Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Maximalstrom eines Maxim1555


von Stema (Gast)


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Hallo Community
Ich will li-ion Akkus
mit dem Maxim1555 laden. Der Max. Ladestrom ist ja 340mA, aber was ist
wenn ich da mit 500mA oder mehr drauf gehe (Fahrraddynamo)? läd er dann 
noch mit 340mA und der
Rest wird zu Wärme, oder ist er dann kaputt und läd er auch wenn der
Eingangsstrom zwischen 280 und 340 schwankt, oder unterbricht er
jedesmal? Vielleicht kann mir ja jemand helfen.
Vielen dank schonmal im Vorraus.
Stema

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Stema schrieb:
> was ist wenn ich da mit 500mA oder mehr drauf gehe (Fahrraddynamo)?
Weil dieser Strom nicht fließen kann, wird die Spannung so weit 
steigen, bis der Strom einen anderen Weg findet...

Stema schrieb:
> oder unterbricht er jedesmal? Vielleicht kann mir ja jemand helfen.
Ich würde vorschlagen, du baust das Ding mal auf dem Labortisch auf und 
probierst ein wenig damit rum. Aber dieser kleine SOT23-Chip hält 
garantiert nicht viel aus. Bei 727mW Verlustleistung ist auf jeden Fall 
Schluss. Das wären bei 7V Eingang und 4,2V am Akku gerade mal 260mA...

von Harald W. (wilhelms)


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Stema schrieb:
> Hallo Community
> Ich will li-ion Akkus
> mit dem Maxim1555 laden. Der Max. Ladestrom ist ja 340mA, aber was ist
> wenn ich da mit 500mA oder mehr drauf gehe (Fahrraddynamo)?

Hast Du nen Link aufs Datenblatt? Ich nehme an, das IC ist zum
Anschluss an Spannungsquellen gedacht. Ein Fahrraddynamo ist aber
mehr eine Stromquelle und weniger eine Spannungsquelle. Wenn
Du damit einen Akku aufladen willst, schaltet man ihn direkt nach
dem Brückengleichrichter parallel. Dann muss man nur noch mit einem
Parallelregler dafür sorgen, das die Spannung des Akkus nicht
über seine zulässige Spannung ansteigt. assende Schaltungen findet
man u.a. im Datenblatt des TL431. Wenn der Akku voll ist, muss der
Regler in der Lage sein, die volle Verlustleistung aufzunehmen.
Alternativ kann man den Akku abtrennen und den Dynamo kurzschliessen.
Gruss
Harald

von stema (Gast)


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Das ganze wird an einen Fahrradspannungsregler (Original Bötcher 
Bauteil) auf genau 6 Volt und 3 Watt begrenzt. Auch wenn der Ladestrom 
auf 50 mA runtergeht wird das Ic ja nicht kaputt gehen dürfen. Wär ja 
sonst auch im "Normalbetrieb" blöd oder?

von stema (Gast)


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Ich war zu langsam beim schreiben^^

http://www.farnell.com/datasheets/77646.pdf

Der Link zum Datenblatt aber danke schonmal für die ganzen Antworten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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stema schrieb:

> Der Link zum Datenblatt

Du hättest ihn einfach nur mal richtig nennen müssen: MAX1555.  Dann
wird die Bauteilbezeichnung gleich zu einem Datenblatt-Link.

Hast du denn wirklich eine Fahrradelektrik, die Gleichspannung
liefert?  Normale Nabendynamos liefern Wechselspannung.

von stema (Gast)


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Ne der liefert Wechselspannung, da kommt noch ein Gleichrichter und Elko 
hinter.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dann musst du an dieser Stelle einen gewöhnlichen Gleichspannungsregler
auf 5 V einsetzen.  Der verheizt (oder im Falle eines Schaltreglers
transformiert) dann die überflüssige Eingangsspannung.  Der MAX1555
ist nur noch zuständig, von den 5 V herunter auf die maximal 4,2 V
der LiIon-Zelle zu regeln.

von stema (Gast)


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Das heißt der externe Spannungsstabilisator reicht nicht? ich muss nach 
dem Gleichrichter nochmal stabilisieren?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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stema schrieb:
> Das heißt der externe Spannungsstabilisator reicht nicht? ich muss nach
> dem Gleichrichter nochmal stabilisieren?

Ja.  Der limitiert dir das im Extremfall auf 6 V effektiv.  Das
ergibt um die 8 V am Ladeelko, das ist über dem Maximalwert für
den MAX1555, außerdem müsste er dann viel zu viel Leistung verheizen.

Den externen Spannungsstabilisator brauchst du eigentlich gar nicht
(sofern er nicht von der übrigen Schaltung noch benötigt wird); am
energieeffektivsten wäre es, einen kleinen Schaltregler zu nehmen,
da dieser am besten mit dem gar nicht zum Ladeverhalten des LiIon-
Akkus passenden Lastverhalten des Nabendynamos klarkommt.  Der Regler
sollte aber schon wenigstens 30 V abkönnen am Eingang.

von stema (Gast)


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Vielen Dank für die ganzen Hinweise. Ich hab total vergessen das die 6 
Volt Wechselspannung sind also nur der Effektivwert. Ich lass den weg 
und verbau einen 7805 bis 35 Volt mit fettem Kühlkörper, denn ich hab 
beim Drehen des Rades schon 20 Volt gemessen. Sollte ich zusätzlich noch 
einen Widerstand in Reihe zur Strom/Spannungsbegrenzung einbauen?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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stema schrieb:
> Ich lass den weg
> und verbau einen 7805 bis 35 Volt mit fettem Kühlkörper, denn ich hab
> beim Drehen des Rades schon 20 Volt gemessen.

Hat halt nur den Nachteil, dass du die Energie (die du ja als
Muskelkraft zuführen musst) verheizt.  Ist nicht wirklich viel (und
liegt bei einfachen Nabendynamos alles im Bereich der mechanischen
Verluste), aber mit einem Schaltregler könnte man das vermeiden.

Die 20 V sind Leerlaufspannung, aber Leerlaufverhältnisse hast du
natürlich auch dann, wenn der Akku voll geladen ist (sodass der
Laderegler keinen Strom mehr entnimmt) und du sonst keine weitere
Last dran hast.

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Die 20 V sind Leerlaufspannung,

Ein Nabendynamo liefert im Leerlauf auch gern mal >100V. Deshalb
sind normale Spannungsregler keine gute Idee. Man sollte sich
darauf konzentrieren, das man eine Stromquelle hat. Da ist es
dann besser, einen Parallelregler zu nehmen. Um bei vollen Akku
den Dynamo abzuschalten, ist es das einfachste, ihn kurzzuschliessen.
Gruss
Harald

von stema (Gast)


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Aber dieser extra dafür ausgelegte mit kühlkörper umschlossene 
Spannungsregler der extra für diesen zweck gebaut ist, müsste das doch 
eigendlich schon auf 6 Volt effektiv runterregeln, sonst wär der ja 
nicht da. Wird das begrenzen sonst direkt von der LED Platine gemacht? 
Weil die Spannung macht ja sonst alles kaputt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Harald Wilhelms schrieb:
> Ein Nabendynamo liefert im Leerlauf auch gern mal >100V.

Gemessen?

Selbst bei Olaf Schultz tauchen nur Spannungen bis ca. 50 V auf,
das aber bei schon recht hohen Geschwindigkeiten.

Die Variante, den Dynamo zum Abschalten kurzzuschließen, ist für
billige Teile sinnvoll, aber sie ist ohnehin etwas schwieriger zu
bewerkstelligen, da es dafür keine fertigen Regler gibt.

von Stema (Gast)


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Hallo
Danke nochmal für die vielen Antworten. Ich habe den Spannungsbegrenzer 
jetzt eingebaut und der liefert selbst bei 30 kmh nur max 7 Volt und 
500-600 mA. Ich habe dafür noch nichteinmal das vordere Licht 
abgeklemmt, nur das hintere, da der Begrenzer dazwischen hängt.
Ich baue mir jetzt das Ladegerät und werde berichten.
Stema

von Stema (Gast)


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Hallo
ich habe die Schaltung aufgebaut und ans Fahrrad angeschlossen. Wenn ich 
aber losfahre blinkt es kurz und wenn ich anhalte auch einmal. Soll das 
so sein? Ich hab das jetzt andersherum verstanden. Meiner Meinung nach 
soll die led ja leuchten wenn er läd oder?
Wenn ich eine Batterie ranhänge siehts genauso aus, nur das kurze 
aufleuchten ist dunkler.
Das Blinken würde sich allerdings erklären, wenn es andersherum wäre. 
Wenn ich noch nicht genug fahre, läd er noch nicht und blinkt kurz und 
wenn ich zu langsam werde und der Strom unter 50mA fällt ebenfalls.

Please help me.

von Stema (Gast)


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Sry fürs Doppelposten aber hier der schaltplan
http://www.sciencezero.org/index.php?title=Single_cell_lithium-ion_charger
vom
max1555

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Stema schrieb:
> ich habe die Schaltung aufgebaut und ans Fahrrad angeschlossen.

Probier' sie doch vorher erst einmal an einem Netzteil aus.

von Stema (Gast)


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Gesagt, getan, Fehler gefunden!!!
Jedem der ein Li-Ion Ladegerät für sein Fahrrad sucht kann diese 
Schaltung super verwenden und billig ist sie auch. Ich glaub alles 
zusammen nicht mal 15 Euro.
Großes Lob auch noch mal an alle die mir geholfen haben. Jetzt kann die 
Reise beginnen.

Tip: Gebt dem 7805er einen Kühlkörper, bei mir ist der schon bei 8 Volt 
schön warm geworden. Im Gehäuse ohne Kühlung nicht so gut.

von hacker-tobi (Gast)


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Hi,

es geht auch wesentlich einfacher, Li-Ion am Fahrrad zu laden:

http://www.mikrocontroller.net/articles/Bikebox_Standlichtanlage

gruß

tobi

von hacker-tobi (Gast)


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Und hier noch die Diskussion dazu auf yC.net

Beitrag "Re: Bikebox - Standlichtanlage fürs Fahrrad"

von Stema (Gast)


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hacker-tobi schrieb:
> es geht auch wesentlich einfacher, Li-Ion am Fahrrad zu laden:

Na ob das soviel einfacher ist? Die Maximschaltung benötigt nur 8 
Bauteile + Gehäuse und Lochrasterplatine.
Aber das ist hier ja auch kein Wettbewerb und mit deiner Schaltung kann 
man wohl mehr als eine Zelle gleichzeitig laden, wobei das eigendlich 
genauso lange dauert als eine nach der anderen zu laden.
Gruß Stema.

von Tobias W. (hacker-tobi)


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Hi,

Stema schrieb:
> Na ob das soviel einfacher ist? Die Maximschaltung benötigt nur 8
>
> Bauteile + Gehäuse und Lochrasterplatine.

Stimmt so nicht, denn in dieser Variante fehlen noch Serienkondensator, 
Gleichrichter, Ladekondensator und Überspannungsschutz. Damit wirst du 
am Dynamo nicht lange Freude haben, denn der liefert Wechselspannung bei 
Spitzen weit über den max. 40V des 7805ers.

Außerdem sind 300 mA Ladestrom nicht viel, und du verheizt durch den 
Linear-Regler auch noch ne Menge Leistung.

Zum Vergleich: Mit einem simplen Shuntregler a la Bikebox gibts kein 
Problem mit Überspannung (die begrenzt der Regler selbst), du verheizt 
im Ladebetrieb keine Leistung(wohl allerdings im Leerlauf),und kannst 
mit geeigneten Serien-Cs 600-700 mA aus dem Dynamo ziehen und auch noch 
3-4 Zellen gleichzeitig(!) laden.

Du hast recht, das hier ist kein Wettbewerb, aber ich will dich und 
andere davor bewahren, die Fehler zu wiederholen, die ich schon gemacht 
habe.
Und aus den oben genannten Gründen ist deine Schaltung in der 
derzeitigen Variante leider ungeeignet,um damit Akkus am Dynamo zu 
laden.

Stema schrieb:
> wobei das eigendlich
>
> genauso lange dauert als eine nach der anderen zu laden.

Sorry, aber wie kommst du auf sowas? Ich kann 3-4 Zellen mit 500 mA 
seriell laden (bei mir sind 1.2 Ah-Zellen, die Ladezeit sind etwa 2,6 
Std). Wenn ich jede Zelle einzeln mit 500mA laden würde, bräuchte ich 
3-4 mal so lange.

gruß

tobi

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