Forum: HF, Funk und Felder Billig-WLAN-Yagi Beschiss?


von Jim Panse (Gast)


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Auf eBay gibt es ja diese WLAN Yagis:

http://www.ebay.de/itm/WiFi-Wlan-RichtAntenne-YAGI-16dBi-Belkin-Netgear-D-Link-3Com-5-Meter-Kabel-/350509058538?pt=DE_Computer_Peripherie_Netzwerk&hash=item519bf7c9ea

(nur ein Beispiel, gibts beim chinesischen Verkäufer für ~6 Eur inkl. 
Versand)

Kann das Ding überhaupt funktionieren? So wie ich das sehe sind die 
Elemente (Alu-Röhrchen) einfach in ein Alu Vierkantrohr gesteckt. Aber 
die Elemente müssen doch isoliert sein, oder nicht? Ausserdem müsseen 
die Abstände zwischen den Elementen unterschiedlich sein, oder? Für mich 
sieht das aber so aus, als ob der Abstand immer konstant ist.

Wie würdet ihr den Aufbau beurteilen?

Vielleicht hat jemand schon so ein Teil gekauft und kann berichten?

von Ich und nicht er (Gast)


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Jim Panse schrieb:
> Aber
> die Elemente müssen doch isoliert sein, oder nicht? Ausserdem müsseen
> die Abstände zwischen den Elementen unterschiedlich sein, oder? Für mich
> sieht das aber so aus, als ob der Abstand immer konstant ist.

1. Nein
2. Bei diesen hohen Frequenzen liegen die Unterschiede im mm-Bereich
3. siehe 2.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Das sieht wie ein Gegenstand aus, bei dem es niemand wagen würde einen 
wirklich unzufriedenen Kunden zu riskieren.

von ham (Gast)


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Hallo,

vom Foto her sieht die Antenne sogar recht hochwertig aus.

Ja es ist für den "Gleichstrombastler ;-)" schon merkwürdig das die 
Reflektoren und Direktoren (das sind diese "Stäbchen") vom Boom 
(Trägerrohr) nicht isoliert sind , aber es funktioniert, es ist sogar so 
das bei isolierten Aufbau sich die Maße und andere Werte ändern würden.
Die unterschiedlichen Abstände sind schon gegeben nur halt nicht so 
auffällig wie z.B. bei  TV Antennen.

Wenn du mehr wissen möchtest google mal den Begriff "Yagi Antenne" und 
mehr Infos über den praktischen Aufbau und die (nicht einfache) 
optimierung von Yagiantennen findest du bei 
http://www.qsl.net/dk7zb/start1.htm

mfg

    "ham"

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
also mein Fall wäre die Antenne nicht so ganz:
- Sind Teile der Antenne für meinen Geschmack bei der Frequenz etwas 
dick geraten.
- Sieht das Erregerelement etwas seltsam aus
- Gefallen mir eine Patchantennen bei der Frequenz einfach besser
- Überschreitet man vermutlich die in DE zulässige EIRP von 100mW / 
20dBm  mit der Antenne

Aber das muss man an der konkreten Antenne nachmessen, von einem Bild 
kann man kaum auf die Qualitäten schliessen.

von Maik (Gast)


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Die 100mW EIRP snd ja ersteinmal nicht Sache der Antenne - man könnte ja 
die Sendeleistung reduzieren... ;)
Aber : Darf man sowas überhaupt mit der schriftlichen 
Anwendungsempfehung  - WLAN Accesspoint - so in Verkehr bringen ? Ohne 
den Kunden auf die Gesetzeslage hinzuweisen ? Wimo und Co bewerben Ihre 
WLAN Verstärker ja immer damit, dass man damit "Leitungsverluste" 
ausgleichen könne...


Die Proportionen sind natürlich arg seltsam. Interessant wären dabei 
wirklich einmal die erreichten Daten. Der Schlankheitsgrad einer Antenne 
Entscheidet ja über die Bandbreite - vielleicht wird es ja dadurch schön 
breitbandig...


vg


Maik

von HF-Werkler (Gast)


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Maik schrieb:
> Die 100mW EIRP snd ja ersteinmal nicht Sache der Antenne - man könnte ja
> die Sendeleistung reduzieren... ;)
Naja, wenn diese Antenne mit dem Kabel ev. eine wesentlich geringere 
Strahlleistung/Gewinn erzeugt... ;-)

Naja, die breiten Elemente können auch dazu führen, dass Umwelteinflüsse 
sich nicht so direkt/stark auswirken (Schnee/Eis/Regen) und das ganze 
Stürme besser übersteht. Für die genutzte Bandbreite reicht jedoch eine 
etwas filigranere Ausführung schon aus.

Aber wiegesagt, ich bevorzuge als Richtantenne für ein einzelnes Band 
>1GHz meist eine flache Patchantennen, ist halt handlicher.

Wenn ich allerdings eine breitbandige Messantenne brauche, ist eine LPDA 
meine erste Wahl.. Davon hab ich mehrere in verschiedenen "Bauformen".

Gruss

von Maik (Gast)


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Das mit den Patchantenne wird jetzt interessant.
Hast Du selbst schon welche im Bereich um 5 - 6 GHz selbst entwickelt ?
Welche Bandbreiten hast Du erreicht ?
Ein Kollege hat grade eine in dem Bereich simuliert, die Bandbreite war 
aber verhältnismäßig gering... (Zirkular, RO4xxx Material). Gute Tipps 
sind da willkommen.

LPDAs sind toll. Ich habe hier noch einen ungehäusten Rohling einer 600 
MHz bis 18GHz (?) Antenne eines großen kommerziellen Herstellers. Da 
sind die Elemente wirklich filigran.

vg
Maik

von Bazo (Gast)


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Maik schrieb:
> Das mit den Patchantenne wird jetzt interessant.
> Hast Du selbst schon welche im Bereich um 5 - 6 GHz selbst entwickelt ?
> Welche Bandbreiten hast Du erreicht ?
> Ein Kollege hat grade eine in dem Bereich simuliert, die Bandbreite war
> aber verhältnismäßig gering... (Zirkular, RO4xxx Material). Gute Tipps
> sind da willkommen.

Das ist bei Patchantennen nunmals, das sind Schmalbandantennen.

Siehe auch z.B.
http://www.elektronikschule.de/~krausg/Kraus_Publications/Entwicklung_einer_5,8GHz-Patchantenne/

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Maik schrieb:
> Interessant wären dabei
> wirklich einmal die erreichten Daten.

Sie korrelieren gut mit dem Preis.  Ein Kollege hat so'n Ding mal
vermessen.  Wer weiß, wo die Antenne ihre 16 dBi hernimmt, vielleicht
ist das ja der Wert, mit dem die dritte Harmonische abgestrahlt
wird. ;-)

Eine der berühmten Doppelquads dürfte eine deutlich bessere
Investition sein.

von HF-Ing (Gast)


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Mit einem von diesen Babys überbrücke ich 1,3 Kilometer line of sight 
und sogar noch durch 2 Bäume durch dabei. Allerdings nur geringe Raten 
<10 MBit/s, da der Signalpegel doch schon nahe an den -90dBm ist.

-<----- ..................... |
Yagi           1,3km           Rundstrahler (gestockt)

Ich find das Teil sieht gut aus. Sone Yagi ist auch extrem einfach zu 
bauen, selbst fürn Chinesen.

von ... (Gast)


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HF-Ing schrieb:
> Ich find das Teil sieht gut aus. Sone Yagi ist auch extrem einfach zu
> bauen, selbst fürn Chinesen.

Insbesondere, da die dicken Elemente die Bandbreite erhöhen, so dass 
mehr Spielraum für Toleranzen ist.

von Basti (Gast)


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Ich kann leider die Yagi vpon ebay nicht shene, da ebay hier gesperrt 
ist^^. Aber wenn es eine aus China ist, sollte der Beitrag helfen.

http://www.brennpunkt-srl.de/YagiWunder20dBi.html

von Heinz (Gast)


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Basti schrieb:
> Ich kann leider die Yagi vpon ebay nicht shene, da ebay hier gesperrt
> ist^^. Aber wenn es eine aus China ist, sollte der Beitrag helfen.
>
> http://www.brennpunkt-srl.de/YagiWunder20dBi.html

Achtung Augenkrebsgefahr! Ein unabhängier Artikel wäre mir lieber.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Achtung Augenkrebsgefahr!

Ja.

> Ein unabhängier Artikel wäre mir lieber.

Der würde wohl auch kaum besser ausfallen, zumindest inhaltlich.

Optisch besser wiederum wäre keine Kunst. ;-)

von Heinz (Gast)


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> Der würde wohl auch kaum besser ausfallen, zumindest inhaltlich.

Das ist die Frage. Die Leute haben ein Interesse ihre eigenen Produkte 
zu verkaufen. Wobei ich allerdings sagen muss, dass ich nicht beurteilen 
kann, ob die Werte tatsächlich so schlecht sind.

von Basti (Gast)


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Naja man muss sich halt selber fragen, sind 20dbi machbar bei den 
gegebenen bedingungen oder nicht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Heinz schrieb:
> Die Leute haben ein Interesse ihre eigenen Produkte
> zu verkaufen. Wobei ich allerdings sagen muss, dass ich nicht beurteilen
> kann, ob die Werte tatsächlich so schlecht sind.

Sie haben ja auch die Physik dahinter erläutert, und die spricht
schon eindeutig dagegen, dass diese Antennen auch nur annähernd in
den Bereich des propagierten Gewinns kommen.

Wie ich schon schrieb, ein Kollege hat so'n Teil rumliegen, und war
auch alles andere als begeistert.  Ich kann's mir ja mal mitnehmen
und den Vergleich gegen meine LPDA am Spekki machen, wenn dir das
unparteiischer wäre.

Wenn du mal sehen willst, wie eine Yagi mit 20 dBi für diese Frequenzen
so aussieht (ist auch für das 13-cm-Band, nur halt den etwas tiefer
liegenden Afu-Bereich):

http://www.qsl.net/ok1cdj/dl6wu13.pdf

Das Ding ist immerhin stolze 2 m lang.  Obige Seite verweist auf
minimal notwendige 1,6 m.  Passt also, wenn man davon ausgeht, dass
die von DL6WU experimentell optimiert worden ist.

Hier ist auch noch eine zu sehen:

http://www.db7bn.de/pr_antennen.php#yagi13

Deutlich auffallend auch hier der viel größere Abstand der Direktoren
zueinander als beim "Chinamann".

von HF-Werkler (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Deutlich auffallend auch hier der viel größere Abstand der Direktoren
> zueinander als beim "Chinamann".
Und natürlich wesentlich filigranere Elemente, als die dicken 
Wasserrohre bei der 3D-Mastdekoration.

Die Bilder im obigen PDF mit der internen Verarbeitung des 
Dipolanschlusses sind schon sehr gut geeignet zu zeigen, wie man es bei 
2.4GHz nicht machen sollte. Immerhin hat es was Gutes, mit dem billigen 
Deko-Objekt wird man vermutlich kaum die maximale EIRP überschreiten 
können. ;-)

Man kann in China fast alles zu einem niederigeren Preis kriegen, in 
beliebig schlechter (und zum Preis passender) Qualität.

Gruss

von Heinz (Gast)


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> Ich kann's mir ja mal mitnehmen und den Vergleich gegen meine LPDA am
> Spekki machen, wenn dir das unparteiischer wäre.

Meinen Segen hast du :)

von HF-Werkler (Gast)


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HF-Werkler schrieb:
> im obigen PDF
ups, meinte natürlich die Bilder auf der Webseite von 
"brennpunkt-srl.de"

Die Bilder der "guten Antennnen" aus den anderen AFU-Seiten sind ja 
schön schlanke Ausführungen mit einer Anpassleitung

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite



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Heinz schrieb:
>> Der würde wohl auch kaum besser ausfallen, zumindest inhaltlich.
>
> Das ist die Frage.

OK, hier kommt der Vergleich.  Als Vergleichsantennen dienten
verschiedene Exemplare von Kent Britain, WA5VJB:

http://www.wa5vjb.com/

Die China-Antenne ist ein etwas kleineres Exemplar, nicht ganz so wie
die, die da im ibäh-Artikel steht.  Keine Ahnung, mit wieviel die
angepriesen ist, man sieht sie im ersten Bild.  Aber eine Zahl von
weniger als 10 dBi wird's sicher nicht gewesen sein. ;-)

Das zweite Bild zeigt sie im Vergleich zu den anderen Antennen.

"Gegenstelle" war ein Board mit einem ATmega128RFA1 und einem einfachen
PCB-Dipol, wobei der megaRF über die 16 IEEE-802.15.4-Kanäle geschaltet
wird.  Der Spekki steht auf "max hold", damit man über mehrere Scans
hinweg die Leistungsspitzen erkennen kann.  (Das "Geplänkel" im
Bereich von 2420 bis 2430 MHz bei -80 dBm herum dürften irgendwelche
in der Nachbarschaft herumdümpelnden WiFi-Netze sein, die zu dieser
Zeit mal aktiv waren.)

Die Kent-Britain-Antennen bringen alle so zwischen 6 und 8 dBi; die
Yagi ist mit 6 … 7 dBi angegeben.  Die Chinaantenne bringt's auf
etwa genauso viel wie die Yagi von WA5VJB, wobei die aktive Länge
der Chinaantenne fast dreimal so groß ist (von der Gesamtlänge gar
nicht zu sprechen).  Interessant natürlich, dass die wirklich kleine
2-10-GHz-LPDA praktisch fast dasselbe wie die große für 800 bis
2600 MHz bringt.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Hier noch ein Schnellschuss.

Aus dem Rothammel die Langyagi nach DL6WU von 70 cm auf 13 cm skaliert.
Aufgebaut mit Kupferlackdraht auf Pappe. ;-)  Den Faltdipol habe ich
durch einen gestreckten ersetzt und "china-mäßig" direkt an die
SMA-Buchse gelötet, da eine ordentliche Anpassung/Symmetrierung doch
recht fummelig zu bauen ist (und ich keinen NWA habe).  (Ich hatte
zuerst noch ein Gamma-Match dran, aber das ging auch nicht besser.)

Die erste Messung war enttäuschend, aber da fiel mir auf, dass die
Werte bei kleinen Frequenzen ganz gut waren.  Daraufhin habe ich alle
Elemente gegenüber dem runterskalierten Wert nochmal mit dem
Seitenschneider um je 1 … 1,5 mm gekürzt, nun scheint die Resonanz
ganz gut oberhalb 2,4 GHz angekommen zu sein.

Die Antenne ist im Rothammel mit 14 dBi angegeben.  Sie bringt mit
diesem einfachen Aufbau ungefähr 5 dB mehr als die WA5VJB-Yagi, das
wären dann ca. 12 dBi.  Die fehlenden 2 dB würde ich dem Schnellschuss-
Aufbau anlasten.

Die ganze Antenne ist 300 mm lang (die Pappe ist ISO A4, längs
halbiert) und hat eine ausgesprochen gute Richtwirkung.

Der Rothammel enthält Bemessungen für bis zu 23 Elemente.  Damit soll
sie 18 dBi bringen und würde ca. 1 m lang bei 2,4 GHz.

von Thomas R. (tinman) Benutzerseite


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bin nur gespannt wann chinesen auf deren produkten irgendetwas drauf
sprühen und als "Spray On Antenna" verkaufen.


http://www.chamtechops.com/Kit/Kit.html
http://www.youtube.com/watch?v=4efE_gO9lFo

von Anna Lingus (Gast)


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Prollin verkauft diese Yagis übrigens für lockere 29,95 ...

von HF-Werkler (Gast)


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Anna Lingus schrieb:
> Prollin verkauft diese Yagis übrigens für lockere 29,95 ...
Das sind aber ganz und gar nicht dieselben Antennen, wie die 
obengenannte Ware (zumindest laut Bild und Beschreibung).

von Basti (Gast)


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Hier mal was von heise zum Thema Yagi.

http://www.heise.de/netze/artikel/Aufbau-223810.html

Da frag ich mich ob das so überhaupt laufen kann, Da es ja keine 
übertragung von dem Yagi auf die normale Antenne gibt.

von Günter (. (dl4mea)


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> Die Antenne ist im Rothammel mit 14 dBi angegeben.  Sie bringt mit
> diesem einfachen Aufbau ungefähr 5 dB mehr als die WA5VJB-Yagi, das
> wären dann ca. 12 dBi.  Die fehlenden 2 dB würde ich dem Schnellschuss-
> Aufbau anlasten.

Gut gemacht!!!

Du hast gezeigt:
- daß man einen geringen Elemendurchmesser braucht, 2mm oder 3mm auf 
WLAN
- daß es ohne Boom geht
- daß die Speisung keine so große Rolle spielt.

Die Chinaantenne mit ihren dicken Elementen ist Schrott. Man kann den 
Elementdurchmesser zwar auf die Länge einrechnen, aber irgendwo ist 
Schluß. So etwa 10mm/432MHz, 5mm/1296MHz 3mm/2320MHz. Da ist auch ein 
deutscher Antennenhersteller gescheitert als ich ihn mal um Antennen für 
Mode-S 1090MHz gefragt habe. Leider.

Die oben gezeigten beiden Beispiele für 13cm-Amateurfunkantennen zeigen 
ja auch daß man hier dünne Elemente verwendet werden. Und die berühmten 
Doppelquads funktieren wohl auch deshalb gut weil dort meist dünner 
Draht verwendet wird. Ich hab die DQ mal simuliert und da kann man kaum 
was falsch machen, alle Distanzen absolut unkritisch.

Übrigens, es gibt eine schöne Antenne für WLAN:
http://www.qsl.net/yu1aw/ANT_VHF/Amos_Ant/amos_antennas.htm

Ciao, Günter

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Basti schrieb:
> Da frag ich mich ob das so überhaupt laufen kann, Da es ja keine
> übertragung von dem Yagi auf die normale Antenne gibt.

Doch, das läuft schon so. Wir werden Jörg wahrscheinlich nicht dazu 
bringen können, sein Labor mit Styro-Kügelchen vollzukrümeln, aber wenn 
man die Maße einhält, kann das schon ein paar dBi bringen. Prinzipielles 
Problem ist bei der Heise Antenne, das der Strahler ja ein 1/4 Lambda 
Stäbchen ist, während eine echte Yagi da einen 1/2 Wellendipol bräuchte. 
Aber für eine 'ohne jeden Eingriff' Manipulation kommt da schon ein 
bisschen was raus.
Bin allerdings ein Fan von Doppelquads, einfach zu machen und 
Richtwirkung vom feinsten, vor allem auf 'ner metallisierten Pizzapappe.

von dolf (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Bin allerdings ein Fan von Doppelquads, einfach zu machen und
> Richtwirkung vom feinsten

moin !!

stimmt ich nutzte auch ne bi quad.

das teuerste an der antenne war das microwellentaugliche coaxkabel 
(ecoflex10)und der passende adapter.
hab längere zeit über ne wlan strecke beim kumpel dsl mit benutzt.
dsl war in meiner straße einfach nicht zu bekommen.
der versorger wollte damals nicht.
da sucht man halt nach lösungen.
irgendwann war dann dsl verfügbar und das wlan zeugs nicht mehr nötig.
ich hab im haus alles verkabelt, wlan ist nicht mehr notwendig.
die antenne + pci karte hängt aber noch im schrank.

mfg

von Basti (Gast)


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Ich hatte auch mal ein bi-quad gebaut. Allerdings war dei dämpfung nicht 
so optimal, mwie mir die Kollegen aus der Antennenabteilung mitteilten. 
Für empfang top für senden nicht so der hit. Lange lange ist das schon 
her (8Jahre). Aber ich habe auch nur ein Pigtail benutzt. also die 
dünnen w-lan stecker und elitungen am ende. Von Antenne zum Pigtail eine 
ordentlichen Antenne koax mit BW-Antennenstecker (Bundeswehr :-D Ja 
damals haben wir da viel rumgebastelt). Aber wahrscheinlich war der 
Übergang zwischen pigtail und hautleitung zu dolle.

von Georg A. (georga)


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Schwach OT: Kennt jemand Bauanleitungen für taugliche 5GHz-Antennchen? 
Halbwegs reproduzierbare 6-8dB würden mir da schon reichen...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Georg A. schrieb:
> Schwach OT: Kennt jemand Bauanleitungen für taugliche 5GHz-Antennchen?
> Halbwegs reproduzierbare 6-8dB würden mir da schon reichen...

Warum dann nicht die oben gezeigte 2-10-GHz-LPDA von WA5VJB nehmen?
Die kostet fast nichts (*) und sollte deinen Anforderungen entsprechen.

(*) Versand natürlich.  Ich hatte damals einfach verschiedene Antennen
bei Kent gekauft, da gingen die Versandkosten unter.  Er hat auch
einen OM im Großen Britannien als "europäische Vertretung", aber der
war nicht gerade sehr gesprächig, als ich ihn gefragt habe.  Daraufhin
habe ich dann lieber direkt bei Kent gekauft.  Vielleicht klappt ja
der Weg über GB jetzt besser.

Basti schrieb:
> Da frag ich mich ob das so überhaupt laufen kann, Da es ja keine
> übertragung von dem Yagi auf die normale Antenne gibt.

Es benötigt keine "Übertragung", sondern nur eine Kopplung.  Wie im
Artikel beschrieben, funktioniert jede Yagi-Antenne so.  Die Kopplung
ergibt sich, wenn man die Antennenelemente im Nahfeld (also deutlich
unter 1 lambda Entfernung) des Nachbarelements unterbringt; in diesem
Falle interferieren sie miteinander.

Wenn du dir meinen Bastel-Aufbau auf dem Foto ansiehst, wirst du
sehen, dass auch bei mir keine galvanische Verbindung der Elemente
untereinander besteht.  Ich habe die Drahtstücke einfach mit einem
Klecks Heißkleber auf ein Stückchen Pappe aufgeklebt.  Der Heißkleber
und die Pappe bringen natürlich ein epsilon_r > 1 mit ein (im
Gegensatz zur Freiluftmontage der Elemente), was sicher auch mit dafür
verantwortlich ist, dass die Antenne etwas tiefer resonant war als
geplant.  Ähnliches wird mit dem Styropor auch der Fall sein, auch von
der zusätzlich eingebrachten Dämpfung her würde ich das als nicht ganz
optimal ansehen.

Dass die "klassische" Yagi in der Mitte einen Metallträger benutzt
(bei Günter oben "Boom" genannt), hat primär mechanische Gründe.  In
der Mitte der Elemente existiert (bei sauberem Aufbau) ein
Spannungsnull, weshalb man die Elemente an dieser Stelle miteinander
kurzschließen darf.  Prinzipiell kann dieser Boom aber auch aus einem
anderen Material sein; ich habe auf der Rückseite eine Holzleiste als
Stabilisierung aufgeklebt.

Matthias Sch. schrieb:
> Prinzipielles
> Problem ist bei der Heise Antenne, das der Strahler ja ein 1/4 Lambda
> Stäbchen ist, während eine echte Yagi da einen 1/2 Wellendipol bräuchte.

Ich habe noch nicht versucht, so'n Teil zu zerpflücken, aber ich
vermute, dass die üblichen Antennen an den Access-Points (um eine
solche geht's in dem Heise-Artikel) eher lambda/2 sind.  Das passt
von den Maßen her ganz gut (lambda = 13 cm, die Polymerumhüllung
bringt noch einen zusätzlichen Verkürzungsfaktor) und hat auch
dahingehend Sinn, dass man auf diese Weise die Forderung nach einer
Erdfläche unter der lambda/4-Antenne elegant los wird.

Die Antenne wird also in der Mitte ihre Speisung haben, von da geht
dann ein Kabel nach unten an den Stecker.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ich hab damals ein paar Netgear Router zerpflückt und da waren 1/4 
Strahler drin, aber du hast natürlich recht, bis auf den Fusspunkt 
Widerstand wären Lambda/2 besser wegen des nicht benötigten 
Gegengewichts. Im alten (Apfeltaschen) iBook warens auch ganz richtig 
Lambda/2 mit einem auf die Platine geätzten Balun, kein Wunder in der 
Plastikkiste.
Leider wirds ja immer mehr Mode, an die Router überhaupt keine Antenne 
mehr ranzumachen, sondern alles nur über Platinenantennen zu lösen - 
schlecht, wenn man wie ich in einem Aluhaus wohnt und ne externe Antenne 
gut gebrauchen könnte, um den Garten zu versorgen. Und der Router ist 
nur gemietet, und ein anderer geht hier nicht... zu dumm.

von bazo (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Ich habe noch nicht versucht, so'n Teil zu zerpflücken, aber ich
> vermute, dass die üblichen Antennen an den Access-Points (um eine
> solche geht's in dem Heise-Artikel) eher lambda/2 sind.  Das passt
> von den Maßen her ganz gut (lambda = 13 cm, die Polymerumhüllung
> bringt noch einen zusätzlichen Verkürzungsfaktor) und hat auch
> dahingehend Sinn, dass man auf diese Weise die Forderung nach einer
> Erdfläche unter der lambda/4-Antenne elegant los wird.

Irgendwann habe ich mal einen defekten alten AVM Accesspoint zerpflückt, 
da war auch einfach auf der entsprechenden Länge der Schirm nach unten 
geklappt,also eine Speertopfantenne.

Georg A. schrieb:
> Schwach OT: Kennt jemand Bauanleitungen für taugliche 5GHz-Antennchen?
> Halbwegs reproduzierbare 6-8dB würden mir da schon reichen...

Das ist etwas schwierig als 2.4GHz.

Irgendwelche Doppelquads werden von der Mechanik schon sehr filigran und 
von den Toleranzen der Abmessungen her kritisch, eine Patchantenne hat 
Gunthard Kraus in den ULW-Berichten beschrieben (Siehe 
http://elektronikschule.de/~krausg/), aber die ist vom Gewinn her nicht 
das was du dir wünschst.

Was relativ einfach geht, ist ein "Dosenstrahler", also ein HL-Übergang 
auf Rundhohlleiter, es gibt im Installationshandel entsprechende Rohre 
mit passenden Durchmesser.
Eventuell kann man dann noch ein Horn mit der Programm HDL_ANT von W1GHZ 
berechnen.

Ansonsten hat sich YU1AW ja einiges an Antennen für 5.6GHz.

von Der H. (picasso323)


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Ich habe gerade zwei (sehr ähnlich aufgebaute) Exemplare dieser "hübsch 
aussehnden" China-Antenne hier liegen und ausprobiert.
Kurz und kanpp: Absoluter Schrott der das Material nicht Wert ist.
Mit meiner Doppel-Biquad aus (1,5er NYM gebogen) erreiche ich ungefähr 
den 5-fachen Pegel wie mit der Yagi. Egal wie ich sie drehe, wende und 
ausrichte.

--> Rückgabe und Geld zurück.

Lasst such nicht von der ansprechenden Optik täuschen...

: Bearbeitet durch User
von Klaus (Gast)


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Mich würde mal interessieren, ob es eine Erklärung dafür gibt, das 
geringere Durchmesser eher besser sind, wie Günter (dl4mea) schrieb?

Mag das mal jemand mit ein paar Stichworten ein wenig erläutern, bitte?

(Mein Rothammel ist schon älter. Deswegen bitte lieber eine 
Kapitel/Paragraph-Überschrift angeben, falls sich das ergibt).

von ... (Gast)


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Dicke Elemente := Grosse Bandbreite

Wenn Du an einen resonanten Schwingkreis denkst, wirst Du
erkennen, das der Peak im Resonanzfall bei kleiner wird.

Und damit wird der Antennengewinn halt auch schlechter.


P.S.

Meine 2.4 GHz D-Link Langyagi ist, in einem Plasterohr verpackt,
ca. 1m lang und 15 cm dick und war mit 16 dB angegeben.
Die 16 dB wuerde ich auch glauben...

von Klaus (Gast)


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... schrieb:
> Dicke Elemente := Grosse Bandbreite
>
> Wenn Du an einen resonanten Schwingkreis denkst, wirst Du
> erkennen, das der Peak im Resonanzfall bei kleiner wird.
>
> Und damit wird der Antennengewinn halt auch schlechter.


Hmm. OK. Das ist soweit klar.

Komisch scheint es mir aber doch - das ist jedoch an sich nicht als 
Widerspruch gemeint.

Es ist nur so, dass ich mal, mehr so aus einer Situation heraus, eine 
Biquad für DVB-T aus Schaltdraht gebastelt habe (etwa 1mm Durchmesser) 
die überraschend gut funktioniert hat. Die Maße habe ich etwa auf 1mm 
genau bestimmt - was mir nachträglich nicht so wirklich genau 
erschien.
Demnach wäre 1mm schon recht dick für - sagen wir mal - 700MHz.

Wenn ich dagegen mal überlege... Auf den Afu-Flohmärkten gibt es oft aus 
POM und dickem Draht (ca. 3mm) gebaute Antennen für diesen Bereich zu 
kaufen.

Das ist jetzt ein wenig sehr oberflächlich beschrieben. Aber vielleicht 
mag das doch jemand kommentieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Chris M. schrieb:
> Kurz und kanpp: Absoluter Schrott der das Material nicht Wert ist.

Das hättest du aber auch wissen können, indem du den Thread vor dem
Kauf gelesen hättest. :)

von Paul B. (paul_baumann)


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Chris M. schrieb:
> Kurz und kanpp: Absoluter Schrott der das Material nicht Wert ist.

Du kannst sie immer noch im Garten zum Ziehen von Pflanzfurchen 
benutzen.

MfG Paul

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