Guten Abend! Ich hätte eine kleine Frage betreffend die Eigenerwärmung von NTCs. Ich habe eine Schaltung zum Temperaturmessen mit Hilfe eines NTCs. (ATmega8, Spannungsmessung mit ADC). Kalibrierung hab ich noch keine durchgeführt. Der NTC wurde nun bei Zimmertemperatur temperiert und sofort nach dem anlegen der Spannung habe ich die Temperatur gemessen. Beginnend bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C (wie gesagt +-, da noch nicht kalibriert) erwärmt sich der NTC in ca. 50s auf 24,5°C. Laut Simulation mit LTSpice sollten ca. 0,9mA fließen. Ist dies wirklich die Eigenerwärmung des NTCs oder wodurch kommt diese Einlaufzeit zustande? Vielen Dank für eure Antworten!
1. Wieviel Verlustleistung bedeuten 0,9mA? 2. Datenblatt, Temperaturwiderstand Rth 500°C/W? 3. Ist der NTC auf dem Board und das Board erwärmt sich durch andere Bauteile?
1) Also die Verlustleistung beträgt im Mittel in diesem Temperaturbereich 0.0045W - also 4.5mW 2) Der Wärmeleitwert beträgt lt. Datenblatt 1.5mW/K - der Wärmewiderstand also 666.66W/K Jetzt fließt also ein Wärmestrom von 1.5mW pro K durch den NTC. Die Umgebungstemperatur beträgt in etwa (also mit Wohnzimmerthermometer gemessen 24°C - wobei ich dem nicht ganz glaube) 3) Der NTC ist ca. 6cm vom Board entfernt (muss ihn ja noch kalibrieren). Ich schließe mal erwärmung duch das Board aus. lg
1,5mW/K ergibt 3°C Erhöhung der Temperatur durch Eigenerwärmung, wenn die Verlustleistung 4,5mW ist. Passt doch!
ah, spitze! Fein. Könntest du mir vielleicht einen verweis auf die Formel nennen, mit der du das berechnet hast?
Hast Du doch selbst angegeben: 666.66K/W (wobei Du W/K angegeben hast, womit kein Schuh draus wird). Einfache Aufgabe aus dem Hut heraus, die jeder selber im Kopf durchziehen kann: 666,66K/W = 0,666666....K/mW Und wenn Du 4,5mW hast, wo kommt die Temperatur dann hin? Da kommst Du wunderhübsch bei rund 3K Differenz raus (naja - knapp).
Anders formuliert: Du sagst: 1,5mW / K oder in Umgangssprache: Du brauchst 1,5mW für eine Erhöhung von 1°C 4,5mW entsprechen also einer Erhöhung von 3°C ca. 21°C Umgebungstemperatur + 3°C Erhöhung = 24°C Du hast 24,5°C gemessen. Passt also.
Kann man diesen "Offset" als konstant über einen großen Messbereich (also 0-100°C) ansehen?
Wenn das immer 4,5mW wären schon, aber leider ändert sich doch die Leistung mit der Temperatur. OK, du musst die Leistung aus U*I berechnen und dann korrigieren. Normalerweise versucht man weniger Verlustleistung zu haben. Man braucht aber dafür dann einen extra Verstärker oder einen NTC mit höherem Widerstand.
Oder, einfacher, man schaltet den NTC immer nur kurz ein, wenn man eine Messung benötigt. Im Normalfall braucht men keine 1000 Messungen der Temperatur pro Sekunde. Kostet einen PFet und einen Prozessorpin.
H.joachim Seifert schrieb: > Kostet einen PFet und einen Prozessorpin. Das klingt sehr interessant. Bin gerade beim durchstübern der P-Fet übersicht hier in der Artikelsammlung. Wäre jedoch dankbar für Hilfestellung bei der Auswahl.
IRLML6401 nehme ich sehr oft für solche Fälle. Auch, um andere periphere Teile ein- und auszuschalten, wenn es auf den Leistungsverbrauch ankommt.
Nur der Vollständigkeit halber: Also ich habe soeben die Kalibriermessung im Wasser/Eisbad durchgeführt. Und ich war erstaunt, die Messung passte quasi perfekt mit der Berechnung zusammen. In diesem Fall beträgt die elektrische Leisung 1,5mW. Entsprechend dem thermischem Widerstand nach Datenblatt sollte eine Temperaturdifferenz von 1°C herschen. Ich habe den NTC zuerst ca. 1 Minute im Eisbad temperiert. Die Messwerte werden wieder direkt nach dem Einschalten aufgezeichnet. Ich schließe aus der Messung, dass ich einen Offsetfehler (Kalibrierung) von 1°C habe. Weiter sieht man nach 10s erste Schwankungen um 1 Digit (entspricht 0,495°C). Da wird dann wieder der Temperatureinfluss durch die Eigenerwärmung sichtbar. H.joachim Seifert schrieb: > IRLML6401 nehme ich sehr oft für solche Fälle. > Auch, um andere periphere Teile ein- und auszuschalten, wenn es auf den > Leistungsverbrauch ankommt. Danke joachim für deine Empfehlung. Werd voraussichtlich diese Lösung verwenden.
Peter schrieb: > Entsprechend dem > thermischem Widerstand nach Datenblatt sollte eine Temperaturdifferenz > von 1°C herschen. Der thermische Widerstand sollte aber von so Kleinigkeiten wie dem umgebenden Medium, der Länge und Dicke der Anschlussdrähte, dem Kontakt zu Oberflächen oder eventueller Einhausung abhängen...
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.