Hallo, in vielen Datenblättern ist ja die zu erwartende "Lebensdauer" eines Bauteils unter verschiedenen Bedingungen angegeben. Bei Bauteilen wie Elkos ist ja eine Jahrzehnte lange Erfahrung vorhanden und die in den Datenblättern angegebenen "Lebensdauer" bewegt sich in direkt nachprüfbaren Daten (mehrer 100 bis mehrere 1000 h). Wie kommen aber die Hersteller auf eine zu erwartende Lebensdauer von zum Teil mehreren Jahrzehnte bis teilweise 100 Jahre für bestimmte Speicher ? Also eine Technik die erst wenige Jahrzehnte exestiert, bzw. wo die direkt angesprochnen Typen erst wenige Jahre produziert werden (z.B. PIC und AVR ),sind das "einfach" nur eine Hochrechnungen von Daten aus der Klimakammer und Daten aus theoretischen Vorgängen ? Wieviel Wert haben dann diese Daten in der Praxis wenn es erforderlich ist das ein Bauteil (eine programmierung eines µC) dann auch wirklich z.B. 20 Jahre funktioniert (bzw. nichts "vergisst"). mfg "Bastler"
Bastler schrieb: > Wie kommen aber die Hersteller auf eine zu erwartende Lebensdauer von > zum Teil mehreren Jahrzehnte bis teilweise 100 Jahre für bestimmte > Speicher ? Wenn man die physikalischen Grundlagen der Alterung kennt, und deren Abhängigkeit von Parametern wie Temperatur, dann kann man diese Prozesse bei hoher Temperatur beschleunigt testen und auf Normalwerte extrapolieren.
Man kann Bauteile künstlich "altern" lassen, z.B. durch schnelle Temperaturwechselzyklen, mechanische Belastung durch Vibration, erhöhte Luftfeuchtigkeit etc. Daraus kann man theoretische Ausfallquoten bestimmen. Wie sehr dies allerdings der Realität nahekommt ist sehr fraglich. Deshalb schreiben die meisten Hersteller auch nur Angaben im Sinne von "85% aller IC's / Bauteile funktioniert nach x Jahren unter bestimmen Bedingungen". Sprich: eine 100%-ige Sicherheit für eine Baugruppe gibt es nicht....
Die Elkos von heute unterscheiden sich schon von den Typen von vor 30 Jahren. Da hilft einem die Erfahrung auch nur begrenzt. Bei den ersten Elkos aus den Röhrenradios war man davon ausgegangen das die Elkos eher nicht so lange halten wie sie es nachher getan haben. Andersherum war man mit den Elkos auf Mainboard auch mal reichlich optimistisch und hatte entsprechend reichlich frühe Ausfälle. Genau weiß man das immer erst hinterher. Bei den EEPORMs kann man ggf. auch Zwischenstufen des Informationsverlustes nachmessen - nicht unbedingt an der fertigen Schaltung, aber an Testschaltungen. Dazu kommt, das viele Speicher eine interne Fehlerkorrektur haben und so einige Ausfälle vertragen. Für die Alterungsversuche kann man ggf. die Zellen ohne Fehlerkorrektur prüfen und so schon Fehler feststellen die sonst die Fehlerkorrektur abfängt.
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