Hallo!
Ich habe eigentlich eine relativ einfache Frage:
Ich möchte mir ein kleines Sprechfunkgerät mit Sender und Empfänger
bauen.
Hat irgendjemand einen passenden Schaltplan für mich?
Ich würde mich über Rückmeldungen freuen.
J11 schrieb:> Ich möchte mir ein kleines Sprechfunkgerät mit Sender und Empfänger> bauen.
Schaltpläne gibt es dazu einige im Netz. Allerdings weiß ich nicht, wie
es um deine Kenntnisse und technischen Möglichkeiten bestellt ist. Der
Aufbau ist nicht ganz einfach und so ein Funkgerät muss auch noch sauber
abgeglichen werden. Dazu sind div. Messgeräte nötig, was der normale
Bastler meist nicht zu Hause stehen hat. Auf welcher Frequenz willst du
mit dem Gerät arbeiten? Hast du dafür eine Frequenzzuteilung. Auf
manchen Frequenzen gibt es eine Allgemeinzuteilung, die an bestimmte
Bedingungen geknüpft ist. Zu beachten gibt es aber noch viel mehr.
Mein Tipp: Kaufe im Elektronikmarkt deines Vertrauens ein Paar freie
Funkgeräte. Die sind für die Verständigung über einige hundert Meter
ausreichend und auch noch günstiger als die Einzelteile beim Selbstbau.
Wenn du wirklich selber Funkgeräte bauen willst, wirst du um einen
Afu-Lehrgang nicht herumkommen. Dort bekommst du aber auch erstmal nur
Grundlagen vermittelt und vor allem, wie die Rechtslage ist. Danach ist
weiter üben und lernen angesagt...
J11 schrieb:> Hat irgendjemand einen passenden Schaltplan für mich?
Ganz alte Amateurfunkliteratur wälzen.
Damit du mal eine Idee bekommst, schau dir mal diese Seite an:
http://dl0tud.tu-dresden.de/html/DM3ML_Technik.html
dort nach "S23" suchen. Das ist ungefähr der Aufwand für ein
diskret aufgebautes Handfunksprechgerät. OK, es passt nur in
ziemlich große Hände ;-), würde man mit heutigen Bauteilen auch
ein wenig kleiner bekommen. Dieses Gerät heißt übrigens S23, weil
es auf Kanal S23 (145,575 MHz, heute Kanal V46 genannt) sendet —
und nur auf diesem Kanal. Die Frequenz wird durch fest eingebaute
Quarze festgelegt.
Hallo zusammen.
@ Jörg,
das hast du dir aber eine schicke Seite ausgesucht.
Ich hoffe und wünsche, daß das J11 genügend abschreckt. Das Wort 'Troll'
will ich nicht benutzen.
@ J11:
Wenn das nur alles so einfach wäre. Auf welcher(n) Fequenz(en) soll das
denn alles stattfinden? Strick dir erstmal für die Frequenz deiner Wahl
einen Empfänger zusammen. Ist egal, ein Diodenempfänger, ein Audion, ein
DC, einen Superhetempfänger.
Wenn du das dann sauber auf die Beine gebracht hast, kannst du dich dann
mit dem Sender und dem Senden beschäftigen.
Jetzt kommt das Problem. Wie beim Autofahren darf man nicht überall
Alles.
Freie Frequenzen, Amateurfunk-Frequenzen, Schwarzfunker...?
Wenn du das alles für dich geklärt hast, melde dich wieder..
73 Wilhelm
es gibt eine buchreihe namens "... projects for the evil genius".
da werden einfache schaltungen für wanzen, fm-transmitter, einfache
empfänger und allerlei anderes für den hobbyisten erklärt, schau z.b.
mal auf amazon.de:
22 Radio and Receiver Projects for the Evil Genius
eine weitere gute anwendernahe quelle sind die engineer notebooks von
Forrest Mims III.
die ebooks flattern auch irgendwo im netz herum.
hoffe das hilft dir weiter.
> Hat irgendjemand einen passenden Schaltplan für mich?
Ein Schaltplan alleine reicht bei Hochfreqeunz nicht.
Es kommt auch auf den Aufbau an.
Also wie die Teile räumlich zueinander stehen und verbunden sind
und welche Bauteile verwendet wurden weil auch die Nebenwerte der
Bauteile relevant sind (also Drahtwiderstand bei der Spule,
Zuleitungsinduktivität der Kondensatoren).
Daher wird dein Selbstbau nach Schaltplan nicht funktionieren.
Ausserdem hast du vermutlich keine Messgeräte, um messen zu können,
ob er funktioniert, oder nicht doch auf einer ganz anderen Frequenz
sendet, oder vielmehr stört.
Wer so was bauen will, sollte also vorher was lernen. Der DARC
ist nicht ganz verkehrt, hat man als Amateurfunker doch auch die
Erlaubnis diese Sender dann zu betreiben, und die OldMen haben
die nötigen Messgeräte.
Räusper... ;-)
Klar ist die Vorstellung vom TS offensichtlich etwas naiv, doch auch
ohne einen wilden Messgerätepark kann man relativ ordentlich
Handfunkgeräte aufbauen. Bauanleitungen dafür gab es schon in den 70er
und 80er Jahren, die passten auch ganz locker in eine Hand. Ich gestehe
(hatte ich ja eh an anderer Stelle schon) ich habe sowas auch gebaut
(nach eigenen Plänen). Als Messmittel standen auch nur Multimeter,
Rundfunkempfänger, einfacher Zähler, Eigenbau-Dipmeter und Oszi zur
Verfügung. Die Dinger funktionierten auch, sind inzwischen aber
abgewrackt.
Und Ja, ob die Störstrahlung verursachten (sicher sogar) hatte ich nie
untersucht, ich (wir) wollten sprechen! ;-)
Das soll jetzt keine Ermunterung zum Schwarzfunken sein, ich wollte nur
mal die Machbarkeit verdeutlichen. Ich behaupte mal, fast jeder
Funkamateur hat (damals) genau so angefangen, heute gibt es dagegen fast
nur noch Steckdosenfunker. Wer baut heute noch selber? Gehen würde das
schon, die Physik hat sich nicht geändert, man hätte sogar sehr viel
bessere Messmöglichkeiten, Teile stehen auch in Unmengen zur Verfügung,
doch so richtig protzen mit hunderten an Funktionen (die eh keiner
braucht) kann man nur mit dem neuesten "Flagschiff"... ;-)
(Ja, es gibt noch Selberbauer, doch früher waren die die Regel, heute
die Ausnahme)
Andererseits sollte man heute wirklich nur noch ordentliche Geräte in
Betrieb nehmen (auch als Eigenbau), Störungen und falsche Frequenzen
haben heute in unserer viel mehr technisierten Welt auch viel schlimmere
Auswirkungen.
Old-Papa
Old -papa schrieb:> doch so richtig protzen mit hunderten an Funktionen (die eh keiner> braucht) kann man nur mit dem neuesten "Flagschiff"... ;-)
Genau. Was soll man denn auch mit einem Funkgerät anfangen, das
weder Eier legen kann, noch Wolle erzeugt, noch Milch gibt oder
Fleisch liefert? (Habe ich etwas wichtiges Vergessen?)
:-)
Gruss
Harald
B e r n d W. schrieb:> Man sollte sich damit rasieren können?
Ick sach mal so: Bei falscher Anwendung wäre das möglich ;-)
Ebenso das Eierkochen (zumindest -wärmen)
Old-Papa
Danke für alle eure ausführlichen Antworten!
Zwar möchte ich weniger ein Amateurfunker werden, sondern Daten auf eine
geringe Entfernung (nur ein Paar Meter) mit Hilfe von zwei kleinen
selbstgebauten Geräten per Funk übertragen, um eine Ahnung von
Funktechnologie zu bekommen, worauf ich auch gute Antworten bekommen
habe, aber trotzdem danke an alle :)
Old -papa schrieb:> Wer baut heute noch selber?
Dann schau dir mal in einem x-beliebigen FUNKAMATEUR an, was die so
alles an Bausätzen verkaufen. Das werden sie sicher nicht machen,
ohne dass sie jemand kaufen will. ;-)
> Daten auf eine geringe Entfernung (nur ein Paar Meter) mit> Hilfe von zwei kleinen selbstgebauten Geräten per Funk übertragen
Was hindert dich daran, das mit fertigem Modulen zu tun,
wie RFM12 oder ZigBee ?
Daß du dann etwas nicht selbst gebaut hast, was du
sowieso nicht selbstbauen konntest und nicht lernen wolltest ?
Jörg Wunsch schrieb:> Dann schau dir mal in einem x-beliebigen FUNKAMATEUR an, was die so> alles an Bausätzen verkaufen. Das werden sie sicher nicht machen,> ohne dass sie jemand kaufen will. ;-)
Ja und? Ich habe den "Funkamateur" seit etwa 1968 lückenlos und schaue
jeden Monat rein. Damals waren fast nur Bauanleitungen drin, später
wurde das weniger und heute nur noch einige (aber feine) Spezialitäten.
Nicht falsch verstehen, sicher gibt es den einen oder anderen
Funkamateur, der auch heute noch ganze Funkgeräte selber baut, doch
gemessen an Früher sind das "Pinatz" ;-) Ich selbst war ja nie offiziell
Funkamateur, in der verblichenen DDR wollte ich nicht (hätte sicher auch
nie geklappt) und heute sind die Interessen halt woanders. Das Thema
ansich beschäftigt mich dennoch und ein paar Handschachteln (PMR) liegen
hier auch rum. Klar, diese auch gekauft ;-)
Aber ok, der TS hat ja nun geschrieben, dass er eigentlich Daten
übertragen möchte, ein ganz anderes Thema und eigentlich auch legal
lösbar.
Old-Papa
Old -papa schrieb:> sicher gibt es den einen oder anderen> Funkamateur, der auch heute noch ganze Funkgeräte selber baut, doch> gemessen an Früher sind das "Pinatz" ;-)
Wenn die Leute, die in erster Linie funken wollen und nicht bauen,
die Geräte damals schon hätten kaufen können, dann hätten sie das
sicher auch getan. Siehe Teltow 215, das war für viele Stationen
auch ein Segen.
> Ich selbst war ja nie offiziell> Funkamateur, in der verblichenen DDR wollte ich nicht (hätte sicher auch> nie geklappt)
Och, so schlimm war die Prüfung ja auch nicht damals. Es war halt
etwas mehr ein "gesellschaftlicher Anspruch", die Funkamateure wurden
als eine Art stiller Botschafter betrachtet.
Datenübertragung - im weitesten Sinne - ist schon mal ein viel
geringerer Anspruch als Sprechfunk. Schließlich kam auch in der
geschichtlichen Entwicklung der Morsefunk zuerst.
Für jegliche ernsthafte Anwendung, und oft weniger Geld als Selbstbau
kostet, gibt es da Module, mit Zulassung natürlich.
Aber wenn es wirklich nur darum geht, in das Prinzip Einblick zu
erhalten, gibt es diesen schönen Versuch von Burkhard Kainka:
http://www.b-kainka.de/bastel118.htm
Jörg Wunsch schrieb:> Och, so schlimm war die Prüfung ja auch nicht damals. Es war halt> etwas mehr ein "gesellschaftlicher Anspruch", die Funkamateure wurden> als eine Art stiller Botschafter betrachtet.
Die fachliche Prüfung wäre sicher auch kein Problem (vermute ich mal
keck), dagegen hätte ich sehr wahrscheinlich dem "gesellschaftlichen
Anspruch" nicht genügt. Es gab halt einige Dinge in meinem Leben, die
ich erst lange nach 1989 zu- und einordnen konnte. Ist aber ein ganz
anderes Thema... ;-)
Heutzutage habe ich sogar schon die Bücher zum Lehrgang seit langer Zeit
da, doch immer wieder kamen halt andere Hobbys dazwischen. Vielleicht
mal im Ruhestand.... vielleicht....
Gruß
Old-Papa
>Ja und? Ich habe den "Funkamateur" seit etwa 1968 lückenlos und schaue>jeden Monat rein.
Muss man auch, da interessante Beiträge mitlerweile auf mindestes 3
Ausgaben aufgetailt werden. Ist nur eine Frage der Zeit, bis es aufs
ganze Jahr gemacht wird.