Forum: Offtopic Welche Art von Energiegewinnung (Strom) ist Incl. Fertigung Umweltfreundlich?


von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Atomkraft?
- Radioaktiver Abfall für die nächsten zig Tausend Jahre.

Solarzellen?
- Deren Produktion benötigt mehr Energie als solch eine Zelle jemals 
wieder erzeugt

Windenergie?
- Die verbauten Neodym Magnete erzeugen ebenfalls atomarer Abfall
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/greenpeace_uebernehmen_sie_windraeder_produzieren_atommuell/

Kohlekraftwerke / Gas?
- auch recht teuer, die Abgase sind wohl deutlich besser als der 
Atommüll

Wasserkraft?
- scheint mir das vernünftigste zu sein, aber so viel Wasser auf dem 
Berg gibt es nicht

Die einfachste und umweltfreundlichste Form der Energiegewinnung sind 
Wasserzellen auf dem Dach, da kommt nur leider kein Strom raus.

Welche massentaugliche und Umweltfreundliche Arten der Stromgewinnung 
gibt es sonst noch?
Die ganze Spinnerei mit den E-Autos sollte doch auch umweltfreundlich 
mit Strom versorgt werden.

Der Hamster im Laufrad scheidet wohl aus. Auch ein Fitness Studio bei 
denen die Menschen anstatt Gewichte Generatoren antreiben ist wohl auch 
ineffizient.

Die ganze FreeEnergy Gemeinde hat auch noch nicht wirklich was hin 
bekommen.

von Pascal O. (raven761)


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- Atomkraft: Stimme ich dir zu.

- Solarzellen: Stimmt so nicht! Die aufgewendete Energie ist nach rund 
5-10 Jahren wieder kompensiert. Da Solarzellen eine wesentlich längere 
Lebensdauer hat, ist diese recht umweltfreundliche. Kritischer wird es, 
wenn diese entsorgt werden muss und die giftigen Stoffe (z.b. Arsen) 
davon getrennt werden muss. Und ja, der Wirkungsgrad geht jedes Jahr um 
0,1% - 1% verloren, aber ich kenne Leute die schon seit mehr als 20 
Jahren Zellen auf dem Dach haben und die haben noch nicht viel 
Ertragsminderung gehabt. Vielleicht scheint die Sonne jetzt auch mehr.

- Windenergie: Atomarer Abfall ja, da muss was dagegen getan werden. 
Leider ist das bei vielen Produktionsschritten so, dass giftige Abfälle 
entstehen. In machen Ländern wird das besser gehandhabt, in anderen 
schlechter.

- Wasserkraft ist eine begrenzte Alternative. Das Wasser auf dem Berg 
kommt aber daher, weil es ein Pumpspeicherkraftwerk ist. Wenn, dann 
müsstest du die Wasserwerke in Flüssen betrachten und das ist die 
Kapazität in Deutschland schon so gut wie maximal ausgelastet.

- Kohlekraftwerke: Weg damit, die lassen übrigens auch atomaren Müll 
entstehen wenn man genau hinschaut. In Kohle findest du auch radioaktive 
Strahlung die durch die massenhafte Vernichtung von Kohle freigesetzt 
wird. Aber das liegt eben daran, weil das überall in der Erde lauert, 
das ist von Natur aus so! Selbst beim Kellerbau muss man genau darauf 
achten, dass man keine Leckstellen hat, weil im Erdboden genug Radon 
steckt:
http://www.radon.at/ueber_radon.htm

Es gibt keine perfekte Lösung. Mit Kompromissen muss man immer leben. 
Die einzige Möglichkeit ist die korrekte Kombination aller 
Energiegewinnungsarten. Letzendlich ist das die umweltfreundlichste 
Lösung, da man damit erst mal Co2 einspart und die Atmossphäre nicht so 
stark belastet. Eine Voranbringung der richtigen Entsorgung oder 
Wiederaufbereitung der Abfallprodukte würde mich auch freuen, aber ich 
denke da arbeiten schon einige dran. Bald kommen noch die anorganischen 
Solarzellen, die hoffentlich irgendwann die konventionellen ersetzen 
werden.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Markus Müller schrieb:
> Windenergie?
> - Die verbauten Neodym Magnete erzeugen ebenfalls atomarer Abfall

Daß Elektrogeneratoren aber auch ohne "seltene Erden" konstruiert werden 
können, unterschlägst Du mal eben geflissentlich.

von Sven P. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>> Windenergie?
>> - Die verbauten Neodym Magnete erzeugen ebenfalls atomarer Abfall
>
> Daß Elektrogeneratoren aber auch ohne "seltene Erden" konstruiert werden
> können, unterschlägst Du mal eben geflissentlich.

Er unterschlägt vorallem, dass pro Windrad je nach Region mal zwei bis 
drei Fußballfelder Wald und Wiese abgeholzt und mit Schotter planiert 
werden, damit die Schwertransporter zum Montageort kommen.

von Johannes S. (demofreak)


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Sven P. schrieb:
> Er unterschlägt vorallem, dass pro Windrad je nach Region mal zwei bis
> drei Fußballfelder Wald und Wiese abgeholzt und mit Schotter planiert
> werden, damit die Schwertransporter zum Montageort kommen.

Unter anderem deswegen gehören Windkraftanlagen offshore. Ein 
Zupflastern der gesamten Landschaft mit Quirls ist eine Zumutung in 
jeder beliebigen Hinsicht.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Und wer holt die 4000 Tonnen Stahlbeton wieder aus der Erde wenn ein 
Windrad abgebaut wird?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Markus Müller schrieb:
>> Windenergie?
>> - Die verbauten Neodym Magnete erzeugen ebenfalls atomarer Abfall
>
> Daß Elektrogeneratoren aber auch ohne "seltene Erden" konstruiert werden
> können, unterschlägst Du mal eben geflissentlich.

Steht auch oben im verlinkten Artikel. Dazu braucht es ein Getriebe und 
die Deppen sind nicht im Stande ordentliche zu konstruieren, die nicht 
kaputt gehen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sven P. schrieb:
> Er unterschlägt vorallem, dass pro Windrad je nach Region mal zwei bis
> drei Fußballfelder Wald und Wiese abgeholzt und mit Schotter planiert
> werden, damit die Schwertransporter zum Montageort kommen.

Und die bleiben dann ja auch bekanntlich die nächsten 30000 Jahre 
planiert, abgeholzt und geschottert.

Die Hysterie, die allenortens von Anhängern der Atomkirche versprüht 
wird, ist schon ziemlich beeindruckend.

von Ro R. (rond_es)


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Johannes S. schrieb:
> Unter anderem deswegen gehören Windkraftanlagen offshore.

Das ist eben wieder mit Mehrkosten verbunden. Grösseres, stärkeres 
Fundament weil das Windrad höher wird (die Tiefe im Meer ist oft um die 
30 Meter).

Zum Thema:
Ein Mix aus allem wird wohl noch länger nötig sein (Stichwort 
Bandenergie).
Das hier scheint mir nicht schlecht:

http://www.desertec.org/de/

Die Effizienz zu steigern, und alte Geräte zu ersetzen, oder auch 
Gesetze, dass z. Bsp. sinnlose Schaufenster-Beleuchtungen mitten in der 
Nacht aus sind, könnte auch was ändern. Wir müssen vielleicht auch mal 
den Verbrauch in den Griff bekommen, und nicht immer mehr Energie pro 
Kopf wollen.

von Pascal O. (raven761)


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Also wir haben in BaWü mitten im Wald auf 1100 Höhenmetern 3 Windräder 
stehen. Drum herum steht nur Wald und es gibt nur eine kleine 
Zufahrtstraße. Da wurde nix abgeholzt. Renaturierung geht übrigens ruck 
zuck und Beton wird heutzutage auch wieder aus der Erde geholt, egal 
wieviel. Wenn ich daran denke, was für mega Baustellen es teilweise in 
den Städten gibt die sich nur damit beschäftigen alten Ballast 
rauszutransportieren, dann lässt sich das auch auf dem Land machen. Und 
der Beton wird dann für den Straßenbau wiederverwertet.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Das hier?
http://maps.google.de/maps?q=48.400503,8.286542&ll=48.400524,8.286953&spn=0.005463,0.013626&num=1&t=h&z=17

Ist nicht schon eines davon kaputt?
Außerdem produzieren die viel weniger als geplant war. Totale 
Fehlinvestition. Die mussten die ganze Straße bis hoch auf den Berg 
richten.
Abgesehen vom Stromanschluss mitten in das Nichts.

von Frank B. (frank501)


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Ich denke, nur ein vernünftiger Mix aus unterschiedlichen regenerativen 
Energiequellen und weitere Grundlagenforschung (Effizienz von 
Solarzellen z.B.) wird es bringen,
Aber auch das nur im Zusammenhang mit der Senkung des pro Kopf 
Verbrauches.

In einem Sinnvollen Energiemix könnte allerdings auch der angesprochene 
Generator im Laufband im Fittnesstudio gehören.

Frank

von X. Y. (bastler_0815)


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> Windenergie?
> - Die verbauten Neodym Magnete erzeugen ebenfalls atomarer Abfall

Wie in dem Artikel bereits steht:
"Bis auf einen Hersteller - Enercon - setzen derzeit alle auf 
Direktantriebe mit Permanentmagneten."

ENERCON Anlagen erzeugen ohne Neodym sauberen Strom
siehe http://www.enercon.de/de-de/1335.htm

Achja, ENERCON hat einen Deutschen Marktanteil von ca. 60%
siehe http://www.enercon.de/de-de/marktanteile.htm

Also gilt dieses Argument nur bedingt. Bei dem aktuellen Anlagenbestand 
in Deutschland trifft dies bei  weniger als 2% der installierten Anlagen 
zu!

> Solarzellen?
> - Deren Produktion benötigt mehr Energie als solch eine Zelle jemals
> wieder erzeugt

Ist ein oft wiederlegtes Märchen, sollte man eigentlich wissen
Energetische Amortisationzeit beträgt je nach Technik 1-2 Jahre (siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Solarzelle#cite_note-48

Übrigens bei Windkraftanlagen liegt sie bei 4 - 12 Monaten, ein 
Atomkraftwerk erreicht nie eine Amortisationzeit, die ist fast so lange 
wie die Halbwertszeit der Brennelemte ;-)
http://de.wikipedia.org/wiki/Erntefaktor

Desartec:
Sieht auf den ersten Blick gut aus, bringt aber fast nur Nachteile wenn 
man es näher betrachtet - ist aber ein anderes Thema.

von Purzel H. (hacky)


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Das Bewusstsein fuer Energiesparen ist noch nirgends. Da ist noch sehr 
viel Luft drin. Ich seh's ueberall.
Das kommt dann schon, wenn der Preis exponentiell steigt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nun, zum Thema Energiesparen können wir ja mal wieder eine Runde

"Wie hoch ist Euer Jahresstromverbrauch?" aufmachen.

Ich liege mit einem Zwei-Personenhaushalt bei etwa 1.5 MWh/a (geheizt 
wird natürlich nicht mit Strom, und Warmwasser wird auch nicht mit Strom 
erzeugt).

von Pascal O. (raven761)


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@Markus Müller:

Ne, ich spreche von der Hornisgrinde. Die sind schon fast 15 Jahre alt 
und laufen immernoch, egal bei welchem Wetter. Es gibt im übrigen 
bereits Windkraftanlagen die ohne anfällige Getriebe auskommen.

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Bei Solarzellen ist inzwischen übrigens ein Wirkungsgrad von 33,9% 
erreicht.

http://heise.de/-1430004

Pascal O. schrieb:
> Wasserkraft ist eine begrenzte Alternative. Das Wasser auf dem Berg
> kommt aber daher, weil es ein Pumpspeicherkraftwerk ist.
Interessant. Also ich seh das Wasser ohne Pumpspeicher vom Berg laufen!? 
Meist kommt das direkt aus dem Berg. Oder haben die da extra Pumpen in 
den Berg gebaut, nur damit die Leute die schönen Bergflüsse bewundern 
können?

von Timm T. (Gast)


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Zu Wasserkraft: Es gäbe in D durchaus noch ausbaufähige Wasserkraft an 
den Fließgewässern. Das Problem ist mal wieder die Bürokratie und die 
sogenannten Wasserrechte. Das heisst, die Nutzung ist z.B. an ein 
ehemaliges Mühlengrundstück gebunden, obwohl dort schon lange keine 
Mühle mehr betrieben wird. Aber ohne Wasserrecht darfst Du das nicht 
nutzen.

von Timm T. (Gast)


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K. Laus schrieb:
> Bei Solarzellen ist inzwischen übrigens ein Wirkungsgrad von 33,9%
> erreicht.

Schön, aber das ist Schwachsinn. Das System ist viel zu aufwendig und 
anfällig, angefangen von Herstellung über die nötige Kühlung bis zur 
Nachführung.

Damit das marktrelevant wird, dürfte es bei doppelter Ausbeute höchstens 
doppelt so teuer werden wie einfache Module, die simpel aufs Dach 
geschraubt werden können. Das glaub ich kaum...

Bei Solarzellen läßt sich nur über den Preis, sprich die Optimierung des 
Fertigungsprozesses etwas herausholen. Fläche steht genug zu Verfügung, 
auch ohne dass man dafür Wald abholzen muss. Und Silizium gibts ja nun 
wirklich "wie Sand am Meer".

von Uhu U. (uhu)


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Timm Thaler schrieb:
> Zu Wasserkraft: Es gäbe in D durchaus noch ausbaufähige Wasserkraft an
> den Fließgewässern. Das Problem ist mal wieder die Bürokratie und die
> sogenannten Wasserrechte.

Den Naturschutz sollte man nicht vergessen. Wasserkraftwerke haben sehr 
negativen Einfluß auf Fließgewässer.

von Pascal O. (raven761)


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K. Laus schrieb:
> Bei Solarzellen ist inzwischen übrigens ein Wirkungsgrad von 33,9%
> erreicht.
>
> http://heise.de/-1430004
>
> Pascal O. schrieb:
>> Wasserkraft ist eine begrenzte Alternative. Das Wasser auf dem Berg
>> kommt aber daher, weil es ein Pumpspeicherkraftwerk ist.
> Interessant. Also ich seh das Wasser ohne Pumpspeicher vom Berg laufen!?
> Meist kommt das direkt aus dem Berg. Oder haben die da extra Pumpen in
> den Berg gebaut, nur damit die Leute die schönen Bergflüsse bewundern
> können?

Nein natürlich nicht. Aber die Wassermenge die aus dem Berg kommen 
reichen nicht aus und sind auch nicht rentabel um richtig Strom erzeugen 
zu können. Die Mengen die aus deutschen Bergen kommen reichen in den 
hohen Gebieten nicht aus. Das sind auch eher Bäche als Flüsse.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Im Winter wie jetzt fließt auch weniger Wasser den Bach herunter >> 
Weniger Strom.

von X. Y. (bastler_0815)


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> Im Winter wie jetzt fließt auch weniger Wasser den Bach herunter >>
> Weniger Strom.

Du sagst es, deshalb haben die fränzösischen Kernkraftwerke 
paradoxerweise bei der jetzigen Kälte Probleme beim Kühlen, einige AKWs 
müssen gedrosselt werden.

von Johnny B. (johnnyb)


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Johannes S. schrieb:
> Unter anderem deswegen gehören Windkraftanlagen offshore.

Naja, gut sieht niemand, welche Sauerei der Bau solcher Anlagen auf dem 
Meeresboden hinterlässt...

von Timm T. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Den Naturschutz sollte man nicht vergessen. Wasserkraftwerke haben sehr
> negativen Einfluß auf Fließgewässer.

Jein. Was die Fische angeht, damit kann man inzwischen umgehen: 
Fischtreppen. Aber die Flusskraftwerke können zu eienr deutlichen 
Sauerstoffanreicherung führen, was für einige Flüsse auch nicht schlecht 
ist.

von Uhu U. (uhu)


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Timm Thaler schrieb:
> Jein. Was die Fische angeht, damit kann man inzwischen umgehen:

Das ist nur ein kleiner Teil des Problems. Sollten vor dem Bau eines 
neuen Wasserkraftwerkes noch einigermaßen naturnahe Uferbereiche 
vorhanden gewesen sein, dann gibts die hinterher mit Sicherheit nicht 
mehr.

Alles was "ordentlich" aussieht, ist für die Vogelwelt nur noch ganz 
bedingt brauchbar.

Auenlandschaften sind im Mitteleuropa die mit Abstand produktivsten 
Biotope - mit jedem neuen Wasserkraftwerk werden die noch einigermaßen 
intakten Reste davon kläglicher.

von Timm T. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> dann gibts die hinterher mit Sicherheit nicht
> mehr.

Ich bin dafür durchaus sensibilisiert. Wenn Du aufmerksam liest, wirst 
Du feststellen, dass ich von ehemaligen Mühlen schrieb, also Stellen an 
Flussläufen, die bereits bebaut sind und wo die Wasserkraft schon 
genutzt wurde. Und das waren nicht nur ineffizente Wasserräder, sondern 
auch Turbinen mit einigen kW Leistung, die mit einer 30kW Solaranlage 
durchaus mithalten können.

Leider gibt es da 3 Probleme:

Die Bausubstanz ist aufgrund jahrelanger Nichtnutzung und 
Vernachlässigung absolut marode.
Die Zuläufe (Mühlgräben) sind inzwischen total verschlammt, wogegen die 
Wehre noch in Ordnung sind.
Die ungeklärten Wasserrechte und das politische Desinteresse machen eine 
Nutzung unmöglich.

von Johnny B. (johnnyb)


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Am schnellsten und einfachsten umsetzbar wird wohl nur das Energiesparen 
sein. Würde man dann noch den Bevölkerungszuwachs stoppen, wären schon 
die meisten Probleme gelöst.

Persönlich würde ich die Forschung im Bereich Kernkraft wieder 
vorantreiben, denn abgesehen vom langlebigen Abfall und dem Risiko, 
verstrahlt zu werden, hat die Kernkraft gegenüber den Alternativen viele 
Vorteile.

von K. L. (trollen) Benutzerseite


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Johnny B. schrieb:
> denn abgesehen vom langlebigen Abfall und dem Risiko,
> verstrahlt zu werden

HAHAHAHA

Genau! Abgesehen von den schlimmst möglichen Sachen ist es doch toll :D
Und wenn man ein bisschen verstrahlt wird, braucht man abends auch kein 
Licht mehr, da man ja selbst genug leuchtet :D (für die Österreicher, 
sage ich mal das Lied "Burli")

von Arc N. (arc)


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Timm Thaler schrieb:
> Schön, aber das ist Schwachsinn. Das System ist viel zu aufwendig und
> anfällig, angefangen von Herstellung über die nötige Kühlung bis zur
> Nachführung.
> Damit das marktrelevant wird, dürfte es bei doppelter Ausbeute höchstens
> doppelt so teuer werden wie einfache Module, die simpel aufs Dach
> geschraubt werden können. Das glaub ich kaum...

Vier Sätze weiterlesen: "Außerdem hat das Start-up seine Zellen so 
konstruiert, dass die Abwärme besser abgeleitet wird und die teure 
Kühlung entfallen kann." und zu den Kosten
"Gelänge es, die Produktion auf 100 Megawatt Gesamtleistung 
hochzufahren, könnte man auch mit den derzeit führenden chinesischen 
Herstellern konkurrieren."
Zudem kann man auch auf der Herstellerseite nachlesen. Z.B. "Very small 
cells - Thermal management at no added cost" und "Wide optical 
acceptance angle - Reduced tracker cost"
Zudem ist ein Blick auf die Investoren sehr aufschlussreich: u.a. 
Siemens, X-FAB, Applied Materials, In-Q-Tel

von Uhu U. (uhu)


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Johnny B. schrieb:
> Würde man dann noch den Bevölkerungszuwachs stoppen, wären schon
> die meisten Probleme gelöst.

Ohne das wird man das Problem nicht lösen können, denn jede Einsparung 
wird sofort mindestens wieder aufgefressen, wahrscheinlich aber 
übertroffen.

von Timm T. (Gast)


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Arc Net schrieb:
> Vier Sätze weiterlesen: "Außerdem hat das Start-up seine Zellen so
> konstruiert, dass die Abwärme besser abgeleitet wird und die teure
> Kühlung entfallen kann." und zu den Kosten

Müssen sie ja behaupten. ;-)

Wenn ich Sonnenlicht konzentriere ohne IR-Sperrfilter, konzentriere ich 
auch die IR-Strahlung mit. Wenn ich mehr Strahlung auf eine kleinere 
Fläche bringe, steigt immer die Temperatur. Wenn ich von einer kleinen 
Fläche mehr Wärme abführen muss, erhöht sich immer der Aufwand, bis hin 
zu Heatpipes oder Lüftern.

Solarzellen werden jetzt schon arg beeinflusst im Wirkungsgrad bei 
steigender Temperatur.

Sinnvolle Möglichkeit: Den IR-Anteil schon vorher abfangen, entweder 
durch eine IR-Verspiegelung auf dem Linsenarray => aufwendig und 
anfällig, oder durch IR-absorbierende Kunststoffe als Linsenarray. 
Sofern das Linsenarray groß genug ist und etwas Abstand zu den 
Solarzellen hat, könnte das wirklich was bringen.

von Sven P. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Sven P. schrieb:
>> Er unterschlägt vorallem, dass pro Windrad je nach Region mal zwei bis
>> drei Fußballfelder Wald und Wiese abgeholzt und mit Schotter planiert
>> werden, damit die Schwertransporter zum Montageort kommen.
>
> Und die bleiben dann ja auch bekanntlich die nächsten 30000 Jahre
> planiert, abgeholzt und geschottert.
Naja, die Sache mit den Fundamenten ist nicht von der Hand zu weisen.
Auch die Schotterwege werden für die Laufzeit der Anlagen nicht 
zurückgebaut, was ja schon eine gewisse Form von Konkurrenz im Konzept 
darstellt.

Ich wohne in der Eifel, nah am Moseltal, also Touristenregion. Von der 
Kreuzung vorm Ort kann ich über 30 Windräder zählen!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sven P. schrieb:
> Ich wohne in der Eifel, nah am Moseltal, also Touristenregion. Von der
> Kreuzung vorm Ort kann ich über 30 Windräder zählen!

Würden Dir Kohle- oder gar Atomkraftwerke am Horizont besser gefallen?

von Thilo M. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Würden Dir Kohle- oder gar Atomkraftwerke am Horizont besser gefallen?

Das wäre wenigstens nur Eines für die gesamte Region und nicht überall 
in der Landschaft verteilt. ;-)

Und man kann's z.B. in einem Steinbruch verstecken, wie Neckarwestheim. 
Der Hybridkühlturm lässt auch die hässlichen Schwaden verschwinden.

von Sven P. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:
> Sven P. schrieb:
>> Ich wohne in der Eifel, nah am Moseltal, also Touristenregion. Von der
>> Kreuzung vorm Ort kann ich über 30 Windräder zählen!
>
> Würden Dir Kohle- oder gar Atomkraftwerke am Horizont besser gefallen?

Mir ist das ziemlich egal, das war einfach nur eine Feststellung. 
Damit wollte ich untermauern, wie sich die Katze da irgendwie in den 
Schwanz beißt.

Ernstlich würde mich aber wirklich interessieren, wie der Lebenszyklus 
solch eines Windrades aussieht. Ich meine, die Betonklumpen werden wohl 
kaum wieder ausgegraben.

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Und man kann's z.B. in einem Steinbruch verstecken, wie Neckarwestheim.

Wie hieß der freiburger grüne Funktionär, der AKWs unterirdisch bauen 
wollte? Das war Ende der 1970er, oder Anfang der 80er.

von Mine Fields (Gast)


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Markus Müller schrieb:
> Steht auch oben im verlinkten Artikel. Dazu braucht es ein Getriebe und
> die Deppen sind nicht im Stande ordentliche zu konstruieren, die nicht
> kaputt gehen.

Wenn die Anlagenbetreiber ihre Anlagen richtig betreiben würden, würden 
die Getriebe auch halten. Aber die wollen natürlich jedes Joule 
ausquetschen, auch wenn das Getriebe überlastet wird. Das kann man ja 
schön auf Garantie austauschen lassen.

von Uhu U. (uhu)


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Mine Fields schrieb:
> Wenn die Anlagenbetreiber ihre Anlagen richtig betreiben würden, würden
> die Getriebe auch halten.

Klasse Universalrechtfertigung für jeden beliebigen Murks...

von Pascal O. (raven761)


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Wie bereits erwähnt, bald wird es getriebelose Windkrafträder geben. 
Dann werden die laufenden Wartungskosten noch weiter gesenkt und ein 
Totschlagargument gegen Windkrafträder abgeschafft.

http://www.windkraft-journal.de/2011/06/30/siemens-liefert-mehr-als-250-213-getriebelose-windkraftanlagen-fur-schwachwind-nach-schweden/

Die Kehrseite davon:
http://www.wirtschaft.com/20110427-bericht-getriebelose-windraeder-sorgen-fuer-umweltzerstoerungen-in-china-4404#.TzTZzIGFRAc

Aber das liegt meiner Meinung nach an den chinesischen 
Betreibern/Behörden, die keinen Wert auf Umweltschutz legen und das Geld 
lieber woanders investieren. Die Chinesen haben zum Glück aber auch 
schon bei der Trennung und Entsorgung von Giften Fortschritte gemacht, 
wird nur eine Frage der Zeit sein, bis es in jeder Branche durchgesetzt 
wird.

von Timm T. (Gast)


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Pascal O. schrieb:
> Wie bereits erwähnt, bald wird es getriebelose Windkrafträder geben.

Gibt es bereits.

> Neodym

http://www.euwid-energie.de/news/windenergie/einzelansicht/Artikel/windbranche-befuerchtet-imageschaden-durch-negativ-bericht-ueber-neodym-einsatz-in-wea.html

Die Recherchen von Panorama und Co fallen inzwischen auch vermehrt durch 
Populismus und Oberflächlichkeit auf. Ärgerlich, von 
öffentlich-rechtlichen erwarte ich eigentlich bißchen Objektivität in 
alle Richtungen...

Sven P. schrieb:
> Ernstlich würde mich aber wirklich interessieren, wie der Lebenszyklus
> solch eines Windrades aussieht. Ich meine, die Betonklumpen werden wohl
> kaum wieder ausgegraben.

Die Türme lassen sich wohl aufgrund von Materialermüdung nicht 
wiederverwenden, aber was spricht dagegen, auf ein noch gutes Fundament 
nicht wieder ein Windrad zu stellen?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Der Stromanschluss wäre da auch schon vorhanden.

von Robert L. (lrlr)


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interessant fand/finde ich:

http://www.rwe.de/web/cms/mediablob/de/46200/blowupData/1/blob.jpg


aber alles was offshore ist, ist ja jetzt scho ein problem (der strom 
muss ja auch nach bayern..)

von Timm T. (Gast)


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Robert L. schrieb:
> der strom
> muss ja auch nach bayern

Wenn ich entsoe.net richtig interpretiere und die Strommengen sehe, die 
direkt nach Fr oder indirekt über die Schweiz nach Fr geflossen sind, 
kann das mit den Stromnetzen im Süden nicht so schlimm sein. Oder 
produzieren die Bayern allein den Strom, der nach Fr geht.

Btw: Als Gas über das Gasverbundnetz kann der Strom durchaus vom Norden 
in den Süden.

von Mine Fields (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> ine Fields schrieb:
>> Wenn die Anlagenbetreiber ihre Anlagen richtig betreiben würden, würden
>> die Getriebe auch halten.
>
> Klasse Universalrechtfertigung für jeden beliebigen Murks...

So gesehen ist alles auf dieser Welt Murks, weil alles nach gewissen 
Anforderungen ausgelegt wird und es Natur der Dinge ist, dass Dinge 
kaputt gehen, wenn sie unsachgemäß gehandhabt werden.

von Uhu U. (uhu)


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Murks ist es dann, wenn es nicht so dimensioniert ist, wie das in der 
Praxis benötigt wird.

Wenn bei Windankraftlagen regelmäßig das Getriebe den Geist aufgibt, 
dann erfüllt es eben nicht die Anforderungen. Getriebe, die nur 
Windstille auf Dauer aushalten, braucht keiner.

von Mine Fields (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Wenn bei Windankraftlagen regelmäßig das Getriebe den Geist aufgibt,
> dann erfüllt es eben nicht die Anforderungen. Getriebe, die nur
> Windstille auf Dauer aushalten, braucht keiner.

Falsch. Die Anforderungen sind klar definiert und dokumentiert. Die 
Betreiber halten sich schlichtweg nicht dran.

Natürlich könnte man bessere Getriebe bauen. Die wären dann aber so 
teuer, dass sie keiner bezahlen will. Also lieber die vorhandenen 
Getriebe immer schön auf Garantie tauschen lassen - ist billiger.

von Uhu U. (uhu)


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Mine Fields schrieb:
> Falsch. Die Anforderungen sind klar definiert und dokumentiert. Die
> Betreiber halten sich schlichtweg nicht dran.

Offensichtlich sind die Spezifikationen nicht praxisgerecht.

> Die wären dann aber so teuer, dass sie keiner bezahlen will.

Oder eben getriebelose Anlagen...

von Mine Fields (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Offensichtlich sind die Spezifikationen nicht praxisgerecht.

In der Praxis kommt es auch vor, dass jemand sein Smartphone aus dem 
ersten Stock wirft. Trotzdem wird keiner ernsthaft erwarten, dass ein 
200-Euro-Teil das überlebt.

von Timm T. (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Die
> Betreiber halten sich schlichtweg nicht dran.

Die Betreiber können also die Sicherheitsmechanismen der Windräder, die 
Windgesschwindigkeitsmessung, die Leistungsmessung manipulieren und die 
Überlastabschaltung umgehen? Wenn das wirklich stimmen würde, wer hätte 
dann was falschgemacht?

von Mine Fields (Gast)


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Die Getriebehersteller bauen diese Mechanismen jedenfalls nicht ein.

von X. Y. (bastler_0815)


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Thema Getriebe für Windkraftanlagen:

> Steht auch oben im verlinkten Artikel. Dazu braucht es ein Getriebe und
> die Deppen sind nicht im Stande ordentliche zu konstruieren, die nicht
> kaputt gehen.

So ein Getriebe für Windenergieanlagen (WEA) ist eine 
Ingenieur-Meisterleistung. Wir reden nicht von ein paar kNm  (z.B. LKW, 
die übertragen werden sondern von  zig MNm (Dremoment Mill. Newton) !!!
Und von enormen Lastwechsel innerhalb kürzester Zeit (Windböe). Dazu 
kommt noch, dass die Lager über 40 Tonnen axial Kräfte aushalten müssen.

Was sind das für Deppen die das nicht kapieren und voreilig alles besser 
wissen ;-)

Ein Getriebewechsel ist enorm teuer bei WEA (je nach Anlage 100-500k€), 
die bei den meisten WEA-Serviceverträgen (übliche Garantiezeit 5 Jahre) 
vom Hersteller bezahlt werden müssen. Weltmarktführer Vestas hat das bei 
den V90-WEA (2MW) fast in den Ruin getrieben.

Also, wenn ein WEA-Getriebe so einfach ist, dann können ja alle 
Nichtdeppen sich eine goldene Nase verdienen! Die WEA-Industeie wartet 
sehnsüchtig auf Euch...

von Uhu U. (uhu)


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Mine Fields schrieb:
> Die Getriebehersteller bauen diese Mechanismen jedenfalls nicht ein.

Logisch, daß dann der Betreiber der Anlage verantwortlich ist...

Gehts noch?

von Timm T. (Gast)


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X. Y. schrieb:
> Also, wenn ein WEA-Getriebe so einfach ist, dann können ja alle
> Nichtdeppen sich eine goldene Nase verdienen!

Thema verfehlt, 6, setzen!

Es geht nicht darum, ob wie aufwendig so ein Getriebe ist. Es geht 
darum, dass angeblich die Betreiber die Getriebe überlasten würden. Und 
da würd ich gern wissen, wie das möglich ist. Hat doch schon zum 
Eigenschutz jede größere Anlage Mechanismen, um Überlastung zu 
verhindern:

Geschwindigkeitsmessung, aus dem Wind drehen, Rotorblätter verstellen. 
Und ich glaub kaum, dass der Betreiber da viel machen kann, wenn der 
Hersteller der Anlage die mit dem Zulieferer des Getriebes vereinbarten 
Spezifikationen einhält. Und wenn er sie nicht einhält, ist das immer 
noch nicht Schuld des Betreibers, sondern des Herstellers.

Also, Butter bei die Fische: Wer hält sich hier und warum nicht an die 
Spezifikationen? Irgendwelche Behauptungen über die bösen Betreiber kann 
jeder aufstellen.

von Mine Fields (Gast)


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Timm Thaler schrieb:
> Also, Butter bei die Fische: Wer hält sich hier und warum nicht an die
> Spezifikationen? Irgendwelche Behauptungen über die bösen Betreiber kann
> jeder aufstellen.

Genauso wie die Behauptung über die dummen Konstrukteure.

von X. Y. (bastler_0815)


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Folgend ein Auszug aus: http://www.neueenergie.net/index.php?id=1868

"Kaum kalkulierbare Lasten

Die Branche ringt mit der Herausforderung, dass das Wachstum ihrer 
Turbinen kaum noch kalkulierbare Lasten in die Drehzahl-Übersetzungen 
bringt (neue energie12/2005). Rotoren der Multimegawattklasse fangen mal 
auf der einen, mal auf der anderen Seite ihres Rotorkreises räumlich 
begrenzte Böen ein. Die Blattspitzen nehmen in oberen Rotationshöhen 
mehr Windkraft entgegen als in unteren. Zahnräder, Lager und Wellen der 
Getriebe nehmen die Stöße auf, verbiegen sich und ziehen sich mal 
zusammen oder auseinander. Und die ineinander greifenden Zahnräder 
verwinkeln sich zu Stellungsfehlern, die kein Kieferchirurg durchgehen 
lassen würde. Zugleich wirken auf das Getriebe Kräfte aus dem Turm, der 
selbst ebenfalls von Wind oder Rotorbewegungen geschüttelt wird. Sogar 
der Generator hält die Abtriebswelle mit seinem elektromagnetischen Feld 
mal fest oder lässt sie wieder treiben – abhängig von in überlasteten 
Stromleitungen zunehmenden Frequenzschwankungen (neue energie 12/2008). 
Das Getriebe muss all diese Kräfte in sich aufnehmen und dabei 
gleichermaßen leistungsstark wie zuverlässig arbeiten."

> Geschwindigkeitsmessung, aus dem Wind drehen, Rotorblätter verstellen.
> Und ich glaub kaum, dass der Betreiber da viel machen kann, wenn der
> Hersteller der Anlage die mit dem Zulieferer des Getriebes vereinbarten
> Spezifikationen einhält.
> Irgendwelche Behauptungen über die bösen Betreiber kann jeder aufstellen.

Der Betreiber ist mit Sicherheit nicht schuld, wenn er seiner 
Wartungspflicht nachkommt. Das Problem ist, dass der Betreiber natürlich 
max. Ertrag erwartet und daher kein Hersteller, Anlagensteuerung ist 
Herstellerangelegenheit und nicht vom Betreiber(Windmühler), die Anlagen 
vorsorglich bei Nennleistung (Getriebe werden oft auf doppelte 
Nennleistung getestet) aus dem Wind dreht, da die Steuerung naturgemäß 
zu späht auf eine Windböe reagieren wird (Hellseher?).

An der Diskussion hat mich persönlich genervt, dass Ingenieure und 
Hersteller, die an technischen Grenzen gehen, als "Deppen" bezeichnet 
werden. Eine technische Weiterentwicklung beruht immer auf praktischen 
Erfahrungen. Simulationen können nie die vollständige Realität 
nachbilden.

Aus Erfahrung wird man Klug!

von Sven P. (Gast)


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Wenn der Betreiber ein Getriebe vorsätzlich überlastet, wieso wird es 
dann auf Garantie ausgetauscht?

von Uhu U. (uhu)


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Sven P. schrieb:
> Wenn der Betreiber ein Getriebe vorsätzlich überlastet, wieso wird es
> dann auf Garantie ausgetauscht?

Wie soll er das denn machen? Sich an den Turm stellen und extra pusten, 
oder wie?

So eine Anlage muß doch wohl automatisch laufen und folglich auch 
autonom mit den Lasten zurechtkommen.

Daß die Getriebe so gerne verrecken, deutet doch nur darauf, daß sie 
noch nicht ausgereift sind.

Ich erinnere an das erste deutsche "Großwindkraftwerk" Growian:
http://de.wikipedia.org/wiki/Growian
1
Die Teilhaber und zum Teil auch das BMFT betrieben das Projekt auch mit
2
politischen Motiven. Günther Klätte, Vorstandsmitglied des RWE, äußerte auf
3
einer Hauptversammlung des Unternehmens: „Wir brauchen Growian (große
4
Windanlagen), um zu beweisen, daß es nicht geht“ und erklärte, „daß Growian
5
so etwas wie ein pädagogisches Modell sei, um Kernkraftgegner zum wahren
6
Glauben zu bekehren“.

Womöglich sind die schwachen Getriebe ja auch eine Fortsetzung der 
Growian-Strategie ;-)

von Sven P. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Sven P. schrieb:
>> Wenn der Betreiber ein Getriebe vorsätzlich überlastet, wieso wird es
>> dann auf Garantie ausgetauscht?
>
> Wie soll er das denn machen? Sich an den Turm stellen und extra pusten,
> oder wie?

Na weiß ich doch nicht. Weiter oben meinte doch jemand, dass die so 
schnell kaputtgehen, weil sie überlastet werden.

Oder sind es einfach Spitzenlasten (besagte Windböen), die schlicht und 
ergreifend unberechenbar sind?

von Uhu U. (uhu)


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Sven P. schrieb:
> Oder sind es einfach Spitzenlasten (besagte Windböen), die schlicht und
> ergreifend unberechenbar sind?

Unberechenbar? Es reicht doch, daß man die Maximalkräfte abschätzt und 
die Mechanik dann so dimensioniert, daß sie damit langfristig fertig 
wird, ohne Schaden zu nemen.

Nur wenn man diese Kräfte unterschätzt hat, dann wird das eben mit den 
üblichen Sicherheitsmargen nichts. Das dann dem Betreiber anzulasten, 
ist verwegen...

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Wenn ich eine Schaltung mit einem Mosfet dimensioniere und ich weiß 
genau, theoretisch sollten maximal 30A geschaltet werden können.
Wenn ich jetzt einen Mosfet mit 30A nehme, dann geht der garantiert 
kaputt, denn da ist 0 (NULL) Reserve drin.

Ich habe da jetzt einen BTS555 als Switch drin, der kann 160A, der ist 
nahezu unkaputtbar, auch wenn mal ein Kurzschluss passiert und die 
Vorgeschaltete Sicherung von 30A fliegt. (Versorgt mein Haus mit 24V, 
Beleuchtung und 24V DCDC Wandler für PC's und diverse andere 
Kleingeräte)

Bei Mosfet gilt:
- Einfache Sicherheit = Mindestens 2-Fach ausgelegt
- Gute Sicherheit = Mindestens 3..4-Fach ausgelegt
- Unkaputtbare Sicherheit > 4-Fach ausgelegt.
(entsprechende Kühlung natürlich auch wichtig)

Die gleiche Denkweise könnte auch auf die Mechanik übertragen werden.
- Maximalenergie errechnen
- 4-Fach stärker auslegen

Offensichtlich sind die Getriebe nicht einmal für die 1-Fache Laste 
ausreichend dimensioniert.

Ja, ein Getriebe so perfekt zu dimensionieren, dass die kurz nach der 
Garantie garantiert kaputt gehen ist eine ingenieurtechnische 
Meisterleistung.
Dennoch haben die Schrott verkauft/produziert, denn auf ein Windrad 
gehört mindestens mal die 4..5-Fache Auslegung.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Markus Müller schrieb:
> Dennoch haben die Schrott verkauft/produziert, denn auf ein Windrad
> gehört mindestens mal die 4..5-Fache Auslegung.

Das ist eine Kostenfrage - man dimmensioniert ein System maximal auf 
120% -
sonst verkauft es eine andere Firma eben billiger.

Im Prinzip hast du recht - nur leben wir in einer Welt wo andere 
Spielregeln gelten.

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Das ist eine Kostenfrage - man dimmensioniert ein System maximal
>auf 120%

In der Form leider falsch. So werden Druckbehälter bei 
Flüssigkeitsdruckprüfungen mit dem 1,3fachen des zulässigen 
Betriebsdruckes beaufschlagt.

Und das macht sogar 130%.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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ja - eben nicht das 4fache - sondern einen sinnvollen Wert

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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>1,3fachen

Kurzer, statischer Test ???
Ist doch wohl ein Witz.

Die halten im Dauerbetrieb nicht einmal die 1-Fache Last aus.
(Siehe tatsächliche Ausfallraten von Getriebe)

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Ist doch wohl ein Witz.


Ein Druckbehälter ist kein Getriebe. Mein Kommentar bezog sich auf die 
unkorrekte Aussage von Michael Lieter.

@Michael,

der 1,3fache Druck ist nur der Prüfdruck. Bis zum Überschreiten der 
Streckgrenze halten Druckbehälter i.a. noch mehr aus.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Kara Benemsi schrieb:
> der 1,3fache Druck ist nur der Prüfdruck. Bis zum Überschreiten der
> Streckgrenze halten Druckbehälter i.a. noch mehr aus.

Ja völlig klar - man muss jedes System für sich betrachten - es gibt da 
keine allgemeinen Werte - hängt stark von der Anwendung ab.

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