Hallo zusammen, ich bin mir nicht ganz sicher, ob dieses Thema hier richtig platziert ist - falls nicht, entschuldigt das bitte! Ich bin auf der Suche nach ein paar brauchbaren Einsteigertipps, vor allem was Literatur angeht. Vom Studium her kenne ich den ATmega (aber nur in Bezug auf die Assemblerprogrammierung, der war immer schon fertig eingebaut) und würde gerne ein bisschen tiefer einsteigen. Dabei mangelt es mir vor allem an praktischem Wissen in Bezug auf analoge Schaltungen, weil zwar die grundlegende Physik und Funktionsweise einiger Bauteile (Dioden, Transistoren, Kondensatoren etc.) bekannt ist, aber wie damit selbstständig eine Schaltung entworfen werden kann, ist mir ziemlich schleierhaft. Beispielhaft ist z.B. folgendes: http://www.nerdkits.com/videos/sound_meter/ -> Ich kann ihm im Video problemlos folgen und verstehe, wie die Schaltung funktioniert - aber wieso z.B. gerade diese Widerstände verwendet werden... keine Ahnung! Konkret hätte ich 3 Fragen: 1. Gibt es ein empfehlenswertes Buch o.Ä., das anschaulich in das Thema einführt? Ein paar Bücher, die ich mir angesehen hatte, enthalten vor allem Dinge wie das Ohmsche oder die Kepplerschen Gesetze, Grundlagen von E- und B-Feldern usw. - das brauch ich nicht, vielmehr hätte ich gerne eine Erklärung einzelner Bausteine und wie die zusammen verwendet werden, und das alles nach und nach erklärt. 2. Womit fange ich Hardwaremässig am besten an? Habe mich jetzt schon etwas umgesehen und würde eigentlich spontan alle Teile einzeln kaufen - also einen ATmega, ein paar Widerstände, einen Quarz usw., um dann erstmal alles auf einem Breadbord zusammenzustecken. Macht das Sinn? 3. Die ursprüngliche Motivation war, ein kleines EKG zu bauen. Denn im Prinzip sieht das nicht so schwierig aus: Die Elektroden mit einem OpAmp verschalten und verstärken, dann vielleicht einen analogen Tiefpassfilter zur Rauschunterdrückung einbauen und das ganze auf den A/D Wandler des ATmega legen. Ist das völlig abwegig? Das wäre ein Ziel, das mich eher begeistern könnte, als eine Diode zum Blinken zu bringen... Vielen Dank schonmal für jede Hilfe! Viele Grüße, Niko
Niko L. schrieb: > Ich bin auf der Suche nach ein paar brauchbaren Einsteigertipps, vor > allem was Literatur angeht. Am besten gehst Du in die nächste Bibliothek, siehst Dir dort die Bücher über Elekktronik an und kaufst das, was Dir am besten gefällt. Falls Dir bei allen das Niveau zu hoch ist, wären z.B. die Experimentierkästen, die es u.a. bei Conrad gibt, für Dich geeignet. > 3. Die ursprüngliche Motivation war, ein kleines EKG zu bauen. Denn im > Prinzip sieht das nicht so schwierig aus: Die Elektroden mit einem OpAmp > verschalten und verstärken, dann vielleicht einen analogen > Tiefpassfilter zur Rauschunterdrückung einbauen und das ganze auf den > A/D Wandler des ATmega legen. Ist das völlig abwegig? Das wäre ein Ziel, > das mich eher begeistern könnte, als eine Diode zum Blinken zu > bringen... Nun, als Architekt würdest Du doch auch nicht gleich ein Haus mit 500m Höhe bauen. Ein solches EKG-Gerät ist schon ganz schön anspruchsvoll. Wie wärs als "Mittelding" mit einer Uhr? Gruss Harald
Niko L. schrieb: > um dann > erstmal alles auf einem Breadbord zusammenzustecken. Macht das Sinn? Klar, klingt doch gut. Niko L. schrieb: > Das wäre ein Ziel, > das mich eher begeistern könnte, als eine Diode zum Blinken zu > bringen... Dann mach den nächsten Schritt mit einem Lauflicht, Knight Rider... Dann häng einen Buzzer ran und mach Töne, usw. Als nächstes ein Balkendisplay für den AD Wandler... Ein Schritt nach dem anderen hilft dir, die Sachen im Detail zu verstehen und dann eben auch, warum da gerade dieser Widerstand reinkommt.
Niko L. schrieb: > aber > wieso z.B. gerade diese Widerstände verwendet werden In welchem Semester bist du denn? Wir hatten im 4. und 5. ein extra Modul was sich nicht nur mit der Funktionsweise von Schaltungen beschäftigt hat, sondern auch deren Dimensionierung. In einem Seminar mit Prof. ist das IMO viel effektiver als das aus Bücher nachzuvollziehen. Niko L. schrieb: > 2. Womit fange ich Hardwaremässig am besten an? Habe mich jetzt schon > etwas umgesehen und würde eigentlich spontan alle Teile einzeln kaufen - > also einen ATmega, ein paar Widerstände, einen Quarz usw., um dann > erstmal alles auf einem Breadbord zusammenzustecken. Macht das Sinn? Ja. Kauf dir am besten noch paar OPVs und nen Multimeter und Bau dir damit paar Schaltungen zusammen, gesteuerte Stromquelle mit OPV und PWM z.B.. Wenn du Geld übrig hast vielleicht auch ein sehr günstiges Speicheroszi. Wenn du erst einmal uC Programmierung in C nachholen willst kauf dir aber besser ein fertiges Board mit paar Modulen, kannst dann später immernoch deine eigenen Schaltungen dran hängen. Gerade Grafik-LCDs sind teilweise recht empfindlich was den Anschluss angeht.
Der Tip von Ben jamin bezüglich dem Analogen Teilen ist gut, kannst ggf. noch ein paar Potis und LDR dazunehmen. Damit kannst Du ganz interessante Versuche machen und viel lernen. Hier reichen im Prinzip die Breadboardaufbauten. Bei der "Prozessiererei" würde ich mir ein Starterkit vom Hersteller beschaffen, (z.B. STK500, wenn auch schon antiquiert, aber gut) da fallen schon mal unerwünschte Fehlerquellen weg. Dann kannst Du z.B. mit LED-Blinken anfangen. (Mache ich sogar noch wenn ich mit einem für mich neuen µC anfange (nach >25 Jahren Berufserfahrung)) Dann mal nen Laufbalken vom LDR ansteuern lassen, dann anspruchvollere Sachen. Bei Büchern wenn möglich erst mal in der Bibliothek schauen, ob man mit dem Buch klarkommt, das ist zu individuell.
Matthias Sch. schrieb: > Ein Schritt nach dem anderen hilft dir, die Sachen > im Detail zu verstehen und dann eben auch, warum da gerade dieser > Widerstand reinkommt. Ok, stimmt auch wieder! Ben jamin schrieb: > Ja. Kauf dir am besten noch paar OPVs und nen Multimeter und Bau dir > damit paar Schaltungen zusammen, gesteuerte Stromquelle mit OPV und PWM > z.B.. Habe mir jetzt ein paar Einzelteile bestellt und werde mal loslegen! Ben jamin schrieb: > In welchem Semester bist du denn? > Wir hatten im 4. und 5. ein extra Modul was sich nicht nur mit der > Funktionsweise von Schaltungen beschäftigt hat, sondern auch deren > Dimensionierung. In einem Seminar mit Prof. ist das IMO viel effektiver > als das aus Bücher nachzuvollziehen. Bin im 6. Semester, aber studiere Medizintechnik ;) Deshalb gab es nur die eine Vorlesung zu den Grundlagen, aber da hab ich direkt Blut geleckt. Danke für die Tipps!
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