
> Brückengleichrichtern gar nicht an jede einzelne Diode, weil ja die
> Hälfte der Anschlüsse eingespart wurde. Deshalb kann man es in diesem
> Fall gar nicht.
>
> Trotzdem geht es natürlich wie ich geschrieben habe, mit 2 Widerständen
> pro Brücke, weil ja immer nur 1 Hälfte der Brücke leitet.

>
> Und man sieht: zwischen jedem Punkt AC1 bzw. AC2 nach P(lus) bzw M(inus)
> findet sich eine Schaltung mit "(Diode + Serienwiderstand) parallel zu
> (Diode + Serienwiderstand)".
>
> Armin X. schrieb:
>> Donnerblitz⚡ schrieb:
>>> darunter sitzen zwei Brückengleichrichter
>> Das würde da doch gar keinen Sinn machen.
> Doch schon, wenn sich 2 kleinere Brücken geschickter anordnen lassen als
> 1 große. Oder wenn die kleineren Brücken sowieso schon "überall"
> eingesetzt werden (Stichwort "Teilegleichheit" und "Mengenrabatt")...

Danke für die Schaltpläne

Diese ewigen :"Sin und Zweckfragen" sind doch langsam ein Virus in 
diesem Forum, kan das sein? , Haben diese überhaupt etwas mit der 
technischen Themenfrage zu tun? Armin?

von Flitze Feuerzahn (Gast)


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Armin X. schrieb:
> Du brauchst pro Diode einen Widerstand.

Nein, sondern nur einen_pro_Strompfad (da leiten immer 2 in Reihe).
Lothar hat das richtig aufgezeichnet: Entweder "davor" oder "danach".

Bei den dicken Dioden für Schweißgeräte mag das genau so zutreffen.
Aber notwendig wären dann sozusagen nur zwei von vier "Laschen" -
rein auf Stromverteilung bezogen natürlich.


tobac schrieb:
> ich fasse zusammen
>
> an Jeder einzelnen Gleichrichterdiode kommt ein Wiederstand an die
> Kathode,

Nein.

> in der Summe müssen sich bei "Plus", 2 Widerstände bei 2
> Gleichrichtern treffen

Falls DC-seitig, dann bei plus UND minus.

> bei Brückengleichrichtern muß der Plus einen Sumierwiederstand haben,
> und die beiden Wechselspannungseingänge jeweils einen Widerstand haben.

Nur letzteres - wenn AC-seitig, dann nur AC-seitig nötig.

> Stimmts?

Eher nicht.

Nochmal wiederholt Lothars (bei "selbst zusammengesetzten" wie auch
integrierten/"fertigen" Brückengleichrichtern passende) Beschreibung:


ENTWEDER insgesamt zwei identische Stromverteilwiderstände AC-seitig
(je einen vor jeden "~" - Eingang einer Graetz-Brücke),

ODER insgesamt zwei identische Stromverteilwiderstände DC-seitig
(je einen hinter sowohl "+" als auch "-" Ausgang einer Graetz-Brücke).


Mehr als zwei sind nicht nötig - weder bei "fertigen Brücken" noch
"einzelnen Dioden" (könnten überhaupt_keine_Verbesserung bringen).

Die Platzierung ist auch davon unabhängig GLEICH (siehe Pläne).
Man muß sich einzig (ganz frei) entscheiden, ob AC- oder DC-seitig.


tobac schrieb:
> Diese ewigen :"Sin und Zweckfragen" sind doch langsam ein Virus in
> diesem Forum, kan das sein? , Haben diese überhaupt etwas mit der
> technischen Themenfrage zu tun? Armin?

Da antworte ich mal ganz frech an Armins Stelle:

Nein, das kann nicht sein, und meistens ja.

"Sinn- und Zweck-Fragen" (die Rechtschreibung ist übrigens weiterhin
ein Graus) werden selten aus unmotivierter Neugier gestellt, sondern
meistens, um dem Ratsucher optimal zu helfen.

Falls Du die Wiederholung verstandest sind gerade mal Bauteilmenge
sowie -platzierung abschließend geklärt.

Ehrlich gesagt bezweifle ich, daß mögl. weitere Hilfestellung (bzgl.
Dimensionierung...) ganz und gar sinnfrei bis unangebracht wäre.

Aber wenn Du lieber auf Armins (vermeintl.) "Neugier" rumreitest, ...

von tobac (Gast)


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ok, verstanden, soweit ,

ich hätte minimum 3 Widerstände verbaut , nun kann ich mir 32 
Widerstände Sparen,sehr gut

 Danke an alle

von Armin X. (werweiswas)


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Flitze Feuerzahn schrieb:
> Bei den dicken Dioden für Schweißgeräte mag das genau so zutreffen.
> Aber notwendig wären dann sozusagen nur zwei von vier "Laschen" -
> rein auf Stromverteilung bezogen natürlich.

Da habt Ihr natürlich Recht. Für den Fall Schweißgerät ist das dennoch 
ein gutes Beispiel wie unscheinbar solche Symmetrierwiderstände 
integriert werden können.

Mehr Umpf schrieb:
> Das ist aber kein klassischer Brückengleichrichter, oder? Sondern wohl
> eher sowas wie ein synchroner Flyback.

ausgangsseitig ja.
Eingangsseitig bzw Netzseitig, wie Anfangs angesprochen, kann 
mittlerweile auch ein direkt am Netz arbeitender Stepup als PFC zum 
Einsatz kommen. dann wird der "normale" Gleichrichter auch noch 
eingespart. dazu gabs mal in einer Fachzeitschrift eine Beschreibung.

Armin

von Flitze Feuerzahn (Gast)


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Mehr Umpf schrieb:
> Donnerblitz⚡ schrieb:
>> Bei dem Meanwell Netzteil sind es 3,3V und 145A :-)
>
> Das ist aber kein klassischer Brückengleichrichter, oder? Sondern wohl
> eher sowas wie ein synchroner Flyback.

Mein Tipp wäre eher PSFB (/LLC?) mit Current Doubler Rectifier.
(Flyback ist ein_bißchen unvorteilhaft für Hochstrom-Ausgang.)


Armin X. schrieb:
> Eingangsseitig bzw Netzseitig, wie Anfangs angesprochen, kann
> mittlerweile auch ein direkt am Netz arbeitender Stepup als PFC zum
> Einsatz kommen. dann wird der "normale" Gleichrichter auch noch
> eingespart.

Genau, "Bridgeless PFC" genannt. Gibt topologische Variationen
mit diversen Vor- und Nachteilen. Und mittlerweile schon lange,
so lange, daß man an den SuMa Treffern glatt erstickt. Unfaßbar
populär geworden, aber auch logisch, weil genial.


Armin X. schrieb:
> Flitze Feuerzahn schrieb:
>> Bei den dicken Dioden für Schweißgeräte mag das genau so zutreffen.
>> Aber notwendig wären dann sozusagen nur zwei von vier "Laschen" -
>> rein auf Stromverteilung bezogen natürlich.
>
> Da habt Ihr natürlich Recht. Für den Fall Schweißgerät ist das dennoch
> ein gutes Beispiel wie unscheinbar solche Symmetrierwiderstände
> integriert werden können.

Das bißchen Spannungsabfall reicht halt schon (und so dienen die
gleich einem zweiten Zweck).

Der nötige Mindestwert solcher Rs kann je nach Diodentyp sowie
auch I_max doch m.o.w. weit differieren - und deutlich zu hoch
sollte man ihren Wert halt auch nicht ansetzen (= Verschwendung
von Energie, oder ganz akut von noch gebrauchter Spannung, oder
einziges Problem "es wird viel zu heiß im Gehäuse", oder...).

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