Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Einfluss / Vermeidung von Störungen durch Ladungspumpe auf komplexe Analogschaltung


von Sepp Obermair (Gast)


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Guten Abend,

ich stehe derzeit vor dem Problem, das ich für eine Verstärkerstufe( G= 
60dB)eine negative Spannung benötige, diese würde ich gerne mit einer 
Ladungspumpe ADM 8660 gewinnen.
In meiner Schaltung sind eine Menge Analogkomponenten verbaut ( Mischer, 
Empfänger, VCOs etc. Das Signal das ich verstärken möchte liegt irgendwo 
zwischen ein paar 100 Hz und 30 kHz.

In einem ersten Schritt hätte ich die Schaltfrequenz der Ladungspume auf 
120 KHz gesetzt, um so nach möglichkeit mit der Schaltfreuqenz über der 
Signalfreqeunz zu liegen.
Desweißeren hätte ich den Ausgang der Ladungspumpe mit einem LC Filter 
gefiltert, ebenso den Eingang um Spurios auf der Eingangsseite zu 
unterdrücken.

Welche zusätzlichen Maßnahmem machen noch Sinn? Aufwand ist ehr 
sekundär, Primär istes möglichst wenig Störungen der Schaltung zu 
generieren

Oder gibt es eine bessere Art und Weise die Minus 5 V zu erzeugen ( 
ausser dem Labornetzteil:)

Viele Grüße Sepp

von Ulrich (Gast)


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Sinnvoll ist noch eine Elektrostatische Abschirmung und wenn es geht ein 
Widerstand in Reihe zum Pumpkondensator, um den Strom auf das nötige Maß 
zu begrenzen. der Kondensator sollte auch von der Bauform klein sein - 
bei 120 kHz sollte auch eine eher kleine Kapazität reichen.

Eine Alternative wäre ein Schaltregler IC mit Induktivität. Die 
Störungen sind auch nicht unbedingt größer. LT Appl. Note 70 wäre da 
ggf. Interessant, wenn auch schon etwas älter.

Eine andere Alternative wäre ein kleiner Royer-Converter. Als Resonater 
Wandler hat man da den Vorteil, das man kaum Oberwellen erzeugt, sondern 
fast nur Störungen bei einer Frequenz.

von holger (Gast)


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>Oder gibt es eine bessere Art und Weise die Minus 5 V zu erzeugen (
>ausser dem Labornetzteil:)

Ja, ein zweites Steckernetzteil (mit Trafo) und Spannungsregler.
Bei einer empfindlichen Schaltung auf jeden
Fall auf Ladungspumpen und Schaltregler verzichten.
Da ist die gute alte Klappertechnik um Größenordnungen besser.

von Filti (Gast)


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>Oder gibt es eine bessere Art und Weise die Minus 5 V zu erzeugen (
>ausser dem Labornetzteil:)

Es gibt von Traco und anderen Herstellern fertige Switcher mit Filtern 
an den Ein- und Ausgängen. Außerdem kannst du mit zusätzlichen Filtern 
die Störungen weiter minimieren. Und für ganz harte Fälle erzeugst du 
mit dem Switcher eine höhere Zwischenspannung und setzt die dann mit 
einem Linearregler herunter. So machen wir das in einem Produkt, das 
Signalspannungen von 50nV um den Faktor 100000 verstärkt. Zuerst kommt 
ein LM2674 mit einem zusätzlichen Ripple-Postfilter, dann ein LM7815.

>Bei einer empfindlichen Schaltung auf jeden Fall auf Ladungspumpen und 
>Schaltregler verzichten.

Nein, das ist nicht erforderlich. Die heutigen Ferrite und Caps sind 
derart leistungsfähig, daß Störungen auf praktisch jedes beliebige 
Niveau heruntergefiltert werden können.

von Sepp Obermair (Gast)


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Hallo,
ich habe inzwischen einmal eine Schaltung aufgebaut.

Bitte die 100 Ohm wiederstände wegdenken, diese sind nicht in der 
Schaltung enthalten.

Wenn ich den ADM8660 in dieser Beschaltung betreibe zieht er bei 5V VCC 
jedoch ca 400 mA im Leerlauf, und wird beachtlich heiß.

Jemand eine Ahnung was da falsch läuft?  Der Effekt tritt bei sonstiger 
Beschaltung wie im Datenblatt reproduzierbar auf.

gruß Seppp

von Falk B. (falk)


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Die 10uF sind Tantals? Vielleicht verpolt?

MFG
Falk

von Ulrich (Gast)


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400 mA sind zu viel für das IC. Die Spule vor dem IC ist ein ganz 
schlechte Idee - die Induktionsspannung könnte das IC schon beschädigt 
habe.  Mit der Spule als Filter müsste da noch ein Kondensator am 
Eingang sein.

Wie viel Strom wird denn überhaupt benötigt ?

von Sepp Obermair (Gast)


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Dank für eure Antworten, komme leider erst num zum Lesen.

Die Spule am Eingang sollte verhindern das Hochfrequente störungen die 
von der Ladungspumpe ausgehen auf die Versorgungsspannung durchschlagen, 
daher ist der Filter auch falsch rum verbaut.

Bei den Cs handelt es sich um Tantals, die nicht verpolt sind (Strich 
markiert +)


Morgen wird RS hofentlich liefern, dann kann es mit neuen Chips 
weitergehen


Das durch die Spule eine Schädigung des Chips entsteht ist ein 
interessanter Ansatz.

von oszi40 (Gast)


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Selbst wenn alles einzeln schööön funktioniert, kann der Aufbau noch 
falsch sein. Versuche Deine Störer möglichst weit weg anzuordnen. Filter 
gegen STörungen helfen meist schlechter als eine gute Abschirmung und 
saubere Betriebsspannung.

von Sepp Obermair (Gast)


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In meinem Fall ist ja der ADM8660 der potentielle Störer.

von oszi40 (Gast)


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Sepp Obermair schrieb:
> der ADM8660 der potentielle Störer.

Gefahr erkannt-Gefahr gebannt: Dann siebe besser oder lass ihn weg und 
suche eine andere Lösung.

von Sepp Obermair (Gast)


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Wir reden gerade irgendwie etwas aneinander vorbei.
Ich möchte ja sieben, jedoch scheint beim sieben die Ladungspumpe 
draufzugehen...

von oszi40 (Gast)


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1.Bei 60 dB Verstärkung wird natürlich Dein Störer ausreichend mit 
verstärkt. Geeigneter Aufbau, Masseführung, saubere Spannung?
2.Evtl. geht Deine Ladungspumpe bei Belastung in die Knie? Was meint der 
Oszi?

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