Forum: Offtopic IBAN-Pflicht: Wozu das denn?


von Uhu U. (uhu)


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Bei den weitaus meisten Überweisungen sind Absender und Empfänger im 
Inland. Warum soll man dafür 22-stellige, weltweit eindeutige 
Kontonummern benutzen?

Sind die Banken zu dämlich, Inlands- von Auslandsüberweisungen zu 
unterscheiden?

Nein, denn sie können es schon lange.

Also was soll der Zirus?

von Johnny B. (johnnyb)


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Die wollen halt alles vereinheitlichen.
Ausser wenn es um die Gebühren geht, da sind sie natürlich ohne Weiteres 
fähig, Auslandsüberweisungen sofort zu erkennen und dann ordentlich 
Gebühren darauf zu erheben.

von (prx) A. K. (prx)


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Ab 1.7.2003 innerhalb der EU nicht mehr.

von Uhu U. (uhu)


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http://de.wikipedia.org/wiki/International_Bank_Account_Number :
1
Schreibweise: Zur besseren Lesbarkeit werden die Zeichen der IBAN in
2
papierbasierten Vorgängen, beispielsweise beim Ausdruck von Kontoauszügen
3
oder bei der Darstellung der Bankverbindung auf Rechnungen, in Vierergruppen
4
unterteilt notiert. Für elektronische Vorgänge ist eine Trennung der Zeichen
5
nach ISO 13616-1:2007 Teil 1 nicht zulässig.

Toll. Haben die etwa kapiert, daß man solche Würste besser in Gruppen 
einteilt?

Daß die Einteilung bei "elektronischen Vorgänge" verboten ist, deutet 
eher darauf, daß sie nicht wurklich gerafft haben, was das Problem ist 
und was Computer alles können, scheint ihnen auch fremd zu sein.

A. K. schrieb:
> Ab 1.7.2003 innerhalb der EU nicht mehr.

Das ist nicht alles Inland, auch wenn die Merkel sich so tut.

von (prx) A. K. (prx)


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Die entsprechende Verordnung besagt jedenfalls, dass IBAN-Überweisungen 
zwischen EU-Staaten nicht mehr kosten dürfen, als die betreffende Bank 
im Inland dafür verlangt. Insofern ist für IBAN-Überweisungen die 
gesamte EU Inland. Und das trat offenbar 2003 in Kraft, als Merkel noch 
nicht im Amt war.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Die entsprechende Verordnung besagt jedenfalls, dass IBAN-Überweisungen
> nicht mehr kosten dürfen, als die betreffende Bank im Inland dafür
> verlangt.

Das hätte als Vorschrift allein völlig ausgereicht.

von (prx) A. K. (prx)


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Ebendies ist doch die Vorschrift, also was willst du noch?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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http://de.wikipedia.org/wiki/Einheitlicher_Euro-Zahlungsverkehrsraum

Einer der Punkte dabei war es halt auch, das Lastschriftverfahren
(meines Wissens zuvor nur in Deutschland etabliert) europaweit
einheitlich zu etablieren.

Am Ende werden die Kontonummern doch ohnehin mit copy&paste ins
Formular übernommen, damit ist das doch völlig schnuppe, wie lang
sie sind.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Ab 1.7.2003 innerhalb der EU nicht mehr.

Ein Bekannter aus Dänemark hat mir mal über einen perfiden Trick
berichtet, mit dem dänische Banken diese Regelung unterlaufen:
internationale Überweisungen kann Otto Normalkunde dort nicht
elektronisch einreichen, sondern nur als Papier.  Damit haben sie
dann doch wieder fette Gebühren. :-/

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Ebendies ist doch die Vorschrift, also was willst du noch?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Das hätte als Vorschrift allein völlig ausgereicht.

Jörg Wunsch schrieb:
> Am Ende werden die Kontonummern doch ohnehin mit copy&paste ins
> Formular übernommen, damit ist das doch völlig schnuppe, wie lang
> sie sind.

Und du hast noch nie eine Kontonummer auf Papier bekommen? Bei mir kommt 
das immer wieder vor.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Und du hast noch nie eine Kontonummer auf Papier bekommen?

Zumindest sehr selten in letzter Zeit.

von Uhu U. (uhu)


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Es kann also durchaus vorkommen und wenn mal technische Probleme 
bestehen, dann werden die durch solchen Scheiß nicht kleiner.

von Jörg S. (joerg-s)


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2 Stellen mehr merken und dafür nur noch 1-mal copy&paste bei Online 
Überweisung... Ich denke ein guter tausch.

von John D. (Gast)


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Weißt du tatsächlich nicht, dass die IBAN aus der Zusammensetzung der 
Kontonummer und der BLZ entsteht - und dass du daher (je nach Vordruck) 
nur 2-4 zuätzliche Zeichen (DExx) und den BIC eintragen musst?

von Jörg S. (joerg-s)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Es kann also durchaus vorkommen und wenn mal technische Probleme
> bestehen, dann werden die durch solchen Scheiß nicht kleiner.
Die Prüfsumme verhindert immerhin Zahlendreher bei manueller ausfüllung 
der Überweisung. Wäre ein Vorteil für dich :)

von Uhu U. (uhu)


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John Drake schrieb:
> Weißt du tatsächlich nicht, dass die IBAN aus der Zusammensetzung der
> Kontonummer und der BLZ entsteht - und dass du daher (je nach Vordruck)
> nur 2-4 zuätzliche Zeichen (DExx) und den BIC eintragen musst?

Klar weiß ich das - deswegen ist dieser Mist ja noch viel überflüssiger, 
als ein Kropf.

Es bleibt die Frage:
> Also was soll der Zirus?

von Jörg S. (joerg-s)


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Wer seine IBAN mal "berechnen" will:
http://www.iban.de/iban-berechnen.html

von John D. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>> Also was soll der Zirus?

Vereinheitlichung auf EU-Ebene, kein zusätzlicher Aufwand, keine 
zusätzlichen Gebühren. Ich sehe hier nur Vorteile.

von Thomas E. (thomase)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Es bleibt die Frage:
>> Also was soll der Zirus?
Wie lange lebst du schon in der EU?
Es lohnt sich nicht, sich über den Brüsseler Schwachsinn aufzuregen.
Oder wozu braucht Meck-Pom eine Seilbahnverordnung?.

mfg.

von Uhu U. (uhu)


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John Drake schrieb:
> kein zusätzlicher Aufwand

Genau das ist der Punkt.

Alles soll über SWIFT abgewickelt werden und die Vereinheitlichung dient 
nur der leichteren Verfolgbarkeit von Zahlungsströmen. Die Schlapphüte 
von der Abteilung Industriespionage bei der NSA haben keine Lust mehr, 
sich mit regionalen Befindlichkeiten auseinanderzusetzen...

Offiziell stecken sie ihre Nasen natürluch nur deswegen in Dinge, die 
sie nichts angehen, um den Internationalen Terrorismus zu bekämpfen 
und damit zu unser aller Schutz.

von Jörg S. (joerg-s)


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>Alles soll über SWIFT abgewickelt werden...
Es wird jetzt aber per SEPA abgewickelt auf das das SWIFT Abkommen nicht 
zutrifft.
Innereuropäische Überweisungen sind aber so oder so (bis auf wenige 
Ausnahmen) von dem SWIFT Abkommen eh nicht betroffen.


Aber ich weiss schon, die böse NWO tut es natürlich trotzdem, schon 
klar...

von Uhu U. (uhu)


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Jörg S. schrieb:
> Aber ich weiss schon, die böse NWO tut es natürlich trotzdem, schon
> klar...

Aber, aber, Jörg, wer nimmt denn gleich wieder dieses b-Wort in den 
Mund. Sie tun es doch zu unserem Schutz!

Jörg S. schrieb:
> Es wird jetzt aber per SEPA abgewickelt auf das das SWIFT Abkommen nicht
> zutrifft.

http://de.wikipedia.org/wiki/International_Bank_Account_Number :
1
Die ISO hat im Januar 2007 SWIFT als Registrierungsstelle für nationale
2
IBAN-Formate benannt.

Und SPON verbreitet wieder Verschwörungstheorien über unsere 
Geheimdienste: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,815186,00.html

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Die ISO hat im Januar 2007 SWIFT als Registrierungsstelle für nationale
> IBAN-Formate benannt.

Diese Aussage betrifft aber nicht die Transaktionen selbst. Auf welche 
Weise sich meine IBAN aus Kontonummer, Bankleitzahl und Prüfziffern 
zusammensetzt, oder in welchem Austauschformat und Protokoll die Banken 
sich das um die Ohren hauen, das dürfen die gerne wissen, von mir aus 
auch die Amerikaner.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Thomas Eckmann schrieb:
> Oder wozu braucht Meck-Pom eine Seilbahnverordnung?.

Das ist in diesem Einzelfall offensichtlicher Unsinn - kann aber Teil 
eines sinnvollen Systems sein.

Aber zurück zur Frage:

Vereinheitlichung! Die derzeitig massiv betriebene Rettung des Euro - 
egal was es kostet, hat einen tieferen Hintergrund.
Es gibt Überlegungen eine Weltwährung zu erschaffen - mit dem Ergebnis 
was wir gerade bei Griechenland sehen = das Land kann sich nicht mehr 
durch Abwertung selbst retten sondern muss sich einer "höheren" Macht 
beugen und "Alle" werden noch mehr verschuldet -> Ich mach mal Insolvenz 
- soll abgeschafft werden - global. Wir werden ja sehen ob die Griechen 
sich das gefallen lassen. Und wenn man das mit G. machen kann, dann mit 
jedem Land.

Bei Spielen war es schon vor 10 Jahren so dass die Nummern in 
4er-Gruppen eingetragen werden konnten - führt ja sonst zum 
Vertippungswahnsinn.

Wenn man von der rein logischen Zahlengröße ausgeht, wären das 7E6 
Menschen - sagen wir 100E6 + 2 Prüfziffern = 14 Ziffern - da erscheint 
16 nicht so unlogisch.

von Bernd T. (bastelmensch)


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Uhu Uhuhu schrieb:

[...]
> Die Schlapphüte
[...]

Wundert mich das der Thread so spät erst auf das Niveau absackt.

von Icke ®. (49636b65)


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Jörg S. schrieb:
> Wer seine IBAN mal "berechnen" will:
> http://www.iban.de/iban-berechnen.html

Damit Herr Franke, Spezialist für Onlinemarketing und -kredite, 
möglichst viele Kontonummern sammeln kann?

http://www.online-artikel.de/profile.php?author_id=112
http://www.online-kredite.com/

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Bei den weitaus meisten Überweisungen sind Absender und Empfänger im
> Inland. Warum soll man dafür 22-stellige, weltweit eindeutige
> Kontonummern benutzen?

Das hat zumindest den Vorteil, dass die Überweisungen in DE immer 22 
Stellen lang ist. Es ist hier schon öfter vorgekommen, dass Kunden eine 
Stelle vergessen haben.

Doppelte Prüfsumme schadet auch nicht.

> Sind die Banken zu dämlich, Inlands- von Auslandsüberweisungen zu
> unterscheiden?
>
> Nein, denn sie können es schon lange.
>
> Also was soll der Zirus?

Es sind vier Stellen mehr - ich denke, das schaffen auch die Eulen mit 
den tollen Augen ;-)

Dafür fällt der blöde SWIFT-Code endlich weg.

Und man muss sich wirklich nur noch eine Nummer merken/angeben.

Für Unternehmen ist das durchweg positiv zu sehen.

Und wegen der Überwachung:
Hat irgendjemand noch nicht mitgekriegt, dass man, sobald elektronisch 
überwiesen wird, automatisch gläsern ist?

Andererseits regt man sich auf, wenn Schwarzgeld ins Ausland verbracht 
wird.

Chris D.

von Robert L. (lrlr)


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>Dafür fällt der blöde SWIFT-Code endlich weg.

nur weil er jetzt BIC heißt, fällt er nicht weg ..

zumindest nicht bei auslandsüberweisung (soviel zu einheitlich)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Soviel ich mitgekriegt habe, soll er genau dort wegfallen.

Hast Du nähere Infos?

von Robert L. (lrlr)


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hier steht "inland":

http://www.handelsblatt.com/finanzen/recht-steuern/anleger-und-verbraucherrecht/22-stellige-kontonummer-iban-die-nicht-ganz-so-schreckliche/6209042.html

(nachzulesen bei "wozu dient der BIC", dass muss man erst aufklappen...)


viel problematischer als die "lange" IBAN, sehe ich , dass die 
Verwendungszwecke/Zahlungsreferenzen inzwischen (extrem) kurz geworden 
sind..

mehrere rechnungen eines lieferanten zugleich zahlen ist inzwischen fast 
unmöglich

von Uhu U. (uhu)


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Robert L. schrieb:
> mehrere rechnungen eines lieferanten zugleich zahlen ist inzwischen fast
> unmöglich

Das ist rein buchungstechnisch auch keine so glänzende Idee.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Ok, danke.

Naja, immerhin ist der BIC ab 2016 Geschichte :-)

Und ja, der Verwendungszweck könnte durchaus länger sein.
Das nervt mich auch immer.

Chris D.

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