Liebe Experten, im Moment quält mich ein Thema, das eigentlich nicht direkt im Bereich Mikrocontroller angesiedelt ist. Es geht um die Strombelastbarkeit von Stromzählern. Ich habe mir bei eb@y einen digitalen Hutschienen Stromzähler (mit Impulsausgang \o/) gekauft, der folgende Angabe enthält: 5(50)A. Das bedeutet wohl 5A = Nennstrom 50A = Grenzstrom In meiner Wohnung habe ich nur eine Phase, und die ist mit 32A abgesichert. In diesen Zweig möchte ich den Zähler gerne einsetzen. Leider gibt es aber recht widersprüchliche Aussagen, mit welchem Strom der Zähler denn nun DAUERHAFT betrieben werden darf. Laut Wikipedia kann ein Zähler dauerhaft bis zur Grenzstromstärke betrieben werden, der Nennstrom ist anscheinend nur für die Eichung relevant. Um sicher zu gehen habe ich den Hersteller (Aufdruck auf dem Zähler) angeschrieben. Dieser behauptet, der Zähler darf dauerhaft nur mit dem Nennstrom betrieben werden. Nach dem ich in der eMail Korrespondenz die Passage aus der Wiki zitiert habe, bekam ich eine (aus meiner Sicht) sehr abfällige und überhebliche Mail von der Firma, ich solle doch mal die Norm lesen,...,wenn mir im Garantiefall nachgewiesen werden könnte daß der Zähler mit mehr als 5A belastet worden sei erlischt die Garantie,...,ich solle mich an die Normen halten und den Zähler am Besten woanders kaufen,...,es sei ihnen persönlich völlig egal was ich darüber denke,... hat der Herr Alt-Elektriker da eventuell seine Kompetenz in Frage gestellt gesehen durch das Wiki Zitat ? Zufällig habe ich auf Arbeit Zugriff auf die Normen EC 62053-21 und EC 62053-22. Beim überfliegen konnte ich jedoch keine Hinweise auf die Dauerstrom Belastbarkeit finden, wäre auch zu schön gewesen. Die Norm beschreibt in großen teilen die Testverfahren von solchen Zählern. Welchen Dauerstrom hält so ein Zähler nun also aus ? Der Zähler im Keller, an dem meine gesamte Wohnung (einphasig) hängt ist so beschriftet: 10(60)A. Es kann doch nicht sein, daß das Teil nur für 10A dauerhaft ausgelegt ist. Jetzt seid ihr dran :) P.S. Ich freue mich schon darauf einen AtMega an den Impulsausgang zu hängen und den Stromverbrauch mit LabView zu visualisieren.
Was ist den so schwierig? Der Hersteller will das Geraet nur auf der kleineren Zahl betrieben haben. Der Anlaufstrom von Geraten ist teilweise das Zehnfache des Nennstromes. Und das moechte man auch noch richtig gemessen haben.
Der Zähler verträgt dauerhaft nur den Nennstrom. Wenn das der freund- liche Hersteller auch noch auf Anfrage so mitteilt, würde ich dem Glauben schenken. MfG Paul
Paul Baumann schrieb: > Der Zähler verträgt dauerhaft nur den Nennstrom. Wenn das der freund- > liche Hersteller auch noch auf Anfrage so mitteilt, würde ich dem > Glauben schenken. > > > MfG Paul Paul, das würde bedeuten, daß der Zähler im Keller 10(60)A dauerhaft nur 10A aushalten würde. Habe gerade mal gemessen: Herd komplett an (4 Platten+Röhre), Heizlüfter an, Wasserkocher an, Baguette-Öfchen an, 3x60Watt Glühbirne an = 12,7 KW = 55A auf einer Phase. Und dieser Zustand kann durchaus an einem Kochabend mal eine Weile anhalten.
Laut http://www.elektrikforen.de/grundlagen-der-elektroinstallation/1639-elektron-direktz-hler-5-oder-65a.html stimmt es wohl, dass der Zähler auch mit dem Grenzstrom dauerhaft betrieben werden kann. Der Nennstrom hat demnach vorwiegend eine prüftechnische Bedeutung, da die bei der Eichung vorgeschriebenen Prüfpunkte in Prozent vom Nennstrom angegeben werden. EDIT: Googeln nach "zähler nennstrom grenzstrom" bringt noch einige weitere Links, wo das bestätigt wird.
@Chris Der Zähler in Deinem Keller wird wohl ein herkömmlicher (Ferraris)-Zähler sein, der in Strom- und Spannungspfad über Spulen verfügt. Der wird seine Wärme auch besser los als so ein kleiner Zähler für die Hutschiene. Ich habe einen solchen in der Garage und der ist auch mit 5 Ampere angeben. Wenn ich dort einen Heizlüfter mit 1 KW anschließe, dann wird der Kollege Zähler auch schon sehr schön warm. (Nein, das liegt nicht an lockeren Klemm- stellen :-)) Ich würde mir nicht trauen, einen höheren Strom fließen zu lassen. MfG Paul
Böser Hersteller, böser Hersteller, will dir den Dauerbetrieb mit Maximalstrom nicht erlauben. Wenn du mir sagst, du kannst für eine Minute die Luft anhalten, aber nicht länger - bist du dann einverstanden, dass ich deinen Kopf für zehn Minuten unter Wasser halte? Ich habe nämlich in irgendeiner Wiki gelesen, dass du das problemlos aushältst.
Nun, die Dauerlast sind 55A sicher genausowenig wie der Standard eine 1Phasige Zuleitung zu haben. Nichtsdestotrotz finde ich die Reaktion, mit irgendwelchen Normen um sich zu werfen als mehr oder weniger Flucht, in der Hoffnung, daß der Anfragende keinen Zugang zu selbigen hat. Für den normalen Bürger ist es ja auch nicht so einfach da ran zu kommen. Außerdem sind Normen Empfehlungen, nicht wie früher die TGL, ein Gesetz. D.h. sich auf eine Norm zu berufen und zu vermelden, daß es so sein muss weil es die Norm verlangt ist prinzipiell falsch. Man kann für eine Zulassung auch an einer Norm vorbeigehen, wenn man entsprechende Argumente hat. Wenn eine Spitzenlast angegeben ist so muss auch definiert sein, wie lange und mit welcher Anstiegs- / Abfallzeit diese anliegen darf. Diese Angaben sollten im Datenblatt stehen. Dementsprechend hätte eine kompetente Antwort auf den entsprechenden Passus des Datenblattes hingewiesen. Möglicherweise mit einem Zusatz wie: Die Angaben im datenblatt sind der Arbeitsbereich der Gesichtert ist, für alle Abweichenden Betriebsbedingungen wird keine Haftung übernommen o.ä.
@Paul: Danke für den Tip mit der Wärmeabgabe, ich werde "Ihm" während des nächsten Kochabends ab und zu die Hand auflegen und fühlen ;) Was die Beschriftung angeht gehe ich schon davon aus, daß die Angaben direkt miteinander vergleichbar sind. Eventuell lässt sich der elektronische Zähler deutlich niederohmiger realisieren als sein dicker, alter Vater "Ferraris" im Keller und bliebt dadurch cooler bei großen Strömen? @Andreas... nach 2 Minuten siehst du etwas wild zappelndes am Beckenboden, dann steigen keine Luftblasen mehr auf :/ @Christian: Die ganze Thematik mit den Normen finde ich auch sehr fragwürdig. Die Einhaltung für den Inverkehrbringer von Waren zwar zu fordern, die Normen aber nicht offen zu legen, sondern teuer zu verkaufen dient bestimmt einzig und alleine der "Sicherheit von Produkten". Mal ganz abgesehen davon, dass die gleichen Normen ständig geändert werden und neu gekauft werden müssen. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt. Nichts desto Trotz konnte ich keine Angabe zum Dauerlaststrom in der Norm finden. Das Datenblatt habe ich angehängt (das JPG), leider sind keine Anstiegszeiten oder eine Maximaldauer für IMax angegeben. Grundsätzlich fand ich die Reaktion auf meine Anfrage mehr als daneben. Man wendet sich schließlich an einen Fachmann und fachliche Information zu erhalten. Rückfragen sollte der Fachmann als Chance nutzen, den Sachverhalt richtig zu erklären und nicht als Angriff auf seine Kompetenz werten. Und...auch wenn es den Normenjunkies nicht gefällt, die Wikipedia ist nun mal die erste Anlaufstelle für Otto Normalbürger um gut aufbereitete Informationen zu finden. Inzwischen habe ich noch andere Firmen gefragt und bereits eine Antwort von Celsa erhalten (Datenblatt ist angehängt): > Sehr geehrter Herr xxx, > anbei das Datenblatt des WH6151. Dieser Stromzähler hat einen > Messbereich von 0,04-65A. > Das heißt Sie können Diesen direkt bis 65A dauerhaft betreiben. > Mit freundlichen Grüßen, > xxx
Chris Moeller schrieb: > Paul Baumann schrieb: >> Der Zähler verträgt dauerhaft nur den Nennstrom. Wenn das der freund- >> liche Hersteller auch noch auf Anfrage so mitteilt, würde ich dem >> Glauben schenken. >> >> >> MfG Paul > > Paul, > das würde bedeuten, daß der Zähler im Keller 10(60)A dauerhaft nur 10A > aushalten würde. > Habe gerade mal gemessen: > Herd komplett an (4 Platten+Röhre), Heizlüfter an, Wasserkocher an, > Baguette-Öfchen an, 3x60Watt Glühbirne an = 12,7 KW = 55A auf einer > Phase. Und dieser Zustand kann durchaus an einem Kochabend mal eine > Weile anhalten. Der Herd hängt also auf einer Phase und im Keller ist eine 55-A-Sicherung für diese Phase? Frage: Welche Kabelquerschnitte wurden verwendet?
Chris Moeller schrieb: > Inzwischen habe ich noch andere Firmen gefragt und bereits eine Antwort > von Celsa erhalten (Datenblatt ist angehängt): > >> Sehr geehrter Herr xxx, >> anbei das Datenblatt des WH6151. Dieser Stromzähler hat einen >> Messbereich von 0,04-65A. >> Das heißt Sie können Diesen direkt bis 65A dauerhaft betreiben. >> Mit freundlichen Grüßen, >> xxx ...find ich jetzt aber doch eigenartig. Wozu wird dann der Nennstrom angegeben? Ne andere Frage wäre, was der Zähler anzeigt, wenn man MEHR als 65A fließen lässt.
>Der Herd hängt also auf einer Phase Richtig (Abgesichert mit 25A Schraubsicherung >und im Keller ist eine 55-A-Sicherung für diese Phase? Hier in der Wohnung ist eine 63A Hauptsicherung. Danach geht's auf die einzelnen Schraubsicherungen >Frage: Welche Kabelquerschnitte wurden verwendet? 1 Phase 4mm² vom Keller kommend > Ne andere Frage wäre, was der Zähler anzeigt, wenn man MEHR als 65A > fließen lässt. Anscheinend sollen zeigen die Zähler dann zwar schon noch Werte anzeigen, die sollen sich aber nicht mehr im Bereich der angegebenen Genauigkeit befinden.
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