Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Off Isolation bei Analog Switch


von Alexander H. (ill_son)


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Hallo,

ich möchte zum Um/Abschalten einen SPDT Analog Switch einsetzen. Wichtig 
ist in meinem Fall der Isoltionswiderstand im Schaltzustand Off. Nun 
gibt das Datenblatt dafür eine Dämfung an. Ich habe etwas 
Schwierigkeiten mir mit Hilfe des Schaltbildes aus dem Datenblatt aus 
der Dämpfung einen konkreten Widerstandswert zu errechnen. Kann mir da 
bitte jemand einen Rat geben.
Bauteil z.B. TS5A3159, ADG1611 Figure 27.

Grüße, Alex

von Alexander H. (ill_son)


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Ergänzung:

Wäre die Berechnung so korrekt:

dB_off = 20* log((50 Ohm + 50 Ohm * R_iso)/ 50 Ohm)

Dann umstellen nach R_iso, da käme ich bei -80dB auf rund 500 kOhm

Ist das realistisch?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander H. schrieb:
> Wichtig ist in meinem Fall der Isoltionswiderstand im Schaltzustand Off.
Für welche Funktion? Audio-Signale?
Dann kann man die Dämpfung verbessern, indem ein zweiter Schalter das 
"restliche" Signal nach Masse kurzschließt.

von Alexander H. (ill_son)


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Hallo Lothar,

danke für Deine Antwort.
Es geht um eine Anwendung mit Dehnmessstreifen, da verursachen auch 
höhere Parallelwiderstände schon erhebliche Fehler, vor allem wenn sie 
sich auch noch zeitlich ändern. Also eher Thema Messtechnik. Ich 
tendiere im Moment zum Relais, vor allem weil ich nicht so richtig weiß, 
woran ich bin mit den Analogschaltern (siehe erster Post).

Grüße, Alex

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Alexander H. schrieb:
> da käme ich bei -80dB auf rund 500 kOhm
Deine Rechnung stimmt, da ist der Faktor 10000 dazwischen.
Der Wert ist auch realistisch.

> vor allem wenn sie sich auch noch zeitlich ändern.
In deinem Fall sehe ich die Leckströme über die Temperatur ebenfalls als 
kritisch an...

von Alexander H. (ill_son)


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Aber 500k für einen Schalter ist ja nicht so doll. Ich muss zugeben, 
dass ich noch nicht alles durchforstet habe, aber ein paar Megaohm 
Sperrwiderstand sollte es doch geben.

von Alexander H. (ill_son)


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Andererseits ist z.B. ein Off-Leakage von 1 nA angegeben, was ja für 
einen viel höheren R_off spricht. Weiß jemand, wie ich die angebenen 
Werte R_off(dB) und Off-Leakage zu interpretieren habe und verrät es 
mir? In meinem Fall ist es, wie gesagt wichtig, dass der Schalter 
ordentlich sperrt, da er sich parallel zum Messobjekt befindet.

von Purzel H. (hacky)


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Die Daempfung ist nicht immer das Mass der Dinge, denn dazu gehoert eine 
Bezugsimpedanz. 50 Ohm sind eher willkuerlich. Besser ist der Leakage 
current, und die charge injection. Es gibt hochisolierende 
Analogschalter, und es gibt auch solche mit niedrigem 
Durchschaltwiderstand.
Mir scheint das aber fuer einen Dehnmessstreifen weniger wesentlich zu 
sein, denn deren Innenwidrstand ist eher klein.

von John D. (Gast)


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Schau' dir halt nocheinmal Fig. 27 an und lies' dir auch durch, welche 
Bedingungen bei der Angabe der Off Isolation angegeben sind. Es geht um 
die Kopplung bei "höheren" Freuqenzen (zB. 100kHz).

Was dich interessieren sollte, ist der Leakage Current.

von 0815 (Gast)


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Also zumindest bei den bekannteren Cmos-Typen, z.B. TC4S66F dürfte der 
reale Leckstrom im Piko- bis Femtoamperebereich liegen. Bei den 
"stärkeren" Typen wie o.g. kann das natürlich anders sein...

Sein Problem dürfte aber eher aus der Kapazität zwischen Ein- und 
Ausgang herrühren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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0815 schrieb:
> Sein Problem dürfte aber eher aus der Kapazität zwischen Ein- und
> Ausgang herrühren
Welches Problem?

von Alexander H. (ill_son)


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Da bei mir alles quasistatisch abläuft, wäre der Leakage Current 
wahrscheinlich aussagekräftiger. Off_Isolation bezieht sich wohl doch 
auf AC-Anwendungen.

Danke für eure Hilfe

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