Ein Kunde, der in unregelmäßigen Abständen bestückte Platinen bei mir kauft (Rollladensteuerungen) - ist ein Dauerstänkerer. Beispiel: Die Platinen werden nur auf Anfrage gefertig (6 - 8 Wochen Lieferzeit). Trotzdem erhalte ich permanent E-Mails & Anrufe, die alle voll von Vorwürfen sind ("Sie ruinieren meine Firma, das Sie nicht liefern. etc."). Frage: Kann ich die Geschäftsbeziehungen Knall auf Fall beenden?
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> Frage: Kann ich die Geschäftsbeziehungen Knall auf Fall beenden?
Hast Du denn einen Passus im Vertrag, der dagegen spricht?
Bernd schrieb: > Kann ich die Geschäftsbeziehungen Knall auf Fall beenden? Sofern du dich nicht vertraglich gebunden hast, natürlich.
Falls du mit Ihm keinen Vertrag hast sollte das nach meinem Verständnis kein Problem sein. Eine bestätigte Bestellung wäre auch so ein Vertrag. Der Kunde hat immer Recht :-) Ist es nicht möglich Ihn dazu zu bringen das er dir deine Vorratshaltung bezahlt und du schneller liefern kannst? Ein Rahmenvertrag wäre etwas wobei auch er Verpflichtungen eingeht. Nicht das man jeden Kunden unbedingt halten muss, aber vielleicht sind da auf beiden Seiten Unklarheiten zu beseitigen... Gruß Klaus
wenns eh immer die selben Platinen sind, könntets du denn nicht die schon mal auf kleinen Vorrat fertigen lassen (die nackten Platinen), und dann nur noch auf Bedarf schnell bestücken? Schlussendlich hat ja der Kunde das Geld, was du am Monatsende haben möchtest....
Wenn Ihr keinen entsprechenden Vertrag habt, kannst Du selbstverständlich jederzeit die Lieferung einstellen. Man kann und sollte gegenüber Kunden durchaus selbstbewusst auftreten. Ein "Es ist nicht so, als hätten wir nicht mehr als genug Arbeit" hilft durchaus öfter :-) Chris D. P.S.: Ich habe das mal in die richtige Kategorie verschoben
Das Ganze scheint ein Kommunikationsproblem zu sein. Erstens der Kunde muss auch ein oder zwei Stueck an Reserve halten. Die Bestellung muss frueher raus. Es kann ja nicht sein dass eine firma an ein paar Platinen haengt. Sonst muss er eben etwas mehr abdruecken, dann kann man als Lieferant auch ein paar an Lager halten.
Solche Kunden kenne ich auch. Erhöhe einfach die Preise um ein "Schmerzensgeld" für Dich.
Vielen Dank für eure Antworten. Der Punkt an dem irgendetwas zu "reparieren" ist längst vorbei. Für mich wäre nur noch wichtig, ob ich z. B. schriftlich kündigen muss.
Bernd schrieb: > Für mich > wäre nur noch wichtig, ob ich z. B. schriftlich kündigen muss. Nein. Es reicht dem Kunden bei der nächsten Bestellung mitzuteilen, dass du diese nicht annehmen wirst.
Bernd schrieb: > Der Punkt an dem irgendetwas zu "reparieren" ist längst vorbei. Na, dann ist ja eh fraglich, ob der Kunde jemals wiederkommt. Vielleicht hat er ja genauso ein Problem, nur halt mit Dir.
radiostar schrieb: > Na, dann ist ja eh fraglich, ob der Kunde jemals wiederkommt Das ist das Problem - er kommt immer wieder!
Bernd schrieb: > Das ist das Problem - er kommt immer wieder! Dann nimm einfach keine Aufträge mehr von ihm an. "Wir sind ausgelastet,..."
> Das ist das Problem - er kommt immer wieder!
Dann bestückst du eben 20 Stück auf Halde und schickst ihm jeweils drei
Stück, wenn er bestellt. "Rollladensteuerrung" hört sich ja nicht gerade
danach an, dass dort äußerst teures Zeug drin wäre. Das wird dich also
nicht in den finanziellen Ruin treiben.
Biete ihm den bereits genannten Rahmenvertrag an, da haben sowohl er als
auch du etwas davon.
Ich nehme auch von Idioten Geld, ich kann dein Problem nicht erkennen.
Ich kann Bernd schon verstehen. Manche Kunden möchte man nicht haben. Aber regel das lieber über den Preis. Wenn er wieder bestellen will, dann schreib ihm ein Angebot, wo du 50% mehr drauf schlägst. Wenn er es nicht bestellen will, sein Problem. Wenn er dich wieder ärgert, schlag 100% drauf.
Also ich würde mal die Emotionen abklingen lassen und das ganz nüchtern betrachten: - Du hast einen Kunden, der bei Dir einkauft und auch bezahlt. Über den Preis gibt es ja soweit wir es wissen keine Klagen. - Er kommt immer wieder und bestellt - also passt ihm Deine Ware offensichtlich. - Er ist mit den Lieferzeiten unzufrieden - Du hast eine Firma und willst mit Deinen Leistungen/Produkten Geld verdienen, langfristig noch dazu. Also so wie ich es sehe - Du hast einen Stammkunden. Alte Bauernregel, Stammkunden zu halten ist viel(!) leichter als neue Kunden zu gewinnen. Das würde ich nie und nimmer mutwillig hinschmeissen! Viel besser - gemeinsam eine Lösung suchen. Ein Kunde der kauft und wiederkommt und mehr Produkte/schnellere Lieferung will ist jemand der an Deinen Angeboten interessiert ist. Der würde nicht jammern, wenn ihm Dein Produkt egal wäre, in dem Fall würde er einfach still und leise zur Konkurrenz gehen. So wen haelt man sich warm, dem zeigt man nicht die Tür. Einige gute Lösungsmöglichkeiten wurden ja schon gegeben: Auf eigene Kosten auf Vorrat fertigen oder zumindest fertigungsbereit sein (Platinen, Bauteile). Auf Kundenkosten auf Vorrat fertigen (Rahmenvertrag). Mit dem Kunden gemeinsam längerfristige Bedarfsprognose ausarbeiten, dann kannst Du besser planen. Preis für schnelle Lieferung erhöhen ("rush fee"), da könnte man mit den Mehreinnahmen vielleicht extern bestücken lassen. Usw. Wenn das mal läuft, ist das Win-Win - Kunde ist zufrieden und bekommt seine Ware schneller, Du bist zufrieden un bekommst Dein Geld schneller (und dauerhafter).
Bernd schrieb: > Vielen Dank für eure Antworten. > > Der Punkt an dem irgendetwas zu "reparieren" ist längst vorbei. Für mich > wäre nur noch wichtig, ob ich z. B. schriftlich kündigen muss. Das hängt vom Vertrag ab
Wolfgang M. schrieb: > Alte Bauernregel, > Stammkunden zu halten ist viel(!) leichter als neue Kunden zu gewinnen. > Das würde ich nie und nimmer mutwillig hinschmeissen! Aber nicht um jeden Preis. In deiner Aufzählung fehlen die "Vorwürfe" die der Kunde äußert: Bernd schrieb: > "Sie ruinieren meine Firma, das Sie nicht liefern. > etc." Dieses ist schon mehr, als ein Ausdruck der Unzufriedenheit.
Hallo Bernd, Wolfgang M. schrieb: > - Er kommt immer wieder und bestellt - also passt ihm Deine Ware > offensichtlich. Irgendetwas scheint ihm ja nicht zu passen. Vielleicht das Leben im Allgemeinen: solche Leute gibt's, die sich aus Prinzip mit jedem um alles streiten. Wenn er ähnlich gestrickt ist, wie die Fälle, die ich aus meinem Bekanntenkreis kenne, dann wird er entweder seinen Betrieb abwirtschaften (wenn Du Pech hast, ist er in der Branche schon bekannt und niemand macht mit ihm noch Geschäfte - außer Dir), oder er findet einen anderen Fertiger, der 'alles besser kann'. Wenn er Beziehungen hat, kann er Dich sogar bei seinen Geschäftsfreunden anschwärzen. Wenn sich also keine Besserung einstellt, dann hilft nur aus dem Weg gehen bzw. Abbruch der Geschäftsbeziehungen. Es sei denn, er bezahlt so gut, daß sich der Ärger lohnt. Aber erfahrungsgemäß tun das solche Leute nie, sie gehen eher davon aus, daß DU Dich glücklich schätzen mußt, daß Du so einen tollen Kunden hast. Und auf keinen Fall würde ich auf eigene Kosten auf Vorrat produzieren.
Hatte selbst schon mit einem ähnlichen Kunden zu tun, allerdings in einem anderen Bereich (Softwareentwicklung). Wenn man solchen Leuten den kleinen Finger gibt, dann wollen sie die ganze Hand. Also ich würde lieber auf einen solchen Kunden verzichten, als sich ständig aufregen zu müssen. Außer du bist so hartgesotten, dass dich die Vorwürfe kalt lassen.
Mach ihm doch den Vorschlag: "Ich stelle Dir soviele Platinen her, daß Du 6-8 Wochen damit reichst. Die bezahlst Du mir auch sofort, damit ich statt Rollladen Rouladen kaufen kann, denn ich will nicht das Risiko haben, daß Du sie nachher nicht mehr haben willst." So kann der Rollladen-Mann in Ruhe weiterproduzieren und Du hast auch genug Zeit, für ihn neue Platinen anzufertigen. MfG Paul
ardo schrieb: > Aber nicht um jeden Preis. In deiner Aufzählung fehlen die "Vorwürfe" > die der Kunde äußert: Ja, er jammert. Vielleicht sogar unfreundlich; es passiert aber leicht, dass man solche Sachen als unfreundlicher empfindet, als sie gemeint sind, z.B. weil man sich instinktiv in seiner Ehre verletzt fühlt. Dagegen ist niemand immun, auch ich nicht, aber man sollte versuchen, sich dessen klar zu werden, Emotionen abklingen lassen, die aergerliche Antwort nicht zu schreiben und am nächsten Tag in Ruhe nach einer konstruktiven Lösung zu suchen. Alles beleidigt hinschmeissen hilft dem Kunden nicht und dem Lieferanten nicht. Dieser Kunde kommt ja offensichtlich auch immer wieder. Und angenommen, man bricht die Geschäftsbeziehung plötzlich ab: Wenn man das nicht GANZ geschickt macht, steigt das Risiko, dass Dich der (ehemalige) Kunde woanders anschwärzt, ganz gewaltig an.
Einfach mal pro und Kontra aufschreiben, mit Zahlen gewichten, zusammenrechnen, Ist ne einfache Exceltabelle. Wenn hinter dem Kunden nenneswerter Gewinn (nicht Umsatz) für die Firma steht, muss man nachdenken. Wenn es nur Peanuts sind, ist es den Stress oft nicht wert. Also einfach Preise erhöhen/Bestellbestätigungen sehr spät schicken bis er abspringt. Machen die Chinesen auch so ;-) Ist diplomatischer als ein einfaches "Nö, keine Lust". MFG Falk
Wolfgang M. schrieb: > Dieser Kunde kommt ja > offensichtlich auch immer wieder. Wäre mal zu belichten wie das Gesamtgeschäftsverhältnis des TO aussieht. Wenn es nur Nebenerwerb ist kann ich die Aufregung eh nicht so recht nachvollziehen. Das bisschen Material kanns ja wohl nicht sein, oder? Meist steckt in einem Produkt viel Aufwand der dann vergütet werden muss, also muss man eben das so managen das man vertretbare Lieferzeiten hin bekommt.
Wolfgang M. schrieb: > z.B. weil man sich instinktiv in seiner Ehre verletzt fühlt Das ist es, was ich mit "Vorwürfe" andeuten wollte. Es ist möglicherweise keine "instinktive" Auffassung, sondern eine Tatsache. Die Verletzung der persönlichen Ehre ist ein Straftatbestand und nennt sich "Beleidigung". Wolfgang M. schrieb: > steigt das Risiko, dass Dich der > (ehemalige) Kunde woanders anschwärzt, ganz gewaltig an. Das wäre dann Verleumdung bzw. üble Nachrede. Hier würde ich dann spätestens den Anwalt einschalten.
ardo schrieb: > Das wäre dann Verleumdung bzw. üble Nachrede. Hier würde ich dann > spätestens den Anwalt einschalten. Naja, das hängt davon am womit er Dich anschwärzt. Wenn er z.B. anderen vor Geschäften mit Dir abrät, weil Du "unzuverlässig und langsam" bist, wird's wohl schwer, da per Gericht was dagegen zu machen - immerhin hast Du ja tatsächlich nachweislich von Deiner Seite die Lieferung eingestellt. Für Verleumdung müsste er ja was behaupten, was nachweislich(!) - nicht nur Deiner Meinung nach - nicht stimmt. Die Beweislast liegt da bei Dir als Kläger. Und die potentiellen Kunden kommen nicht zurück, selbst wenn Du ev. vor Gericht was erreicht hast... im Gegenteil - wenn man seine Kunden verklagt schreckt das andere eher ab, wenn sich das herumspricht - also würde ich mir das sehr gut vorher überlegen. Ich will bloss sagen, ja, es gibt unangenehme Leute, aber Du musst halt selber wissen, ob Du Dir leisten kannst, den Kunden so einfach zu verlieren ohne Ersatz dafür zu haben, und damit noch Kollateralschäden in der Zukunft zu erzeugen.
Wolfgang M. schrieb: > Ich will bloss sagen, ja, es gibt unangenehme Leute, aber Du musst halt > selber wissen, ob Du Dir leisten kannst, den Kunden so einfach zu > verlieren ohne Ersatz dafür zu haben, und damit noch Kollateralschäden > in der Zukunft zu erzeugen. Verstanden. Und ich will bloß sagen: Wird der Kunde ganz komisch und äußert Beleidigungen und Drohungen in seinen Mails - das habe ich durchaus schon selbst erlebt - schalte einen Anwalt ein.
ardo schrieb: > Verstanden. Und ich will bloß sagen: Wird der Kunde ganz komisch und > äußert Beleidigungen und Drohungen in seinen Mails - das habe ich > durchaus schon selbst erlebt - schalte einen Anwalt ein. Wichtiger Punkt: Man muss alles schriftlich nachweisen können. Also besser über E-Mail kommunizieren als über Telefon.
Was mir eigentlich immer noch fehlt, passiert es eigentlich regelmäßig, dass der Kunde patzig wird oder war das jetzt ein Einzelfall. Und dann ist die Frage, wer hat sonst noch wild auf Deinen Kunden eingeprügelt, merke: auch Kunden haben Kunden. Irgendwie scheint mir das doch ein Luxusproblem zu sein, Du hast einen Kunden und der meckert aber kauft. Wie wäre es, mit ihm mal Essen zu gehen oder ein Bierchen oder so was (gibt das der Umsatz/Gewinn her?). Das wirkt öfters mal Wunder. Was will ich damit sagen? Streiten und gewinnen ist gut, Vertragen ist besser!
Manchmal muss man seine Kunden auch zur Intelligenz erziehen ;-) Wenn der Kunde zum Beispiel nicht von selbst auf die Idee kommt, auf Vorrat zu bestellen, dann schlägt man ihm dies eben vor.
Wiedermal eine komische Frage. Warum muss ein Hersteller hier im Forum fragen, was er laut Vertrag (der auch mündlich geschlossen sein kann) mit seinem Kunden darf oder nicht? Entweder er hat den Überblick darüber verloren, was mit dem Kunden vereinbart ist (Vertrag), was wenig schmeichelhaft für seine Fähigkeiten als Geschäftsmann ist, oder es ist eine Standard-Trollfrage. Gehen wir mal vom Chaos-Geschäftsführer aus, dann kann die Standardantwort bei Rechtsfragen nur "ab zum Anwalt" lauten. Der wird, oder wird nicht, ein Schreiben wie folgendes vorschlagen: Einstellung des Produktes <Rollladensteuerung>, letztmalige Bestellmöglichkeit Sehr geehrter <Kotzkunde>, zu unserem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass wir die Fertigung des von Ihnen häufig nachgefragte Produkts <Rollladensteuerungen> einstellen. Sie können das Produkt <Rollladensteuerung> letztmalig zum <angemessene Frist> und einmalig bis zu einer Menge von <Anzahl> bestellen. Wir bedanken uns für das uns in der Vergangenheit entgegengebrachte Vertrauen und hoffen in der Zukunft auf eine fruchtbare Geschäftsbeziehungen. Mit freundlichen Grüßen, <Typ mit Prokura>
Mischmasch schrieb: > Warum muss ein Hersteller hier im Forum > fragen, was er laut Vertrag (der auch mündlich geschlossen sein kann) > mit seinem Kunden darf oder nicht? Entweder er hat den Überblick darüber > verloren, was mit dem Kunden vereinbart ist (Vertrag), was wenig > schmeichelhaft für seine Fähigkeiten als Geschäftsmann ist, oder es ist > eine Standard-Trollfrage. Und Du bist einfach nur perfekt, oder? Ich kann gut verstehen, wenn man als Einzelkämpfer hin- und wieder vor Situationen steht, bei denen man sich unwohl fühlt und erst einmal Rat holt. Deshalb ist man nocjh lange kein Troll, noch ist es Ehrenrührig oder unschmeichelhaft.
Vielleicht rufst du mal bei deinem Kunden an und fragst, was eigentlich sein Problem ist. Wenn du die vertraglich vereinbarten parameter einhälst (oder denkst, dass du es tust), dann sollte er dir wenig können und er muss dir erklären, wieso er nen Problem hat. Wenn du das kennst, kannst du ihn sicherlich beraten, wie er das umgehen kann (ggf. gegen Aufpreis oder andere Konditionen). So manches Problem soll sichs chon durch einen Anruf in Luft aufgelöst haben.
radiostar schrieb: > Und Du bist einfach nur perfekt, oder? Ich kann gut verstehen, wenn man > als Einzelkämpfer hin- und wieder vor Situationen steht, bei denen man > sich unwohl fühlt und erst einmal Rat holt. Deshalb ist man nocjh lange > kein Troll, noch ist es Ehrenrührig oder unschmeichelhaft. Wenn ein Einzelkämpfer nicht weiß welche Abmachungen (= Verträge) er mit einem Kunden hat, wenn er nicht weiß, wie man einem Kunden höflich "kündigt", wenn er so doof ist, sich rechtlichen Rat in einem Internet-Forum holen zu wollen, dann finde ich, dass er zur Führung eines Geschäftes wenig geeignet ist. Da hapert es nämlich mit dem Denken. Mangelndes Denkvermögen ist wiederum nicht sonderlich hilfreich bei der Schaltungsentwicklung. Da muss man sich dann schon fragen, was das für eine Firma ist und ob die Bestand haben wird.
Kunde droht mit Auftrag ! Ein Drama in 3 Akten Wir leben in der Beschleunigungsgesellschaft, da sind 6 -8 Wochen Lieferzeit schlicht unakzeptabel. Das ist nicht schön, aber es ist nun mal so ! Setz dich doch mal in die Lage des Kunden: Der erhält seinen Auftrag, nachdem sein Angebot 4 Monate in der Bürokratenmühle war: Danach muß er innerhalb max 14 Tagen liefern, sonst gibts bei vielen (größeren) Firmen schon eine "Liefermahnung". Ich kenns aus eigener Erfahrung: Der Vertrieb trötet: "Kein Problem, alles sofort da" und wenn die Bestellung unter Dach und Fach ist kommt: Oh, ausnahmsweise dauerts noch ein bischen, wir sind gerade knapp mit ... Dein Kunde hängt Dir im Genick, die Endabnahme ist am __ , die Konventionalstrafe 2% des Angebots pro verzögertem Tag und irgendein kleines Spezialteil blockiert die ganze Baustelle, weil's nicht beikommt ->>> GRRRRRR . Da wird jeder platzen. Was heißt, Platinen werden gefertigt ? Immer wieder nach Bestellung ? Das ist doch jenseits aller Ökonomie. Mach doch mal eine komplette Charge fertig und Du sieht, um wie vieles rationeller das geht. Wenns zuviele sind -> ab zum Bestücker. Und wenns partout nicht schneller geht, verweise im Angebot explizit auf die lange Lieferzeit, das wird dann Bestandteil der Willenserklärung zwischen K und V. Um Gottes Willen keinen Anwalt. Was soll der denn hier ausrichten, außer einen Haufen Geld einsacken ???!!!
Onkel Dagobert schrieb: > Beschleunigungsgesellschaft Und du bist dafür 2 Tage zu spät . Hast du gelesen was die anderen in der Zeit geschrieben haben ?
Wenn der Bernd mit dem Kunden so kommuniziert wie hier im Forum, wundert mich nichts.
@ardo : Was willst Du damit sagen ? Wie kann ich etwas konstruktives aus dieser Antwort lesen ? @Bernd: Sagen dir Begriffe wie AGB, Willenserklärung, dingliches Erfüllungsgeschäft etwas ? Grundlage einer Selbständigkeit sind u.a Vertragsrecht und Kostenrechnung. Ich empfehle dringend einen Kurs oder Vorlesung darin. Dann findest Du alleine die Antwort auf o.a. Frage. Seit wann betreibst Du das Geschäft ? Ah, ein Schreiben "Einstellung des Produktes" ist natürlich ungeschickt, wenn Du es weiterhin an andere lieferst (?) zum Henker mit dem Plenker ?
Bernd schrieb: > radiostar schrieb: >> Na, dann ist ja eh fraglich, ob der Kunde jemals wiederkommt > > Das ist das Problem - er kommt immer wieder! Leider hast Du uns nichts genaueres ueber Deinen Kunden geschrieben. Normalerweise ist das nicht "DER KUNDE". Bei mir passiert es regelmaessig, das die technische Abteilung, die die Ware/Anlagen/Geraete bestellt, bekommt, benutzt, hochzufrieden ist. Die Staenkerer sitzen in der Einkaufsabteilung, die die BEstellung ausfuehrt. Deren Geschaeftsziele sind naemlich Lieferzeit- und Preisreduktion. Wenn das so ist, ist oft damit geholfen, dass Du bei der technischen Abteilung durch vorsichtiges "luftablassen" Wunder wirken kannst, wenn die mit Dir zufrieden sind. Dem EInkauf ist es ja dann trotz seiner Beschwerden nicht gelungen, dich als Lieferanten loszuwerden. Hast Du schon mal einen proaktiven Vorstoss gemacht, dann, wenn gerade kein Auftrag laeuft mit dem EInkaeufer ueber die Konditionen und Schwierigkeiten zu reden? Gruss Michael
Onkel Dagobert schrieb: > @ardo : Was willst Du damit sagen ? Wie kann ich etwas konstruktives aus > dieser Antwort lesen ? Will sagen: das sind nur Mutmaßungen die du da äußerst, die keinen direkten Bezug mehr zum OP haben. Denn ... Onkel Dagobert schrieb: > Wir leben in der Beschleunigungsgesellschaft, da sind 6 -8 Wochen > Lieferzeit schlicht unakzeptabel. Das ist nicht schön, aber es ist nun > mal so ! Setz dich doch mal in die Lage des Kunden: Der erhält seinen > Auftrag, nachdem sein Angebot 4 Monate in der Bürokratenmühle war: > Danach muß er innerhalb max 14 Tagen liefern, sonst gibts bei vielen > (größeren) Firmen schon eine "Liefermahnung". ... wenn der OP kommuniziert hat, er fertige erst nach Bestellungseingang und das dauert 6-8 Wochen, ist das durchaus akzeptabel und sogar Bestandteil des Vertrags. Onkel Dagobert schrieb: > Was heißt, Platinen werden gefertigt ? Immer wieder nach Bestellung ? > Das ist doch jenseits aller Ökonomie. Mach doch mal eine komplette > Charge fertig und Du sieht, um wie vieles rationeller das geht. Wenns > zuviele sind -> ab zum Bestücker. ... welches Vorgehen ökonomischer oder rationeller ist, ist vom Fall abhängig. Pauschal zu sagen "Mach doch mal eine komplette Charge fertig" funktioniert nicht. Bestückte Platinen, die im Regal liegen, kosten erstmal Geld. Onkel Dagobert schrieb: > Und wenns partout nicht schneller geht, verweise im Angebot explizit auf > die lange Lieferzeit, das wird dann Bestandteil der Willenserklärung > zwischen K und V. ... siehe oben. Onkel Dagobert schrieb: > Um Gottes Willen keinen Anwalt. Was soll der denn hier ausrichten, außer > einen Haufen Geld einsacken ???!!! ... musst du hier nochmal den Kontext lesen. Onkel Dagobert schrieb: > zum Henker mit dem Plenker ? ... bla.
ardo schrieb: > ... wenn der OP kommuniziert hat, er fertige erst nach > Bestellungseingang und das dauert 6-8 Wochen, ist das durchaus > akzeptabel und sogar Bestandteil des Vertrags. Schon mal ein Auto bestellt und dann über die Lieferzeit gestaunt? Da sind die 6-8 Wochen lächerlich.
Onkel Dagobert schrieb: > Kunde droht mit Auftrag ! Ein Drama in 3 Akten > > Wir leben in der Beschleunigungsgesellschaft, da sind 6 -8 Wochen > Lieferzeit schlicht unakzeptabel. Das ist nicht schön, aber es ist nun > mal so ! Setz dich doch mal in die Lage des Kunden: Der erhält seinen > Auftrag, nachdem sein Angebot 4 Monate in der Bürokratenmühle war: > Danach muß er innerhalb max 14 Tagen liefern, sonst gibts bei vielen > (größeren) Firmen schon eine "Liefermahnung". Bullshit. Wenn die Firma das Produkt will, dann sind 8-10 Wochen Lieferzeit kein Problem. Wir haben jeden Tag mit internationalen Großkonzernen zu tun, die das problemlos akzeptieren. > Ich kenns aus eigener Erfahrung: Der Vertrieb trötet: "Kein Problem, > alles sofort da" und wenn die Bestellung unter Dach und Fach ist kommt: > Oh, ausnahmsweise dauerts noch ein bischen, wir sind gerade knapp mit > ... Da kannst du dann gerne deinem Vertriebler ins Gesicht springen, der Kunde kann nichts dafür und will nur, was ihm angeboten wurde. Wenn der Vertriebler gleich mit den wahren Lieferzeiten rausrückt, dann gibt es keine Probleme. > Dein Kunde hängt Dir im Genick, die Endabnahme ist am __ , die > Konventionalstrafe 2% des Angebots pro verzögertem Tag und irgendein > kleines Spezialteil blockiert die ganze Baustelle, weil's nicht beikommt > ->>> GRRRRRR . Da wird jeder platzen. Nur, wenn dort die Lieferzeit falsch kalkuliert wurde. Wir kalkulieren sehr großzügig und stellen teilweise immernoch fest, dass es knapp wird. > Was heißt, Platinen werden gefertigt ? Immer wieder nach Bestellung ? > Das ist doch jenseits aller Ökonomie. Mach doch mal eine komplette > Charge fertig und Du sieht, um wie vieles rationeller das geht. Wenns > zuviele sind -> ab zum Bestücker. Das ist richtig. Wenn die Stückzahlen nicht zu groß sind, dann würde ich mir eher 10-20Stk auf Lager legen. Bei größeren Stückzahlen funktioniert das aber nicht mehr. Die Kosten sind dafür zu hoch. Wenn man keinen Rahmenvertrag hat, ist das unwirtschaftlich. Und dann landet man leicht bei 6-8 Wochen Lieferzeit: Auftragseinsteuerung, 8-10AT vom LP-Hersteller, 8-10AT vom Bestücker, anschliessend Inbetriebnahme und Abwicklung, das macht grob überschlagen mindestens 20AT, ergo 4 Wochen. Da wird aber vorausgesetzt, dass das Material kurze Lieferzeiten hat. Wenn ein Zulieferer 14+ Tage Lieferzeit hat (keine Seltenheit), dann gehts schon Richtung 25AT. So viel unvorhergesehenes darf da nicht passieren. Zuletzt: Eillieferung ist nicht umsonst. Wenn der Kunde kürzere Lieferzeiten will, dann muss er sie auch bezahlen. Besteht er auf zwei Wochen, dann sind eben +200% Eilzuschlag fällig.
Sei doch froh, wenn der Kunde wiederkommt und auch noch zahlt. Gerade das mit dem Zahlen ist so einen Sache. (Da ist doch gerade ein Skandal mit ner Brotfabrik) Ich würde meinem Kunden, wie viele Poster schon schrieben vorschlagen "Rahmenvertrag": X Teile werden pro Monat geliefert, dann kann der Kunde ja einen kleinen "Puffer" aufbauen. Eillieferungen kosten angemessenen Zuschlag. Hinweis, wenn es zu Lieferengpässen wegen Bauteilen kommen kann, (z.B. bei Lieferschwierigkeiten bzw. Bauteilabkündigungen) letztere Info gibt es bei guten Distris automatisch. Dann sollten beide zufrieden sein. Ich hatte da kaum mal ein Problem, und daß Einkäufer immer jammern "zu teuer, zu langsam" stört mich nicht besonders, ist deren Job.
Frank Bär schrieb: > Bullshit. Wenn die Firma das Produkt will, dann sind 8-10 Wochen > Lieferzeit kein Problem. Wir haben jeden Tag mit internationalen > Großkonzernen zu tun, die das problemlos akzeptieren. Das ist das, was ich mit übereinstimmenden Willenserklärungen meine... alles eine Frage der Relation. Ein auf eine spezifische Anlage zugeschnittener Schaltschrank für 50kE darf sicher länger dauern als eine Kleinsteuerung(?), die in Serie gebaut wird; Die Eckdaten sind halt geraten, weil keiner weiß, ob es sich oben um einen Lieferverzug oder normale Lieferzeit handelt... Im 1. Fall handelt es sich um die mittelviskose oben zitierte Tretmine mit würzigem Geruch und lustigem Fliegentreff. Im Übrigen bleibe ich dabei: Carthaginem esse delendam, äh, Anwalt kostet hier nur Geld und bringt beiden Seiten 0,00. Man sollte keinen Anwalt brauchen, um einem Kunden, vor dem man Angst hat, ein Schreiben zu schicken, in dem drin steht: "Bleib mir vom Leib, brrrr!!"; Im Gegenteil: Wenn er immer wieder kommt: *Behalt ihn!*
Sorry wegen einer läppischen Leiterplatte so ein Aufstand? Überlege mal wie hoch Dein Materialeinsatz ist. Ich hätte einige Stück auf Lager WENN er öfter bestellt. Außerdem sollte man auch für den Garantiefall gerüstet sein... Mit der Bemerkung "Vorab-Lieferung innerhalb 5 Tagen kostet lt. meinen AGB 100€ Expresszuschlag pro Stück bei Lieferung durch DHL" würde ich dann ganz freundlich auf die nächste Mail antworten. Ob er es dann noch so eilig hat? Zumindest hätte er dann eine feste Kalkulationsgröße für seine nächsten Bestellungen.
Fein, Pico,
das war die erste wirklich konstruktive Antwort:
> Das Ganze scheint ein Kommunikationsproblem zu sein. Erstens...
Genau.
Hilfreich ist auch, den Kunden mal durch die eigene Firma zu führen, und
zwar im Prozess von Auftragsannahme bis Auslieferung.
Wer ein Kind innerhalb eines Monats will, wird bei genauerer Betrachtung
der Fakten auch erkennen, das geht auch mit neun Frauen nur rechnerisch,
aber nicht wirklich.
Natürlich richtig ist auch der Vorschlag, ein paar Stück an Reserve zu
halten, ob beim Kunden oder am eigenen Lager, ist halt zu kalkulieren.
Nur - in all diesen Fällen kommt man im Miteinander eher zum Ziel als
im Gegeneinander.
Ciao
Wolfgang Horn
Wolfgang Horn schrieb: > Wer ein Kind innerhalb eines Monats will, wird bei genauerer Betrachtung > der Fakten auch erkennen, das geht auch mit neun Frauen nur rechnerisch, > aber nicht wirklich. Klingt rechnerisch äußerst überzeugend. "Das Gegenteil ist auch möglich" fragte der Kukuk?
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