Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schirmungsmaterial


von Horst (Gast)


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Hallo,

ich brauche eine Schirmung für eine Luftspule.
In den "Design Requirements" wird ein gewisses Material 44 von Fair-Rite 
empfohlen, leider finde ich dieses nirgends zu kaufen.

Und nun meine Frage:
Kennt sich irgendjemand zufällig mit Schirmungsmaterialien aus und kann 
eventuell das von mir hochgeladene Datenblatt erklären?
Dann könnte ich ein ähnliches Material suchen...

Im Vorraus vielen vielen Dank.

Gruß, Horst

von oszi40 (Gast)


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Horst schrieb:
> Material 44

Das billigste Material wäre eine Drehung um 90 Grad. Das zeitbilligste 
wäre Büchsenblech. Sonst wäre näher zu beleuchten, wozu die Schirmung 
nötig ist.

von Horst (Gast)


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Hallo Oszi40,

Ob das mit dem Büchsenblech so gut ist?
Nunja, meine Angaben waren wohl etwas dürftig.
Ich will die Spule mit einer Frequenz von ca. 100 kHz betreiben und 
dieses Feld in eine andere Spule induzieren. Nun sollen die 
gegegüberliegenden Seiten auf denen keine Übertragung statt findet mit 
einem weichmagnetischen Ferritwerkstoff abgeschirmt werden, welcher die 
nicht benötigten Frequenzbereiche eliminiert...

von Sascha W. (arno_nyhm)


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Material 44 sagt mir direkt nichts, wenn ich aber direkt im Datenblatt 
etwas von 'NiZn ferrite' lese, wird es sich wohl um einen Mu-Metall 
abkömmling handeln; auch unter dieser Bezeichnung werden ja mehrere 
Legierungen geführt.

Das wäre dann auch die Antwort auf deine Frage: Mu-Metall (oder auch 
µ-Metall)
Wenn Dir die Schirmungseigenschaften herkömmlicher Materialien nicht 
ausreichen (Messing, Kupfer, Aluminium - oder wenn es auch darum geht 
niederfrequenze H-Felder abzuschirmen: Weißblech) wird Mu-Metall 
interessant. Dafür finden sich auch etliche Hersteller und Lieferanten. 
dort bekommst Du dann auch Datenblätter für das jeweilige Material.

WAS Du allerdings wirklich brauchst, kann Dir keiner ohne weitere 
Einblicke in Deine Applikation sagen - denn nur das Material ist nicht 
alles, ebenso wichtige Aspekte sind die mechanische Parameter 
(Materialstärke, Abstände, ...), welcher Frequenzbereich überhaupt 
abgeschirmt werden soll, ob Störsignale von draußen ferngehalten werden 
sollen oder ob im Gerät erzeugte Signale nicht hinaus gelangen sollen, 
usw...
Nur auf ein supertolles Schrim-Material zu setzen, führt nicht unbedingt 
zum Erfolg.
Nebenbeibemerkt stellt auch gerade Mu-Metall gewisse Anforderungen an 
die Bearbeitung, so muss es z.B. nach der mechanischen Bearbeitung 
getempert werden um seine typischen Eigenschaften wiederzuerlangen - es 
ist widerspenstig und zäh bei der Bearbeitung, schlecht zu zerspanen und 
schwer zu schweißen - und zudem noch sehr teuer!
Man möchte es also nur benutzen, wenn man es tatsächlich, unabdingbar 
benötigt!

Wenn Du wirklich Hilfe bei der Auswahl eines geeigneten Schirmmaterial 
für deine Anwendung suchst - gib' ein paar detailiertere Einblicke!

Grüße
Sascha

von oszi40 (Gast)


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Man sollte schlechten Aufbau nicht durch treue Materialien 
verschlimmbessern. Bevor ich µ-Metall einsetzen würde, hätte ich 
garantiert schon eine´Messung mit billigstem Büchsenblech gemacht. 
Aufwand und Nutzen sollten im Verhältnis bleiben!

von MCUA (Gast)


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>wird Mu-Metall interessant.
>Dafür finden sich auch etliche Hersteller und Lieferanten.
>dort bekommst Du dann auch Datenblätter für das jeweilige Material.
Aber das muss man sich 3x überlegen, weil das Zeug schweineteuer ist! 
Meistens gehts auch anders.

von Vn N. (wefwef_s)


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MCUA schrieb:
> Aber das muss man sich 3x überlegen, weil das Zeug schweineteuer ist!

Und wie bereits geschrieben ohne korrekte Verarbeitung nicht besser als 
normales Blech.

von Ulrich (Gast)


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So wie es es sich anhört wird eher eine Umleitung des magentischen 
Feldes gebraucht, keine Abschirmung im engeren Sinn. Um das Magnetfeld 
zu führen wäre eine Ferrite das richtige Material - das Dosenblech ist 
halt nur eine Abschirmung über die Wirbelströme,ganz ähnlich Aluminium.

Da Ferrite spröde sind, wird man sich da einen von der Form passenden 
Kern suchen müssen, der genaue Typ Ferrite ist dabei nicht so wichtig. 
Als Form z.B. eine U.-Form, oder ein halber Topfkern, je nach Größe 
Abstand.
Hinter den Kern kann dann eine Abschirmung aus irgendeinem Blech - da 
lieber Alu oder Kupfer wegen der besseren Leitfähigkeit.

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