Forum: Offtopic Elektroautos - Wie machen die das?


von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

Ich habe mir schon ein paarmal Gedanken über die Elektronik von 
Elektroautos gemacht und mich versucht im Internet zu informieren. 
Irgendwie findet man da aber kaum richtig konkrete Angaben (oder ich 
habe nicht die richtigen Suchbegriffe).

Nehmen wir mal den Tesla Roadster als Beispiel.

Motor soll da ein Asynchronmotor sein. Ich nehme mal an ein 
Kurzschlussläufer, oder doch nicht? Warum nimmt man da keine BLDC, 
hätten die nicht einen besseren Wirkungsgrad?

Der Tesla soll ja um die 200kW Leistung haben, und irgendwo habe ich mal 
was von 375V gelesen. Das wären also ca. 530A. Und genau hier frage ich 
mich, wie die diesen Strom unter Kontrolle haben. Ich meine, wenn hier 
einer ein BLDC-Regler mit 200A bauen will wird er ausgelacht, aber Tesla 
kriegt es ja anscheinend hin.

Was haben die da für ein Konzept? Sehr sehr viele Mosfets oder IGBTs auf 
vielen grossen Platinen mit grossen Kühlkörpern verteilt? Oder kommt 
hier gar keine Leiterplattentechnik mehr zum Einsatz? Ich würde zu gerne 
mal Fotos von solchen Reglern (Innenleben) sehen.

Und dann nehme ich an, die arbeiten mit Raumzeigermodulation? Was für 
PWM-Frequenzen kommen da wohl zum Einsatz?

Kennt sich vielleicht jemand von euch aus mit diesem Thema? Am meisten 
interessiert mich der Regler, also vom Konzept bis zur konkreten 
Realisierung.

Grüsse
Urban

: Verschoben durch User
von Mewa (Gast)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> Der Tesla soll ja um die 200kW Leistung haben

Dauerleistung oder Spitzenleistung für 5 ns? Dann hätten sie nichtmal 
gelogen. Erinnert mich irgendwie an PMPO bei Computerboxen...

von hinz (Gast)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> aber Tesla
> kriegt es ja anscheinend hin.

Ja, die sind fähig einen Frequenzumrichter zu kaufen.

von Basti (Gast)


Lesenswert?

Hm? Wo ist das Problem mit IGBTs 560 A zu schalten?!

Wenn hier jemand "ausgelacht wird", dann eher weil Fragen gestellt 
werden wie: Ich bin neu in der Elektrotechnik und möchte das oben 
genannte tun...

Wieso ist denn das so unklar mit den Elektroautos... Umrichter in 
Betrieben steuern/regeln Motoren im MWatt Bereich und Züge und 
Straßenbahnen haben auch Umrichter an Bord... klar etwas anders ist das 
schon im KFZ (Platz/Gewicht)...
Aber kein Hexenwerk....

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Urban B. (kami89)

>was von 375V gelesen. Das wären also ca. 530A. Und genau hier frage ich
>mich, wie die diesen Strom unter Kontrolle haben.

%30A bei 375VDC sind für leistungselektronik bestenfalls Mittelklasse.

> Ich meine, wenn hier
>einer ein BLDC-Regler mit 200A bauen will wird er ausgelacht,

Logisch, weil die meisten dieser Leute gerade mal das ohmsche Gesetz 
beherrschen. bei Tsal arbeiten Profis, die wissen was sie tun. Und ob 
die die Leistungselektronik komplett selber machen ist auch noch eine 
Frage. Ich schätze eher nicht.

>hier gar keine Leiterplattentechnik mehr zum Einsatz?

Eher nicht, die Leistungsschalter sind in speziellen Gehäusen drin, die 
direkt auf passene Kühlkörper geschraubt werden. Hat mit normalen 
Gehäusen wie TO220, TO247 etc. nix zu tun. Eher sowas hier.

http://www.semikron.com/skcompub/de/semipack_complete_data_sheet.pdf

Bzw. noch moderner und kompakter.

MFG
Falk

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Das sind ja auch keine Hobbybastler, die ihre ersten Gehversuchte mit 
der Leistungselektronik machen, sondern Profis.

Die Transistoren stecken da nicht im TO220-Gehäuse, sondern in Modulen, 
die die Verlustleistung problemlos abführen können. Und der Strom wird 
natürlich nicht mehr über herkömmliche Leiterplatten geführt, sondern 
über Kupferplatten und Stromschienen. Da sind Ströme im kA-Bereich 
überhaupt kein Problem. Üblicherweise werden in diesem Leistungsbereich 
IGBT verwendet.

In der Industrie ist die Technik schon seit Jahrzehnten bewährt. Die 
Elektroautobauer schauen sich es auch dort ab, mit den nötigen 
Anpassungen natürlich.

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

huii, das geht ja schnell :-)

Ja, dass es geht und dass es in anderen Anwendungen noch sehr viel 
grössere Ströme gibt ist mir schon klar.

Aber eben welche Technik da zum Einsatz kommt war vorallem die grosse 
Frage. Weil halt eben Leiterplatten nicht allzu grosse Ströme führen 
können.

Meint ihr echt die kaufen die Regler fix-fertig ein, einfach bisschen 
Plug&Play? :-) Das müssten ja schon Regler sein, die genau auf diesen 
Anwendungsbereich zugeschnitten sind, und da gibts noch noch nicht allzu 
viel fertiges oder?

Hintergrund der Frage ist eigentlich, dass mein Cousin (Bachelor 
Maschinenbau) schon länger im Hinterkopf hat, einen Elektro-Kart zu 
bauen. Und weil ich Elektronik-Begeisterter (und mittlerweile auch ET 
Student) bin, diskutierten wir schon ein paarmal darüber. Allerdings 
hätte ich nichtmal einen Ansatz, wie man sowas selber bauen könnte. Da 
wollte ich erstmal in Erfahrung bringen wie die "Grossen" denn das so 
machen.

Und jetzt bitte nicht auslachen weil ein "Unwissender" wieder 
"Unmögliches" vor hat, das sind keine Pläne sondern nur Ideen, die mal 
verfolgt werden sollen. Nach dem Studium könnte das dann vielleicht 
realisierbar sein :-)

Kennt vielleicht jemand Anbieter von solchen Reglern und Motoren? Schöne 
Fotos wären mal schön, damit ich mir darunter auch was vorstellen kann 
:-)

mfg

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> Und jetzt bitte nicht auslachen weil ein "Unwissender" wieder

Laß sie ruhig lachen. Irgend einen kleinen Spaß müssen die Zugpferde der 
Elektronikindustrie doch haben ;-)

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Wollte noch was anhängen, Uhu kam mir aber zuvor :-)

Und diese fertigen Leistungs-Module, die haben noch keine Intelligenz 
drin, oder? Also Kann man die mit einem eigenen uC mit einer 
Raumzeigermodulation ansteuern? Welche PWM-Frequenzen darf man da noch 
einsetzten bei derart grossen Leistungen? Die Verlustleistung hängt ja 
auch ein Stück weit von der Ansteuerungsfrequenz ab.

@Uhu
Naja, ich wollte jetzt halt schonmal im Vorherein klarstellen wie die 
Lage ist, um eben genau solche Kommentare zu vermeiden, ich hoffe das 
klappt :-)

@Falk Brunner
Sehe ich das richtig, dass das genannte Modul nur bis 500Hz angesteuert 
werden kann? Damit kann man ja irgendwie nicht viel angangen nehme ich 
mal an.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Die Leistungselektronik hatte man schon früh im Griff, vielleicht 1930 
mit steuerbaren Quecksilber-Thyratronen in E-Loks. So alt ist die 
Phasenanschnittsteuerung. Heute haben die eher suppentellergroße 
Thyristoren. 1975 sah ich im TK-Bereich auch mal einen ordentlichen 
Wechselrichter, der eine Knotenvermittlungsstelle aus den Blei-Akkus mit 
60kW (60V, 1000A) speist. Silizium, sah damals schon topmodern aus.

Angewandte Regelungstechnik auch. Ich staune heute noch über einen 
Schallplatten-Schneideapparat für einen Schallplattenhersteller, der 
1954 mit Röhrentechnik in der Funkschau abgebildet war. Mit Schaltplan, 
mehreren Motoren, und Differentialgetriebe (wie im Auto) zur 
Drehzahlregelung. Nicht viel schlechter, als man es heute auch kann. Man 
machte Lageregelung und Geschwindigkeitsregelung schon exakt mit 
Röhrentechnik. Mit Hilfe von Regelungstechnik komprimierte man die 
Schallplattenrillen dichter aneinander, als wenn sie natürlich 
verlaufen. Etwa auf 60%. Gab mehr Spielzeit pro LP. Die Unsymmetrie 
(Eierung) je Plattenumdrehung liegt im Subschallbereich, und stört 
nicht.

Das alles wußte ich vor 3 Jahren gar nicht, obwohl ich heute Ü50 bin. 
Aber interessant.

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Okay danke schonmal für die Antworten!

Man stelle sich mal folgenden Aufbau vor:
- 3 Stück IGBT Halbbrücken-Module (ohne Treiber, ohne Logik)
- IGBT-Module mit Stromschienen verbunden
- Treiber (mit Hardware-dead-time zur Sicherheit) direkt an die Module,
- Optisch getrennte Treibereingänge
- Mikrocontroller um die Treiber anzusteuern

Scheint mir irgendwie ein bisschen einfach, dieser Aufbau ;-)
Das kann doch nicht funktionieren, was fehlt da noch alles?

Die IGBTs haben ja relativ grosse Ausschaltverluste, wäre eine gescheite 
Raumzeigermodulation trotzdem problemlos möglich?

Kann das sein dass man eine IGBT-Halbbrücke für ca. 200 Euro bekommt? 
Ist irgendwie ja nicht gerade teuer in Anbetracht der Schaltleistung.

Und dann lese ich auch was von Regelungen. Was muss denn da genau 
geregelt werden? Frequenzumrichter geben ja das Drehfeld eigentlich ohne 
Rücksicht auf den Motor vor (ausgenommen Überlasterkennung usw.) oder 
täusche ich mich da?

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Urban B. (kami89)

>Sehe ich das richtig, dass das genannte Modul nur bis 500Hz angesteuert
>werden kann?

Keine Ahnung, es war nur ein ALLGEMEINES Beispiel für Module, vor allem 
das Aussehen. Was dort drinsteckt (Thyristoren oder IGBTs) ist eine 
andere Frage.

>- 3 Stück IGBT Halbbrücken-Module (ohne Treiber, ohne Logik)
>- IGBT-Module mit Stromschienen verbunden
>- Treiber (mit Hardware-dead-time zur Sicherheit) direkt an die Module,
>- Optisch getrennte Treibereingänge
>- Mikrocontroller um die Treiber anzusteuern

Im Prinzip OK.

>Scheint mir irgendwie ein bisschen einfach, dieser Aufbau ;-)
>Das kann doch nicht funktionieren, was fehlt da noch alles?

Des know How um die bösen Fallen ;-)

>Die IGBTs haben ja relativ grosse Ausschaltverluste, wäre eine gescheite
>Raumzeigermodulation trotzdem problemlos möglich?

Keine Ahnung.

>Kann das sein dass man eine IGBT-Halbbrücke für ca. 200 Euro bekommt?
>Ist irgendwie ja nicht gerade teuer in Anbetracht der Schaltleistung.

IGBT ist nicht IGBT? Wieviel Strom/Spannung?

>täusche ich mich da?

Du täuschst dich.

MFG
Falk

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
> Keine Ahnung, es war nur ein ALLGEMEINES Beispiel für Module, vor allem
> das Aussehen. Was dort drinsteckt (Thyristoren oder IGBTs) ist eine
> andere Frage.

Ach so, alles klar.

> Des know How um die bösen Fallen ;-)
Kennst du zufällig solche Fallen?

> IGBT ist nicht IGBT? Wieviel Strom/Spannung?
Naja, halt eben für diesen Anwendungsbereich. Für einen (starken :-] ) 
Kart vielleicht 300V / 300A.

> Du täuschst dich.
Kannst du mich aufklären? Dass man für den Drehzahl-Sollwert eine 
Regelung braucht ist eigentlich klar, damit man nicht einfach von Null 
auf Vollgas innert einer Zehntelsekunde vorgeben kann, da wird der Motor 
kaum mitkommen. Aber das wär ja eine ziemlich einfache Regelung würde 
ich meinen, das kann doch nicht das Problem sein.

mfg

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> Und dann lese ich auch was von Regelungen. Was muss denn da genau
> geregelt werden?

Na, Regelung der Beschleunigung gegenüber unterschiedlichen Lasten
(je nach Masse/Beladung/Geschwindigkeit/Gripp usw.). Man will ja
keine wertvolle Energie verschwenden. Die Bremsenergie soll ja auch
zurück gewonnen werden. Da gibts reichlich zu regeln.

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Urban B. schrieb:
>> Und dann lese ich auch was von Regelungen. Was muss denn da genau
>> geregelt werden?
>
> Na, Regelung der Beschleunigung gegenüber unterschiedlichen Lasten
> (je nach Masse/Beladung/Geschwindigkeit/Gripp usw.). Man will ja
> keine wertvolle Energie verschwenden. Die Bremsenergie soll ja auch
> zurück gewonnen werden. Da gibts reichlich zu regeln.

Ja stimmt, habe vergessen zu erwähnen dass es mir nur um den nackten 
Motorregler geht, ohne Energierückgewinnung. Und wenn wir dann auch noch 
von einem Regler für einen Kart sprechen, fallen auch 
Tranktionskontrolle usw. weg, sowas hat ein anständiger Kart nicht :-)

Dann sehe ich auch keine Regelung mehr, ausser halt eben eine 
Unterdrückung von sprunghaften Sollwertänderungen.

Vor dem Erstellen dieses Themas sah ich es als nahezu unmöglich an, als 
Privatperson einen solchen Regler zu bauen. Jetzt sieht es irgendwie 
genau anders aus xD Mit den genannten IGBT-Modulen sieht das Ganze 
vorhaben irgendwie gar nicht mehr so kompliziert aus, aber ich vermute 
mal da täusche ich mich :-)

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

http://de.farnell.com/fuji-electric/6mbi300v-120-50/igbt-6-pk-v-ser-300a-1200v-m629/dp/2060195?Ntt=2060195

Sieht interessant aus, meint ihr sowas wäre geeignet?

Ich frage mich aber immernoch mit was für einer Frequenz man die 
ansteuern kann. Scheint nicht so einfach zu sein, sowas aus dem 
Datenblatt abzuleiten.

Gibts hier niemand, der bereits in diesem Bereich tätig war, beruflich 
oder privat?
Ich meine, bisher wurde ja nur darüber spekuliert wie die 
Elektoauto-Hersteller die Regler realisieren.

mfg
Urban

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


Lesenswert?


von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Als Entwickler traegt man am Anfang kuebelweise verbranntes Silizium in 
den Muell. Wenn man's dann mal drauf hat steckt man nur noch wie Lego 
zusammen.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> Motor soll da ein Asynchronmotor sein. Ich nehme mal an ein
> Kurzschlussläufer, oder doch nicht? Warum nimmt man da keine BLDC,
> hätten die nicht einen besseren Wirkungsgrad?

Wohl wegen der Gefahr des "außer-Tritt-Fallens". BLDC bekommen als 
Synchronmaschinen Probleme, wenn die Rotordrehzahl nicht mehr mit dem 
Drehfeld zusammenpasst, dieses muss also nachgeregelt werden. Bei 
Asynchronmaschinen reicht es, eine Drehzahl vorzugeben und der Motor 
versucht dem zu folgen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Tesla wird schon Mehrphasen Motore mit Hallsensoren benutzen, weil das 
heutzutage Stand der Technik ist. Zumm Anlaufen ist ein einfacher 
Frequenzumrichter ohne Rückmeldung nicht gut zu gebrauchen. Sobald der 
Motor angelaufen ist, ist FOV, SVM oder Sinus kein Problem mehr.

Urban B. schrieb:
> Das wären also ca. 530A. Und genau hier frage ich
> mich, wie die diesen Strom unter Kontrolle haben.

Jedes Golf Caddy arbeitet mit Controllern, die mal locker 600-700 Ampere 
wegstecken. Zugegeben, da stecken noch DC Motore mit Bürsten drin, aber 
diese Ströme sind mit MOSFets oder IGBTs einfach zu handeln. 
Entscheidend ist eben der mechanische Aufbau und die 
Sicherheitsschaltungen.

Pico Oschi schrieb:
> Als Entwickler traegt man am Anfang kuebelweise verbranntes Silizium in
> den Muell. Wenn man's dann mal drauf hat steckt man nur noch wie Lego
> zusammen.

Davon kann ich ein Liedchen singen. Dutzende von MOSFets pflastern 
meinen Weg :D

Urban B. schrieb:
> Man stelle sich mal folgenden Aufbau vor:
> - 3 Stück IGBT Halbbrücken-Module (ohne Treiber, ohne Logik)
> - IGBT-Module mit Stromschienen verbunden
> - Treiber (mit Hardware-dead-time zur Sicherheit) direkt an die Module,
> - Optisch getrennte Treibereingänge
> - Mikrocontroller um die Treiber anzusteuern

Theoretisch reicht das. Allerdings sind ca. 70% der Bauteile nicht fürs 
eigentliche Steuern und Regeln sondern für Sicherheitssachen. 
Strommessung, Motorblockade, Endstufendefekte usw. müssen ja alle 
überwacht werden, denn es handelt sich um sicherheitskritische 
Baugruppen. In der Controllerware ist es das gleiche. Der eigentliche 
Algorithmus is easy, aber die Sicherheit belegt ca. 70-80% der 
Codegrösse.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> http://de.farnell.com/fuji-electric/6mbi300v-120-5...

Wozu soll denn das eine Brückenschaltung sein?
Der Motor dreht doch nur in eine Richtung, so wie jeder
Verbrennungsmotor, oder? Da würde dann ein einfacher
Leistungs-Mos-Fet(auch mehrere parallel) reichen.

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Der Motor dreht doch nur in eine Richtung, so wie jeder
> Verbrennungsmotor, oder?

Manchmal will man auch rückwärts fahren.

Matthias Sch. schrieb:
> Tesla wird schon Mehrphasen Motore mit Hallsensoren benutzen, weil das
> heutzutage Stand der Technik ist. Zumm Anlaufen ist ein einfacher
> Frequenzumrichter ohne Rückmeldung nicht gut zu gebrauchen.

Nein, wie bereits vom TS geschrieben nutzt der Roadster einen 
Asynchronmotor. Bei dem man gruundsätzlich auch gleich auf das Feedback 
verzichten kann.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Hier sieht man recht schön das Tacho Feedback am Tesla Motor, übrigens 
wie vermutet ein 3 Phasen Motor:
http://auto.howstuffworks.com/tesla-roadster1.htm

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Die meisten 3phasigen Motoren sind Asynchronmotoren...

Und zum Rückwärtsfahren benutzt man das Getriebe. Spielt aber keine 
Rolle weil der Aufwand fürs elektronische Kommutieren eines 3phasigen 
Motors für beide Richtungen identisch ist.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Und zum Rückwärtsfahren benutzt man das Getriebe. Spielt aber keine
> Rolle weil der Aufwand fürs elektronische Kommutieren eines 3phasigen
> Motors für beide Richtungen identisch ist.

Nur, das man kaum fünf bis sechs Rückwärtsgänge benötigt, wenn
man den E-Motor in beide Drehrichtung ansteuern kann.
Entweder man nutzt die Möglichkeit des E-Antriebs, oder man
konstruiert das Getriebe so, das es optimal passt, bei minimalsten
technischem Aufwand.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:
> Nur, das man kaum fünf bis sechs Rückwärtsgänge benötigt, wenn
> man den E-Motor in beide Drehrichtung ansteuern kann.

Das Getriebe braucht einen Gang weniger, das spart Gewicht und das 
Problem mit den Rückwärtsgängen läßt sich per Steuerung lösen.

> Entweder man nutzt die Möglichkeit des E-Antriebs, oder man
> konstruiert das Getriebe so, das es optimal passt,

eben.

> bei minimalsten technischem Aufwand.

Ja gibts denn noch einen minimalernen, als den minimalen Aufwand?

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

Uhu Uhuhu schrieb:
> minimalernen

wirds nicht geben, aber einen minimaleren schon.

von Uhu U. (uhu)


Lesenswert?

Ah, ich sehe, du übst schon für dein Buch.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> Man stelle sich mal folgenden Aufbau vor:
> - 3 Stück IGBT Halbbrücken-Module (ohne Treiber, ohne Logik)
> - IGBT-Module mit Stromschienen verbunden
> - Treiber (mit Hardware-dead-time zur Sicherheit) direkt an die Module,
> - Optisch getrennte Treibereingänge
> - Mikrocontroller um die Treiber anzusteuern

Da fehlen jetzt noch so viele Details, dass ich gar nicht wüsste, wo man 
mit Ergänzungen anfangen sollte. Strommessung- und Begrenzung, 
Temperaturmessung, überhaupt die Auslegung der Kühlung, eine 
Spannungsmessung und so weiter. Und es gibt wirklich viele versteckte 
Fallen, die erst in der Serie auffallen würden. Man muss z.B. beachten, 
dass der realisierbare Ausgangsstrom bei niedrigen Drehzahlen sehr viel 
geringer ist.

Urban B. schrieb:
> Und dann lese ich auch was von Regelungen. Was muss denn da genau
> geregelt werden? Frequenzumrichter geben ja das Drehfeld eigentlich ohne
> Rücksicht auf den Motor vor (ausgenommen Überlasterkennung usw.) oder
> täusche ich mich da?

In einem ganz einfachen Umrichter wirst du vielleicht noch U/f-Steuerung 
finden, aber selbst dann meistens nicht in seiner Reinform. In einem 
Wechselrichter für Elektroautos wird mit Sicherheit mit Vektorregelung 
gearbeitet.

von Pink S. (pinkshell)


Lesenswert?

Ein bisschen Kommentar:

- eigentlich braucht ein E-Auto gar kein Getriebe. Manchmal ist eins 
drin, weil es eine konvertierte Verbrennerkutsche ist, und man den 
Umbauaufwand minimieren wollte. Manchmal ist eins drin, weil man den 
Aufwand scheut, große Drehzahlen und große Drehmomente handeln zu 
können. Aber grundsätzlich geht es sehr gut ohne, wenn es gut gemacht 
ist.

- einen E-Kart würde ich mal mit 24 Volt, 400 Ampere peak ansetzen. Mehr 
als 2 Batterien sind problematisch (Gewicht, Größe, Balancing)

von Vn N. (wefwef_s)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Und zum Rückwärtsfahren benutzt man das Getriebe. Spielt aber keine
> Rolle weil der Aufwand fürs elektronische Kommutieren eines 3phasigen
> Motors für beide Richtungen identisch ist.

Warum genau sollte man ein Wendegetriebe einbauen? Das Getriebe des 
Roadster hat ganz genau einen Gang. Und auch bei anderen Elektroautos 
wirst du keinen gesonderten Rückwärtsgang finden. Bringt nur 
Wirkungsgradverluste, Gewicht und Verschleiß. Der Artikel ist eher eine 
schlechte Quelle, denn auch die beiden Vorwärtsgänge wurden verworfen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Pink Shell schrieb:
> eigentlich braucht ein E-Auto gar kein Getriebe. Manchmal ist eins
> drin, weil es eine konvertierte Verbrennerkutsche ist, und man den
> Umbauaufwand minimieren wollte.

Genau. Getriebe sind eher kontraproduktiv, da sie unnötige Verluste 
erzeugen und Wartung brauchen. Ich hab dem Artikel das 3-Gang Getriebe 
auch nicht abgenommen.
E-Karts, Caddies usw. werden per Umpoler zum Rückwärtsfahren gebracht, 
moderne Motore über die Kommutierung/Drehfeld.

Pink Shell schrieb:
> einen E-Kart würde ich mal mit 24 Volt, 400 Ampere peak ansetzen. Mehr
> als 2 Batterien sind problematisch (Gewicht, Größe, Balancing)

Bei den 'kleinen' E-Karts, Caddies und City Cars hat sich 48 Volt 
durchgesetzt, weil die benötigten Ströme dann kleiner werden. Die Motore 
liegen so im 5-12 kW Bereich. Ein paar fahren mit 60 bzw. 72 Volt.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Michael S. schrieb:

> Ben _ schrieb:
>> Und zum Rückwärtsfahren benutzt man das Getriebe. Spielt aber keine
>> Rolle weil der Aufwand fürs elektronische Kommutieren eines 3phasigen
>> Motors für beide Richtungen identisch ist.
>
> Nur, das man kaum fünf bis sechs Rückwärtsgänge benötigt, wenn
> man den E-Motor in beide Drehrichtung ansteuern kann.
> Entweder man nutzt die Möglichkeit des E-Antriebs, oder man
> konstruiert das Getriebe so, das es optimal passt, bei minimalsten
> technischem Aufwand.

So, wie ich es gestern im Zeitungsartikel über den neuen Peugeot 3008 
Hybrid4 las, hat der Elektroantrieb überhaupt kein Getriebe. Darum macht 
es sicher auch Spaß, elektrisch zu fahren. Straßenbahnen und E-Loks der 
Bahn haben auch kein Getriebe. Da reicht vorne in der Führerkabine ein 
kleines Poti.

Mein Fiesta hat bereits auch nur noch ein elektrisches Gaspedal ohne 
mechanischen Drahtzug. Ist noch kein Elektroauto, aber gesteuert und 
geregelt wird schon woanders.

Beim Peugeot wirkt der Elektroantrieb auf die Hinterachse, und der 
Diesel auf die Vorderachse. Man kann beide Antriebe separat benutzen. 
Beispielsweise im Stau nur elektrisch rollen. Oder für maximale 
Beschleunigung beide koppeln. Oder Allradantrieb im Winter im Gebirge.

Ob der Prius ein Schaltgetriebe hat, weiß ich nicht genau. Ich meine, 
der läuft auf Antriebsseite rein elektrisch. So wie die meisten 
Dieselloks der Bahn. Sind fast immer dieselhydraulisch oder 
dieselelektrisch. Ist sicher dann angenehm zu fahren, sowas fährt 
ziemlich ruckfrei und mit konstanten Beschleunigungen. Mit ein Grund, 
warum ich in der Großstadt sehr gerne die Straßenbahn benutzte. Ein 
modernerer Bahntyp der Kölner U-Bahn machte mal im Fahrgastraum ziemlich 
laute und nervige PWM-Geräusche. Nur ein einzelner Hersteller. 
Vielleicht war sie billig. Wobei 10 Jahre ältere Bahnen mit 
Siemens-Technik wiederum geräuschlos und sanft liefen.

von Purzel H. (hacky)


Lesenswert?

Ich halte ein Getriebe fuer sicherlich sinnvoll. Denn sonst muss das 
maximale Drehmoment viel hoeher sein. Eine 20%ige Steigung ist schon was 
rabiates fuer einen Wagen, hoch wie runter. Der Vergleich mit dem Zug, 
resp der Strassenbahn geht hier nicht, denn die muessen nie solche 
Steigungen bringen.
Das maximale Drehmoment multipliziert mit der maximalen Drehzahl ist die 
maximale Leistung. Ein Getriebe erlaubt so das maximale Drehmoment 
kleiner zu halten, somit den kleineren Motor einzubauen. Der kleinere 
Motor hat auch weniger Verluste.

von Gelöscht (kami89)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Vielen Dank für die vielen konstruktiven Antworten, damit hätte ich 
nicht gerechnet!
Ich versuche mal auf die wichtigsten davon einzugehen.

Alex Bürgel schrieb:
> In den meisten Umrichtern steckt etwas so ähnlich wie das hier
> 
http://www.infineon.com/dgdl/Infineon+-+Product+Brief+-+HybridPACK™2.pdf?folderId=db3a304412b407950112b408e8c90004&fileId=db3a3043353fdc16013557f17ce67b60
Sehr interessantes Produkt! Das Blockdiegramm gefällt mir sehr gut, ich 
habe mir mal erlaubt das noch an den Beitrag anzuhängen. Interessant 
wäre noch wie teuer das Ding sein soll, konnte (noch) keine Preise 
finden.

Pico Oschi schrieb:
> Als Entwickler traegt man am Anfang kuebelweise verbranntes Silizium in
> den Muell. Wenn man's dann mal drauf hat steckt man nur noch wie Lego
> zusammen.
Das glaube ich dir, aber wenn man jetzt ein wie von Alex Bürgel 
vorgeschlagenes Modul und IGBT-Treiber mit integrierter Totzeit 
verwenden würde, denke ich sollte man das doch auch hinkriegen ohne 
grossartig Rauch zu produzieren. Wichtig ist halt, dass man bei 
stehendem Motor nicht 100% Leistung auf einen Schlag auf den Motor 
loslässt.

vn nn schrieb:
> Wohl wegen der Gefahr des "außer-Tritt-Fallens". BLDC bekommen als
> Synchronmaschinen Probleme, wenn die Rotordrehzahl nicht mehr mit dem
> Drehfeld zusammenpasst, dieses muss also nachgeregelt werden.
BLDC-Motoren werden aber elektronisch kommutiert und nicht einfach mit 
einem sturen Drehfeld. Da zählt deine Argumentation dann nicht mehr. Nur 
der Anlauf ist etwas schwieriger, jedoch verwendet man bei grösseren 
BLDCs eh Hallsensoren, dann sollte das Anlaufen auch kein Problem mehr 
sein. Natürlich wäre der Entwicklungsaufwand bei BLDC-Reglern etwas 
höher als bei simplen Asynchronmotoren, aber wenn man mit BLDCs ein 
besseres Gewicht/Leistungs-Verhältnis haben würde, wäre doch der 
Zusatzaufwand unwichtig.

Matthias Sch. schrieb:
> Zumm Anlaufen ist ein einfacher Frequenzumrichter ohne Rückmeldung
> nicht gut zu gebrauchen.
Warum nicht? Das schöne am Asynchronmotor ist doch, dass es dem Rotor 
relativ egal ist wie schnell sich das Drehfeld dreht, und wie stark er 
belastet wird. Er passt dann halt einfach seine Drehzahl "automatisch" 
an.

Matthias Sch. schrieb:
> Theoretisch reicht das. Allerdings sind ca. 70% der Bauteile nicht fürs
> eigentliche Steuern und Regeln sondern für Sicherheitssachen.
> Strommessung, Motorblockade, Endstufendefekte usw. müssen ja alle
> überwacht werden, denn es handelt sich um sicherheitskritische
> Baugruppen. In der Controllerware ist es das gleiche. Der eigentliche
> Algorithmus is easy, aber die Sicherheit belegt ca. 70-80% der
> Codegrösse.
Das ist ein interessanter Hinweis. Würde man aber sowas nur für sich 
selbst bauen, könnte man ja nur gerade die wichtigsten 
Sicherheitsfunktionen einbauen, und vieles weglassen. Dann würde das 
ganze Projekt schonmal ein grosses Stück schrumpfen. Man kann die 
Features ja auch noch nach und nach einbauen, nicht schon von Anfang an.

Michael S. schrieb:
> Wozu soll denn das eine Brückenschaltung sein?
> Der Motor dreht doch nur in eine Richtung, so wie jeder
> Verbrennungsmotor, oder? Da würde dann ein einfacher
> Leistungs-Mos-Fet(auch mehrere parallel) reichen.
Das gilt bei Gleichstommotoren, aber bei Drehstrommotoren müssen drei 
Phasen jeweils in beide Richtungen bestromt werden können. Ob der Motor 
auch noch rückwärts drehen soll ist dann nurnoch eine 
Software-Kleinigkeit.

Mine Fields schrieb:
> Da fehlen jetzt noch so viele Details, dass ich gar nicht wüsste, wo man
> mit Ergänzungen anfangen sollte. Strommessung- und Begrenzung,
> Temperaturmessung, überhaupt die Auslegung der Kühlung, eine
> Spannungsmessung und so weiter. Und es gibt wirklich viele versteckte
> Fallen, die erst in der Serie auffallen würden. Man muss z.B. beachten,
> dass der realisierbare Ausgangsstrom bei niedrigen Drehzahlen sehr viel
> geringer ist.
Ja, dass die Details fehlen sollte ja klar sein ;-) Aber eine 
Temperatur- und Spannungsüberwachung halte ich für Kleinigkeiten im 
Vergleich zu den von mir erwähnten wesentlichen Punkten. Kühlung ist ein 
gutes Stichwort, aber ich denke mal das sollte doch auch nicht soooo 
eine Hexerei sein. Kühlwasserkreislauf mit Elektropumpe und 
Temperaturregelung. Dazu ein etwas grösserer Kühlkörper direkt an den 
IGBTs, damit die Kühlung nicht so schnell nachregeln muss.

Die Frage mit der PWM-Frequenz konnte bisher leider noch niemend 
beantworten. Wäre schön wenn hier noch jemand weiterhelfen könnte.

Vielleicht kennt auch noch jemand einen Link wo man E-Motoren für diesen 
Einsatzbereich begutachten könnte? Oder würde das schon eher unter 
Einzelanfertigung gehen?

Grüsse
Urban

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> Ja, dass die Details fehlen sollte ja klar sein ;-) Aber eine
> Temperatur- und Spannungsüberwachung halte ich für Kleinigkeiten im
> Vergleich zu den von mir erwähnten wesentlichen Punkten. Kühlung ist ein
> gutes Stichwort, aber ich denke mal das sollte doch auch nicht soooo
> eine Hexerei sein. Kühlwasserkreislauf mit Elektropumpe und
> Temperaturregelung. Dazu ein etwas grösserer Kühlkörper direkt an den
> IGBTs, damit die Kühlung nicht so schnell nachregeln muss.

Und da kommt der Punkt, an dem sich der Anfänger vom Profi 
unterscheidet. Man muss immer das Gesamte betrachten und nicht einzelne 
Punkte als "Kleinigkeiten" abtun, obwohl in diesen "Kleinigkeiten" meist 
das meiste Know-How steckt.

Urban B. schrieb:
> Die Frage mit der PWM-Frequenz konnte bisher leider noch niemend
> beantworten. Wäre schön wenn hier noch jemand weiterhelfen könnte.

Die dürfte im Bereich industrieller Umrichter liegen.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Straßenbahnen und E-Loks der Bahn haben auch kein Getriebe.
Doch, haben sie. Das hat zwar eine feste Untersetzung und kann nicht 
geschaltet werden, aber die Dinger haben keine Radnabenmotoren.

Außerdem vergleichst Du Äpfel mit Bohnen. Bei der Straßenbahn und der 
E-Lok kommt der Strom aus der Oberleitung, aus der ich Strom entnehmen 
oder ihn beim Bremsen einspeisen kann. Ich brauch mir also auf dem 
Fahrzeug keine Sorgen darüber zu machen wo die Energie für den Antrieb 
herkommt oder wo ich sie speichere - ich kann mich allein auf den 
Antrieb selbst konzentrieren und brauche keine Energiespeicher 
mitschleppen. Ich hab beim Auto auch keine 2000 PS pro Achse und keine 
Linienzugbeeinflussung, die mir beim Bremsen auf einen bestimmten Punkt 
(zB. Halt in 3km) behilflich ist. Ich hab auch kein vollständig 
bekanntes Streckenprofil mit großen Abständen zwischen den Fahrzeugen - 
irgendein Idiot brummt einem doch immer quer vor den Kühler weil er's 
eilig hat.

Die meisten Verbrennungsmotoren (ausgenommen große Schiffsdiesel) nehmen 
es krumm wenn sie in die falsche Richtung angetrieben werden. Beim 
normalen Auto-Motor springt da zB. schnell mal der Zahnriemen über weil 
die Spannrolle plötzlich lastseitig läuft. Bei jedem Mal Rückwärtsfahren 
einen Motorschaden riskieren? Nee - besser nicht. Also muß der 
Verbrennungsmotor fürs Rückwärtsfahren ausgekuppelt werden, braucht 
zusätzliche Teile.

Meiner Meinung nach taugt diese Idee (Getriebe wie bei der Bahn bzw. 
Radnabenmotor) nur was für 100%-Elektroautos (zur Zeit natürlich voll 
öko größtenteils kohlekraftwerks-betrieben). Die sehe ich dann schon im 
Winter eingefroren auf dem Standstreifen stehen, aber das ist ein 
anderes Thema...

> Die Frage mit der PWM-Frequenz konnte bisher leider noch niemend
> beantworten. Wäre schön wenn hier noch jemand weiterhelfen könnte.
Wenn ich einen derartigen Regler bauen müßte dann würde ich diese in der 
Fahrstufe zur Senkung der Schaltverluste ziemlich tief ansetzen. 
Vielleicht 100-200Hz. Die Rekuperation ist eine andere Sache, dabei muß 
ich den vom Fahrmotor erzeugten Saft wieder auf die Akkuspannung 
hochtransformieren. Das braucht dann mindestens eine (in der Fahrstufe 
nahezu unwirksame) Speicherdrossel und einige zehn kHz.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
>> Die Frage mit der PWM-Frequenz konnte bisher leider noch niemend
>> beantworten. Wäre schön wenn hier noch jemand weiterhelfen könnte.
> Wenn ich einen derartigen Regler bauen müßte dann würde ich diese in der
> Fahrstufe zur Senkung der Schaltverluste ziemlich tief ansetzen.
> Vielleicht 100-200Hz.

100-200Hz PWM, aha!

>>Das ist doch blödsinn!
Da wird ja die Feld Frequenz höher sein, als die PWM!<<

PWM bei BLDCs sollte um die 20-22kHz betragen,
1. damit man es nicht hört
2. Schaltverluste sind bei richtiger Wahl der Schalter ebenfalls gering
3. Induktivität vom Motor nicht vergessen, bei PWM 200Hz wirkt der Motor 
praktisch als Kurzschluss und bildet keine richtige Induktive Koppelung!

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Noch ein kleiner Nachtrag von mir:


Urban B. schrieb:
> Naja, halt eben für diesen Anwendungsbereich. Für einen (starken :-] )
> Kart vielleicht 300V / 300A.

Du willst doch nicht in Wirklichkeit 90kW in ein Kart blasen?
Und einen 90kW BLDC oder "auch nur" Sinussteller für Asyn.Motore mit der 
Leistung "basteln" wird böse in die Hose gehen.

1. Brauchst du keine 90kW im Kart(wirst du auch niemals hinbekommen)
2. Würde ich erstmal einen gescheiten Wechselrichter im Bereich 500Watt 
entwickeln und realisieren(wird schon schwierig genug)
3. Ein Asyn.Motor mit 90kW (und selbstverständlich kompakt Motor) kostet 
nen vermögen. BLDC in der Grösse hab ich noch nicht aufm Markt frei 
erhältlich gesehen.

Kurz und knapp, ein Sinnloses Thema, welches schon zig Leute versucht 
haben zu lösen, aber alle gescheitert sind.

ICH würde als Anfangsprojekt mit wie gesagt, 500Watt anfangen und 
langsam aufsteigen.
Denn die Probleme pro Watt gehen echt fast im Quadrat hoch.
Spreche aus Erfahrung, weil ich ein E-Studium absolviere und genau sowas 
entwickel!

Gruß
BK

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

OK ich habe da mal ein bisschen auf Wikipedia gelesen.

Industrielle Umrichter sollen laut Wikipedia mit 2kHz bis 20kHz 
PWM-Frequenz arbeiten.

Beim Roadster müsste übrigens das elektrische Feld mit ungefähr 200Hz 
drehen wenn man das mit den Angaben auf Wikipedia mal ausrechnet.

Also das mit dem Regler und dem Motor ist mit jetzt einigermassen klar 
geworden.
Als nächstes würde mich mal die ganze Akku-Geschichte interessieren :-)

Im Roadster sollen 6831 Zellen LiIon Akkus (Typ 18650, 3,7V) 
drinstecken, die eine Gesamtspannung von 375V erzeugen. Ein Akkupack 
enthält 9 in Serie und 69 parallel geschaltete Zellen. Es werden dann 11 
dieser Packs in Serie geschalten.

Ob und wie die Zellen überwacht werden konnte ich nirgens finden. Kann 
man da einfach auf den zwei Hauptleitungen Strom abzapfen bis die 375V 
unter ein gewisses Level fallen, oder muss jede Zelle oder wenigstens 
jedes Akkupack separat überwacht werden?
Und beim Laden, kann man einfach auf die zwei Hauptleitungen einspeisen 
und darauf vertrauen dass sich die Zellen gleichmässig Laden, oder muss 
jede Zelle bzw. jedes Akkupack quasi einen eigenen Laderegler haben?

mfg
Urban

NACHTRAG:
@Bartek K.
Ich habe extra geschrieben dass ich hier in diesem Thread nur in 
Erfahrung bringen und auch verstehen möchte, wie die "Grossen" 
E-Auto-Hersteller sowas realisieren. Im Internet findet man reichlich 
wenige solche Informationen finde ich. Das mit dem Kart war ja nur so 
ein Beispiel, ich habe extra dazugeschrieben dass es vielleicht 
irgendwann nach dem E-Studium damit was werden könnte, aber sicher nicht 
hier und jetzt. Übrigens sind 90kW für ein kart nicht unbedingt total 
unrealistisch viel. Schau dir mal Videos an von Karts die einen 
Hayabusa-Motor drauf haben (200PS), das sind Karts die richtig Spass 
machen, das sieht man den Fahrern an :-) Natürlich reichen auch 50kW, 
war ja nur ein Beispiel.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> Und beim Laden, kann man einfach auf die zwei Hauptleitungen einspeisen
> und darauf vertrauen dass sich die Zellen gleichmässig Laden, oder muss
> jede Zelle bzw. jedes Akkupack quasi einen eigenen Laderegler haben?

http://www.kc-world.de/LiPo-Balancer.htm

Soetwas in der Art ist es.
Die Maximale Ladeschlussspannung muss eingehalten werden.
Lädst du drüber, gehen die Zellen kaputt, darunter werden sie nicht auf 
100% aufgeladen.

Aber wie es im Großen und Ganzen bei dem Roadster und über 6000 
einzelnen Zellen passiert ist mir auch ein Rätsel.

Gruß
BK

PS: Hast du denn schonmal einen Wechselrichter aufgebaut und mit nem 
BLDC oder ähnlichem getestet?

Ebenfalls Nachtrag:
Ja, habs jetzt gesehen usw. Aber ich meinte es nur gut.
Kann nur die Erfahrungen teilen, die ich selbst gemacht habe.
Naja, die ganzen "grossen" Karts mit ihren angeblichen 200PS halte ich 
für totalen unsinn.
Guck dir mal das Linde Kart an.
Weltrekord mit knapp 3sek auf 120mhp.
Und da ist nix mit 90kW oder 200PS.
Das Teil hat Peak 18kW. =)

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Bartek K. schrieb:

> Du willst doch nicht in Wirklichkeit 90kW in ein Kart blasen?

Noch nie was von Superkarts gehört? Gut, auf 90kW bringen die es auch 
nicht ganz, aber fast:

http://www.superkart-racing.de/kart/was_sind_superkarts.htm


Unter der Verkleidung steckt übrigens relativ normale Karttechnik. Der 
Rahmen ist natürlich verstärkt und die Vorderräder haben 
Scheibenbremsen. Es gibt keinen Gurt oder sonstige Sicherheitsmaßnahmen. 
Nur was für Leute, die ihren Seelenfrieden geschlossen haben. Ich fahr 
gerne Rennen und der Kick ist bestimmt besser als jede Art von S*x, aber 
ich riskiere dafür nicht mein Leben.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Außerdem vergleichst Du Äpfel mit Bohnen. Bei der Straßenbahn und der
> E-Lok kommt der Strom aus der Oberleitung, aus der ich Strom entnehmen
> oder ihn beim Bremsen einspeisen kann. Ich brauch mir also auf dem
> Fahrzeug keine Sorgen darüber zu machen wo die Energie für den Antrieb
> herkommt oder wo ich sie speichere - ich kann mich allein auf den
> Antrieb selbst konzentrieren und brauche keine Energiespeicher
> mitschleppen.
Aufgepasst: Speisen zu viele Stadtbahnen gleichzeitig ein, ist ggf. das 
Netz nicht aufnahmebereit. In Hannover wird beispielsweise mit 600V 
Nennspasnnung gefahren. Wenn die Spannung durch starke Einspeisung (ich 
glaube) 650V übeschreitet, wird nicht eingespeist, sondern über 
Heizwiderstände auf dem Dach gebremst. Ansonsten haben unsere bahnen als 
Fallback und für Notbremsungen noch Wirbelstrombremsen und 
Scheibenbremsen dabei.

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Bartek K. schrieb:
> http://www.kc-world.de/LiPo-Balancer.htm
>
> Soetwas in der Art ist es.
> Die Maximale Ladeschlussspannung muss eingehalten werden.
> Lädst du drüber, gehen die Zellen kaputt, darunter werden sie nicht auf
> 100% aufgeladen.
LIPO Balancer kenne ich, aber erstens sind Lipos keine LiIon und 
zweitens sollte die Frage eben genau darauf herauslaufen, wie man die 
6000 Stück Zellen unter Kontrolle kriegt.
> Aber wie es im Großen und Ganzen bei dem Roadster und über 6000
> einzelnen Zellen passiert ist mir auch ein Rätsel.
Genau das wollte ich eben wissen.
> PS: Hast du denn schonmal einen Wechselrichter aufgebaut und mit nem
> BLDC oder ähnlichem getestet?
Alles was ich bisher an Erfahrung in diesem Bereich habe, ist ein 
selbstgebauter BLDC-Regler für ca. 20V/8A. Zwar noch nicht ganz fertig, 
aber funktioniert schonmal. Für das, dass ich damals nur eine seit 2 
Jahren abgeschlossene Automatikerlehre hatte ist das ja schonmal nicht 
schlecht. Und jetzt habe ich auch mit einem E-Studium angefangen. Soll 
heissen: Ich lerne solche Sachen schnell und komme auch selbst auf gute 
Ideen, daran solls also nicht scheitern.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Bartek K. schrieb:
> Weltrekord mit knapp 3sek auf 120mhp.

Nachtrag: meinte 3,5sek und 60mph. Hatte mich vertan.

Gruß
BK

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> aber erstens sind Lipos keine LiIon

Riichtig, aber die Ladeschlussspannung muss bei beiden beachtet werden.
Nur liegt die bei LiIon etwas dadrüber.

Icke ®. schrieb:
> Noch nie was von Superkarts gehört? Gut, auf 90kW bringen die es auch
> nicht ganz, aber fast:
>
> http://www.superkart-racing.de/kart/was_sind_superkarts.htm
>
>
> Unter der Verkleidung steckt übrigens relativ normale Karttechnik. Der
> Rahmen ist natürlich verstärkt und die Vorderräder haben
> Scheibenbremsen. Es gibt keinen Gurt oder sonstige Sicherheitsmaßnahmen.
> Nur was für Leute, die ihren Seelenfrieden geschlossen haben. Ich fahr
> gerne Rennen und der Kick ist bestimmt besser als jede Art von S*x, aber
> ich riskiere dafür nicht mein Leben.

Schon lustig die Teile find ich.
Aber 95PS Verbrenner ist nicht 95PS Elektro=).
Bei echten 95PS E-Antrieb mit dem passenden Motor, werden die Wellen und 
Zahnriemen oder Kette, was auch immer, sehr schnell "weich".
Ich sehs doch bei meinem Test mit 10kW PMSM-Antrieb.
Das Drehmoment ist so hoch, dass die Räder innerhalb von Sekungen 
aufglühen.
Man kann bei vollem Drehmoment nicht vorwärts kommen, zur Zeit sitze ich 
an einer digitalen Schlupfregelung. Damit wird ein anfahren möglich 
sein.
Hätte ich 50kW, dann wären 25kW völlig sinnlose Verschwendung!

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Bartek K. schrieb:
> Aber 95PS Verbrenner ist nicht 95PS Elektro=).

Ja, bei Elektro ist der Spaß nach spätestens 10 Min. vorbei ;-)

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Ja, ihr habt recht, 90kW ist zu viel für ein Kart :-)
Wobei, wenn ich mir das nochmal überlege, kann ein Kart überhaupt zu 
viel Leistung haben? Kann man zu viel Spass haben? :-D

Aber das ist nicht das Thema dieses Threads.
Es geht darum, herauszufinden wie die grossen Autohersteller den 
elektrischen Teil der Antriebstechnik realisieren.

Weiss noch jemand etwas über die Akkuüberwachung/Ladetechnik?

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Icke ®. schrieb:
> Ja, bei Elektro ist der Spaß nach spätestens 10 Min. vorbei ;-)

Ich sags dir, ich würde auch lieber 5 Liter tanken, als 2 Stunden laden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Die Curtis Controller und wir mit unseren 3 Phasen BLDCs nehmen so um 
die 18-20khz PWM. Das Drehfeld selber hat natürlich eine andere Frequenz 
abhängig von der Drehzahl des Motors, die wir über Halls 
resynchonisieren. Die Controller selber liefern 48-72 Volt, 40 Ampere 
normal und ca. 800 Ampere Peak pro Phase.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> 40 Ampere
> normal und ca. 800 Ampere Peak pro Phase

Wenn ich ein Dauerstrom von 40A/Phase hab, warum dann aber 800A Peak?
Mit welcher Peakdauer sind 800A möglich?

Gruß

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

@bartek
Die 200Hz waren für einen Bürstenmotor gedacht. Bei einem BLDC muß man 
sich sowieso nach den Anforderungen des Motors richten, da gehts ja dann 
auch um die Strombegrenzung, Drehzahl usw.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Joa, ok.
Aber große Bürstenmotoren (Strom >50A) sollte man dennoch mit 10-50kHz 
betreiben.

>>>DENN, durch die verdammt niedrige Induktivität, hast du bei 200Hz keinen bzw. 
NULL Speicherbetrieb. Fazit: Motor hat wenig Drehmoment.

Gruß
BK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Bartek K. schrieb:
> Wenn ich ein Dauerstrom von 40A/Phase hab, warum dann aber 800A Peak?
> Mit welcher Peakdauer sind 800A möglich?

Wir verwenden 6 IRFB3207 MOSFets pro Phase (= Halbbrücke). IR ist mit 
den Pulszeiten im Datenblatt ein wenig wischi-waschi, und sagen 'limited 
by junction temperature', hängt also sehr von der Kühlung ab. Allerdings 
erlaubt die Bauform sowieso nur einen (Dauer-) Strom von 75 
Ampere/MOSFet, TO220 eben. Der MOSFet selber ist tatsächlich soger für 
angeblich 720 Ampere Peak ausgelegt, pro Stück wohlgemerkt.
Da die Motore aber 4kW @ 48 Volt haben, reicht ein Dauerstrom von ca 120 
Ampere. Ein hoher Peakstrom kann allerdings schon mal beim Anfahren am 
Berg vorkommen, wir haben aber selten mehr als 200-300 Ampere gemessen.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Aber große Bürstenmotoren (Strom >50A) sollte man dennoch
> mit 10-50kHz betreiben.
Das vergiss mal ganz schnell wieder. Die Bahn hat sich wegen 
Bürstenfeuer-Problemen an ihren Einphasen-Reihenschlußmotoren extra ein 
16,7Hz-Netz gegönnt.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

no comment

Gruß
BK

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Jaja, Ben unser großer Leistungselektroniker . . .

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> Wir verwenden 6 IRFB3207 MOSFets pro Phase (= Halbbrücke). IR ist mit
> den Pulszeiten im Datenblatt ein wenig wischi-waschi, und sagen 'limited
> by junction temperature', hängt also sehr von der Kühlung ab. Allerdings
> erlaubt die Bauform sowieso nur einen (Dauer-) Strom von 75
> Ampere/MOSFet, TO220 eben. Der MOSFet selber ist tatsächlich soger für
> angeblich 720 Ampere Peak ausgelegt, pro Stück wohlgemerkt.

Verstehe ich das richtig und ihr baut solche Regler, ohne jemals auch 
nur die thermischen Verhältnisse gerechnet zu haben? Und ohne eine 
Strombegrenzung?

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:

>> Aber große Bürstenmotoren (Strom >50A) sollte man dennoch
>> mit 10-50kHz betreiben.

> Das vergiss mal ganz schnell wieder. Die Bahn hat sich wegen
> Bürstenfeuer-Problemen an ihren Einphasen-Reihenschlußmotoren extra ein
> 16,7Hz-Netz gegönnt.

Die Festlegung auf ursprünglich noch 50/3 Hz = 16 2/3 Hz
( 16,7 Hz lt. Wikipedia ab 1995 ) erfolgte natürlich zu Anfang der 
Bahnelektrifizierung und war natürlich ein Kompromiss zwischen DC und
( transformierbarem ) AC.

Mit den "10-50kHz" ist natürlich die Taktfrequenz des 
Gleichstromstellers für die DC-Maschine gemeint !

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Verstehe ich das richtig und ihr baut solche Regler, ohne jemals auch
> nur die thermischen Verhältnisse gerechnet zu haben? Und ohne eine
> Strombegrenzung?

Nein, das verstehst du falsch. Nur IR rückt eben nicht mit direkten 
Pulszeiten raus. Natürlich sind die Bauteile grosszügig gekühlt und der 
Strom und die Temperatur werden ständig gemessen (siehe oben: 
Sicherheitsmassnahmen). Die Controller sind um den Faktor 2-3 
überdimensioniert, einfach um Luft nach oben zu haben.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Die meisten der üblichen Loks dürften keine Gleichstromsteller besessen 
haben, sondern eher Anzapfungen an der Wicklung des Transformators mit 
Stufenschaltwerken und Stromteilern.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> Nein, das verstehst du falsch. Nur IR rückt eben nicht mit direkten
> Pulszeiten raus.

Ok, also nicht wirklich gerechnet. Das Datenblatt gibt alles her.

Matthias Sch. schrieb:
> Natürlich sind die Bauteile grosszügig gekühlt

Ok, sprich: Die Kühlkörperauslegung ist geraten.

Matthias Sch. schrieb:
> Natürlich sind die Bauteile grosszügig gekühlt und der
> Strom und die Temperatur werden ständig gemessen

Ja aber eine richtige Begrenzung gibt es wohl nicht wenn du schreibst:

Matthias Sch. schrieb:
> Ein hoher Peakstrom kann allerdings schon mal beim Anfahren am
> Berg vorkommen, wir haben aber selten mehr als 200-300 Ampere gemessen.

Denn dann würde der Peakstrom klar auf einen Wert begrenzt sein und sich 
nicht einfach mal so ergeben.

Aber ist ja nicht schlimm, solange es eine Bastelei ist.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

> Die meisten der üblichen Loks dürften keine Gleichstromsteller besessen
> haben, sondern eher Anzapfungen an der Wicklung des Transformators mit
> Stufenschaltwerken und Stromteilern.

Genau, und dann liefen/laufen ihre "DC"-Reihenschlussmaschinen eben 
direkt mit 16,7 Hz Wechselstrom.

Aber "etwas neuere" Bahnen ( aktuelle haben 3~Motoren ) am 
Gleichstrom-Fahrdraht hatten eben einen Gleichstromsteller, und dessen
Taktfrequenz ( eher einige hundert Hz als 50 kHz ) ist der 
Gleichspannung überlagert.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Ok, also nicht wirklich gerechnet. Das Datenblatt gibt alles her.

Doch, natürlich gerechnet, ich werde dir aber nicht alles über unsere 
F+E verraten.

Mine Fields schrieb:
> Ok, sprich: Die Kühlkörperauslegung ist geraten.

Auch falsch. Die Kühlkörperauslegung ist, wie oben geschrieben, 
überdimensioniert und unterschreitet den thermischen Mindestwiderstand 
um Faktor 3.
Ein Beispiel: Ich schicke 200 Ampere über 3 parallel geschaltete 
MOSFets. Bei einem worst-case RDSOn von 4.5 mOhm sind das 1.5 mOhm. Es 
gilt P= R * I². Setzt man die Werte ein, ergibt sich P mit 60 Watt. Da 
immer 2 Triplets aktiv sind, werden also bei 200 Ampere 120 Watt 
Verlustleistung erzeugt. Unser Kühlkörper kann bei einer 
Umgebungstemperatur von 80°C jederzeit 400 Watt abführen und dabei die 
Temperatur auf 100°C halten. Der thermische Widerstand ist also 
20°K/400W = 0,05 K/W
Wohlgemerkt, angenommen ist immer der Worst-Case. Im Normalfall fliessen 
ca. 25-40 Ampere.

Mine Fields schrieb:
> Denn dann würde der Peakstrom klar auf einen Wert begrenzt sein und sich
> nicht einfach mal so ergeben.

Ich weiss nicht, wie du solche Ströme 'begrenzen' willst, aber dazu muss 
man ihn messen und die Elektronik und Controllerware entsprechend 
auslegen. Alles andere ist Energieverschwendung. Da kann man nicht 
einfach mal ein Stück Draht reinlegen und die Spannung über ihm messen. 
Ich werde dir allerdings nach wie vor nichts aus einer laufenden F+E 
verraten, es ist nicht nur mein Projekt, da hängen Arbeitsplätze dran.
Du musst eben auch bedenken, das der normale Autofahrer sich einen 
Teufel um Ströme schert, wenn er in einem kritischen Überholvorgang 
steckt. Da wird raufgetreten und der Wagen muss das tun. Du machst dir 
in so einem Moment auch in deinem Benziner keine Gedanken, ob die Lager 
im Getriebe das aushalten, es muss einfach gehen, es gehört zur 
Fahrsicherheit.

Ich will lediglich dem TE ein paar Beispiele aus der Praxis geben.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

> Aber "etwas neuere" Bahnen ( aktuelle haben 3~Motoren )
Korrekt.

> am Gleichstrom-Fahrdraht hatten eben einen Gleichstromsteller,
> und dessen Taktfrequenz ( eher einige hundert Hz als 50 kHz ) ist
> der Gleichspannung überlagert.
Diesen Teil versteh ich nicht richtig, was soll da wo überlagert sein?

Gleichstrom wird zB. hier in Berlin bei der S-Bahn und bei der 
Straßenbahn verwendet (750-800V bzw. 600V). Die BR 481 der Berliner 
S-Bahn fahren ebenfalls mit 3phasigen Asynchronmotoren. Die im 
Fahrbetrieb deutlich hörbare PWM-Frequenz hat dem Ding die Beinamen 
"Fliegeralarm", "Kreissäge" und "Heulsuse" eingebracht und dürfte 
schätzungsweise bei maximal 500Hz liegen. Ob die Dinger schneller 
schaltende Chopper zur Strombegrenzung einsetzen weiß ich nicht, ich 
halte es aber für unwahrscheinlich.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> Ein Beispiel: Ich schicke 200 Ampere über 3 parallel geschaltete
> MOSFets. Bei einem worst-case RDSOn von 4.5 mOhm sind das 1.5 mOhm. Es
> gilt P= R * I². Setzt man die Werte ein, ergibt sich P mit 60 Watt. Da
> immer 2 Triplets aktiv sind, werden also bei 200 Ampere 120 Watt
> Verlustleistung erzeugt. Unser Kühlkörper kann bei einer
> Umgebungstemperatur von 80°C jederzeit 400 Watt abführen und dabei die
> Temperatur auf 100°C halten. Der thermische Widerstand ist also
> 20°K/400W = 0,05 K/W
> Wohlgemerkt, angenommen ist immer der Worst-Case. Im Normalfall fliessen
> ca. 25-40 Ampere.

Die Rechnung ist natürlich falsch und unvollständig. Man kann jetzt 
natürlich so viel Alu reinbauen, dass es trotzdem geht, aber das ändert 
nichts an der Tatsache, dass das Pfusch ist.

Matthias Sch. schrieb:
> Ich weiss nicht, wie du solche Ströme 'begrenzen' willst, aber dazu muss
> man ihn messen und die Elektronik und Controllerware entsprechend
> auslegen. Alles andere ist Energieverschwendung. Da kann man nicht
> einfach mal ein Stück Draht reinlegen und die Spannung über ihm messen.

Die Strombegrenzung ist trivial, völlig unabhängig vom Strom. Und eine 
Messung von mehreren Hundert Ampere ist kein Hexenwerk, wenn man sein 
Handwerk versteht. Wenn man nicht einmal die einfachsten Dinge weiß - 
peinlich.

Matthias Sch. schrieb:
> Ich werde dir nach allerdings wie vor nichts aus einer laufenden F+E
> verraten, es ist nicht nur mein Projekt, da hängen Arbeitsplätze dran.

Die armen Menschen, deren Arbeitsplätze an gröbsten Bastlerpfusch 
hängen.

Matthias Sch. schrieb:
> Ich will lediglich dem TE ein paar Beispiele aus der Praxis geben.

Ich denke aber, dass der TE keine so schlechten Beispiele hören will.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Meine 48V/100A Vollbrücke verwendet einen Stromwandler zur Messung des 
Stromes.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Die Rechnung ist natürlich falsch und unvollständig. Man kann jetzt
> natürlich so viel Alu reinbauen, dass es trotzdem geht, aber das ändert
> nichts an der Tatsache, dass das Pfusch ist.

Du suchst nur Streit, oder? Dann erklär dem TE doch du deine Prinzipien.

Ben _ schrieb:
> Meine 48V/100A Vollbrücke verwendet einen Stromwandler zur Messung des
> Stromes.

Wir nehmen Hallsensoren.

von U. B. (Gast)


Lesenswert?

>> am Gleichstrom-Fahrdraht hatten eben einen Gleichstromsteller,
>> und dessen Taktfrequenz ( eher einige hundert Hz als 50 kHz ) ist
>> der Gleichspannung überlagert.

> Diesen Teil versteh ich nicht richtig, was soll da wo überlagert sein?

Ein derartiger Gleichstromsteller ("Chopper") ist nix anderes als ein 
Tiefsetzsteller ( Step-Down-Wandler ), und dessen Taktfrequenz ist 
natürlich am Ausgang auch noch vorhanden.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> Du suchst nur Streit, oder?

Nein, ich finde es nur schockierend, wie man sich mit so wenig Ahnung 
noch so großkotzig als Vollprofi aufspielen kann. "Meine F&E ist so 
toll, dass ich gar nichts verraten darf" und solche Sprüche musst du 
nicht bringen, wo doch offensichtlich ist, dass ich deine Weisheiten 
nicht nötig habe.

Matthias Sch. schrieb:
> Dann erklär dem TE doch du deine Prinzipien.

Das mache ich doch.

von Arc N. (arc)


Lesenswert?

http://www.teslamotors.com/blog/induction-versus-dc-brushless-motors
http://www.teslamotors.com/blog/evolution-motor-control-waves-bits
http://www.teslamotors.com/blog/engineering-update-powertrain-15
"The IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor) inside of the PEM is what 
converts and regulates power from the battery. These small parts are 
improving in both efficiency and power handling capability and by 
integrating the latest generation of parts, we have been able to boost 
the PEM output current by about 33% from 640A rms to 850A rms with the 
same number of IGBTs.

We could have increased the current and torque by just using more of the 
older IGBTs but this would have required a much more extensive redesign 
of the entire PEM including the mechanical packaging and cooling 
systems.

Since the new IGBTs have improved efficiency they also end up giving the 
PEM better overall efficiency and improve the range of the vehicle 
slightly. At most operating points the PEM is already very efficient 
(95-98%) but every little bit helps. Other than this change to the IBGTs 
and a few improved internal cables the PEM is identical to a 1.0 PEM; 
without the external serial number labels you can not tell them apart."

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Nee, zum echten Tiefsetzsteller fehlt mir die glättende Drossel. Es 
bleibt für mich eine einfache PWM-Steuerung und natürlich kommt (wegen 
der fehlenden Drossel) die PWM-Frequenz hinten wieder raus. Deswegen 
hört man sie ja so gut an den Fahrmotoren.

Stromwandler bedeutet für mich Strommessung mit Hallsensor (zB. LEM)... 
Das ist sehr verlustarm und ich krieg ein gut auswertbares Signal gleich 
frei Haus.

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Nee, zum echten Tiefsetzsteller fehlt mir die glättende Drossel.

Na, und was ist der Motor wohl?

Ben _ schrieb:
> Stromwandler bedeutet für mich Strommessung mit Hallsensor (zB. LEM)...

Oder Kompensationswandler, die in dem Bereich eigentlich üblich sind.

von Ben _. (burning_silicon)


Lesenswert?

Motor als Glättungsdrossel... aaahhhhja.

Nun versteh ich wieso einige hier von Pfusch schreiben.

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Nicht streiten bitte :-)

Ich denke mal, das mit dem Regler ist jetzt einigermassen klar. Als 
"Schalter" nimmt man IGBT-Module, evtl. sogar mit allen drei Halbbrücken 
in einem Modul. Dieses muss ausreichen gekühlt werden. Die Ansteuerung 
erfolgt mit IGBT-Treibern, welche optisch getrennte Eingänge besitzen. 
Diese werden von einem uC angesteuert, so wie es auch ein 
Frequenzumrichtet tut. Also mit FOC und Frequenzen um die 2kHz bis 
20kHz. Vorzugsweise über 16 kHz. Dazu braucht es eine ganze Menge an 
Überwachungsmechanismen, die die Zwischenkreisspannung, Stromverbrauch, 
Drehzahl und Temperatur überwachen.

Die Rückspeisung, um die Akkus beim Bremsen zu laden, fehlt aber noch. 
Werden da direkt die bereits vorhandenen Halbbrücken zur Gleichrichtung 
eingesetzt? Dann müsste aber die Zwischenkreisspannung ja noch mit 
Step-Up Wandler hochgesetzt werden, um damit die Akkus laden zu können. 
Oder wird das anders gemacht?

Und dann wäre da eben noch die ganze Akku-Geschichte. Darüber konnten 
wir noch nicht viel in erfahrung bringen, ausser dass es nicht einfach 
ist knapp 7000 Zellen gleichzeitig zu laden :-)

mfg

EDIT: hach, schon hats wieder viele neue Beiträge gegeben während ich am 
schreiben war :-)

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Urban B. schrieb:
> Die Rückspeisung, um die Akkus beim Bremsen zu laden, fehlt aber noch.
> Werden da direkt die bereits vorhandenen Halbbrücken zur Gleichrichtung
> eingesetzt? Dann müsste aber die Zwischenkreisspannung ja noch mit
> Step-Up Wandler hochgesetzt werden, um damit die Akkus laden zu können.
> Oder wird das anders gemacht?

Die Wechselrichterbrücke ist ein Vier-Quadrant-Steller, kann also auch 
selbst zurückspeisen. Dabei wird sie quasi von selbst ein 
Hochsetzsteller. Über die Regelung hat man Strom und Spannung voll im 
Griff, kann also einen Akku auch problemlos laden. Überflüssige Energie 
kann in einem Bremswiderstand verheizt werden.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Ben _ schrieb:
> Nee, zum echten Tiefsetzsteller fehlt mir die glättende Drossel. Es
> bleibt für mich eine einfache PWM-Steuerung und natürlich kommt (wegen
> der fehlenden Drossel) die PWM-Frequenz hinten wieder raus. Deswegen
> hört man sie ja so gut an den Fahrmotoren.

Ben___, wenn du noch niemals einen DC-Motor richtig betrieben hast bzw. 
mit PWM gesteuert hast, würde ich solche Geschichten wie oben nicht 
verbreiten!

Jeder Motor, egal ob DC_Motor oder 3 Phasen AC, wirkt als Drossel/ sogar 
Speicherdrossel.
Je nach Drehzahl, verändert er seine Induktivität.
Beim positiven Puls wird Energie in die Wicklungen gespeist, der Strom 
steigt meistens Linear an.
Sobald wir den Puls abschalten (PWM) entsteht durch das Induktionsgesetz 
eine Umpolung des Stroms.
Jetzt muss die Backdiode im Mosfet den negativen Strom leitend machen 
und es entsteht ein negativer Stromfluss, ebenfalls entsteht dadurch 
weiterhin Magnetische Feldstärke durch die Wicklung im Motor-er bewegt 
sich weiter.

Oft verwendet man eine Halbbrücke um die negtiven Ströme besser leiten 
zu können. Denn Backdioden sind 1. langsam 2. können nicht genug Strom 
leiten.

Dieses Prinzip ist in jedem Antriebstechnikbuch beschrieben und sollte 
für die meisten nachvollziehbar sein.

Was du meinst, ist ein echter Spannungsgesteuerter DC-Motor mit 
step-down wandler(Speicherdrossel und meintwegen sogar Elkos).

Gruß
BK

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> Ein Beispiel: Ich schicke 200 Ampere über 3 parallel geschaltete
> MOSFets. Bei einem worst-case RDSOn von 4.5 mOhm sind das 1.5 mOhm. Es
> gilt P= R * I². Setzt man die Werte ein, ergibt sich P mit 60 Watt. Da
> immer 2 Triplets aktiv sind, werden also bei 200 Ampere 120 Watt
> Verlustleistung erzeugt.

Hierzu fehlt aber noch einiges!!!

Schon richtig was du schreibst und sagst, aber es gibt einen weiteren 
großen Verlust und der wird durch die Schaltgeschwindigkeit erzeugt.
Kein Mosfet der Welt kann absolut steil schalten.
Der Crestfaktor ist nämlich auch bei PWM nicht 1, sondern eher etwas 
zwischen 0,9-0,98. Dieser Effektivwert muss ermittelt werden und daraus 
ergeben sich locker 2-10% Verlust am Fet.

Gruß
BK

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Noch eine Ergänzung:

Im Ein-Quadranten Betrieb mit einem Mosfet gibt es keine 
Aktive-Gleichrichtung.
Erst wenn ich eine Backdiode zum Motor parallel schalte, ergibt sich der 
von mir und Mine Fields (minefields) beschriebene Step-Down Betrieb 
innerhalbs des DC-Motors. Es werden keine externen Bauteile benötigt!

Besser ist aber wie gesagt ein Betrieb mit Halbbrücke, damit spart man 
sich die Backdiode und das System ist vom eta. besser.
Läuft natürlich nur für eine Drehrichtung.

Mit Vollbrückenschaltungen lassen sich beide Drehrichtungen erzeugen.

Das mit der Parallel geschalteten Diode findet man in tausenden billigen 
Modellbaureglern usw.

Gruß
BK

von Gast joa (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Noch eine Ergänzung:

PWM bedeutet nicht, parallel zum Puls erzeugendes Drehmoment!

Ein sehr schneller und guter, Mir bekannter Motor ist im Anhang.
Verwendungszweck: Positioniermaschinen aller Art, vorallem CNC.
Keine billig Müll, sondern Industriequalität für ca. 500Euro.

Der Erste weiter unten in der Tabelle: Modell: R01SA
In der Tabelle findet man die Angabe:
Mechanical Time constant 4,4ms

Diese Angabe gibt die Zeit zum Beschleunigen bei max. Strom, d.h.
erst nach 4,4ms fängt der Motor Drehmoment aufzubauen.
Dies kann könnte man, wenn man wollte mit dem Wert:
Elektrical time constant 0,44ms
und dem max. Peakstrom sowie zig Faktoren, wie Rotormasse, Trägheit usw.
ebenfalls nachrechnen und man käme auf die 4,4ms.

Was ich damit sagen will, ist denkbar einfach und zwar:

Der Motor selbst ist so träge, dass man mit rund 20kHz PWM, 
Periode=50us, dt=50%
ca. 100Pulse braucht um das mindeste Drehmoment zu erzeugen, damit
er sich anfängt weiter zu drehen oder bremsen.

Aus diesem Grund kann man sagen, dass eine PWM um die 20kHz sehr 
feinfühlig ist
und als Quasi Intergrator wirkt.
Selbstverständlich kann man auch eine PWM von 50Hz nehmen, aber dann ist 
der
Step-Down bzw. Integriereffekt sehr eingeschränkt und groß.
Bei sehr großen Motoren 1-100kW grob, ist eine höhere Frequenz nicht 
unbedingt nötig
aber erleichtert eine Regelung und ebenfalls den Effekt des Inneren 
Umsetzens von U/I.
Je höher die Spannung, desto größer könnte die teoretische Periode des 
ein und ausschaltens
der Motorwicklung sein. (Größere Periode=niedrigere Frequenz!)

Gruß
BK

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

@  Bartek K. (lemon)

>Jeder Motor, egal ob DC_Motor oder 3 Phasen AC, wirkt als Drossel/ sogar
>Speicherdrossel.

In der Tat.

>Je nach Drehzahl, verändert er seine Induktivität.

Kann sein.

>Beim positiven Puls wird Energie in die Wicklungen gespeist, der Strom
>steigt meistens Linear an.

Jo.

>Sobald wir den Puls abschalten (PWM) entsteht durch das Induktionsgesetz
>eine Umpolung des Stroms.

Kaum. Der Strom durch einen Induktivität ist kontinuierlich. Allerdingn 
polt sich die SPANNUNG um, die Drossel wird zum Generator.

>Jetzt muss die Backdiode im Mosfet den negativen Strom leitend machen

Backdiode? Noch nie den begriff gehört. Freilaufdiode ist mir deutlich 
geläufiger und auch sympatischer.

>und es entsteht ein negativer Stromfluss,

Die Stromrichtung durch die Induktivität bleibt erstmal erhalt, 
lediglich der Anstieg wird negativ, denn er fällt linear ab.

>ebenfalls entsteht dadurch
>weiterhin Magnetische Feldstärke durch die Wicklung im Motor-er bewegt
>sich weiter.

>Oft verwendet man eine Halbbrücke um die negtiven Ströme besser leiten
>zu können. Denn Backdioden sind 1. langsam 2. können nicht genug Strom
>leiten.

Zweiquadrantenbetrieb, sie Motoransteuerung mti PWM.

>Was du meinst, ist ein echter Spannungsgesteuerter DC-Motor mit
>step-down wandler(Speicherdrossel und meintwegen sogar Elkos).

Nur dass man sowas aus ökonomischen Gründen nur selten macht. Die 
singenden Motoren sind zwar bisweilen nervig, dafür aber billiger.

MfG
Falk

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Falk Brunner schrieb:
>>Sobald wir den Puls abschalten (PWM) entsteht durch das Induktionsgesetz
>>eine Umpolung des Stroms.
>
> Kaum. Der Strom durch einen Induktivität ist kontinuierlich. Allerdingn
> polt sich die SPANNUNG um, die Drossel wird zum Generator.

Moin,
danke Falk, sicher ist es Ua, die negativ wird.
Wenn noch irgendwo ein kleiner Flüchtigkeitsfehler drin ist, bitte 
gleich schreien. Ich lese meinte Texte nicht korrektur, hab keinen Bock 
darauf!
Aber anhand dieser Posts sollte vielen klar werden, wie es aussieht!
Jeder der jetzt behauptet, dass eine Motorspule keine "Drossel" ist 
sollte es mit Zahlen oder Fakten belegen. Ansonsten wirkt es noch 
unglaubwürdiger!

Gruß
BK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Mine Fields schrieb:
> Nein, ich finde es nur schockierend, wie man sich mit so wenig Ahnung
> noch so großkotzig als Vollprofi aufspielen kann.

Ich habe nie was von Profi gesagt - bisher hab ich nicht einen Cent aus 
dem Krams erhalten. Ich bin da, weil ich einem Freund helfe, was neues 
auf die Beine zu stellen. Der beschäftigt sich seit 20 Jahren mit 
E-Autos, und ich bin einfach neugierig auf diese Technik.

Mine Fields schrieb:
> "Meine F&E ist so
> toll, dass ich gar nichts verraten darf" und solche Sprüche musst du
> nicht bringen
Es geht im Moment darum, ein paar Investoren zu gewinnen, da möchte ich 
meinem Freund nicht in den Rücken fallen. Drück mir lieber die Daumen, 
das das klappt.

Bartek K. schrieb:
> Der Crestfaktor ist nämlich auch bei PWM nicht 1, sondern eher etwas
> zwischen 0,9-0,98. Dieser Effektivwert muss ermittelt werden und daraus
> ergeben sich locker 2-10% Verlust am Fet.

Du hast natürlich recht. Die PWM Frequenzen und das Tastverhältnis 
spielen da mit rein. Glücklicherweise habe ich als Vorbild den 
originalen (Block-)kommutierenden Controller für die Motore und da kann 
ich ne Menge dran messen. Die Kühlung bei diesem Teil ist übrigens 
extrem sparsam - das ganze Dings ist ein vergossener Block von gerade 
mal 20 x 8 x 7 cm, kleiner als ein Ziegelstein. 5 mm Alu rundherum, und 
die MOSfets werden einfach auf den Boden gedrückt.

Mine Fields schrieb:
>> Dann erklär dem TE doch du deine Prinzipien.
>
> Das mache ich doch.
Davon habe ich leider nichts gesehen, obwohl ich den ganzen Thread 
nochmal von vorne durchgegangen bin. Wir würden gerne alle von deinem 
überlegenen Wissen partizipieren.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

@ Matthias Sch. (Firma: Matzetronics) (mschoeldgen)

Ich finds auch ganz ehrlich etwas arm in dem Forum hier, weil alle 
gleich rumstreiten anstatt etwas sinnvolles Schreiben.
Deswegen dachte ich gestern Abend, dass ich paar längere Zeilen tippe, 
ob es jetzt jeden interessiert oder er sowieso schon alles weiß, war mir 
egal.
Ich hab mir wenigstens die Mühe gemacht.

Ich finds aufjedenfall gut, dass Ihr solche Controller baut und damit 
irgendwann etwas erreichen wollt. Leider denken alle bei Gewerblich 
sofort, dass man damit das Große Geld machen will usw. aber dies ist 
nich ganz easy.
Dafür braucht man Zeit und Forschung.
Und ich glaube dir, dass du bis jetzt damit kein Geld gemacht hast, weil 
die Entwicklung eines fertigen Produkts lange dauert.
Und je weniger daran mitwirken usw. dauert es länger.

Leider kennt heute niemand mehr die echte Zusammenarbeit.
Jeder der sich selbstständig macht, wird ab dem Zeitpunkt quasi allein 
gelassen und muss in Foren ect. vorsichtig sein.

Weil jeder denkt sich, warum soll man einem gewerblichen, der damit 
Kohle machen will, helfen und Daten schenken?? Weißt was ich meiine 
oder?

Gruß
BK

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Habt ihr eigentlich ne homepage ?
Kann man das Ganze irgendwo im Netz betrachten?
Hab bei google nix gefunden........

Gruß
BK

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Noch etwas was mir grad einfällt:

Ich muss Mine Fields (minefields) ebenfalls recht geben, was die 
Strommessung angeht.

Denn eine Strommessung kann selbstverständlich "Nur" durch ein Stück 
Draht erfolgen und das tut sie auch.

Habe schon zig Schweißinverter auseinander gehabt und dort wird 
Sekundärseitig immer mit"Stück Draht" gemessen.
Das "Stück Draht" ist nämlich die dicke Kupferschiene, die von den 
Dioden zum Ausgang führt.
Der Spannungsabfall an dem Stück wird differentiell abgeführt und mit 
einem schnellen sowie präzisen OPV verstärkt. Gegebenfalls etwas 
gefiltert und spiegelt letztendlich den Strom wieder.
Diese Methode ist "Quasi" billig und gut. Solange man die Technik 
dahinter genau versteht und es praktisch umsetzt, spricht dem  nichts 
entgegen. Ein Stromwandler an dieser Stelle ist natrülich einsetzbar, 
aber kostet wahrscheinlich das 100fache von der einfachen Methode.
Grund hierfür ist auch, dass ein Stromwandler schnell an sein Limit 
kommt und Peaks im zig Hundertamperebereich nicht mehr richtig messen 
wird.
Ausser man setzt hier extrem große Wandler ein, die dann aber an 
Auflösung verlieren. Ausserdem macht ein Stromwandler nur richtig sinn, 
wenn eine Galvanische Trennung unbedingt Pflicht ist.
Danke fürs lesen.....

Gruß
BK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Bartek K. schrieb:
> Weil jeder denkt sich, warum soll man einem gewerblichen, der damit
> Kohle machen will, helfen und Daten schenken?? Weißt was ich meiine
> oder?

Ja, denn wäre ich Profi, würde ich, wie alle anderen Profis auch, mich 
hier gar nicht melden. Die 'verschlossenen Türen' gelten dann auch für 
mich. Im Augenblick kann ich eben ein bisschen helfen zu sagen, was in 
der E-Auto Technik so Standrd ist und was wir andenken.
Bartek K. schrieb:
> Habe schon zig Schweißinverter auseinander gehabt und dort wird
> Sekundärseitig immer mit"Stück Draht" gemessen.
Da macht hat der Verlust nix aus. Aber mit den Batterien bei einem 
E-Auto musst du immer ein bisschen haushalten.
Bartek K. schrieb:
> Der Spannungsabfall an dem Stück wird differentiell abgeführt und mit
> einem schnellen sowie präzisen OPV verstärkt.

Im Monemt benutze ich die 200A Variante des ACS758, der das Magnetfeld 
mittels eines Hallsensors an einem kurzen,fetten Kupferstück misst, das 
durch ihn hindurch geht.
http://www.allegromicro.com/Products/Current-Sensor-ICs/Fifty-To-Two-Hundred-Amp-Integrated-Conductor-Sensor-ICs/ACS758.aspx
ACS sagt, das diese Strecke nur 100 uOhm hat.
Beim Testen das gute alte Zangenamperemeter.

Bartek K. schrieb:
> Habt ihr eigentlich ne homepage ?
> Kann man das Ganze irgendwo im Netz betrachten?

http://www.elektroauto-ebert.de
Die Seite ist grauenhaft und nicht auf meinem Mist gewachsen. Findest da 
allerdings nix über die Neuentwicklungen.

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Jo danke!

Matthias Sch. schrieb:
> Da macht hat der Verlust nix aus. Aber mit den Batterien bei einem
> E-Auto musst du immer ein bisschen haushalten.

Hehehe, nein du hast das Prinzip falsch verstanden.
Es handelt sich um sowieso vorhandene Stromschienen, wo abgegriffen 
wird.
Ich sags kurz und knapp, dein Prinzip mit dem Hallsensor ACSXXX ist von 
Verlust größer, als die billigen "Stück Draht Prinzipien".
Du musst einen Shunt reinlöten in deine Schaltung, ich mit meinem 
"billgen Stückchen Draht" habe schon einen und nutze ihn aus.
Und es gibt zahlreiche Stellen in jedem Gerät, wo man sich ein kleines 
Stückchen Shunt klauen kann. Denn brauchen tun wir die Leitung/Schiene 
im Gerät sowieso!!!!

>>>>>(Bitte denkt nicht, dass es so einfach ist mit dem Shunt. Kupfer ist ein 
guter Leiter, aber ebenfalls ein Schlechter Widerstand. Kupferschienen und Kabel 
ect. erwärmen sich (1-2Grad reichen schon aus) und vergrößern das Delta U, 
deswegen wird oft auf dem "Stückchen Draht" die Temperatur gemessen und 
miteinberechnet. Erst dann ergibt sich ein kompensierter Shunt, der von mA - 
Kiloampere gegeignet ist)<<<<<

Nix für Ungut, messen kannst du womit du möchtest =)

Gruß
BK

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Bartek K. schrieb:
> Du musst einen Shunt reinlöten in deine Schaltung, ich mit meinem
> "billgen Stückchen Draht" habe schon einen und nutze ihn aus.

Das kenne ich natürlich auch, die ganzen älteren (DC-) E-Autos haben 
auch so einen Shunt, um Ströme zu messen, haben dadurch aber auch ein 
prinzipielles Problem mit der Masse. Der Shunt sitzt immer auf der 
'Lowside' und der Motor schwebt dadurch über Masse. Deswegen kann dich 
ein Masseproblem in so einem Auto zum Wahnsinn treiben.
Auf der Highside (also in der Plusleitung) ist so etwas einfach nicht 
gut zu machen, denn dein Messverstärker müsste ja zumindest mit der Vcc 
des Motors laufen, um die Differenz am Shunt spitzzukriegen, und damit 
fängt man sich einen Haufen Probleme ein, denn der Ausgang des 
Messverstärkers muss ja wieder auf den Controller des Motors gehen. Im 
Moment betreibe ich den Controller und die Sensoren nämlich mit einem 
galvanisch getrennten DC/DC Wandler, um den verseuchten Fahrstrom vom 
Rechner fernzuhalten,denn da sind Störungen drauf, die richtig übel 
sind.
Das ist aber alles im Fluss. Je nach verwendetem Aufbau kann ich evtl. 
die Stromschienen benutzen, das wird sich zeigen. Danke schon mal für 
den Tip!

von Gast joa (Gast)


Lesenswert?

Ja sicher schwebt der Motor über dem Shunt, aber es sind hier einige 
Millivolt - Microvolt.
Das Ganze geht auch wunderbar auf der Highside, nur muss ein DC/DC und 
etwas Elektronik auf der Highside vorhanden sein. Sehr gut geht es mit 
AD-Wandler und Optokoppler. Die Stromdaten gehen Digital zur MCU.
Aber wie schon gesagt, es hängt alles vom Verwendungszweck ab.
Bei Stromstärken <100A gehen in der Tat Stromwandler wie Butter.
Ab >100A wirds immer enger, weil 1kA Stromwandler sehr teuer sind.
Ausserdem sind die meisten langsam, Kurzschlusserkennung usw. ist damit 
kaum möglich.

Hier ein Bsp: http://www.lem.com/docs/products/dhab%20s15.pdf
+/- 600A Klein, kompakt aber leider auch langsam Bandbreite(1kHz).

Für Schaltungen mit Mosfets keine Gute Wahl, denn bei einem Kurzschluss 
ohne Induktive Strombegrenzung kann der Strom innerhalb von wenigen us 
auf zig kA ansteigen und diese Peaks sind sofort tödlich für Fets.

Bei IGBTs mag es funktionieren, diese können weitaus höhere Peakströme 
und gehen dabei nicht kaputt. Sie sind quasi dafür gebaut!! =).
Möchte jetzt aber nicht weiter drauf eingehen. Offtopic.

Gruß
BK

von Mine Fields (Gast)


Lesenswert?

Matthias Sch. schrieb:
> Ich habe nie was von Profi gesagt - bisher hab ich nicht einen Cent aus
> dem Krams erhalten.

Du hast von R&D gesprochen und davon, dass an deiner Arbeit 
Arbeitsplätze hängen. Mir war natürlich schon klar, dass das alles 
maßlos übertrieben war und es nur Bastelei war.

Matthias Sch. schrieb:
> Es geht im Moment darum, ein paar Investoren zu gewinnen, da möchte ich
> meinem Freund nicht in den Rücken fallen. Drück mir lieber die Daumen,
> das das klappt.

Investoren haben meist keine Ahnung von der Technik, also vielleicht 
klappt es sogar.

Matthias Sch. schrieb:
> Davon habe ich leider nichts gesehen, obwohl ich den ganzen Thread
> nochmal von vorne durchgegangen bin. Wir würden gerne alle von deinem
> überlegenen Wissen partizipieren.

Dann hast du einiges überlesen. Zu viel darf ich natürlich nicht 
verraten, aber ich denke es reicht die nötigen Stichworte zu nennen, den 
Rest kann jeder selbst nachlesen. Bei Bedarf kann ich auch gerne 
Literaturhinweise geben.

Bartek K. schrieb:
> Habe schon zig Schweißinverter auseinander gehabt und dort wird
> Sekundärseitig immer mit"Stück Draht" gemessen.
> Das "Stück Draht" ist nämlich die dicke Kupferschiene, die von den
> Dioden zum Ausgang führt.

Das funktioniert bei einem Schweißumrichter vielleicht noch ganz gut, 
aber für eine genaue Messung, die man für die Vektorregelung braucht, 
taugt das nicht. Stichwort: Temperaturkoeffizient.

Matthias Sch. schrieb:
> Auf der Highside (also in der Plusleitung) ist so etwas einfach nicht
> gut zu machen, denn dein Messverstärker müsste ja zumindest mit der Vcc
> des Motors laufen, um die Differenz am Shunt spitzzukriegen, und damit
> fängt man sich einen Haufen Probleme ein, denn der Ausgang des
> Messverstärkers muss ja wieder auf den Controller des Motors gehen.

Oder einfach eine potentialgetrennte Messung. Absolut Stand der Technik. 
Für die diskutierten Strombereiche macht Shuntmessung aber keinen Spaß 
mehr.

Bartek K. schrieb:
> Bei IGBTs mag es funktionieren, diese können weitaus höhere Peakströme
> und gehen dabei nicht kaputt. Sie sind quasi dafür gebaut!! =).

Kurzschlussströme aber auch nur im us-Bereich. Üblicherweise hat man 
aber auch noch eine Entsättigungsüberwachung.

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Es gab schon ein paar Tage keine Antwort mehr, deshalb versuch ich es 
jetzt noch ein letztes Mal:

Weiss jemand über die Akkuüberwachung, Ladetechnik, und sonstige 
Akkutechnik Bescheid?

Wie lädt man knapp 7'000 Akkuzellen gleichzeitig?

Auch möchte ich mich an dieser Stelle noch für die vielen informativen 
Antworten bedanken, die haben viel Licht in diese Angelegenheit 
gebracht!

Grüsse
Urban

von Johannes M. (johannesm)


Lesenswert?

z.B.
Atmel ATA6870
Vergleichbares gibts eigentlich von fast allen IC Herstellern die 
Power/Battery-Management Chips bauen.

von Gelöscht (kami89)


Lesenswert?

Johannes M. schrieb:
> z.B.
> Atmel ATA6870
> Vergleichbares gibts eigentlich von fast allen IC Herstellern die
> Power/Battery-Management Chips bauen.

Interessant!
Dann also wirklich jede einzelne Zelle überwachen? Das ist krass...

mfg

von Clemens S. (zoggl)


Lesenswert?

nein, diese schalten einige zellen zu blöcken parallel zusammen und 
überwachen deren spannung (70p100s oder 2x35p100s) die einzelzelle kann 
dann einen zusätzlichen schutz haben. ein möglicher kritischer fehler 
währe zb ein kurzer in einer zelle und die parallelen zellen entladen 
sich dan durch die eine defekte.

das kann zb ein ptc element zum teil bieten:
http://industrial.panasonic.com/www-data/pdf/ACA4000/ACA4000PE3.pdf

sg clemens

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.