Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kleine Kapazitäten gesucht


von Mike (Gast)


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Hallo,

für einen Breitband-Photodiodenverstärker werden zur Kompensation sehr 
kleine Kapazitäten im Bereich <1pF benötigt.

Weiss einer von euch eine Quelle für derart kleine Werte? 1pF 
Kapazitäten sind noch überall zu bekommen, darunter scheint kein mir 
bekannter Anbieter etwas liefern zu können. Ich würde gerne vermeiden, 
kleine Kapazitäten durch parallelgeschaltete Widerstände zu "basteln".

Mit Gruß

Mike

von Bürovorsteher (Gast)


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Mouser hat welche ab 0,02 pF.

von hinz (Gast)


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Mike schrieb:
> 1pF
> Kapazitäten sind noch überall zu bekommen, darunter scheint kein mir
> bekannter Anbieter etwas liefern zu können.

Farnell

von Klaus D. (kolisson)


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Mike schrieb:
> kleine Kapazitäten im Bereich <1pF benötigt.

ergibt sich das nicht schon durch die Leiterbahn ?
kannst du nicht direkt auf die Platine ätzen ?

Klaus

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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parallelgeschaltete _Widerstände?_ Hmm...muss neu sein.

Wie wäre es mit in Serie geschalteten Kondensatoren? 1 pF in Serie mit 1 
pF sind 0,5 pF.

Üblich sind bei HF im Laboraufbau auch verdrillte Drahtenden, um 
Kleinstwerte zu erzeugen. In der Serie dann halt benachbarte 
Leiterbahnstücken.

von Foti (Gast)


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>für einen Breitband-Photodiodenverstärker werden zur Kompensation sehr
>kleine Kapazitäten im Bereich <1pF benötigt.

Solche Schaltungen sind Murks, wenn Reproduzierbarkeit in der Serie 
gefordert ist, weil alleine schon die unvermeidlichen Streukapazitäten 
in dieser Größenordnung liegen.

Ein SMD-Widerstand hat aufgrund der Kontaktierungen und der Lötpads rund 
0,3pF zwischen den Eingängen. Das läßt sich verwenden, ist aber nicht 
sehr genau. Ansonsten könnte man mehrere Caps im pF-Bereich in Serie 
schalten.

von Reinhard Kern (Gast)


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Hallo,

wenn man einen Kondensator von weniger als 1pF braucht (theoretisch), 
dann ist es sehr wahrscheinlich, dass die Kapazitäten der 
Leitungsführung schon grösser sind, man müsste also einen negative 
Kapazität einbauen. Die sind noch schwerer zu finden als kleine. Also 
zuerst analysieren, was Bauteilpins und Leiterbahnen ohnehin schon 
haben, und notfalls noch etwas Kapazität direkt auf der Platine zufügen, 
eine Kammstruktur ist dabei wahrscheinlich garnicht notwendig, ein 
Stückchen parallele Leiterbahn reicht schon.

Ein sehr gutes CAD-System und eine Messmöglichkeit für pF-Bruchteile 
sind dabei sehr hilfreich, wenn nicht unbedingt notwendig.

Gruss Reinhard

von oszi40 (Gast)


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Mike schrieb:
> kleine Kapazitäten

Rechnerisch hochgenau, aber ohne Beachtung von vorhandenen weiteren 
Leitungskapazitäten? Den TK lassen wir mal beiseite?

Es gab schon Studenten, die haben Widerstände x Stellen nach dem Komma 
GENAU ausgerechnet und dann billigste 20% Widerstände eingesetzt :-) So 
ähnlich könnte das auch bei Deinen Kapazitäten werden?

von M. K. (sylaina)


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Mike schrieb:
> für einen Breitband-Photodiodenverstärker werden zur Kompensation sehr
> kleine Kapazitäten im Bereich <1pF benötigt.

Hm, das würde ich auf der Leiterplatte berücksichtigen. Unter 100 kHz 
kann man bei Epoxid durchaus mit ner Dielektrizitätszahl von 10 rechnen. 
Bei 8 mil "Plattenabstand" kommt da so Pi mal Daumen 0.1 pF/10 mm bei 
rum bei ner 35µ dicken Kupferschicht. ;)

von Foti (Gast)


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>...man müsste also einen negative Kapazität einbauen. Die sind noch
>schwerer zu finden als kleine.

Hhm, aus Antimaterie vielleicht...

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael Köhler schrieb:
> Unter 100 kHz
> kann man bei Epoxid durchaus mit ner Dielektrizitätszahl von 10 rechnen.

Wirklich so viel?

In der HF-Ecke rechnet man eher mit 4,5 (wobei der genaue Wert stark
schwankt, teilweise auch innerhalb der Platine, bspw. abhängig davon,
ob man gerade ein Stück Glasgewebe unter sich hat oder nicht).

von M. K. (sylaina)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Wirklich so viel?

Kann auch sein, dass es 5 war, da will ich mich nu mal nicht festlegen 
;)

von Foti (Gast)


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>Kann auch sein, dass es 5 war, da will ich mich nu mal nicht festlegen
>;)

Natürlich nicht 10. Es sind sogar nicht einmal 5, wenn das elektrische 
Feld teilweise in der Luft, also außerhalb der Platine verläuft.

von Wilhelm; DK4TJ (Gast)


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Hallo zusammen,

Cs unter 1pF, bringt das was..??

Die Schaltungskapazitäten sind doch schon viel grösser.
Ich kenne das aus Koppel-Cs für 144MHz Bandpassfiltern.
Das bekommt man mit bedrahteten Bauelenten  nie sauber! auf die Reihe.
ATC-Chips? Schon für den Test-Kit  musst du viele Dollars auf den Tisch 
legen.

73 Wilhelm

von gerd (Gast)


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Hallo Mike,

Ich hab es so gemacht: (unteres 1/3 der Webseite)
http://blackboard.serverpool.org/Projekte/Photoverst%C3%A4rker.html

Sind zwei 0.25mm Kupferlackdrähte, die verdrillt sind.
Dann einfach immer Millimeter für Millimeter abzwicken, bis der 
Signalverlauf ideal ist.

10mm haben ca 1pF.

gerd

von Foti (Gast)


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>Ich hab es so gemacht: (unteres 1/3 der Webseite)
>http://blackboard.serverpool.org/Projekte/Photover...

Hhm, die Sperrschichtkapazität der BPW34 hängt aber von der 
Sperrspannung ab und die schwankt mit der Batteriespannung. Ganz davon 
abgesehen, daß ein GHz-OPamp sich natürlich nicht mit einem solchen 
Drahtverhau verträgt. Sehr grenzwertig...

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Gunthard Kraus verwendet als Koppel-C sogenannte 
"Interdigital-Kondensatoren
"
http://elektronikschule.de/~krausg/
-> "Entwurf und Untersuchung eines rauscharmen Vorverstärkers für 137 
MHz bzw. 145 MHz" Teil 3

von gerd (Gast)


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> Sehr grenzwertig...
Ich hab hier 6 von den Verstärkern.
Teilweise auch mit einem Array aus 20x BPW34.
Selbst bei dem Array habe ich noch 5MHz Bandbreite.

Läuft sogar so stabil, dass das BPW34 Array über 10cm Leitung 
angeschlossen ist und man das nichtisoliert mit den Fingern halten kann.

Da kenn ich andere Photoverstärker, dir nur in einem Weißblechgeäuse 
vernünftig arbeiten. Gut. Die Verstärkung ist mit 10KOhm nicht allzu 
hoch.

gerd

von Foti (Gast)


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>Ich hab hier 6 von den Verstärkern.
>Teilweise auch mit einem Array aus 20x BPW34.
>Selbst bei dem Array habe ich noch 5MHz Bandbreite.
>
>Läuft sogar so stabil, dass das BPW34 Array über 10cm Leitung
>angeschlossen ist und man das nichtisoliert mit den Fingern halten kann.

Hhm, beachtlich, in der Tat.

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