Hallo, welche Betriebsgröße haltet ihr für am geeignetsten für den Berufseinstieg in Richtung Entwicklung? Paradoxerweise zahlen Mittelständler ja tendenziell eher weniger aber als Gegenleistung müssen die Kandidaten dafür eher Allrounderfähigkeiten besitzen. Auf der pro Seite stehen dagegen wohl flachere Hierarchien und eben auch die Tatsache in einem kleineren Team schneller unverzichtbar zu sein. Auch würde ich behaupten, dass echte Entwicklungstätigkeit eher beim Mittelständler zu finden ist, wohingegen bei Großunternehmen eher Papierkrieg erstellt wird, welcher dann von Zulieferbetrieben umgesetzt werden muss... Man sage mir wenn ich mich täusche, aber ich glaube nicht, dass auch nur eine einzige Platine eines Autos innerhalb des eigentlichen Automobilkonzerns entwickelt wird, oder liege ich damit falsch? Dann mal in die Runde gefragt: Was darf man realisitsch als eher durchschnittlicher Einsteiger nach dem Studium von einem <250-Mann Betrieb im Ballungsgebiet als Einstiegsgehalt verlangen, Minimum und Maximum?
Großes Fragezeichen schrieb: > Was darf man realisitsch als eher durchschnittlicher Einsteiger nach dem > Studium von einem <250-Mann Betrieb im Ballungsgebiet als > Einstiegsgehalt verlangen, Minimum und Maximum? Ich hatte 42.5k bei ner Firma mit 200 Mann. Ist aber eher oberes Ende denk ich. War vorher als Werkstudent bei der Firma mit dem großen S und bin aus den selben Gründen die du nanntest da weg. "Echte" Entwicklung gibt es da zwar zur Genüge, jedoch muss man sich schon zu Beginn festlegen und das ganze funktioniert noch wie ein Beamtenladen, d.h. am Anfang bist erst mal die Wurst. Dafür is die Bezahlung um EINIGES besser. Wenn dir das zu Beginn wichtig ist such dir nen Laden mit IGM oder IGBCE Tarif. Ist wieder ne Ermessensfrage. Die Chance nen Kackjob zu bekommen und bei ner Ausbeuterfirma zu landen ist im Mittelstand mMn größer (->Infos einholen), dafür gibts da aber auch die tollsten Herausforderungen und wenn du Glück hast und dich gut machst biste in 2-3 Jahren ein wichtiges Teamteil und kannst auch mal an die 60k fordern.
Ich habe, nach dem Studium, in einem kleinen Betrieb angefangen (10 Mann). Man muss viel lernen, da kein anderer da ist, der es macht. Das was man machen muss ist recht breit gestreut. Also von der Konzeptentwicklung über Schaltungsentwurf, Layout, Prototypen aufbauen bis Kundenbetreuung. Da lernt man einiges. Vieles leider nur recht oberflächlich, meist ist ja keiner da den man Fragen kann. Die Bezahlung war eher mau und stieg auch, trotz nachfragen und "Wichtigkeit", nicht wirklich an. Waren so ca. 42k bei reichlich unbezahlten Überstunden. Habe nach 5Jahren in einen großen Betrieb gewechselt (>10.000) der nach IGM Tarif bezahlt. Hier ist man nur für einen speziellen Bereich zuständig und hat viel mehr mit der Organisation, Dokumentation usw. zu tun. Dafür kann man sich in das speziellere Thema tiefer einarbeiten und die Arbeit ist "entspannter". Würde ich aber wieder genau so machen.
Großes Fragezeichen schrieb: > Auf der pro Seite stehen dagegen wohl flachere Hierarchien Vorteil? Das ist eindeutig ein Nachteil, weil Aufstieg ungleich schwerer wird. Will man ewig der Fußabtreter bleiben, dann mag das besser sein. Großes Fragezeichen schrieb: > und eben auch > die Tatsache in einem kleineren Team schneller unverzichtbar zu sein. stimmt, wobei das im Konzern auch möglich ist dank Spezialwissen und extrem teuren Projekten. Wenn eine Strafzahlung von mehreren Millionen € ansteht wenn später geliefert wird und als einziger dieser oder jene Funktion kennst, dann BIST du unverzichtbar. Großes Fragezeichen schrieb: > Auch würde ich behaupten, dass echte Entwicklungstätigkeit eher beim > Mittelständler zu finden ist Sehe ich nicht so. Die wirklich großen und schwierigen Sachen werden nur mit ensprechendem Budget gemacht. In der Branche wo wir tätig sind (Spezialmaschinen) gibts nur andere Konzerne die ähnlichen Standard liefern. Mittelständler Konkurrenz gibts auch, das ist aber weitgehend low-cost und eingeschränker Leistungsumfang. Großes Fragezeichen schrieb: > wohingegen bei Großunternehmen eher > Papierkrieg erstellt wird, welcher dann von Zulieferbetrieben umgesetzt > werden muss... Papierkrieg stimmt tw schon, wobei das eher externe Dinge betrifft (Zulassungen, Regularien etc) um die man sich als normaler Entwickler dank Aufgabenteilung nicht groß kümmern muss. "Zulieferer"(auch im geistigen Sinne) machen auch viel, das stimmt schon, jedoch bleiben die entscheidenen Dinge und das Know-How grundsätzlich bei der Kernmannschaft. Von außen mag das so wirken als wenn die Leute im Konzern nix tun außer zugelieferte Teile integrieren, das täuscht aber. Aber alles hat seine Vor- und Nachteile. Wer nach 10+ Jahren beim Konzern auf der Strasse steht hat mMn extrem schlechte Chancen, weil man für Konzerne zu alt ist und Mittelständler dich für einen Beamten halten der das Arbeiten verlernt hat. Eigentlich müsste man alle paar Jahre wechseln, nur wer will das schon wenns einem gefällt?
EIng schrieb: > Eigentlich müsste man alle paar Jahre wechseln, nur wer will das schon > > wenns einem gefällt? > Ist auch nicht nötig, solange man intern wechseln kann. Natürlich muß im Großen und Ganz der Laden aber auch zukunftsträchtig sein. Nur da kann man intern auch wechseln ohne nicht auch mal einen Fehlgriff wegstecken zu können.
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