Forum: Offtopic Deuterium kauf- oder selber herstellbar?


von (unknown) (Gast)


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Hallo zusammen,

Vor ein paar Tagen bin ich auf die Idee gestoßen, mir ein bisschen 
Deuterium anzuschaffen und seine Merkmale zu betrachten, da es sich auf 
meinem Schreibtisch sicher gut macht. Darauf habe ich mich ein Bisschen 
über diesen schweren Wasserstoff informiert und rausgefunden, dass es 
mit mehreren Methoden herstellbar sein müsste. Einmal wäre da die Idee 
Atomreaktor-Kühlwasser "zu spalten" bzw einzelne Teile herraus zu 
picken, was aber einem Schüler nicht gerade einfach gemacht wird. 
Andererseits gäbe es die, von mir Spaßeshalber bevorzugte Weise, einen 
Neutronen bzw. Ionenbeschleuniger zu basteln, natürlich im kleinen 
Format. Bauanleitungen lassen sich da aber nicht mit Google finden ;-).
Kann man sich soetwas überhaupt zusammenstellen? (Abgesehen vom Kauf der 
Materialien)
Was bräuchte man dafür?

Oder kann man einfach Deuterium im Internet kaufen?

Würde mich mal interessieren was es da zu sagen gibt.

Hoffe ihr könnt mir helfen/mich weiterbringen.

Gruß

Yomyo

von Thomas H. (supergrobi)


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von Christian D. (christian_d) Flattr this


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bin kein Physiker aber:

http://www.sigmaaldrich.com/catalog/ProductDetail.do?D7=0&N5=SEARCH_CONCAT_PNO|BRAND_KEY&N4=151882|ALDRICH&N25=0&QS=ON&F=SPEC

Suchst du das?

dafür sagst du mir was man damit macht?

mfg

Chris

von (unknown) (Gast)


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Wow, danke. Hätte nicht gedacht, dass mir so schnell jemand helfen kann. 
Dieses Forum ist echt klasse ;-).

Was ich damit mache? Naja wie erwähnt, beobachten, rumfuchteln und 
bestaunen...

Gruß und danke...
(Offen bleibt das mit dem Beschläuniger....)

von Christian D. (christian_d) Flattr this


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Yomyo Seethaler schrieb:
> (Offen bleibt das mit dem Beschläuniger....)

warte ich auch auf eine Antwort g

und noch ne doofe Frage Deuterium ist bei Raumtemperatur (20°C) flüssig 
richtig?

von (prx) A. K. (prx)


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Christian D. schrieb:

> und noch ne doofe Frage Deuterium ist bei Raumtemperatur (20°C) flüssig
> richtig?

Nö. Deuterium = Wasserstoff.

von Jens G. (jensig)


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> und noch ne doofe Frage Deuterium ist bei Raumtemperatur (20°C) flüssig
> richtig?

Nöö - nur wenn es vorher herumoxidierte ...

von Christian D. (christian_d) Flattr this


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dann muss mir mal wer Wikipedia ( http://de.wikipedia.org/wiki/Deuterium 
) erklären:

Die Dichte von D2O beträgt 1,1047 g·cm−3 bei 25 °C, der Schmelzpunkt 
liegt bei 3,8 °C und der Siedepunkt bei 101,4 °C.

rechts steht allerdings:
Schmelzpunkt   −254,43 °C[2]
Siedepunkt   −249,58 °C[2]

ist Deuterium jetzt nicht D²O?

von (prx) A. K. (prx)


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Christian D. schrieb:

> ist Deuterium jetzt nicht D²O?

Nein. Es ist das D in D2O, analog zum H in H2O.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Mich wundert, dass man das nicht einfach zentrifugieren kann. Der 
Dichteunterschied von 10% müßte doch das schwere Wasser anreichern?

Vermutlich ist es zu unwirtschaftlich
"Der Anteil an Deuterium in natürlich vorkommendem Wasserstoff beträgt 
0,015%." also 150ppm oder 150 Kubikmillimeter in einem Liter Wasser.

von j. c. (jesuschristus)


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Schweres Wasser kaufen, Elektrolyse und fertig ist das Deuterium. Nur 
was will man mit dem Zeug? Sieht halt aus wie eine leere Glasampulle. Um 
genau zu sein unterscheiden sich Wasserstoff, Sauerstoff, Deuterium und 
Vakuum nicht sonderlich in ihren offensichtlichen optischen 
Eigenschaften...

von Purzel H. (hacky)


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>Nur was will man mit dem Zeug?

Deuterium ? Eine Deuteriumlampe ist ein guter breitbandier UV Emitter. 
Dafuer drueckt man heftig ab. Allerdings leuchtet das Deuterium nicht 
von selbst und bis man's zum Leuchten hat, ist auch wieder etwas Zeit 
vergangen.

von (prx) A. K. (prx)


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Christoph Kessler (db1uq) schrieb:

> Mich wundert, dass man das nicht einfach zentrifugieren kann. Der
> Dichteunterschied von 10% müßte doch das schwere Wasser anreichern?

Wer sagt, dass man das nicht kann? Nur ist es anders vermutlich 
billiger.

von Andreas H. (kupferblau)


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>Vor ein paar Tagen bin ich auf die Idee gestoßen, mir ein bisschen
>Deuterium anzuschaffen und seine Merkmale zu betrachten, da es sich auf
>meinem Schreibtisch sicher gut macht.

Du hast anscheinend nicht die geringste Ahnung, was Deuterium überhaupt 
ist.

Deuterium ist weder als reines Element noch als flüssiges Deuteriumoxid 
spektakulär. Da kannst du dir genau so gut eine leere Glasampulle oder 
ein Glas Wasser auf den Schreibtisch stellen, das hätte exakt den 
gleichen "Merkmalebetrachtungseffekt".

Reines Deuterium mit mehr als 99,8% Reinheit ist im Handel erhältlich, 
z. B. in Druckdosen, einem Behälter ähnlich wie eine Spraydose:

http://www.linde-gase.de/produkte/gase_in_kleinbehaeltern/minican.html

Selber machen wäre völlig unwirtschaftlich.

von Uhu U. (uhu)


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Andreas H. schrieb:
> Selber machen wäre völlig unwirtschaftlich.

Seit wann ist basteln denn wirtschaftlich ;-)

von Andreas H. (kupferblau)


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>Seit wann ist basteln denn wirtschaftlich ;-)

In diesem Fall wären Investitionen von sicher einigen tausend Euro zu 
tätigen, um Deuterium vernünftig anreichern zu können.

Hast du ein solches Bastelbudget?

von Uhu U. (uhu)


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Andreas H. schrieb:
> In diesem Fall wären Investitionen von sicher einigen tausend Euro zu
> tätigen, um Deuterium vernünftig anreichern zu können.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, daß es Leute gibt, die auf "dumme 
Fragen" saudumme Antworten geben.

Ich finde, "dumme Fragen" darf man stellen, dumme Antworten geben nicht.

Warum ich das finde? Weil dumme Fragen immer wieder Denkanstöße geben, 
während dumme Antworten genau das Gegenteil bewirken.

Leucht dir das ein?

von (unknown) (Gast)


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Natürlich weiß ich was es ist, fände es nur interessant, es anderen 
anhand des Stoffes zu erläutern.

Nun um auf die Frage mit dem Teilchenbeschläuniger zurück zu kommen:
Ich habe heute mal den Physik-Proffessor darauf angesprochen. Er meinte 
es sei garnicht so schwierig und leicht umsetzbar, solange man das Ziel 
im Kopf hat. Das Problem sei nicht der Aufbau des Geräts, sondern das 
Vakuumisieren der "Röhre".
Dies sehe ich allerdings nicht so, denn mit einer guten Vakuumpumpe 
schafft man das sichrelich.
Die Kosten halten sich nach meiner Ansicht in Grenzen (Stahlrohre, 
Elektromagneten, Strom).
Wir müssen den Wasserstoff ja schließ lich nur mit Ionen beschiessen.
Falls ich mir desgleichen aneignen werde, könnte ich eine Bauanleitung 
schreiben& dokumentieren.

Wenn ich also theoretische Vortschritte mache, versuche ich ihn zu 
bauen.

Gruß

von Martin W. (martin123)


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Die Anforderungen an das Vakuum sind relativ hoch. Ich glaube nicht, 
dass du mit einem Grob bis Feinvakuum glücklich wirst. Berechne mal die 
freie Weglänge und vergleiche sie mit der Länge im Beschleuniger.

Es gehört schon ein bisschen mehr dazu, wie Spulen, Magnete usw.

Wie willst du die Ionen beschleunigen? Mit einem Plattenkondensator? 
Dann benötigst du aber einen van der Graph Generator oder ähnliches, 
dass dir die Hochspannung erzeugt. Wenn du einen anderen Beschleuniger, 
wie einen Linearbeschleuniger oder einen Ringbeschleuniger bauen 
möchtest, wird es um einiges komplizierter, alles richtig zu timen.

Dann benötigst du noch eine Ionenquelle und zahlreiches Equipment, dass 
man auch bedienen können muss. Eine Turbomolekularpumpe ist sehr schnell 
zerstört.

Anstatt soetwas zu versuchen, wäre wohl eine bereits sehr sportliche 
alternative Elektronen zu beschleunigen.

von Purzel H. (hacky)


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>Dies sehe ich allerdings nicht so, denn mit einer guten Vakuumpumpe
schafft man das sichrelich.

Man kann in einem Vakuum etwas Spannung anlegen und irgendwas gegen 
irgendwas beschleunigen. Wenn der Druck zu hoch, resp das Vakkum 
schlecht ist, dann ist die freie Weglaenge kurz und und die erreichbaren 
Energien klein.
Wenn man eine schmale Bandbreite von Energien erreichen will benoetigt 
man ein hinreichend gutes Vakuum. Fuer einfache Teilchenexperimente wird 
man ein Vakuum von besser als 1E-8 mbar benoetigen. Das bedeutet eine 
Turbomolekularpumpe. Schwup und der 10er (10kEuro) ist weg. Mit 
Gummidichtungen ist man auch nicht mehr dabei, es muessen 
Kupferdichtungen sein. Dann muss man die Apparatur ausheizen, um den 
einlagigen Wasserfilm auf der Oberflaeche wegzubekommen.

von Christian L. (cyan)


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von Dirk S. (dirk_s595)


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Schweres Wasser D2O hat einen höheren Gefrierpunkt als Wasser.
Daher müsste es möglich sein D2O mit einer schnöden Tiefkühltruhe 
anzureichern. Für die Abspaltung des Wasserstoffs vom Sauerstoff ist 
sicher die Elektrolyse das Mittel der Wahl für den Hobbychemiker.

Wozu man schweres Wasser braucht?
Schweres Wasser hat eine andere Viskosität. Besonders fancy sind aber 
Eiswürfel aus D2O. Diese schwimmen nämlich nicht auf der Oberfläche, 
sondern gehen unter.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Dirk S. schrieb:
> Besonders fancy sind aber
> Eiswürfel aus D2O. Diese schwimmen nämlich nicht auf der Oberfläche,
> sondern gehen unter.

Das jedenfalls war eine interessante Information. Wusste ich nicht.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Dirk S. schrieb:
> Schweres Wasser D2O ....
War das jetzt bei Dir gerade in der Schule dran oder warum wärmst Du 
einen 10 Jahre alten Thread jetzt auf?

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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man kann Essig im Eisschrank aufkonzentrieren,
das mag sein.

Aber kein Deuterium (in Wasser gebunden)

Soviel Wasser würdest Du garnicht einfrieren wollen,
bis Du auf vielleicht 20ml schweres Wasser kommst.
und dann haste ja auch nicht nur D2O im Wasser
sondern auch DHO

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dirk S. schrieb:
> Daher müsste es möglich sein D2O mit einer schnöden Tiefkühltruhe
> anzureichern.

Wenn jemand vor 10 Jahren, als der Thread gestartet worden ist, das 
Experiment gestartet hätte, wer weiß, vielleicht hätte er ja dann jetzt 
einen D2O-Würfel. ;-)

von Harald W. (wilhelms)


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Jörg W. schrieb:

> Wenn jemand vor 10 Jahren, als der Thread gestartet worden ist,

Ja, inzwischen muss man nicht nur auf die letzte Stelle der
Jahreszahl achten, sondern auch auf die vorletzte. :-)

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