Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Praxiserfahrung für Studenten?


von Flo (Gast)


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Hallo zusammen,

bin momentan auf der Suche nach einem Werkstudentenjob im Bereich 
Etechnik.
Abgesehen davon das nicht viele Stellen im Internet veröffentlicht 
werden,
gehen viele Stellenvorrausetzungen über den was man im Studium lernt,
weit hinaus...

Woher sollen diese Praxiserfahrungen denn kommen,
wenn diese nicht gerade zufällig im Studium aufgegriffen werden?

Nunja, mit dem Studiengang Elektrotechnik selbst bin ich doch
recht enttäuscht, da der Praxisbezug mal so garnicht vorhanden war.
In meiner Bthesis habe ich zum ersten mal mit einem Mikrocontroller
gearbeitet!
Vor dem Studium dachte ich das würde man mit am Anfang lernen,
stattdessen plagt man sich mit anderen Sachen rum.

Um ehrlich zu sein,
würde ich mir momentan auch garnicht wirklich zutrauen,
"richtige" Ingeneursarbeit durchzuführen,
da man erst dann richtig Arbeiten kann, wenn man das Handwerk 
beherrscht,
also hinsetzen und machen können.

Nunja, genug geheule,
gibt es für Studenten zugeschnittene Fortbildungenmaßnahmen?
(für verhältnismäßig wenig Geld)
Oder sehe ich das ganz zu überspitzt gerade?
Und lasse mich von den Stellenausschreibungen einschüchtern?

Wäre für paar ehrliche Meinungen und Tipps recht dankbar.

von Mark B. (markbrandis)


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Flo schrieb:
> Abgesehen davon das nicht viele Stellen im Internet veröffentlicht
> werden

Wie kommst'n auf die Idee?

Gib z.B. auf monster.de "Werkstudent" ein:
1
1,000+ Werkstudent Jobs entsprechen Ihren Suchkriterien | Standardsuche

Ist natürlich nicht alles E-Technik, aber da sollte doch so einiges 
dabei sein.

von Mine Fields (Gast)


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Flo schrieb:
> Woher sollen diese Praxiserfahrungen denn kommen,
> wenn diese nicht gerade zufällig im Studium aufgegriffen werden?

Im Beruf.

Flo schrieb:
> Nunja, mit dem Studiengang Elektrotechnik selbst bin ich doch
> recht enttäuscht, da der Praxisbezug mal so garnicht vorhanden war.
> In meiner Bthesis habe ich zum ersten mal mit einem Mikrocontroller
> gearbeitet!
> Vor dem Studium dachte ich das würde man mit am Anfang lernen,
> stattdessen plagt man sich mit anderen Sachen rum.

Typischer Fall von falschen Vorstellungen eines Studiums.

Flo schrieb:
> Und lasse mich von den Stellenausschreibungen einschüchtern?

Ja.

von dunno.. (Gast)


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Flo schrieb:
> Nunja, mit dem Studiengang Elektrotechnik selbst bin ich doch
> recht enttäuscht, da der Praxisbezug mal so garnicht vorhanden war.
> In meiner Bthesis habe ich zum ersten mal mit einem Mikrocontroller
> gearbeitet!

also an meiner FH fängt man damit auch als elektrotechnik-student im 3. 
semester an. man hats aber auch nur 1 semester. ;)

mfg

von Hab D. (Firma: NeFrage) (habdamalnefrage)


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An welcher gottverdammten HS hast du denn studiert???

von Flo (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Typischer Fall von falschen Vorstellungen eines Studiums.

Jepp, im jaein,
sagen wir eher zum Studienverlauf :)

dunno.. schrieb:
> also an meiner FH fängt man damit auch als elektrotechnik-student im 3.
> semester an. man hats aber auch nur 1 semester. ;)

richtig, eine besuchbare vorlesung gibt es schon ja,
aber die ist wirklich "müll"

aber du weißt was ich meine dunno, gell?

ich wette mit dir das du bei deiner bthesis auch nicht drumherum kommst 
:P
btw. wie schauts bei euch mit informatik aus?
auch nur ein semester?

von Flo (Gast)


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Hab DaMal schrieb:
> An welcher gottverdammten HS hast du denn studiert???

Wuppertal

von Hab D. (Firma: NeFrage) (habdamalnefrage)


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dunno.. schrieb:
> Flo schrieb:
>> Nunja, mit dem Studiengang Elektrotechnik selbst bin ich doch
>> recht enttäuscht, da der Praxisbezug mal so garnicht vorhanden war.
>> In meiner Bthesis habe ich zum ersten mal mit einem Mikrocontroller
>> gearbeitet!
>
> also an meiner FH fängt man damit auch als elektrotechnik-student im 3.
> semester an. man hats aber auch nur 1 semester. ;)
>
> mfg

Bei uns im zweiten mit Assembler und im Dritten mit 
Hochsprachenprogrammierung, also C. Beides mit jeweils Vorlesung und 
praktischer Anwendung im Labor.

von Hab D. (Firma: NeFrage) (habdamalnefrage)


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Flo schrieb:
> Hab DaMal schrieb:
>> An welcher gottverdammten HS hast du denn studiert???
>
> Wuppertal

Uni?

von Flo (Gast)


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Hab DaMal schrieb:
> Flo schrieb:
>> Hab DaMal schrieb:
>>> An welcher gottverdammten HS hast du denn studiert???
>>
>> Wuppertal
>
> Uni?

Jepp.

Hab DaMal schrieb:
> Bei uns im zweiten mit Assembler und im Dritten mit
> Hochsprachenprogrammierung, also C. Beides mit jeweils Vorlesung und
> praktischer Anwendung im Labor.

Naja bei uns gibs halt nur C.

Was ich für als zuwenig empfinde.
Nicht von den Grundzügen, sondern Algorithmen etc...
halt eine Fortsetzung.

Nunja, könnte mich schwarz ärgern,
weils alles nicht so sauber ist wie gedacht,
dennoch muss es vorran gehen.

von Hab D. (Firma: NeFrage) (habdamalnefrage)


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Aber an der Uni ist nunmal mehr Theorie angesagt,
war dir das vorher nicht klar?

In Karlsruhe am KIT z.B. lernste im Informatik-Studiengang auch keine 
konkrete Programmiersprache an sich, sondern blos die Formalen 
Sprache(n).

Aber dass ihr nicht mal Algorithmen im Studium hattet, wundert mich 
schon sehr. Allerdings finde ich das nun auch wieder nicht so schlimm, 
denn das kann man sich ja auch selber anlesen.

Wenn du denkst, du hast irgendwo Defizite und möchtest diese ausbügeln, 
guck dir mal die "Open Courseware"-Seite vom MIT an!

von dunno.. (Gast)


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also ich studiere technische informatik an der fh in hagen

da machst du als elektrotechnik-student schon im 3. semester ein sehr 
ordentliches praktikum, anfangs in asm, später in C mit µC.

als informatiker geht das auch im 4. weiter, dann aber rein in C.

nicht nur bla bla, sondern machen, aber das ist halt, warum ne FH auch 
"praxisorientiert" genannt wird..

auf die B-Thesis freu ich mich schon.. ;)

von Mine Fields (Gast)


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Flo schrieb:
> Mine Fields schrieb:
>> Typischer Fall von falschen Vorstellungen eines Studiums.
>
> Jepp, im jaein,
> sagen wir eher zum Studienverlauf :)

Nein, nicht nur der Studienverlauf. Du hast noch nicht begriffen, 
welches Wissen dir das Studium vermitteln soll.

von Re M. (Gast)


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hallo flo,

mir ging es ganz genauso wie dir, durch die uni hatte ich 0 
praxiserfahrung, bin deshalb auch mit dem studium recht unzufrieden und 
höre jetzt nach dem bachelor auf.

ich weiß nicht, ob ich glück hatte, bei der praktikums- und 
nebenjob-suche, aber bei mir hat beidesmal eine bewerbung ausgereicht.

bei meinem praktikum hatte ich mich auf eine 
internet-stellenausschreibung beworben und da hatte ich wahrscheinlich 
nur glück, dass es keinen geeigneteren bewerber gab als mich ;) trotzdem 
war mein chef letztendlich sehr zufireden mit meiner arbeit

bei meinem nebenjob hatte ich nur eine anfrage per mail geschrieben, ob 
im bereich embedded systems hiwis gesucht werden. da kam ganz ohne 
bewerbung die einladung zum gespräch und ich hab eine stelle bekommen.

es braucht wahrscheinlich glück, dass es so schnell geht wie bei mir und 
dass man auch eine tolle arbeit hat (ich hab im praktikum sowie im 
nebenjob immer an kleinen projekten selbstständig arbeiten können). 
Viele firmen nehmen gerne hiwis, bewirb dich einfach mal initiativ.

firmen kannst du finden, in dem du diverse jobsuchmaschinen mit wörtern 
wie z. B. embedded fütterst :)

von Flo (Gast)


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danke re m.

sowas macht hoffnung :)

nur meinst du das der bacholar dir ausreicht?
bzw. hast du für dich schon was gefunden?

von Re M. (Gast)


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Die firmen sind recht interessiert, weil ich durch den nebenjob und das 
praktikum nun schon mehr praxiserfahrung habe.

ich habe auch im internet kaum eine stellenausschreibung gesehen, die 
nur Diplom- oder Masterstudenten verlangt.

Es kommt natürlich auch darauf an, wo man hin will. Ich will einen Job 
in der uC Software-Entwicklung, da ist Praxis denk ich wichtiger als ein 
höherer Abschluss.

bin gerade mitten im bewerbungsmarathon (kleiner marathon, 12 stck hab 
ich geschrieben). es war noch keine absage dabei und die ersten beiden 
gespräche waren sehr positiv, aber es gibt noch keine entgültige 
entscheidung, ob die mich nehmen würden. also muss ich noch etwas 
abwarten, bevor ich dir sagen kann, ob der bachelor für mich ausreicht 
;)

falls dir essen nicht zu weit weg ist, kann ich dir die firma sagen, bei 
der ich bis ende april noch hiwi bin. vllt suchen die dann jmd neues :)

von Steel (Gast)


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Man lernt erst im Beruf richtig Ingenieur zu sein. Die Uni lehrt einen 
nur lernen, strukturiert arbeiten und die Grundlagen die man später 
braucht um  dann relevante Dinge zu verstehen.

Von manchen Studenten allerdings wusste ich schon als Student dass sie 
zu nix zu gebrauchen sein werden, weil sie einfach nicht in der Lage 
waren das gelernte anzuwenden, sondern nur reproduzieren können... 
Solche Leute gibts auch, aber selten.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Steel schrieb:
> Von manchen Studenten allerdings wusste ich schon als Student dass sie
> zu nix zu gebrauchen sein werden, weil sie einfach nicht in der Lage
> waren das gelernte anzuwenden, sondern nur reproduzieren können...
> Solche Leute gibts auch, aber selten.

Die landen dann typischerweise in der QS und gehen fortan den richtigen 
Entwicklern auf die Nerven.

von Flo (Gast)


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^^ das mit der QS trifft es irgendwie :P

@Steel
irgendwo haste recht.

nur wenn man was sucht, sieht es sehr mau aus,
und von der beschreibung, denkt man sich nur,
"was haste in der uni gelernt?..."

@re m.
drück dir die daumen das es auch klappt,
darf ich fragen woher du kommst?

von Atmeltierchen (Gast)


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Flo schrieb:
> Nunja, genug geheule,
> gibt es für Studenten zugeschnittene Fortbildungenmaßnahmen?
> (für verhältnismäßig wenig Geld)
> Oder sehe ich das ganz zu überspitzt gerade?
> Und lasse mich von den Stellenausschreibungen einschüchtern?

Lage Berlin:

 - Es gibt viele langweilige Werkstudenten-Jobs für E-Technik Studenten 
und Tech. Informatiker. Darunter fällt bei mir Java und alles 
Web-Programmierung. Damit verdient man zwar seine Kohle, Spass machen 
sie generell aber nicht (O-Ton: "Ich hab kein Bock auf die Kacke, lass 
es einen Studenten machen")

 - Interessante Tätigkeitsgebiete bieten Institute, meist aber nicht so 
hohes Gehalt wegen Universitärer-Arbeitsverträge. Geheimtipp: Fraunhofer 
- hier am besten die Team bzw. Abteilungsleiter direkt fragen.

 - Explizit nach Unternehmen suchen, die hardwarenahe Produkte anbieten 
und anschreiben. Eventuell alte Werkstudenten-Ausschreibungen suchen und 
die Ansprechpartner anschreiben.

So habe ich 7 Jahre lang mich über Wasser gehalten und mir einen ganz 
huebschen Stapel für Vorstellungsgespraeche zusammengebaut (Bevor ich 
mit Dauerstudent kommt: Schule+Studium(BSc.)+Studium(MSc. ist halt ne 
menge Holz)

von Backflow (Gast)


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>Die landen dann typischerweise in der QS und gehen fortan den richtigen
>Entwicklern auf die Nerven.

Suchst du jetzt mit dem wohlfeilen 
"Ingenieure-die-keine-Entwickler-sind-sind-doof"- Bashing sozialen 
Anschluß?

Das berufliche Leben besteht nicht nur aus dem Entwickler-Ponyhof.

von Re M. (Gast)


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"Das berufliche Leben besteht nicht nur aus dem Entwickler-Ponyhof."
gefällt mir :D aber genau da will ich hin (bin übrigens weiblich, kommt 
sonst vllt komisch rüber, wenn ich sag dass ich auf nen ponyhof will ;))

@flo: ich bin aus essen, bist du aus wuppertal? oder studierst du da 
nur?

von Flo (Gast)


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@re m.

wohne und studiere auch in wtal...
deswegen würde ich auch in der nähe bleiben wollen...
essen ist aber nicht so weit weg ^^

ich schau mal,
ich versuchs einfach mit paar initialbewerbungen,
wenns nicht klappt, muss man weiter suchen

zumindest bin ich gerade wieder wesentlich besser gelaunt ;)


ich finde das weiterentwickeln garnicht so schlimm,
aber erstmal auf dieses niveau zu kommen,
das finde ich gerade wesentlich schlimmer ^^

von Re M. (Gast)


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von Praxiserfahrung? (Gast)


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Hi Flo,

selbe Situation. Nach 3.5 Jahren Bachelor (FH) stand ich in der 
Arbeitswelt und hatte trotz relativ guter Noten Schwierigkeiten im Job. 
Die Praxisnähe, die ich mir im Studium erhofft hatte, suchte ich 
vergebens.

Ich hatte keine Probleme was die Bewerbungsphase anging - weder fürn 
kurzzeitigen Job nachm Bachelor noch für eine Masterarbeit jetzt gerade.

Ich würde auf solche "Weiterbildungskurse" verzichten, es sei denn sie 
sind umsonst oder sehr preiswert.

Wenn die Firma gut ist, wird sie wissen, was ein Absolvent können muss 
bzw. im Schnitt kann und sie wird wissen, dass der Absolvent noch 
eingelernt bzw. Praxiserfahrung benötigt. Das ist völlig normal.

No worries. Cheers und viel Glück.

von diplom_stapler (Gast)


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Flo schrieb:
> Nunja, genug geheule,
> gibt es für Studenten zugeschnittene Fortbildungenmaßnahmen?
> (für verhältnismäßig wenig Geld)
> Oder sehe ich das ganz zu überspitzt gerade?
> Und lasse mich von den Stellenausschreibungen einschüchtern?

Diese Werkstudentenjobs sind wohl zum einen für Freaks (Hobbybastler 
etc.) und zum anderen für Studenten mit vorheriger beruflicher Tätigkeit 
gedacht. Werkstudenten werden ja auch relativ gut bezahlt.

Flo schrieb:
> Um ehrlich zu sein,
> würde ich mir momentan auch garnicht wirklich zutrauen,
> "richtige" Ingeneursarbeit durchzuführen,
> da man erst dann richtig Arbeiten kann, wenn man das Handwerk
> beherrscht,
> also hinsetzen und machen können.

Eine Portion mehr Selbstbewusstsein hilft da weit besser als eine 
Fortbildung.

von abc (Gast)


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Flo schrieb:
> Um ehrlich zu sein,
> würde ich mir momentan auch garnicht wirklich zutrauen,
> "richtige" Ingeneursarbeit durchzuführen,
> da man erst dann richtig Arbeiten kann, wenn man das Handwerk
> beherrscht,
> also hinsetzen und machen können.
Vieles kommt mit der ersten Aufgabe von selbst, am Anfang vielleicht 
noch holprig aber man staunt was man doch schon alles ohne Erfahrung 
hinbekommt wenn man sich intensiv damit auseinandersetzt.

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