Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Abblockkondensator vor USB-Wlan-Stick?


von Andreas F. (Firma: //) (andifin)


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Hallo,
ganz kurze und einfache Frage:
Da mein USB-Wlan-Stick ständig Probleme bereitet und das eventuell an zu 
wenig Strom vom Mainboard liegt, wollte ich diesen noch extern mit Strom 
aus der Steckdose füttern. Da ich alle nötigen Teile für einen Adapter 
rumliegen habe, will ich mir selbstverständlich die 5€ für etwas 
fertiges sparen.
Ist es sinnvoll, bei dieser Gelegenheit gleich noch einen 
Abblockkondensator mit einzubauen oder reicht es aus, einfach das 
Netzteil parallel zur Stromversorgung vom Mainboard zu schalten?

LG Andi

von krumeltee (Gast)


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Andreas Finkler schrieb:
> das
> Netzteil parallel zur Stromversorgung vom Mainboard zu schalten?

Wenn du auf gegrillte Mainboards stehst, tu das so.
Wenn nicht, verbinde nur GND mit Stick+PC, 5V vom Netzteil nur mit 
Stick, 5V vom Board, gar nicht.

220µ+7805+100µ+100n dürfte reichen.

von chick (Gast)


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Unwahrscheinlich, daß das Mainboard zuwenig Strom für den Stick liefert. 
Hast Du das mal gemessen?

von Vn N. (wefwef_s)


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krumeltee schrieb:
> Wenn du auf gegrillte Mainboards stehst, tu das so.
> Wenn nicht, verbinde nur GND mit Stick+PC, 5V vom Netzteil nur mit
> Stick, 5V vom Board, gar nicht.

Alternativ aktiven USB-Hub nutzen. An die 500mA Strombegrenzung hält 
sich sowieso kaum noch einer. Wird wohl trotzdem nix bringen.

von ich (Gast)


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>die 5€ für etwas fertiges sparen.

Ein neues Mainboard wird teurer.

von Andreas F. (Firma: //) (andifin)


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Oh, vielleicht habe ich es etwas schlecht formuliert. Direkt ans 
Mainboard sollte gar nichts gelötet werden. Ich wollte quasi einen 
Adapter basteln, an den dann der Stick angeschlossen wird. Vom Adapter 
geht dann einmal ein USB-Kabel zum PC und parallel dazu nochmal eines an 
ein USB-Netzteil (7805 etc. wäre also bspw. gar nicht nötig).

Dass das Board zu wenig Strom liefern könnte, wurde mir in einem 
Computerforum so gesagt und dort wurde eben der Vorschlag "aktiver 
USB-Hub" auch gebracht, nur hab ich mir gedacht, das könnte man ja auch 
schnell mal selber bauen.

Jetzt wo ichs nochmal anders beschrieben habe, besteht immer noch die 
Gefahr, das Board zu grillen? Wenn ja, warum? Zum Board selbst darf doch 
eigentlich kein Strom fließen, und wenn nur ganz wenig. Da sollte doch 
eine Diode ausreichen, um das zu verhindern.

Vielen Dank auf jeden Fall schonmal, dass ihr mir so schnell geantwortet 
habt. Man merkt vielleicht schon, ich bin nicht ganz so bewandert auf 
dem Gebiet, deswegen frage ich lieber nach.

von Andreas F. (Firma: //) (andifin)


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Hab nochmal eine grobe Skizze angehängt. Links gehts zum PC, rechts wird 
der Stick angeschlossen. Der Wert für den Kondensator ist natürlich 
Käse, konnte es bloß nicht kleiner einstellen.

von Sebastian (Gast)


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Die linke seite ist die Mainboardseite, und die rechte geht zum Stick? 
Das würde dann wohl einigermaßen hinkommen, wenn wirklich der 
Strombedarf das Problem ist.

von Stefan W. (stefan_w37)


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Andreas Finkler schrieb:
> Hab nochmal eine grobe Skizze angehängt. Links gehts zum PC, rechts wird
> der Stick angeschlossen. Der Wert für den Kondensator ist natürlich
> Käse, konnte es bloß nicht kleiner einstellen.

Warum überhaupt eine Verbindung zu +5 vom Board? Durch die Diode hast du 
einen Spannungsabfall, d.h. wenn du die externen +5 nicht verbunden hast 
ist das was da rauskommt nicht brauchbar für den Stick, und wenn du die 
externen verbunden hast kannst du einfach die Verbindung an Stelle der 
Diode durchtrennen (was darauf hinausläuft was krumeltee gesagt hat).

von Andreas F. (Firma: //) (andifin)


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Stefan W. schrieb:

>
> Warum überhaupt eine Verbindung zu +5 vom Board? Durch die Diode hast du
> einen Spannungsabfall, d.h. wenn du die externen +5 nicht verbunden hast
> ist das was da rauskommt nicht brauchbar für den Stick, und wenn du die
> externen verbunden hast kannst du einfach die Verbindung an Stelle der
> Diode durchtrennen (was darauf hinausläuft was krumeltee gesagt hat).

Oh richtig, daran hab ich noch gar nicht gedacht. Ich wollte nur 
verhindern, dass zum Board kein Strom fließen kann.
Gut, dann muss ich erstmal schauen, wieviel mein USB-Netzteil überhaupt 
so leistet.

Wie funktionieren denn dann eigentlich diese Y-USB-Kabel, die für mehr 
Strom an zwei USB-Ports angeschlossen werden? Bestünde da nicht genauso 
die Gefahr, dass da ungewollt Strom fließt?

von Michael H. (michael_h45)


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Andreas Finkler schrieb:
> Hab nochmal eine grobe Skizze angehängt.
lol
oh ja! ich würd sogar 2F einbaun!

von Andreas F. (Firma: //) (andifin)


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Michael H. schrieb:
> Andreas Finkler schrieb:
>> Hab nochmal eine grobe Skizze angehängt.
> lol
> oh ja! ich würd sogar 2F einbaun!

Hättest du den Beitrag gelesen, hättest du jetzt nicht lachen müssen... 
;)

von Reinhard Kern (Gast)


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Andreas Finkler schrieb:
> Wie funktionieren denn dann eigentlich diese Y-USB-Kabel, die für mehr
> Strom an zwei USB-Ports angeschlossen werden? Bestünde da nicht genauso
> die Gefahr, dass da ungewollt Strom fließt?

Eigentlich sind die überhaupt nicht zulässig, jedenfalls nicht nach 
USB-Norm. Und wenn überhaupt dann sind sie dazu gedacht, an 2 
Schnittstellen des Mainboards angeschlossen zu werden, dass jemand so 
verrückt sein könnte, sie an ganz verschiedene Quellen anzuschliessen, 
haben sich die sogenannten Entwickler solcher Lösungen sicher nicht 
vorstellen können.

Das wäre ungefähr so, wie wenn du deinen Staubsauger mit einem Y-Kabel 
versiehst und in Steckdosen in 2 verschiedenen Zimmern einsteckst. Rein 
zufällig könnte er tatsächlich saugen, oder Sicherungen fliegen raus, 
oder die Bude brennt ab wenn deine Installation nicht 100% sicher ist.

Gruss Reinhard

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas Finkler schrieb:
> Da mein USB-Wlan-Stick ständig Probleme bereitet und das eventuell
> an zu wenig Strom vom Mainboard liegt
Wie kommst du darauf?

von Andreas F. (Firma: //) (andifin)


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Lothar Miller schrieb:

> Wie kommst du darauf?

Wie oben schon geschrieben, das wurde in einem anderen Forum als 
durchaus bekannteres Problem beschrieben.
Das Problem ist, dass bei diesem PC die WLan-Verbindung regelmäßig 
zusammenbricht und der PC den Router entweder nicht mehr finden oder 
zumindest nicht mehr zu ihm verbinden kann. Es wurde schon alles 
mögliche probiert: Anderer Standort, Windows neu aufgesetzt, anderern 
Stick, andere USB-Ports. Hilft alles nichts. Der Router wurde auch 
gewechselt und alle anderen Geräte haben keine Probleme.
Und bevor ich jetzt auf eine PCI-WLan-Karte oder was anderes setze, 
wollte ich das jetzt wenigstens mal ausprobieren.
Aber falls hier noch jemand eine Idee hat, wie sich das beheben lässt, 
bin ich natürlich ganz Ohr!

Hab jetzt übrigens mal 100nF genommen. An sich sollte es ja auch 
komplett ohne funktionieren. Ob es das Problem löst, muss sich aber erst 
noch zeigen.


@Reinhard:
Ne, bei dem Y-Kabel bin ich schon auch davon ausgegangen, dass man beide 
Anschlüsse an den PC steckt. Aber da kann es doch auch zu 
Spannungsschwankungen kommen, oder etwa nicht?

von mhh (Gast)


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Da bei neuen Mobos die Spannung für USB von der Standby Leitung des 
Netzteiles kommt und nun leider nicht mehr umsteckbar auf die regulären 
5V ist, sind Probleme dieser Art häufiger - es steckt ja immer mehr an 
USB dran.

Extra Netzteil oder aktiver Hub dürften hilfreich sein. Und wie schon 
geschrieben - nicht mit den 5V vom Mobo verbinden.

Interne aktive Hubs bringen deshalb übrigens auch "lustige" Effekte...

von B.A. (Gast)


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Andreas Finkler schrieb:
> Bestünde da nicht genauso
> die Gefahr, dass da ungewollt Strom fließt?

Bei diesem Kabel geht man davon aus dass +5V von der einen USB-Buchse 
die selbe Spannung aufweist wie wie die +5V von der anderen Buchse.

Wenn du jetzt ein Mainboard hast welches 4.85V auf der +5V Leitung 
erzeugt und du ein 5.000V Netzteil anschließt fließt der gesamte Strom 
in das Mainboard und wahrscheinlich geht das Netzteil kaputt.

Wenn das 5V-Netzteil z.B. 6V liefert (hatte ich auch schon, sogar unter 
Last) können sogar die Chips die nur 5V oder max. 5.5V erwarten dadurch 
geschädigt werden.

Praktisch ist es so dass die guten 5V Netzteile eine Strombegrenzung 
haben (im Falle dass das Mainboard eine niedrigere 5V-Spannung aufweist) 
und die Gleichrichterdiode im 5V-Netzteil sorgt eh dafür dass kein Strom 
in das Netzteil hinein fließen kann.

Es gibt bei billigen Netzteilen also nur zwei Probleme:
 - Das 5V-Netzteil liefert eine zu hohe Spannung und genügend Strom, 
dann geht dein MainBoard kaputt
 - oder das %V-Netzteil liefert nicht genügend Strom für das Mainboard, 
dann geht nur das Netzteil kaputt

Dazwischen gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, wie: Du schließt das 
Netzteil an und durch die Belastung sinkt die Spannung so weit dass es 
noch passt und das MB heil bleibt.

Miss auf Alle Fälle die Spannung des 5V-Netzteils und schließe auch nur 
dieses mit der +5V-Leitung an den Stick an und GND mit MB und Stick.

Wenn du doch die 5V vom MB und von dem externen 5V-Netzteil nutzen 
möchtest solltest du kleine Widerstände nutzen damit die Spannung bei 
Last etwas einbrechen kann.

von Andreas F. (Firma: //) (andifin)


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Vielen Dank mhh und B.A. für die ausführlichen Antworten.

@B.A.: Warum das zu Schäden führen kann war mir schon klar (mir ists 
bloß am Anfang nicht in den Sinn gekommen, dass das Steckernetzteil und 
der USB-Port nicht genau die gleiche Spannung liefern müssen).
Ich hab mich eher gefragt, warum man scheinbar gefahrlos davon ausgehen 
kann, dass an beiden USB-Buchsen die gleiche Spannung anliegt. Oder sind 
die Schwankungen da so gering, dass schon der Leitungswiderstand des 
Kabels genügt, um den Strom weit genug zu begrenzen?

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