Hallo, ich bin mir unsicher, welche Erwerbstätigkeit "richtig" ist, also neben hohem Einkommen auch Spaß macht. Bisher hatte ich bei allen Praktika ein negatives Gefühl. Ich dachte immer, dass es die falsche Entscheidung wäre, diese Tätigkeiten weiter zu machen. Alle anderen Leute dagegen schwärmten mir vor, wie schön doch die Tätigkeit sei. Bsp. (Realschule) Industriepraktikum Metallwerk - Fließbandarbeit: Nach ein paar Stunden ist man total fertig. Ich könnte mir nie vorstellen das wieder zu mache, ich war froh als es vorbei war. Beim Industriepraktikum in der Uni sowie an den meisten Lehrstühlen merkte ich so eine irgendwie aufgesetzte Freundlichkeit. Es will zwar jeder ruhig und ausgeglichen wirken. Ich merke aber immer, dass alle ziemlich nervös sind. Irgendwie denke ich immer, dass ich Entwicklung/Test o. ä. nicht schaffe, bzw. mit dem Ergebnis immer unzufrieden bin. Immer ist ein Zeitplan vorgegeben, in dem Milestones vorgegeben sind. Der Termin rückt näher und näher, aber die Arbeit geht eher schleppend voran. Dann ist der Termin verstrichen und noch kein brauchbares Ergebnis da. Man findet irgendwann den Fehler, glaubt ihn korrigiert zu haben und reißt wieder zwei andere Sachen dabei ein... Was kann man denn sonst noch machen (außer Hartz-4)?
Ich denke dass Altenpflege ein sehr frustrierender Job ist. Bei normalen Krankenpflegeberufen sieht man einen Erfolg, Gesundheit und gesellschaftliche Wiedereingliederung des Kunden. Bei Altenpflege ist der Grund der Pflegebedürftigkeit die Altersschwäche. Die Pflegetätigkeit bleibt damit immer "erfolglos", da die Pflegebedürftigkeit immer mit dem Tod durch Altersschwäche endet.
Was nützt es aber, wenn die Kohle stimmt, man aber nach 2 Wochen fliegt, weil man den Anforderungen nicht gewachsen ist?
Schreib eine SW die es noch nicht gibt. Da gibt es eine Menge, angefangen bei einer echten KI, über Clusteranalyse bis hin zu Expertensystemen - das ist hochspannend und nie langweilig und bringt in einigen Bereichen fette Kohle. Als Beispiel sage ich mal Google.
Stefan Helmert schrieb: > Ich denke dass Altenpflege ein sehr frustrierender Job ist. Bei normalen > Krankenpflegeberufen sieht man einen Erfolg, Gesundheit und > gesellschaftliche Wiedereingliederung des Kunden. Bei Altenpflege ist > der Grund der Pflegebedürftigkeit die Altersschwäche. Die > Pflegetätigkeit bleibt damit immer "erfolglos", da die > Pflegebedürftigkeit immer mit dem Tod durch Altersschwäche endet. Ich finde, dass Altenpflege nicht erfolglos ist. Die Pflegebedürftigkeit endet zwar mit dem Tod, aber man hat die Gewissheit, dass man dem Patienten doch noch einen schönen Lebensabend machen konnte. (Das ist meine Meinung zu diesem Beruf)
Benjamin K. schrieb: > Ich finde, dass Altenpflege nicht erfolglos ist. Die Pflegebedürftigkeit > endet zwar mit dem Tod, aber man hat die Gewissheit, dass man dem > Patienten doch noch einen schönen Lebensabend machen konnte. Das ehrt dich. Es ist der Idealzustand. Früher gingen die Leute einfach sterben und haben sich nicht unwürdig zu tode pflegen lassen. Es ist die Frage ob man sich das ziehen will, wenn der Punkt der Selbstbestimmung in der Weise überschritten ist, dass man nur noch ein essender und kackender Haufen Mensch ist - seine Würde somit schon lange verloren hat. Warum nicht ein selbstbestimmtes freiwilliges Ableben kultivieren - wenn es an der Zeit ist? Ich mache es dann auch so: Mitten im Winter abhauen aus der verordneten Pflege und im Schnee spatzieren gehen und erfrieren. Würdiges sterben - Goethe sagte auf seinem Totenbett: "Mehr Licht". Das Sehzentrum im Gehirn stirbt zuerst. Wir werden alle unwürdig sterben, es sei denn man entscheidet sich dagegen und hat noch die Kraft es zu machen.
Jetzt mal ernsthaft, den richtigen Job wird dir niemand empfehlen können. Siehs mal positiv, in deinen Praktika hast zumindest gelernt was du nicht machen willst. Ist schon mehr als viele andere gelernt haben. Geld ist nicht alles, machts aber natürlich angenehmer wenn mans mal wieder mit Idioten zu tun hat. Ich versuch immer die Waage zu halten, bin aber auch mal bereit mit dem Stundenlohn runterzugehen wenn es ein Projekt ist, das mich interessiert/weiterbringt. und dir wird keiner ein sechsstelliges Gehalt fürs Toilettenputzen bezahlen. @Zuckerle: Nix für ungut, aber dein Post oben glaub ich dir nicht ganz. IBN macht auch Spass :)
Was kann man denn schon beim Krabben Fischen in der Beringsee in Betrieb nehmen? Oder arbeitest du etwa auf ner Ölbohrinsel??
Ich selbst bin in der Entwicklung (Software JavaEE) und es macht mir Spaß. Dies liegt vor allem am Team bzw. den Kollegen und Kolleginnen und wie wir miteinander umgehen, aber auch an meinen Aufgaben. Zwar finde ich ERP-Systeme und CRM fürs Web jetzt nicht weiter spannend, es sind bei mir jedoch die vielen Prototypen, die ich entwickeln darf. Von der unklaren Anforderung zur ersten Idee. Dann ist man noch Ansprechpartner für Probleme aller (technischer) Art: Die Admins fragen nach Linuxkommandos, die Kollegen benötigen Hilfe bei XYZ oder ich helfe der Empfangsdame, Kartons zu tragen. Das Gehalt stimmt. Da ich Single bin und somit keine Familie ernähren muss - alles kein Problem. Es bleibt sogar noch viel übrig, was ich sparen kann (das wird dann von der Inflation aufgefressen)
Regel Nr 1: Wenn dir deine Arbeit Spaß macht, so sage es keinesfalls deinem Chef, sonst ist deine Gehaltsentwicklung abgeschlossen. Regel Nr 2: Nur weil dich ein Auftrag interessiert und du meinst, dass du dich damit selbstverwirklichen (schon das Wort ist Kacke!) könntest, darfst du keinesfalls im Preis heruntergehen. Das ist grünalternative Gutmenschentagträumerei. Pfui.
Entwicklung ist ja meist am Anfang interessant. Wenn es am Ende funktioniert auch. Spannend ist vor allem sich ein neues Konzept auszudenken, etwas unkonventionelles, bspw. eine OFDM-Übertragung ohne Synchronisationssymbole. Der Empfänger korrigiert die Abtastrate, Trägerfrequenz und Phase sowie Symbolabtastzeitpunkt so, dass die Bits möglichst eindeutig sind bzw. die Bitfehlerrate gering. Was halt nur nervt ist die ewige Fehlersuche. Der Code sieht noch halbwegs übersichtlich aus. Dann baut man hier und da Debugcode ein. Änder hier was und da was. Irgendwann funktioniert es dann fast. Manchmal aber doch nicht. Da wünscht man sich so eine Art "Produktionsstraße". Der Code macht halbwegs das was er soll, also kann sich ja jetzt der "Debugingenieur" darum kümmern, sind ja "nur" noch ein "paar Kleinigkeiten"... Oder man setzt eine Anforderung nach der nächsten um. Die letzte Anforderung passt aber so überhaupt nicht mit den gemachten eleganten Vereinfachungen zusammen. Diese letzten 10 % werfen das Gesamtkonzept über den Haufen. Da wünscht man sich immer einen Assistenten, vielleicht einen Fachinformatiker (Berufsausbildung) der den Spaghettihaufen zurechtfrickelt.
Stefan Helmert schrieb: > Der Code macht halbwegs das was er soll, also kann > sich ja jetzt der "Debugingenieur" darum kümmern, sind ja "nur" noch ein > "paar Kleinigkeiten"... Du hast scheinbar eine ziemlich falsche Vorstellung von "Entwicklung". Testen und Debuggen sind integrale Bestandteile jeder Entwicklung. Nicht umsonst gibt es ganze Vorlesungen und Bücher über Testbarkeit. Ein guter Entwickler plant die Verifizierung und Testbarkeit seines Codes bereits beim Konzeptionieren ein und zwar mit der selben Wichtigkeit wie die Funktionalität selbst. Dadurch ist Debuggen nicht mehr ein verzweifeltes Suchen nach Fehlern im eigenen Codegewurschtel, sondern ein systematisches, analytisches Eingrenzen des Fehlers.
Uiuiui, da kann ich P.M. nur zustimmen, Stefan Helmerts ansichten haben nichts mit ingenieurmäßigem arbeiten oder Software-Enigneering zu tun. Ich würde es Stümperei und Pfusch nennen, wenn Stefan Helmert nun auch noch so blöd war seinen richtigen Namen hier anzugeben... dann kann man ihm nur gratulieren!
Das Problem ist halt nur, dass die Fehler immer da sind, wo man beim Test-Design gar nicht daran gedacht hat...
Zuckerle schrieb im Beitrag #2567432:
> Was glaubst du was ich auf der IBN in der Richtung schon erlebt habe.
Dann hast du ja reichlich Stoff, von dem du hier berichten
kannst, dann wirds hier nie langweilig.
Stefan Helmert schrieb: > Was nützt es aber, wenn die Kohle stimmt, man aber nach 2 Wochen fliegt, > weil man den Anforderungen nicht gewachsen ist? Man muss sich schon sehr doof anstellen, damit einem in Deutschland wegen Unfähigkeit gekündigt wird. Als Tipp kann ich sagen, mach doch das was Dir Spaß macht als Hobby. Ich weiß das ist zeitlich nicht immer leicht, aber einen interessanten Job zu finden ist schwer.
Christian Berger schrieb: > Stefan Helmert schrieb: >> Was nützt es aber, wenn die Kohle stimmt, man aber nach 2 Wochen fliegt, >> weil man den Anforderungen nicht gewachsen ist? > > Man muss sich schon sehr doof anstellen, damit einem in Deutschland > wegen Unfähigkeit gekündigt wird. In den ersten 2 Wochen nicht, dafür gibts ja die Probezeit.
Christian Berger schrieb: > Man muss sich schon sehr doof anstellen, damit einem in Deutschland > wegen Unfähigkeit gekündigt wird. Wulff hat es geschafft. Schlimm, wenn es jeder weiß.
Thomas1 schrieb: > Christian Berger schrieb: >> Man muss sich schon sehr doof anstellen, damit einem in Deutschland >> wegen Unfähigkeit gekündigt wird. > > > Wulff hat es geschafft. Schlimm, wenn es jeder weiß. Wenn ich mir Wulffs zukünftiges Jahressalär anschau, na so unfähig oder besser gesagt ungeschickt war er wohl nicht aber ihr habt schon recht, ich habs noch nie erlebt, dass jemand, nach der Probezeit, wegen Unfähigkeit oder Faulheit gekündigt wurde
Stefan Helmert schrieb: > Das Problem ist halt nur, dass die Fehler immer da sind, wo man beim > Test-Design gar nicht daran gedacht hat... Dann ist dein "Test-Design" eben nicht gut genug. Ein gutes Design ist so gebaut, dass man Fehler jeglicher Art schnell eingrenzen kann. Nicht nur diejenigen Fehler, an die man "gedacht" hat. Wie gesagt: Ein Design testbar zu machen steht auf der gleichen Stufe wie ein Design funktionierend zu machen. Also investiere genau so viel Zeit in die Testbarkeit wie in die Funktionalität!
Genau über diesen Testentwurf wird viel geredet, aber umgesetzt wird anscheinend nicht viel. Meist sehen die Test so aus, dass man sieht, ob es geht oder nicht. Wenn nicht muss man sich herantasten. Es gibt eben Systeme, wo ein Fehler schwer zu lokalisieren ist. Bsp. Faltungscoder und Viterbidecoder + Energydispersal: Es kommt Bitsalat raus. Also wurden die Bits verschoben, aber um wieviele Stellen? Ist die Reihenfolge richtig? Die Suche dauert. Lange suchen musste ich bei einem SAT-Solver. Grundsätzlich ging er zwar für die meisten Testfälle, aber manchmal auch nicht. Es musst am Herausholen des Ergebnisses liegen. Der Fehler war, wenn beim Backtracking zwei Ebenen zurückgegangen wurde, wurde nur eine Fehllösung verworfen, denn zwei Ebenen im Baum zurückgehen heißt auch nur einmal pop vom Stack. Ich habs dann gelöst, in dem ich die Tiefe des Baums mit der Anzahl der aktuelle Lösungsvektoren verglichen habe und den Rest weggeschnitten habe. Das ging dann, zwar langsamer, aber es ging. Wieder so ein Hack. Ich befürchte nur, dass 99 % aller Produkte ähnlich vermurkst sind.
Stefan Helmert schrieb: > Wenn nicht muss man sich herantasten. Es gibt eben > Systeme, wo ein Fehler schwer zu lokalisieren ist. Dann baut man die Systeme eben so, dass man überall und zu jeder Zeit sämtliche Daten und Zwischenergebnisse 'rausziehen kann. Gleichzeitig hilft, gerade bei komplexen Algorithmen, zuerst eine Simulation am PC zu schreiben. Beispielsweise in Matlab. Die echte Implementation (evtl. auch zuerst simuliert) kann dann Schritt für Schritt mit der Simulation abgeglichen werden.
Und auch jetzt wieder: Wie froh bin ich, dass ich den ganzen Kram zuerst in Matlab implementieren kann. So kann man Schritt für Schritt vorgehen und muss nicht am Ende einen rätselhaften Algorithmus debuggen ;-)
@P. M.: Ich mache das ja auch so, wie du das schreibst. So geht man in der Regel immer vor. Manchmal wünsche ich mir aber, bessere Tools zu haben, womit das Entwickeln richtig Spaß macht. D. h. man schreibt einen klassischen DFT-Algorithmus hin, als das Fourierintegral, nicht die Funktion FFT(). Dann drückt man auf "compile" und bekommt es in einzelne FFTs nach unterschiedlichen Verfahren zusammengesetzt, je nach den Constraints. So dass man sich nicht immer auf dem exakten Ablauf auf unterster Ebene kümmern muss.
Sebastian H. schrieb: > aber ihr habt schon recht, ich habs noch nie erlebt, dass jemand, nach > der Probezeit, wegen Unfähigkeit oder Faulheit gekündigt wurde Nach der Probezeit ist das ja auch schwieriger als IN der Probezeit.
@Stefan Helmert (Firma: dm2sh) (stefan_helmert) >das Entwickeln richtig Spaß macht. D. h. man schreibt einen klassischen >DFT-Algorithmus hin, als das Fourierintegral, nicht die Funktion FFT(). >Dann drückt man auf "compile" und bekommt es in einzelne FFTs nach >unterschiedlichen Verfahren zusammengesetzt, je nach den Constraints. Du bist ein App-Spielkind, kein Ingenieur, nicht mal Techniker. Wenn gleich es heute viel High Level Tools gibt und die meist sehr nützlich und sinnvoll sind, heißt es dennoch nicht, das ENTWICKELN nur bissel Knöpfchendrücken und und rumspielen ist. Es ist KÖPFCHENARBEIT und AUSDAUER gefragt, AKREBIE und WEITSICHT, nciht zu vergessen Wissen und Erfahrung. Wahrscheinlich alles Fremdworte für dich. Wenn du diese Eigenschaften nicht aufbringen kannst oder willst, musst du was anderes machen, wo man schneller Erfolge hat, z.B. als Handwerker, da sieht man jeden Abend, was man geschafft hat, oder auch nicht. > So dass man sich nicht immer auf dem exakten Ablauf auf unterster Ebene > kümmern muss. Muss man gar nicht, weil man weder immer auf ASM-Ebene (Software) noch auf Transistorebene (Hardware) rumfleucht. Aber ggf. muss man tiefer in Probleme und Tools einsteigen, um bestimmte Dinge zu verstehen und debuggen zu können. Und nochmal, das kostet Energie und Einsatz, ist nix Hippes sondern eher Friemelarbeit. Nicht jedermanns Sache. MFG Falk
Geht es euch nie so, dass ein Thema sehr interessant ist, wenn man aber den Kerngedanken des jeweiligen Problems erfasst und verstanden hat, dann ist man eigentlich zufrieden und hat keine Lust mehr es vollständig zu implementieren? Oder man hat eine Idee, probiert das in Matlab/FreeMat aus, es funktioniert wie erhofft, man freut sich, will aber nicht noch alles in C implementieren und den weiteren 100-fachen Aufwand treiben um 1 % besser zu werden?
Du kannst beides machen Harz 4 und nebenbei noch Darsteller in den Harz 4 gucker shows werden, da lässt sich bestimmt was verdienen, bei Britt oder Barbara Salesh, oder Richter Hold und wie die alle heißen. Wenns eng wird, dann gibt es noch, Deutschland sucht das Super Model/Superstar. Hey Mann, die Auswahl ist riesig, wirke nur etwas dämlicher als die anderen,oder sei dämlicher, je dämlicher desto besser, vorzugsweise auch noch so richtig fett und hässlich dazu, dann bist du durch.
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