Hallo erstmal! Ich habe einen Vertrag von Siemens mit einem Zusatzblatt der Arbeitnehmerüberlassung bekommen. Kann mir jemand etwas mehr zu der ANÜ bei Siemens sagen? Kann Siemens mich weitervermieten wenn die mich nicht mehr benötigen? Die Personalabteilung drängt mich die ANÜ mit zu unterschreiben (sonst ist vermutlich der Arbeitsvertrag unwirksam). Würde mich über Erfahrungen/Meinungen freuen.
Du hast dich doch sicher bei einer ausgegliederten Siemens-Gesellschaft beworben? Z.B. Evosoft? Ist wohl vergleichbar mit MB-Tech o.ä.. Es wäre mir neu, daß man bei einem AG mit Festanstellung mit ANÜ behelligt wird. Aber undenkbar ist heute nichts mehr.
> Die Personalabteilung drängt mich die ANÜ mit zu unterschreiben (sonst ist > vermutlich der Arbeitsvertrag unwirksam). VORSICHT! Solche selbstgestrickten Zusatzblätter haben nichts in einem Festvertrag verloren, deshalb sollte man diese von Fachleuten prüfen lassen (Gewerkschaft oder Anwalt). Mit solchen Blättern unterschreibt man häufig unbewusst den Verzicht auf Kündigungsschutz / Abfindung etc. Siemens ist schon paar mal in diesem Zusammenhang aufgefallen: z.B: "Affäre um Leiharbeiter" http://www.focus.de/finanzen/news/siemens_aid_124387.html
Was sind denn das für neue Töne? Siemens hat doch Lieferanten für ANÜ, warum stellen die jetzt Leute ein, um selber zu verduddeln?
Alex schrieb: > VORSICHT! Solche selbstgestrickten Zusatzblätter haben nichts in einem > Festvertrag verloren, deshalb sollte man diese von Fachleuten prüfen > lassen (Gewerkschaft oder Anwalt). Mit persönlichen Ansprüchen ist er als Bewerber aber auch schnell wieder entsorgt, oder?
anonymus schrieb: > Ich habe einen Vertrag von Siemens [...] bekommen. Wirklich direkt von der Siemens AG? Oder vielleicht von einer anderen (Tochter-)Firma?
@ Wilhelm Ferkes Wenn es sich tatsächlich um einen Festvertrag handelt, bei dem ganz nebenbei der Gestank von Arbeitnehmerüberlassung empor steigt, dann würde ich diesen sowieso direkt in die Mülltonne kloppen, egal ob es Siemens ist oder irgend ein anderer Laden, es läuft doch bei ANÜ immer auf dasselbe hinaus: Ausbeutung des Arbeiters.
Alex schrieb: > @ Wilhelm Ferkes > > Wenn es sich tatsächlich um einen Festvertrag handelt, bei dem ganz > nebenbei der Gestank von Arbeitnehmerüberlassung empor steigt, dann > würde ich diesen sowieso direkt in die Mülltonne kloppen, egal ob es > Siemens ist oder irgend ein anderer Laden, es läuft doch bei ANÜ immer > auf dasselbe hinaus: Ausbeutung des Arbeiters. Hallo Alex. Immer noch fleißig mit Entfernung übler Burschen an schwarzen Brettern? ;-) Aber was will man machen, wenn sich diese Seuche so ausbreitet? Selbst eine kleine Elektroklitsche 1km nur von mir entfernt mit ca. 30 Beschäftigten, hat ihre eigene ANÜ-Gesellschaft. Im Telefonbuch oder am Firmenschild am Haus sieht man die Ausgliederung übrigens gar nicht. So einen Zweig kann man ja als Unternehmen sicher leicht gründen. Die Firma stellt Leute nur noch über diesen Weg ein. Sie verleihen keine Leute, weil es nichts zu verleihen gibt, und sie die Leute selbst brauchen. Aber sie umgehen ein paar Dinge, indem sie Leute aus dem nur auf Papier vorhandenen Firmenableger an sich selbst verleihen. Das scheint allmählich modern zu werden. Keine Ahnung, wer das so alles möglich machte: Gerd und Joschka, oder Herr Clement? Auf jeden Fall bieten unsere Herrschaften Politiker dem alle keinen Einhalt. Real sind die Leute ganz normal wie früher in der Firma drin. Nur über den Papiertiger mit ANÜ angestellt. Da bei sowas braucht man auch keine Angst zu haben, jemals fest übernommen zu werden. Das wird nie geschehen. Denn deswegen wurde dieses Konstrukt ja so gebaut, um Beschäftigte etwas weiter auf Distanz zu halten. Und wenn sie wollten, und es mal nötig wird, dann könnten sie theoretisch die eigenen Leute auch verleihen, vielleicht bundesweit. Kenne die Verträge nicht. Nur hier und da mal im entfernteren Bekanntenkreis, eine Büroschreibkraft, oder einen Schlosser, die dort anfingen.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Du hast dich doch sicher bei einer ausgegliederten Siemens-Gesellschaft > beworben? Z.B. Evosoft? Ist wohl vergleichbar mit MB-Tech o.ä.. Siemens hat etliche Firmen mit den Wort "Siemesn-..." (z.B. Siemens Powersoltutions) als Tochterfirmen ausgegliedert. Diese Firmen haben einen vom TGM-Tarif abweichend bzw. keine Tarifbindung. Daneben gibt es auch bei den industrienahen Bereichen von Siemens z.B. Industrial Solutions and Services (I&S) oder Power Generation (PG) ANÜ der eigenen Arbeitnehmer. Der Grund dürfte einfach rechtlicher Art sein. (Was oder Warum, echt keine Ahnung!) Solche ANÜ von Siemens hab ich persönlich bei der Areva NP getroffen! > > > Es wäre mir neu, daß man bei einem AG mit Festanstellung mit ANÜ > behelligt wird. Aber undenkbar ist heute nichts mehr. Da siehste mal was alles in der ANÜ-Welt geht!
Frage doch direkt bei Personalern nach, dafür sind sie ja da.
Werde ich mal machen. Danke für die vielen Infos. Übrigens, es handelt sich hierbei um keine Tochtergesellschaft, sondern die AG direkt.
Wilhelm Ferkes schhrieb: > Immer noch fleißig mit Entfernung übler Burschen an schwarzen Brettern? > ;-) Jeppp, so ist es, genau der bin ich ;) letztens musste "Ferchau Engineering" dran glauben. Wann kapieren diese Dienstleisterklitschen, dass deren Rotz nichts an Unis Pinnwänden verloren hat? Leider kann ich deine Beobachtungen auch bestätigen, allein durch Praktikas und nebenbei Jobben in diesem Bereich bekommt man schon mehr als genug mit. Es wird immer schlimmer. Ein Studikollege hat mir vor einigen Tagen von seinem Besuch bei ner Uni-Firmenkontaktmesse erzählt: Er, selbst Maschbauer, geht zum Stand eines nahmhaften Turboladerherstellers und fragt nach Einstiegmöglichkeiten | Kapazitäten als Praktikant oder Werksstudent oder Hilfsarbeiter etc. JETZT FESTHALTEN: Der Halunke vom Stand meinte doch tatsächlich, er solle sich bitte mit solchen Fragen an die Zeitfirma wenden, die seine Firma mit Personal versorgt! Meinem Studikollegen blieb der Korken im Halse stecken. Er fragte sich in dem Moment, leider nicht lautstark, was der Halunke samt seinem Firmenstand überhaupt noch bei einer Firmenkontaktmesse verloren hat und warum er bei solchen Aussichten überhaupt noch Maschinenbau studiert! Ich habe inzwischen das Fach gewechselt, nicht wegen Nichtkönnen, sondern aus der Überzeugung, dass der finanzielle und zeitliche Aufwand beim E-Tech-Studium in keinem Verhältnis mehr mit späterer Berufschance und Entlohnung steht. Ein Hobby zum Beruf machen ist das eine, ab einem gewissen Zeitpunkt muss man aber realistisch sein und zuschauen, dass man die aktuell vielfältigen besseren Möglichkeiten und Alternativen nicht einfach über Bord wirft und sich später in 20-30 Jahren darüber ärgert. Bei meinem Hobby bleibt`s aber, das kann mir niemand nehmen ;) Ooops, schon wieder zu viel geredet, jaja Lehramt lässt grüßen:)
>Ooops, schon wieder zu viel geredet, jaja Lehramt lässt grüßen:)
Aha. Tja E-Technik. Der Arbeitsmarkt ist nicht nur unattraktiv bezüglich
Zeitarbeit geworden sondernbietet immer weniger Arbeitsplätze. Ich werde
auch Lehrer...
Rosa
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