Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik FI - Schutzschalter


von Sebastian L. (Gast)


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Hallo Leute

Ich hab folgendes Verständnisproblem.
Ich habe gestern eine Lampe angeschlossen. Dabei habe ich die Sicherung 
des entsprechenden Leiters rausgenommen. Und das auch geprüft.
Als ich dann die Lampe anbringen wollte, habe ich "versehentlich" 
Neutralleiter mit Erdung berührt. Überraschenderweise flog dabei der 
FI-Schutzschalter und ich saß "im dunkeln". Es gab dabei keinen 
Lichtbogen oder funken oä.

Ich dachte eigentlich, die funktionsweise eines FI zu verstehen bzw 
dachte, dass die Erdung und der Neutralleiter im Keller sogar verbunden 
sind.
D.h der Differenzenstrom müsste doch eigentlich 0 sein.

Gut ich wohne in einem Mehrparteienhaus aber das sollte doch nicht 
heißen dass ich auf dem neutralleiter plötzlich saft habe.

Wie kann man also dieses verhalten erklären oder habe ich da etwas 
missverstanden.

Danke

von Hanssen (Gast)


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Hallo,

N und PE sind zwar verbunden (der sogenannte PEN), aber vor dem FI. 
Hinter dem FI sind sie aufgeteilt (N und PE). Und zwischen beiden 
hersscht ein Potentialunterschied (zwar nicht groß, aber vorhanden). 
Dieser Potentialunterschied ist aber groß genug, dass ein Strom fliessen 
kann, der den FI auslöst.

Gruß
Hanssen

von Ulrich (Gast)


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Wenn an einem anderen Stromkreis größere Ströme für der Nulleiter 
fließen, kann zwischen dem Nullleiter und der Schutzerde eine kleine 
Spannung (z.B. 1 V) entstehen. Bei einer Verbindung fließt dann ggf. 
schon genug Strom um den FI Schalter Auszulösen.

von Richard P. (ritsch)


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Das ist ganz normal und auch richtig so das der FI rausfliegt, auf den
anderen Leitungen wird durch die restlichen Leitungen in der Nähe ein 
klein wenig Spannung induziert und da der FI ja vergleicht was rein und 
was raus geht (L-N) und durch´s zusammenbringen von N-PE etwas 
verschwindet schaltet dieser halt auch ab.

Hoffe konnte es enigermassen verständlich rüberbringen.

Es ist auf alle Fälle in Ordnung so.

Gruß ritsch

von Charly B. (charly)


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ganz einfach erklaert :

indem du den PE mit N gebrueckt hast ist ein teil des Stromes
ueber den PE 'abgeflossen' , da dort nur wenige miliohm im spiel
sind und du verm. einen 30mA Fi hast reichen da wenige mV differenz
da gibts keinen Funken, nichts, es macht nur 'klack' und der Fi hat
abgeschaltet


vlG
Charly

von M. K. (sylaina)


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Dadurch, dass du N und PE an der Lampe zusammen geschlossen hast gab es 
für einen Strom aus einem anderen Stromkreis einen weiteren Weg zum 
Sternpunkt. Der Strom wählt zwar immer den Weg des geringsten 
Widerstandes aber das heißt nicht, dass auf dem Weg des höchsten 
Widerstandes gar kein Strom fließt. Und hier war der Strom ausreichend 
hoch um den FI zur Auslösung zu bringen ;)

von Sebastian L. (Gast)


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Hi

Danke Leute das ist verständlich und leuchtet ein.

Das mit dem L-N Vergleich war mir bereits bekannt deswegen auch mein 
grübeln. Weil ja zwischen PE und N nichts laufen sollte

gut. ist also an der installation nix kaputt.

nun noch eine frage:

hHißt das jetzt das nab generell sollte/muss man das ganze haus/wohnung 
lahm legen wenn man ne lampe aufhängen will?

das ist doch umständlich oder nicht?!?

Schönen abend noch

von citb (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> hHißt das jetzt das nab generell sollte/muss man das ganze haus/wohnung
> lahm legen wenn man ne lampe aufhängen will?

Kannst Du das noch mal sortiert schreiben?

citb

von M. K. (sylaina)


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Sebastian L. schrieb:
> das ist doch umständlich oder nicht?!?

Was ist daran umständlich ne Hebel um zu legen?

von Richard P. (ritsch)


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Zja selten ein Nutzen wo nicht auch ein Nachteil dabei ist
ist wie bei Tabletten :-)

Wobei der FI schon eine ziemlich Geniale Erfindung ist was sich 
sicherlich auch an der Sterberate an Stromunfällen auswirken dürfte.

Am besten schonmal eine Taschenlampe bereitstellen oder eine Person am 
FI platzieren.Ansonsten nicht die ganze Leitung auf einmal kappen und 
die Enden bzw. Neutralleiter halt gleich mit einer Wagoklemme versehen 
wenn man länger daran rumwurstelt.

Andere einfache Möglichkeit kenne ich nicht.

Gruß Ritsch

von Axel D. (axel_jeromin) Benutzerseite


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Michael Köhler schrieb:
> Was ist daran umständlich ne Hebel um zu legen?

Warhrscheinlich will er nicht alle Uhren im Haus neu stellen müssen. 
(Herd, Microwelle etc)

Da hilft nur wie schon geschrieben den N auch zu isolieren.


Axel

von Mewa (Gast)


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Kapiere ich nicht. Wenn man etwas aufpasst, passiert so etwas nicht. 
Oder man rechnet von vornherein damit, dass der FI auslösen könnte. Wenn 
man nicht das vorgeschriebene Fachwissen hat, sollte ein Elektriker mit 
solchen Aufgaben betraut werden! Alles andere ist Pfusch und 
lebensgefährlich!

von Bastler (Gast)


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Hallo,

wie es  Mewa schon gesagt hat: Einfach ein wenig aufpassen und gut ist 
(Sicherungsautomat aus und dann Erden (die abgeschaltete Phase)  Automat 
gegen wiedereinschalten sichern).
Den zweiten Teil sehe ich nicht so eng, jeder der wenigsten ein wenig 
praktische Erfahrung in der Elektrotechnik hat kann sowas. Es ist ein 
Unterschied ob ich ein ganzes Haus verkabeln und ordnungsgemäß 
absicheren muß (Erdungssystem - FI korrekt anschließen - Sicherung 
/Leitungsquerschnitt dimensonieren usw.) oder ob ich einen "ollen" 
Schalter oder Steckose anschliesse - ein wenig Grundlagenwissen und 
gesunden Menschenverstand vorausgesetzt.

mfg


     Bastler

von Sebastian L. (Gast)


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Hi Leute

Natürlich mach ich das nicht zum ersten mal(nur in dieser wohnung das 
erste mal), bin aber deswegen überrascht weil es bisher noch nie zu so 
einem fall gekommen ist.

Ob ich bis jetzt noch nie PE-N kontaktiert habe weiß ich nicht kann ich 
aber bei meiner bisherigen Arbeitsweise nicht ausschließen, da ich mich 
bis jetz nur um die Phase gekümmert hab. sprich wie beschrieben:

Automat raus
gegen Wiedereinschalten was überkleben
Test obs auch die richtige Sicherung war
Phase erden


Mit umständlich meinte ich genau sowas wie Uhren neu stellen oä.

Gut dann nehme ich das als neue praktische Erfahrung auf und machs beim 
nächsten mal besser indem ich N isoliere.

Mir geht nur immer noch nicht ein, dass mir das noch nie passiert sein 
soll in anderen Wohnungen.

von citb (Gast)


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Frueher (tm) gab es fuer Licht keinen FI. Der Unfug ist neu.

citb

von Udo S. (urschmitt)


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citb schrieb:
> Frueher (tm) gab es fuer Licht keinen FI. Der Unfug ist neu.

Warum, ist denn jetzt für Licht ein FI vorgeschrieben? Wäre mir neu.
Ist wohl eher so, daß für alle Steckdosen genau 1 FI eingebaut ist und 
für Licht und Steckdosen keine getrennten Stromkreise in die Zimmer 
liegen, also hängen dann auch alle Lampen daran.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian L. schrieb:

> Phase erden

Die Phase zu erden halte ich für den Fall, das man nur mal
eine Lampe aufhängen will, für übertrieben. In echten
Hochspannungsnetzen sieht das anders aus. Lampe aufhängen
mache ich so, das ich als erstes den SL abschraube, dort
ein Stück Isolierschlauch rüberziehe, und auch als letztes
wieder anschliesse. So ist die Gefahr, das er versehentlich
den N berührt, am geringsten.
Gruss
Harald

von citb (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Warum, ist denn jetzt für Licht ein FI vorgeschrieben? Wäre mir neu.
> Ist wohl eher so, daß für alle Steckdosen genau 1 FI eingebaut ist und
> für Licht und Steckdosen keine getrennten Stromkreise in die Zimmer
> liegen, also hängen dann auch alle Lampen daran.

Soweit ich weiss ist fuer Licht auch keiner vorgeschrieben.
Wenn aber ein Elektriker an eine "alten" Anlage etwas macht, dann greift 
u.U. der FI-Nachruestungszwang. Der wird sicher auch wegen den 
Dollarzeichen in den Augen der E-Firma beeinflusst.
Dann muessten Licht und Steckdosen getrennt werden, was ohne 
Kabelverlegen nicht geht. So wird dann auch das Licht "ver-FI't".

Harald Wilhelms schrieb:
> mache ich so, das ich als erstes den SL abschraube, dort
> ein Stück Isolierschlauch rüberziehe, und auch als letztes

WAGO-Lampenklemmen sind noch einfacher handhabbar und koennen nicht 
abrutschen.

citb

von M. K. (sylaina)


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citb schrieb:
> der FI-Nachruestungszwang.

Es gibt nen Nachrüstzwang??

von walTTer (Gast)


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citb schrieb:
> Frueher (tm) gab es fuer Licht keinen FI. Der Unfug ist neu.

ja ja früher war alles besser.
dein netzversorger sagt dir schon ob das unfug ist.
stichwort TT- Netz
falls dir das kein begriff ist einfach mal googeln

walTTer

von Harald W. (wilhelms)


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citb schrieb:

> Harald Wilhelms schrieb:
>> mache ich so, das ich als erstes den SL abschraube,

> WAGO-Lampenklemmen sind noch einfacher handhabbar und koennen nicht
> abrutschen.

Wie entferne ich denn einen Draht aus einer Wagoklemme?
"entwagoe" ich ihn, oder wie heisst das entsprechende Verb?
:-)
Gruss
Harald

von Sebastian L. (Gast)


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Also ich habe für die Beleuchtung in der Wohnung (7 Lampen) ne eigene 
sicherung. finde ich an sich super.

Das geht ja wie jetzt alle wissen über den FI.

von Erich (Gast)


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> Also ich habe für die Beleuchtung in der Wohnung (7 Lampen) ne eigene
> sicherung. finde ich an sich super.
>
> Das geht ja wie jetzt alle wissen über den FI.


Was soll und das sagen?
Es ist egal, wieviel Lampen und Sicherungen du an EINEM Fi hast.
Wenn der EINE rausfliegt, sitzt du im Dunkeln.

Ich habe für mein Arbeitszimmer (Bastelzimmer) daher einen 2. FI  ,
aber nur für die Steckdosen und den Arbeitstisch.
Das Licht (auch des Arbeitszimmers) geht über den 1. FI der restlichen 
Wohnung.
Und wenn ich dort man was machen muss, kann ich eine Verlängerung aus 
dem Arbeitszimmer ziehen, für Handleuchte und Bohrmaschine etc.
Manche setzen eine 2. FI + Hubtschienen-Steckdose nebendran gleich in 
der Zähler- oder Unterverteilerkasten. Das hab' ich so beim Haus meines 
Bruders gemacht.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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walTTer schrieb:
> citb schrieb:
>> Frueher (tm) gab es fuer Licht keinen FI. Der Unfug ist neu.
>
> ja ja früher war alles besser.
> dein netzversorger sagt dir schon ob das unfug ist.
> stichwort TT- Netz
> falls dir das kein begriff ist einfach mal googeln
>
> walTTer

nun, jetzt wirfst du Äpfel und Birnen zusammen. zuerstmal gibt es fast 
nirgends mehr in Deutschland TT-Netz, weils einfach keinen richtigen 
Sinn macht. Beim TT-Netz lässt du die Verbindung zwischen dem N und der 
Ausgleichsschiene und somit auch dem PE weg. Soll heißen, in einem 
Erdschlussfall muss der Strom über den PE zur Potentialausgleichsschiene 
und von da durch Erdreich bis zum Erder des Trafos fließen. Heißt also 
ohne einen FI das man einen sehr sehr geringen Erderwiderstand benötigt. 
Dieser ist jedoch so gut wie nie zu erreichen. Falls man diesen 
erreicht, ist alles ok, kannst du deine Anlage wie gewohnt betreiben, 
erreichst du den Erderwiderstand nicht, setzt und einen 300mA FI 
meistens noch vor dem Zähler ein. Damit müssen also im Fehlerfall nur 
höchstens 300mA durch den Erder bis zum Erder in der Trafostation 
fließen, was kein Problem darstellen sollte. Das ist erstmal der Grund 
für den FI im TT-Netz.
TT-Netz wurde vorallem in schwach besiedelten Gebieten eingesetzt, und 
meistens ist der N auch eine Art Außenleiter. sozusagen liegen zwischen 
N und PE 115V und zwischen Phase und PE auch 115V, und zwischen Phase un 
N 230V. Was das genau für einen Vorteil gebracht haben soll, konnte ich 
noch nicht in Erfahrung bringen.
Da aber locker 95% in Deutschland inzwischen TN-Netz haben, ist das mit 
dem FI gleich vor der HV einfach bloß Quatsch und wird nur aus 
brandschutzgründen gefordert, wo es eben brandgefährlich ist. Also bei 
dir zuhause sicher nicht. Somit steht in der VDE 0100 T410 das alle 
Endstromkreise, die Laienbedienbar sind, in Wohnungen bis 20A und 
außenbereich bis 32A über einen RCD, sprich FI zu schützen sind. Ein 
Lichtstromkreis ist nicht Laienbedienbar, da eine Lampe ja ein fest 
installiertes elektrisches Betriebsmittel ist und streng genommen nur 
von einer Fachkraft installiert werden darf. Somit muss ein 
Lichtstromkreis nicht über einen FI geschützt sein.
Es gibt da noch eine VDE-Norm, dessen Nummer mir jetzt nicht einfallen 
will in der eine Versorgungssicherheit gefordert wird. Das soll heißen, 
das in einem Raum mindestens zwei getrennte Stromkreise vorhanden sein 
sollen. Wenn man sich den FI wegdenkt, ist das ja auch gegeben, wenn in 
drei Räumen zusammen das Licht ein Stromkreis bilden, und in dem selben 
Räumen die ganzen Steckdosen einen Stromkreis hat man in jedem Raum zwei 
Stromkreise, und somit in jedem Raum eine Versorgungssicherheit. Nur 
jetzt, wo der FI dazu kommt, ist auf einmal die ganze Wohnung dunkel, 
sobald der auslöst. Darf so ansich nicht sein, es müssen zumindest in 
Neubauten min. 2 FI's eingebaut werden. Ich kann auch nicht mehr genau 
sagen, wann diese Norm in Kraft getreten ist, sollte noch nicht zu lange 
her sein.


MfG Dennis

von U. B. (Gast)


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FI- Unfug (?).

Die Frage stellt sich u.U. dann, wenn man nach 2 Wochen Urlaub 
zurückkommt und feststellt, dass der FI ausgelöst hatte ( z.B. wg. 
Gewitters ).

Da gibt's Fälle, da haben Leute die inzwischen abgetaute Gefriertruhe 
komplett mit Inhalt, versteht sich, im Garten beerdigt ...

von Ben _. (burning_silicon)


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Also mir ist bei 'nem Gewitter noch nie ein FI gefallen...

von Harald W. (wilhelms)


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U. B. schrieb:
> FI- Unfug (?).
>
> Die Frage stellt sich u.U. dann, wenn man nach 2 Wochen Urlaub
> zurückkommt und feststellt, dass der FI ausgelöst hatte ( z.B. wg.
> Gewitters ).
>
> Da gibt's Fälle, da haben Leute die inzwischen abgetaute Gefriertruhe
> komplett mit Inhalt, versteht sich, im Garten beerdigt ...

Die Archeologen so in fünfhundert Jahren werden sich darüber freuen:
"Begräbniskultur im einzwanzigsten Jahrhundert" :-)
Gruss
Harald

von U. B. (Gast)


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> Also mir ist bei 'nem Gewitter noch nie ein FI gefallen...

Die Ansprech-Wahrscheinlichkeit des FI's dafür hängt vermutlich von der 
Nähe des Einschlags ab ...

von Harald W. (wilhelms)


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Ben _ schrieb:
> Also mir ist bei 'nem Gewitter noch nie ein FI gefallen...

Ja meist sind sie so gut befestigt, das sie im Kasten drinbleiben.
Gruss
Harald

von walTTer (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Soll heißen, in einem
> Erdschlussfall muss der Strom über den PE zur Potentialausgleichsschiene
> und von da durch Erdreich bis zum Erder des Trafos fließen. Heißt also
> ohne einen FI das man einen sehr sehr geringen Erderwiderstand benötigt.
> Dieser ist jedoch so gut wie nie zu erreichen.

hallo Dennis,

genau darum ist ein fi bei einem TT- netz zwingend vorgeschrieben.

> Damit müssen also im Fehlerfall nur
> höchstens 300mA durch den Erder bis zum Erder in der Trafostation
> fließen, was kein Problem darstellen sollte. Das ist erstmal der Grund
> für den FI im TT-Netz.

und genau aus diesem grund schreibt der versorger bei uns TT- netz vor.

mit bei uns ist gemeint: stadt osnabrück versorger stadtwerke os und 
landkreis os versorger RWE

wenn du schreibst 95% in deutschland haben TN- netz muss ich das erstmal 
glauben.
also schränke ich meine aussage ein:
"bei uns" ist für ein hausanschluss TT- netz vorgeschrieben und damit 
auch ein fi für die gesammte elt.installation.
ich hoffe damit kannst du leben;-)

walTTer

von oszi40 (Gast)


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walTTer schrieb:
> auch ein fi für die gesammte elt.installation.

Das könnte ziemlich dunkel werden, wenn da nur EINER ist!

von walTTer (Gast)


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oszi40 schrieb:
> Das könnte ziemlich dunkel werden, wenn da nur EINER ist!

manno ist natürlich die minimalanforderung gemeint;-)
wenns genau wissen willst: in meinem haus sind 4 fi's verbaut.
und wo wir dabei sind: für die ableitungen sind natürlich 
nulltrennklemmen für die nullleiter eingebaut. wenn ich also eine lampe 
anklemme wird die zugehörige sicherung ausgelöst und die entsprechende 
nulltrennklemme hochgeschoben- wobei wir wieder beim ursprüglichen thema 
wären.

walTTer

von M. K. (sylaina)


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walTTer schrieb:
> wobei wir wieder beim ursprüglichen thema
> wären.

Sehr schön aber war nicht klar, dass das Thema wieder zu ner 
Grundsatzdiskussion führt? ;)

von Andrew T. (marsufant)


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Michael Köhler schrieb:
> Sehr schön aber war nicht klar, dass das Thema wieder zu ner
>
> Grundsatzdiskussion führt? ;)

same procedure as every day .-))

von citb (Gast)


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Alles was oft nicht vernuenftig und oft nicht nachvollziehbar von "oben" 
verordnet wird, fuehrt zu Grundsatzdiskussionen. Sieh Dir mal beliebeige 
Diskusssionen zum Gluehlampenverbot an.(Ja, die da oben haben es anders 
genannt)

citb

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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walTTer schrieb:
> ich hoffe damit kannst du leben;-)

Ich konnte auch vorher damit leben :-)

Warsch habt ihr Boden mit schlechten el. Eigenschaften, oder an den 
trafostationen sind noch schlechte Erder dran, weil eigentlich will man 
weg vom TT Netz.

oszi40 schrieb:
> walTTer schrieb:
>> auch ein fi für die gesammte elt.installation.
>
> Das könnte ziemlich dunkel werden, wenn da nur EINER ist!

Nun, der FI, der aufgrund des TT-Netzes vor der HV installiert wird, ist 
ein 300mA FI, der fliegt nicht so schnell. Du hast ja deswegen trotzdem 
noch vor den Steckdosen einen 30mA FI, oder eben sinnvollerweise 
mehrere. Der 300mA FI ist ja nur dafür da, weil es nicht gewährleistet 
werden kann, das ein genug hoher Strom im Fehlerfall fließen kann, um 
eine Sicherung innerhalb der geforderten 0,4s auszuschalten. Heißt also 
dieser ist nur fü die Sicherungen, die über keinen anderen FI geschützt 
sind. Also ich weis nicht, wann bei mir das letzte mal eine solche 
Sicherung geflogen sein sollte, wenn dann lag es an meinem ungeschick 
gepaart mit meiner Faulheit eine Sicherung auszuschalten, wenn man wo 
dran rum bastelt.

MfG Dennis

von M. K. (sylaina)


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Dennis H. schrieb:
> Der 300mA FI ist ja nur dafür da, weil es nicht gewährleistet
> werden kann, das ein genug hoher Strom im Fehlerfall fließen kann, um
> eine Sicherung innerhalb der geforderten 0,4s auszuschalten.

FI als Sicherungsersatz? Autsch!

von Andrew T. (marsufant)


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Michael Köhler schrieb:
> FI als Sicherungsersatz? Autsch!

Fein gemacht Michael, und hier ist Dein Fisch!
><((((º>

von M. K. (sylaina)


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Oh toll, ein Fisch freu

von Pulex Irritans (Gast)


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Hä?  *FI-SCH*utzschalter ? oder was ?

von Michael H. (mueckerich)


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walTTer schrieb:
> wenn ich also eine lampe
> anklemme wird die zugehörige sicherung ausgelöst und die entsprechende
> nulltrennklemme hochgeschoben

Ich würde noch empfehlen bei Stromanbieter anzurufen und mindestens den 
Stadtteil freischalten zu lassen. Mann Jungs eine Lampe! Da gibts einen 
Schalter dazu den macht man aus (ganz ängstliche sollen noch den Automat 
abschalten) und mit etwas Vorsicht bringt man auch nicht N und PE 
zusammen und wenn doch, dann löst halt mal der FI aus. Sagt mal wie 
viele Theoretiker sind hier eigentlich unterwegs? Da wird aus dem 
anschließen einer Lampe eine Diplomarbeit gschustert.

Das ist jetzt absichtlich etwas provokant geschrieben weil es immer 
wieder Grundsatzdiskussionen gibt die so was von übrig sind. Der TO 
wollte eigentlich nur wissen warum das so ist. Das Ganze war spätestens 
nach dem vierten Post erledigt.

von Andrew T. (marsufant)


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Michael H. schrieb:
> Das Ganze war spätestens
>
> nach dem vierten Post erledigt.

korrekt, jedoch  wurde bereits bemerkt. s.o. Beitrag 1.3  9:16

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Michael Köhler schrieb:
> Dennis H. schrieb:
>> Der 300mA FI ist ja nur dafür da, weil es nicht gewährleistet
>> werden kann, das ein genug hoher Strom im Fehlerfall fließen kann, um
>> eine Sicherung innerhalb der geforderten 0,4s auszuschalten.
>
> FI als Sicherungsersatz? Autsch!

Nein, nicht als Ersatz, eine Sicherung gibt es ja deswegen trotzdem, nur 
bringt dir diese nicht viel, wenns einen Erdschluss gibt, weil sie nicht 
schnell genug auslöst. Ist intern ein Kurzschluss, bringt dir ja der FI 
nix, d azu braucht es wieder die Sicherung, aber da ist es fast egal, 
wie lange es dauert, bis die Sicherung auslöst, weil es können ja keine 
Menschen zu schaden kommen.

Du kannst also den FI als Sicherungsersatz gelten lassen, wenns um einen 
Erdschluss geht, weil da bringt dir die Sicherung einfach nix.


Michael H. schrieb:
> Das ist jetzt absichtlich etwas provokant geschrieben weil es immer
> wieder Grundsatzdiskussionen gibt die so was von übrig sind. Der TO
> wollte eigentlich nur wissen warum das so ist. Das Ganze war spätestens
> nach dem vierten Post erledigt.

Ich trete sowas gern etwas breit, weil ich häufig genug schon hier 
gelesen habe, das es offensichtlich nicht genügend Wissen über 
Hausinstallation und Thema FI gibt, aber ich als Meister bin ja eh zu 
allem zu dämlich, wie auch oft genug hier geschrieben.


MfG Dennis

von Flow (Gast)


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@Dennis H.
 > aber da ist es fast egal, wie lange es dauert, bis die Sicherung
 > auslöst, weil es können ja keine Menschen zu schaden kommen.

Wenn du intelligent wirken willst, warum schreibst du so etwas?

von nicht "Gast" (Gast)


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Flow schrieb:
> @Dennis H.
>  > aber da ist es fast egal, wie lange es dauert, bis die Sicherung
>  > auslöst, weil es können ja keine Menschen zu schaden kommen.
>
> Wenn du intelligent wirken willst, warum schreibst du so etwas?

Das hier ist ein Forum von und für Techniker. Allen (außer dir 
vielleicht) ist klar, dass mit "lange" hier nicht Stunden oder Tage 
gemeint sind...

von M. K. (sylaina)


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Dennis H. schrieb:
> Nein, nicht als Ersatz, eine Sicherung gibt es ja deswegen trotzdem, nur
> bringt dir diese nicht viel, wenns einen Erdschluss gibt, weil sie nicht
> schnell genug auslöst. Ist intern ein Kurzschluss, bringt dir ja der FI
> nix, d azu braucht es wieder die Sicherung, aber da ist es fast egal,
> wie lange es dauert, bis die Sicherung auslöst, weil es können ja keine
> Menschen zu schaden kommen.

Als ob ein Mensch bei 100mA Fehlerstrom überleben würde....ich hol mir 
jetzt schonmal Popcorn und Cola, will noch wer was?

von Flow (Gast)


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@ nicht "Gast"
 > Das hier ist ein Forum von und für Techniker.

Das muß stark bezweifelt werden, bei DER Ausdrucksweise.
Wenn du damit zufrieden oder einverstanden bist, fehlt auch dir in 
dieser Hinsicht das Fachwissen, um es etwas einzuschränken.

von Stefan (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Als ob ein Mensch bei 100mA Fehlerstrom überleben würde....ich hol mir
> jetzt schonmal Popcorn und Cola, will noch wer was?

Der seit Ewigkeiten im TT Netz vorgeschriebenene FI mit 300 mA (oder 
früher auch 500 mA) Auslösestrom dient nicht zum Schutz bei direkter 
Berührung eines Aussenleiters sondern zum Brandschutz und zum Abschalten 
bei einem Körperschluss bei einem an den Schutzleiter angeschlossenen 
Gerät. Ohne FI könnte das Gerätegehäuse eine gefährliche Spannung 
führen. Eine Sicherung würde dabei nicht ansprechen wenn der Stom über 
den Schutzerder dafür zu gering ist. FI und und passend dazu 
dimensionierter Schutzerder sorgen dann dafür, dass bei gefährlicher 
Spannung am Gehäuse der Strom abgeschaltet wird.

von walTTer (Gast)


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Michael H. schrieb:
> walTTer schrieb:
>> wenn ich also eine lampe
>> anklemme wird die zugehörige sicherung ausgelöst und die entsprechende
>> nulltrennklemme hochgeschoben
>
> Ich würde noch empfehlen bei Stromanbieter anzurufen und mindestens den
> Stadtteil freischalten zu lassen.

bei deinem kenntnisstand könnte ein stossgebet mehr helfen.
nach VDE ist es nicht notwendig bei einer lampeninstallation den 
stromanbieter zu informieren oder den stadtteil freizuschalten !

walTTer

ps: zur sicherheit für inselbegabte: dieser beitrag ist ironisch 
gemeint;-)

von walTTer (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Ich trete sowas gern etwas breit, weil ich häufig genug schon hier
> gelesen habe, das es offensichtlich nicht genügend Wissen über
> Hausinstallation und Thema FI gibt, aber ich als Meister bin ja eh zu
> allem zu dämlich, wie auch oft genug hier geschrieben.

hallo dennis,

du bist meister, ich habe nichts gelernt.
vor langer zeit habe ich mal nachrichtentechnik studiert, aber keinen 
job gefunden (ca 1980)
dann die ochsentur auf grossbaustellen in ganz de- gebäudeinstallation 
als leiharbeiter, monteur, obermoteur dann inbetriebnehmer, bauleiter.
seit ca 20 jahren selbständig- schwerpunkt krankenhaus und 
lebensmittelindustrie.
deine beiträge finde ich gut und auch fachlich richtig.
lass dich also von einigen dummschwätzern hier nicht einschüchtern.

walTTer

von Harald W. (wilhelms)


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Pulex Irritans schrieb:
> Hä?  *FI-SCH*utzschalter ? oder was ?

Ich denke es geht hier eher um einen "R"ochen "C"urrent "D"etektor.
Gruss
Harald

von M. K. (sylaina)


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Stefan schrieb:
Ohne FI könnte das Gerätegehäuse eine gefährliche Spannung
> führen. Eine Sicherung würde dabei nicht ansprechen wenn der Stom über
> den Schutzerder dafür zu gering ist. FI und und passend dazu
> dimensionierter Schutzerder sorgen dann dafür, dass bei gefährlicher
> Spannung am Gehäuse der Strom abgeschaltet wird.

Ein dreihundert Milliampere-FI wird bei 50 mA Fehlerstrom noch nicht 
auslößen, gesund ist so ein Fehlerstrom für Fritzchen, der grad am unter 
Spannung stehenden Gehäuse klebt, auch nicht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Vielleicht haben damals einige in der Elektor mal den Artikel gelesen: 
'Der Mensch, 10kOhm, 1/4 Watt'?
Daraus würde hervorgehen, das auch ein 30mA FI nicht wirklich Leben 
rettet ( bei 230 Volt fliessen ja bei 10kOhm über 5 Watt), sondern nur 
übermässige Leckströme in der Installation oder in Geräten fliesst.
Selbst die in der Medizintechnik verwendeten 10mA FI's würden dann noch 
ca 1,7 Watt zulassen.
Ich persönlich halte 10kOhm für zu niedrig angesetzt, meistens hat ein 
Mensch ja mehr Widerstand, aber trotzdem.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Flow schrieb:
> @Dennis H.
>  > aber da ist es fast egal, wie lange es dauert, bis die Sicherung
>  > auslöst, weil es können ja keine Menschen zu schaden kommen.
>
> Wenn du intelligent wirken willst, warum schreibst du so etwas?

nun, wenn du intelligent genug gewesen wärst, und meinen Post richtig 
gelesen hättest, wüsstest du, warum das völlig korrekt ist. Für den 
Fall, das eine Phase am Gehäuse anliegt, ist im TT-Netz das Problem, das 
der Strom nur durch den Erder zurück zur Trafostation fließt. Die dabei 
nötigen niedrigen Erderwiderstände sind so ziemlich nie zu schaffen. Da 
aber ein vernünftig hoher Strom fließen muss, um eine Sicherung 
innerhalb der geforderten 0,4s auszulösen, bei einem B Automaten z.B. 
das 5fache des Nennstromes, funktioniert das im TT-Netz nicht, weil der 
Strom einfach nicht zum fließen kommt. Deswegen der 300mA FI, weil 
dieser schon ab einem Strom über den PE von 300mA auslöst, und das ist 
locker mit einem Erder zu schaffen. Worauf sich jetzt mein Beitrag oben 
bezieht ist, wenn intern im Gerät ein Kurzschluss passiert, also kein 
Erdschluss, wo eine Phase auf elektrisch leitfähigen berührerbaren 
Teilen anliegt, sondern eine Phase mit dem Neutralleiter verbindung hat. 
Wenn das der Fall ist, ist mein von dir zitierter Satz oben völlig 
korrekt, weil selbst wenn das eine Stunde dauern würde, es würde immer 
noch kein Mensch zu Schaden kommen.

Michael Köhler schrieb:
> Als ob ein Mensch bei 100mA Fehlerstrom überleben würde....ich hol mir
> jetzt schonmal Popcorn und Cola, will noch wer was?

Wer sagt denn, das 100mA durch einen Menschen fließen? Überlege doch 
mal, wie war das gleich mit dem ohmschen Gesetz? Den Widerstand des 
Menschen zu bestimmen, ist etwas schwierig, aber ein paar kOhm sollten 
es schon sein. Setzen wir es einfach mal recht niedrig mit 5kOhm an. 
Jetzt gibt es nach VDE eine maximale Berührungsspannung von 50Volt. 
Heißt also, wenn ich ein Gerät gerade anfasse, und in diesem Augenblick 
liegt auf einmal die Phase am Gehäuse, darf die Spannung am Gehäuse in 
der Zeit, bis die Sicherung auslöst, höchstens 50Volt gegen Erde 
betragen. I=U/R. 50V/5kOhm = 10mA ->mehr fließt nicht durch den 
Menschen. Und da ist es egal, ob über den PE 30mA 300mA oder 100A 
fließen, solange diese maximale Berührungsspannung nicht überschritten 
wird, werden nicht mehr als 10mA durch den Menschen fließen. Um diese 
Berührungsspannung einzuhalten, muss man den PE eben auch im 
entsprechenden Querschnitt ausführen, da die Berührungsspannung ja nur 
der Spannungsfall über dem Leiterquerschnitt darstellt.

walTTer schrieb:
> deine beiträge finde ich gut und auch fachlich richtig.
> lass dich also von einigen dummschwätzern hier nicht einschüchtern.

Danke dir.


MfG Dennis

von Harald W. (wilhelms)


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Michael Köhler schrieb:
> Stefan schrieb:
> Ohne FI könnte das Gerätegehäuse eine gefährliche Spannung
>> führen. Eine Sicherung würde dabei nicht ansprechen wenn der Stom über
>> den Schutzerder dafür zu gering ist. FI und und passend dazu
>> dimensionierter Schutzerder sorgen dann dafür, dass bei gefährlicher
>> Spannung am Gehäuse der Strom abgeschaltet wird.
>
> Ein dreihundert Milliampere-FI wird bei 50 mA Fehlerstrom noch nicht
> auslößen, gesund ist so ein Fehlerstrom für Fritzchen, der grad am unter
> Spannung stehenden Gehäuse klebt, auch nicht.

Irgendwie gehen viele Menschen wohl davon aus, das ein RCD (früher FI)
den Strom auf 30 oder 300mA begrenzt. Das ist aber eindeutig nicht
der Fall. Der durch den Körper fliessende Strom wird eher deutlich
grösser sein. Der RCD sorgt dann nur dafür, das ein solcher über-
höhter Strom abgeschaltet wird. Trotzdem kann es dann aber schon
zu körperlichen Schäden im Menschen gekommen sein.
Gruss
Harald

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Irgendwie gehen viele Menschen wohl davon aus, das ein RCD (früher FI)
> den Strom auf 30 oder 300mA begrenzt. Das ist aber eindeutig nicht
> der Fall. Der durch den Körper fliessende Strom wird eher deutlich
> grösser sein. Der RCD sorgt dann nur dafür, das ein solcher über-
> höhter Strom abgeschaltet wird. Trotzdem kann es dann aber schon
> zu körperlichen Schäden im Menschen gekommen sein.
> Gruss
> Harald

Ich verstehe immer nicht, wieso alle denken, das die 30mA durch den 
Menschen fließen. Wenn ich als Mensch ein Gerät mit Metallgehäuse 
anfasse, dann gibt es zwei parallele Widerstände zur Erde, einmal den 
PE-Leiter, und ich als Mensch. Und wenn über den PE Leiter die 30mA 
fließen, dann löst der FI schon aus. Die 30mA fließen nur durch mich, 
wenn ich wirklich mit nem Nagel in die Steckdose gehe, und die Phase 
erwische. und selbst dann ist es noch weniger, jeder FI löst zwischen 
15mA und 25mA aus, und das spätestens nach 40ms, das wird von den 
Herstellern garantiert. Man bekommt einen ordentlichen Schrecken, und 
aufgrund des Schreckens wird man auch erstmal zittern, aber dieser Strom 
mit der kurzen Einwirkzeit ist nicht schädlich für den Menschlichen 
Körper, der wird teilweise sogar für medizinische Zwecke genutzt.

MfG dennis

von Stefan (Gast)


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Dennis H. schrieb:
I=U/R. 50V/5kOhm = 10mA ->mehr fließt nicht durch den Menschen.

In den meisten Fällen wird sogar wesentlich weniger Strom durch den 
Menschen fließen:
- steht Mensch isoliert fließt kein nenneswerter Strom durch ihn.
- steht Mensch nicht isoliert steht er durch den Potentialausgleich auf 
annährend gleichem Potential wie das spannungsführende Gehäuse, der 
Strom durch ihn ist viel geringer als er es bei 50 V wäre. Das gilt 
natürlich nur im Bereich des  Potentialausgleichs weshalb ein FI vor 
allem für Aussensteckdosen sinnvoll ist.
- üblicherweise ist der Erdungswiderstand niedriger als für max. 50 V 
Berührungspspannug erforderlich. Beträgt der Erdungswiderstand bei einem 
300 mA FI statt der erforderlichen 160 Ohm z.B. 100 Ohm sinkt die max. 
Berührungsspannung schon auf 30 V.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Die Berührungsspannung wird ja auch gemessen, wenn man das Prüfprotokoll 
macht, und da ist die Spannung selten über 5V, meistens ist sie so 2V, 
und ehrlich gesagt wenn ich irgendwo fast 50V messen würde, würde ich 
mal nachschauen, was da los ist.


MfG Dennis

von Sebastian L. (Gast)


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Oh mein Gott "jungs"
ich wollte nur wissen warum der FI in der neuen Wohnung auslöst und bis 
jezt noch nicht, wenn ich eine Lampe installiere und versehentlich PE-N 
verbinde.

Warum der überhaupt auslöst ist,
obwohl PE-N das gleiche Potential haben sollten, dies nicht der Fall 
ist, da im restlichen stromkreis eine Spannung induziert wird.

Warum der erst jetz bei mir auslöst ist die Tatsache, dass der 
Lichtkreis vorher nicht über den FI ging.

von Harald W. (wilhelms)


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Sebastian L. schrieb:
> Oh mein Gott "jungs"
> ich wollte nur wissen warum der FI in der neuen Wohnung auslöst und bis
> jezt noch nicht, wenn ich eine Lampe installiere und versehentlich PE-N
> verbinde.
>
> Warum der überhaupt auslöst ist,
> obwohl PE-N das gleiche Potential haben sollten, dies nicht der Fall
> ist, da im restlichen stromkreis eine Spannung induziert wird.

Das ist Dir doch gleich in den ersten beiden Antworten erklärt
worden. Übrigens, Du solltest dieses Gerät besser RCD nennen.
"FI" ist veraltet.
Gruss
Harald

von oszi40 (Gast)


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Sebastian, Bilder sagen mehr als Worte. Schau Dir die Skizze 
Summenstromwandler an. Solange die Summe 0 ist wird nix ausgelöst.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstromschutzschalter

von M. K. (sylaina)


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Hat noch jemand Popcorn? Meins ist grad alle grml

Dennis:

Jetzt bist du schon am Punkt angekommen, bei dem weder die Sicherung 
noch der FI auslöst und dennoch ist es lebensgefährlich für den 
Menschen...mir scheint du hast schwere Schlagseite bzgl. deiner 
Argumentation.

von Harald W. (wilhelms)


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von U. B. (Gast)


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@Harald Wilhelms:

> Übrigens, Du solltest dieses Gerät besser RCD nennen.

Warum denn ? Bloss weil die Fuzzies in Brüssel uns alles, aber auch 
wirklich alles vorschreiben wollen ( natürlich in Englisch ! ) ?

> "FI" ist veraltet.

Und die EU ist mausetot ...

von Harald W. (wilhelms)


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U. B. schrieb:

> Fuzzies ( natürlich in Englisch ! ) ?

Anscheinend gehen Dir die deutschen Wörter auch aus...
Gruss
Harald

von Bahngleisarbeiter (Gast)


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Dennis H. schrieb:
> Ich verstehe immer nicht, wieso alle denken, das die 30mA durch den
> Menschen fließen.

Beim Thema FI bzw. RCD gibt es viel Halbwissen...

> Wenn ich als Mensch ein Gerät mit Metallgehäuse
> anfasse, dann gibt es zwei parallele Widerstände zur Erde, einmal den
> PE-Leiter, und ich als Mensch. Und wenn über den PE Leiter die 30mA
> fließen, dann löst der FI schon aus. Die 30mA fließen nur durch mich,
> wenn ich wirklich mit nem Nagel in die Steckdose gehe, und die Phase
> erwische.

Tja, das ist nur die halbe Wahrheit: Der Außenleiter bildet über den 
Körperschluss mit dem PE-Leiter einen Spannungsteiler!

D.h. wenn Du ein metallenes, geerdetes Gerät mit einem Körperschluss in 
die Steckdose steckst, hast Du in diesem Moment auf dem Gehäuse 
gegenüber der Erde (auf der Du stehst oder sitzt), die halbe 
Netzspannung, also bei uns 115V, mit dem halben Netzinnenwiderstand 
(Innenwiderstand Spannungsteiler)!

> und selbst dann ist es noch weniger, jeder FI löst zwischen
> 15mA und 25mA aus, und das spätestens nach 40ms, das wird von den
> Herstellern garantiert.

Du sitzt z.B. auf einem Stuhl, z.B. an Deinem Labortisch, während Du das 
defekte Gerät einsteckst und Dein Körperwiderstand zur Erde ist in 
diesem Moment sensationell klein wegen Deinem Hintern!

> Man bekommt einen ordentlichen Schrecken, und
> aufgrund des Schreckens wird man auch erstmal zittern, aber dieser Strom
> mit der kurzen Einwirkzeit ist nicht schädlich für den Menschlichen
> Körper, der wird teilweise sogar für medizinische Zwecke genutzt.

Es bekommt jemand einen Schrecken, nämlich der der Dich auffindet. In 
diesem Szenario bist Du nämlich längst tot, bis der FI ausgelöst hat, 
denn es können relativ problemlos einige Ampere durch Dich fließen. 
Dafür reichen auch die 40 ms locker aus.

von U. B. (Gast)


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>> Fuzzies ( natürlich in Englisch ! ) ?

> Anscheinend gehen Dir die deutschen Wörter auch aus...

Jedenfalls gibt es den "Fuzzi" im deutschen Duden    ;-)

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Michael Köhler schrieb:
> Jetzt bist du schon am Punkt angekommen, bei dem weder die Sicherung
> noch der FI auslöst und dennoch ist es lebensgefährlich für den
> Menschen...mir scheint du hast schwere Schlagseite bzgl. deiner
> Argumentation.

Das muss ich nicht verstehen, ich habe nirgends geschrieben, das weder 
FI noch Sicherung auslöst.

Bahngleisarbeiter schrieb:
> D.h. wenn Du ein metallenes, geerdetes Gerät mit einem Körperschluss in
> die Steckdose steckst, hast Du in diesem Moment auf dem Gehäuse
> gegenüber der Erde (auf der Du stehst oder sitzt), die halbe
> Netzspannung, also bei uns 115V, mit dem halben Netzinnenwiderstand
> (Innenwiderstand Spannungsteiler)!

Das stimmt so nicht, weil du einwas vergisst. Die Zuleitung hat den 
Widerstand vom Trafo an bis an meine Steckdose. Der PE hat nur den 
Widerstand der Leitung bis zum Erder, und der ist deutlich geringer.

Bahngleisarbeiter schrieb:
> Du sitzt z.B. auf einem Stuhl, z.B. an Deinem Labortisch, während Du das
> defekte Gerät einsteckst und Dein Körperwiderstand zur Erde ist in
> diesem Moment sensationell klein wegen Deinem Hintern!

nun, aber von meinem Arm bis zu meinem Hintern habe ich keinen 
Widerstand?

Bahngleisarbeiter schrieb:
> Es bekommt jemand einen Schrecken, nämlich der der Dich auffindet. In
> diesem Szenario bist Du nämlich längst tot, bis der FI ausgelöst hat,
> denn es können relativ problemlos einige Ampere durch Dich fließen.
> Dafür reichen auch die 40 ms locker aus.

Nur komisch das es irgendwie keine so richtigen Stromtoten im Haushalt 
gibt, zumindest bei sachgemäßer Anwendung elektrischer Geräte.

Harald Wilhelms schrieb:
> Übrigens, Du solltest dieses Gerät besser RCD nennen.
> "FI" ist veraltet.

Es ist das selbe Gerät, nur war es erst eine deutsche Bezeichnung, jetzt 
eine englische, der Sinn ist der gleiche, nur darf man offensichtlich 
nix EU weit einführen, wenn es einen deutschen Namen trägt, ich habe 
keine Ahnung, warum man sowas umbenennen muss.


MfG Dennis

von M. K. (sylaina)


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Dennis H. schrieb:
> Das muss ich nicht verstehen, ich habe nirgends geschrieben, das weder
> FI noch Sicherung auslöst.

Das ist richtig, hast du nicht geschrieben. Aber wir haben ja nun ein 
Fallbeispiel bei dem 10 mA durch den Menschen fließen und 50V AC 
anliegen, was ja lebensbedrohlich ist. Wie hoch schätzt du die 
Wahrscheinlichkeit ein, dass hier ein 300 mA FI, wie im TT-Netz 
vorgeschrieben ist, nun auslöst?

von Stefan (Gast)


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Bahngleisarbeiter schrieb:
> Tja, das ist nur die halbe Wahrheit: Der Außenleiter bildet über den
> Körperschluss mit dem PE-Leiter einen Spannungsteiler!
>
> D.h. wenn Du ein metallenes, geerdetes Gerät mit einem Körperschluss in
> die Steckdose steckst, hast Du in diesem Moment auf dem Gehäuse
> gegenüber der Erde (auf der Du stehst oder sitzt), die halbe
> Netzspannung, also bei uns 115V, mit dem halben Netzinnenwiderstand
> (Innenwiderstand Spannungsteiler)!

115 V sorgen schon für wesentlich weniger Opfer als es bei 230 V ohne 
angeschlossenen Schutzleiter gäbe. Der Kurzschlussstrom sorgt für ein 
schnelles Ansprechen der Sicherungen/Leitungsschutzschalter.

Im TT-Netz ist der Erdungswiderstand aber deutlich höher als der 
Widerstand des Außenleiters, das Gerät steht bei einem Körperschluss 
unter deutlich höherer Spannung. Hier verhindert der FI, dass das Gerät 
im Fehlerfall länger unter gefährlicher Spannung steht.

Nicht nur das defekte Gerät, auch andere, heile Geräte stehen unter 
Spannung weil sie ja über den Schutzleiter miteinander verbunden sind. 
Je näher (Leitungslänge) am defekten Gerät desto ähnlicher die Spannung. 
Über den Potentialausgleich steht irgendwie sogar das ganze Haus unter 
Spannung.


Michael Köhler schrieb:
> Aber wir haben ja nun ein Fallbeispiel bei dem 10 mA durch den
> Menschen fließen und 50V AC anliegen, was ja lebensbedrohlich ist.

Haben wir das, ist es das?

> Wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, dass hier ein 300 mA FI,
> wie im TT-Netz vorgeschrieben ist, nun auslöst?

Bei intaktem FI, Schutzleiter und Erder: 100%.
Bei höchstens 50 V am Gehäuse, üblicherweise bei deutlich weniger.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Michael Köhler schrieb:
> Dennis H. schrieb:
>> Das muss ich nicht verstehen, ich habe nirgends geschrieben, das weder
>> FI noch Sicherung auslöst.
>
> Das ist richtig, hast du nicht geschrieben. Aber wir haben ja nun ein
> Fallbeispiel bei dem 10 mA durch den Menschen fließen und 50V AC
> anliegen, was ja lebensbedrohlich ist. Wie hoch schätzt du die
> Wahrscheinlichkeit ein, dass hier ein 300 mA FI, wie im TT-Netz
> vorgeschrieben ist, nun auslöst?

Nun, dann muss ich dir leider sagen, das du auch wieder nicht verstanden 
hast, wie dieser FI zu verschalten ist, und wann er als Schutzmaßnahme 
wirkt. Es kommen vier Leiter im HAK an, diese gehen direkt auf den 300mA 
FI, und dort auch so wieder raus. Diese vier Leiter werden deine drei 
Phasen und dein Neutralleiter. Dein Schutzleiter kommt rein vom Erder in 
deinem Haus. Der Neutralleiter hat keinerlei Verbindung zu dem Erder. 
Also haben Neutral- und Schutzleiter keine Kabelverbindung, sondern sind 
nur über die Erder verbunden, der Schutzleiter an dem Erder bei dir 
zuhause, der Neutralleiter über den Erder an der Trafostation. Jetzt 
stellst du dir vor, du hast ein Gerät, welches über keinen anderen FI 
geschützt ist. Dieses Gerät hat einen Schluss zwischen Phase und dem el. 
leitenden Gehäuse, welches ja mit dem Schutzleiter verbunden ist. Jetzt 
muss also der Strom aus der Phase über den Schutzleiter über deinen 
Erder zuhause und über den Erder an der Trafostation wieder zurück in 
den Trafo. Das ist so technisch nur mit großem Aufwand hinzubekommen, 
das über die Strecke ein so großer Strom fließt, das die Sicherung bei 
dir zuhause schnell genug anspricht. Und für diesen Fall ist der 300mA 
FI da. Weil bei dem reicht das schon völlig aus, wenn nur 300mA über 
diese Strecke fließt, dann löst er aus. Nur weil dieser FI da ist, heißt 
das ja noch lange nicht, das deswegen vor Steckdosen kein 30mA Fi 
vorgeschrieben wäre, diese Vorschriften sind unabhängig von der 
Netzform.

Und nochmal zu dem Lebensbedrohlichen Strömen. Zuallererst ist die 
Spannung völlig uninteressant, wenn man einen Kondensator im pF-bereich 
mit 500V aufläd, kannst du ihn mit der Hand entladen, du schreckst zwar 
ordentlich zusammen, aber dir kann einfach nix passieren, weil der Strom 
viel zu gering ist. Gleiches Beispiel wäre der Weidezaun, der wäre schon 
längst verboten, wenn er für den menschlichen Körper gefährlich werden 
könnte. In erster Linie kommt es auf den Strom und auf die Strombahn 
durch den Körper an. Auch die Stromart ist noch interessant, so sind 
z.B. 500Hz Wechselstrom besonders gefährlich für Herzkammerflimmern. 
Jetzt kommt es auf die Höhe des Stromes an. Die Wahrnehmbarkeitsschwelle 
liegt bei etwa 0,5mA AC. Bei 10mA tritt zwar schon der Punkt ein, wo man 
unter Umständen ein el. Gerät nicht mehr loslassen kann, aber 
medizinisch gesehen ist noch keine Schädigung zu erwarten. Erst bei 
Strömen über diesen 10mA ist die Einwirkdauer noch interessant. Das habe 
ich mir gerade eben nicht ausgedacht, ich hab mir nochmal fix die 
Fachliteratur ausgegraben, weil die exakten Werte habe ich nicht im 
Kopf. Somit sind die 10mA durch den Körper nicht gefährlich.

Stefan schrieb:
> 115 V sorgen schon für wesentlich weniger Opfer als es bei 230 V ohne
> angeschlossenen Schutzleiter gäbe. Der Kurzschlussstrom sorgt für ein
> schnelles Ansprechen der Sicherungen/Leitungsschutzschalter.


Wie oben schon erwähnt, es sind keine 115V am Gehäuse, da der Widerstand 
des Außenleiters deutlich über dem der Schutzeinrichtung liegt, weil 
zumindest im TN-Netz sind die Erder der Trafostation und der Erder bei 
mir zuhause sogar noch paralell geschaltet, somit sinkt der Widerstand 
nochmal deutlich.


MfG Dennis

von Onkel Dagobert (Gast)


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Der Bgriff FI ist keineswegs veraltet. Sag mal auf der Baustelle "RCD" 
zum FI und schau, wie Du angeguckt wirst...
Das DKE hat entschieden, daß der Ausdruck FI nach wie vor verwendet 
werden darf, weil im E-Handwerk der Begriff RCD auf Ablehnung stieß.
(Hösl. 19.Aufl. S.122)
Der Vorteil des TT Systems besteht übrigens darin, daß keine Spannung 
über einen PEN verschleppt werden kann, wenn Re hoch, die Spannungswaage 
nicht eingehalten ist, und die Leitungslängen groß sind. Weil es eben 
keinen PEN gibt :))
@Dennis: ACK!

von M. K. (sylaina)


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Dennis H. schrieb:
> Das ist so technisch nur mit großem Aufwand hinzubekommen

Das hättest du gleich schreiben sollen. Es klang erst so, als ob du den 
FI als Sicherungsersatz wähnst weil eine Sicherung prinzipell zu langsam 
auslöst. Das wäre natürlich Quatsch. Es hat mit dem Aufwand zu tun, den 
man für den Schleifenwiderstand treiben muss damit eine Sicherung 
ausreichend wäre. Ich denke, man redet hier nur aneinander vorbei. Denn 
wie schon gesagt wurde, ein 300 mA FI wie er im TT-Netz vorgeschrieben 
ist, dient nicht dem Personenschutz. Hier können immer noch 100 mA durch 
den Menschen fließen, trotz FI, und abgeschaltet wird dennoch nicht. ;)

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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@Michael Köhler

und trotzdem finde ich es gut, das wir offensichtlich recht sachlich 
darüber reden konnten, was ja in diesem Forum nicht unbedingt immer 
gegeben ist, obwohl teilweise die Popcornhinweise vielleicht nicht nötig 
gewesen wären ;)

Was ich noch zum TT-Netz gefunden hab, das es aufgrund der - trotz des 
fi's - schlechteren Abschaltbedingungen auch andere Abschaltzeiten gibt, 
so muss innerhalb von 0,2s abgeschalten werden, nicht wie im TN-Netz 
innerhalb von 0,4s. Weil es offensichtlich passieren kann, das im 
TT-Netz ein höherer Strom durch den Menschen fließt, und wie oben 
beschrieben, über 10mA ist noch die Einwirkdauer auf den Körper 
interessant.

trotz alle dem ist ein TT-Netz am aussterben. Und somit auch die Frage, 
wann dieser 300mA FI denn auslöst.


MfG Dennis

von Dumpfbacke (Gast)


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Wieso gibt es überhaupt vom Versorger die Erdkoppelung? Ein erdfreies 
Netz würde ohne technischen Schnickschnack die Gefahr eines 
Stromschlages per Erdschluss erübrigen. Und das Berühren von zwei 
gegenpoligen Leitern ist eher selten, demgegenüber. Selbst ein unter 
Phase stehendes Gehäuse wäre dann nicht gefährlich, weil "Phase" in 
einem erdfreien 2-Draht-Netz ohnehin keinen Sinn macht. Von Drehstrom 
jetzt mal abgesehen.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Das ist eine ziemlich gute Frage. Was du meinst, ist ein IT-Netz, 
welches in Krankenhäusern Anwendung findet. Dort hast du das Problem, 
das du den ersten Fehler eines Gerätes nicht mitbekommst, deswegen gibt 
es ja auch in Krankenhäusern einen Wächter dafür, der richtige Name will 
mir gleich mal nicht einfallen. Ein Fehler ansich ist ja egal in so 
einem Netz, man merkt davon ja nix, aber wenn ein zweiter Fehler 
auftritt, hat man eben mal ganz schnell die schon weiter oben besagten 
115V am Gehäuse anliegen. Somit ist es einfacher, wenn jedes Haus seinen 
eigenen Erder hat, so bekommt man eben diese Spannung etwas runter, weil 
die Drahtlänge der Phase deutlich länger ist als die der Erde.

Das ist jetzt meine eigene Idee dazu, das muss nicht heißen, das das der 
einzigste Grund ist, oder das es überhaupt ein Grund ist, so könnte ich 
es mir nur vorstellen.


MfG Dennis

von Dumpfbacke (Gast)


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Einen dritten Leiter (Sensorleiter) könnte man im erdfreien Haus-Netzt 
ja dennoch beibehalten, um ungewollte Verbindungen (Isolationsschäden) 
zu leitenden Teilen wie Metallgehäusen, im Vorfeld zu erkennen und eine 
zweipolige Abschaltung auszulösen.

von Dennis H. (t1w2i3s4t5e6r)


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Und genau das wird ja im IT-Netz gemacht, Isolationswächter heißt das 
Ding, jetzt ist es mir eingefallen.


Dennis

von M. K. (sylaina)


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Der Grund ist, dass ein IT-Netz schichtweg teurer ist als ein TN bzw TT 
Netz. Im IT-Netz muss man einfach viel mehr Aufwand betreiben.

von gaast (Gast)


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Michael Köhler schrieb:
> Ein dreihundert Milliampere-FI wird bei 50 mA Fehlerstrom noch nicht
> auslößen, gesund ist so ein Fehlerstrom für Fritzchen, der grad am unter
> Spannung stehenden Gehäuse klebt, auch nicht.

Genau dafür gibt es, wer hätte das gedacht, den Schutzleiter. Der müsste 
für einen Felerstrom von nur 50mA reichlich hochohmig sein.

von gaast (Gast)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Irgendwie gehen viele Menschen wohl davon aus, das ein RCD (früher FI)
> den Strom auf 30 oder 300mA begrenzt. Das ist aber eindeutig nicht
> der Fall. Der durch den Körper fliessende Strom wird eher deutlich
> grösser sein. Der RCD sorgt dann nur dafür, das ein solcher über-
> höhter Strom abgeschaltet wird. Trotzdem kann es dann aber schon
> zu körperlichen Schäden im Menschen gekommen sein.

Der FI dient primär nicht dazu, irgendwelche Deppen, die Drähte 
anfassen, vor dem sicheren Tod zu bewahren, sondern gefährliche 
Berührspannungen an Metallgehäusen zu verhindern. Diese sind über den 
Schutzleiter niederohmig zu erden. So niederohmig, dass der 
Nennauslösestrom des FI sicher fließt und die Berührspannung auf einen 
ungefährlichen Wert begrenzt wird. Macht selbst bei einem 300mA-FI immer 
noch 166Ohm maximaler Erdungswiderstand, um die Spannung auf einen für 
erwachsene ungefährlichen Wert zu begrenzen. Aber selbst bei direktem 
antatschen einer Phase reicht ein 30mA-FI aus, dieser muss innerhalb von 
100ms auslösen, höhere Nennströme bereits innerhalb von 20ms. Lediglich 
ein 300mA-FI schafft es, in den potentiell gefährlichen Bereich zu 
kommen.

Dumpfbacke schrieb:
> Wieso gibt es überhaupt vom Versorger die Erdkoppelung? Ein erdfreies
> Netz würde ohne technischen Schnickschnack die Gefahr eines
> Stromschlages per Erdschluss erübrigen. Und das Berühren von zwei
> gegenpoligen Leitern ist eher selten, demgegenüber. Selbst ein unter
> Phase stehendes Gehäuse wäre dann nicht gefährlich, weil "Phase" in
> einem erdfreien 2-Draht-Netz ohnehin keinen Sinn macht. Von Drehstrom
> jetzt mal abgesehen.

Ein einzelner Erdschluss macht aus deinem tollen erdfreien Netz wieder 
ein geerdetes System, weshalb ein Isolationswächter nötig wäre. 
Blöderweise hast du in einem Netz, das über einzelne Räume oder Gebäude 
(z.B. Krankenhaus) hinausgeht, auch noch massive kapazitive Kopplungen 
gegen Erde.

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