Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Entscheidungshilfe Jobangebot


von felix (Gast)


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Hallo zusammen,
ich bin auf grund eines jobangebots eines ehemaligen arbeitskollegen 
etwas hin und her gerissen und wollte mal hören was ihr so darüber 
denkt.

kurz zu mir
ich bin 32 jahre alt und arbeite als elektrotechniker in einem 
mittelständigen betrieb (ca 300 mitarbeiter). die frima betreibt 
sondermaschinenbau und prototypenentwicklung für die bereiche 
medizintechnik und automotiv.
zu meinem arbeitsaufgaben gehören schaltungsentwicklung, 
schaltplaneingabe, layout und bei kleineren stückzahlen die bestückung 
der platinen, sowie der anschließende funktionstest. anfertigung 
kleinerer gehäuse aber auch schaltschrank bzw maschinenverdrahtung.
ich hab ein monatsbrutto von ca 3400€ bei einer 40Std woche, 30 tage 
urlaub, ein überstundenkonto von max 25std, der rest verfällt. es gibt 
urlaubsgeld und eine gewinnbeteiligung, sodaß ich auf 12,8 bis 13,1 
monatsgehälter komme.
mein jetziger arbeitsplatz liegt ca 20km von meinem wohnort entfernt und 
die fahrzeit beträgt ca 25min für einen weg.

nun das angebot
ein ehemaliger (guter) arbeitskollege hat sich im biotechnologiesektor 
vor gut 5 Jahren selbstständig gemacht und sucht nun neue leute 
(händeringend). Er wollte mich damals zur firmengründung schon 
"mitnehmen", da hab ich allerdings abgelehnt.
sein aktuelles angebot, ein arbeitsplatz in der entwicklung mit 
produktionsüberwachung 4500€ im monat bei einer 40Std woche, 30 tage 
urlaub, überstunden werden nicht berücksichtigt. es gibt am ende des 
geschäftsjahres (februar) eine bonuszahlung von bis zu 1,2 
monatsgehältern - milestone & gewinn gebunden.
entfernung zum arbeitsplatz ca 80km ca std fahrzeit pro weg. momentane 
mitarbeiter 18 und er stellt labormessgeräte her.

und nun grüble ich so vor mich hin, hier weiß ich was ich hab, ich weiß 
aber auch das ich hier schon am end der "karriereleiter" angekommen bin. 
in / bei dem jobangebot ist noch an luft nach oben. allerdings bin ich 
eigendlich gar nicht so der karriere typ, mich reizt die neue 
herausforderung eher.

von Hier und Da (Gast)


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tja, siehs mal so:

pro:

mehr Geld, Aufstiegsmöglichkeiten

contra:

längere Fahrzeit und höheres Risiko bald wieder auf der Straße zu 
sitzen.


Wenn du Familie, Haus und Hof hast, könntest du zum bleiben tendieren, 
vorausgesetzt, du bist glücklich in dem Job..
Wenn du mit der Strecke kein Problem hast (was ich hätte) und ungebunden 
bist, versuchs! Würde mich aber erstaml umfassend über das 
Geschäftskonzept und die Kapitalstruktur deines Kollegen informieren 
hinsichtlich der Zukuntsperspektiven.

"Man muss oft etwas gutes loslassen, um etwas besseres zu erfahren" so 
isses leider...

von Michael S. (technicans)


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Hier und Da schrieb:
> pro:
>
> mehr Geld, Aufstiegsmöglichkeiten
dafür aber Mehrkosten durch größere Entfernung zum Arbeitsplatz
und Aufstiegsmöglichkeiten sind erst mal nur leere Versprechungen
die der Willkür ausgesetzt sind.
> contra:
>
> ...höheres Risiko bald wieder auf der Straße zu sitzen.
Das sollte man nicht unterschätzen, daher würde ich das ganze ohne
Notwendigkeit vergessen. Der AG kann auf dem Arbeitsmarkt einen
finden, muss sich nur etwas Mühe geben und tolerant sein bei seiner
Entscheidung. Wenn die Firmen sich heutzutage trotzdem noch die Auswahl
und Absagen leisten können, dann gibts auch noch genügend Leute.

Wenn der AG eine GmbH hat kann man im
https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet
mal schauen wie die Firma da steht.

von felix (Gast)


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ja, ich hab mich schon über die firma erkundigt.
sie schreiben seit ende letzten jahres schwarze zahlen. die auftragslage 
sieht positiv aus, die auftragsbücher sind bis oktober "voll" und zu 
diesem zeitpunkt wird er mehr geräte verkauft haben wie im gesamten 
letzten jahr.

ja, ich hab familie incl haus & hof, wir würden allerdings auch mit 
einem gehalt über die runden kommen.

Michael S. schrieb:
> Der AG kann auf dem Arbeitsmarkt einen
> finden, muss sich nur etwas Mühe geben und tolerant sein bei seiner
> Entscheidung. Wenn die Firmen sich heutzutage trotzdem noch die Auswahl
> und Absagen leisten können, dann gibts auch noch genügend Leute.

einerseits hast du recht, allerdings so einfach wie du das darstellst 
ist es auch nicht. meine jetztiger AG sucht seit gut 6 monaten - 
erfolglos - einen software-entwickler mit etwas berufserfahrung (2-3 
Jahre) - pustekuchen.
arbeitsamt, leihfirmen, jobbörsen, zeitungsanzeigen, headhunter => nada

von Sebastian (Gast)


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Wenn man sich kennt, mag das Risiko kalkulierbar sein, aber 
normalerweise ist der Hinweis "Überstunden werden nicht berücksichtigt" 
ein Warnzeichen dafür, daß man am Ende ~60 Stunden zum Preis von 40 
arbeitet.

von Michael S. (technicans)


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felix schrieb:
> einerseits hast du recht, allerdings so einfach wie du das darstellst
> ist es auch nicht. meine jetztiger AG sucht seit gut 6 monaten -
> erfolglos - einen software-entwickler mit etwas berufserfahrung (2-3
> Jahre) - pustekuchen.
> arbeitsamt, leihfirmen, jobbörsen, zeitungsanzeigen, headhunter => nada

Das wird nur Propaganda von AG-Seite sein. Die Filter die zur Auswahl
benutzt werden sind nämlich immer noch die selben und wenn man nur
mit Scheuklappen sucht und ordentlich handverliest dann findet man auch
keinen, aber alle wollen ja nur die eierlegende Wollmilchsau.
Ich habe reichlich Bewerbungen geschrieben, aber wenn man es den hohen
Herren NIE recht machen kann dann suchen die und suchen und suchen,
OBWOHL die genügend qualifizierte Bewerber haben. Solange sich da
keiner der AG verantworten muss, bleibt auch alles schön beim Alten.
Die Förderinstrumente des Bundes haben mir jedenfalls gar nichts
gebracht. Wenn ich sehe das einige AG sehr schnell ihre offene
Stellen besetzen und andere sogar nach Monaten noch inserieren
dann muss man sich nicht wundern das da was schief läuft.
Wenn Stellenanzeigen den Firmen nach 30 Tagen richtig Geld kosten
würden, dann würde das ganz anders aussehen.

von felix (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Das wird nur Propaganda von AG-Seite sein

jaja du mußt es ja wissen.

von Michael S. (technicans)


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felix schrieb:
> jaja du mußt es ja wissen.

Da kannste aber einen drauf lassen.
Für Arbeitgeber gilt: Wenn der Arbeitgeber einmal lügt,
dem glaubt man nicht, selbst wenn er mal die Wahrheit
spricht. Hätten mal mehr bei der Wahrheit bleiben sollen,
dann hätten die jetzt kein hausgemachtes Problem.

von Arbeitgeber (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Das wird nur Propaganda von AG-Seite sein.

Das kannst du natürlich wunderbar beurteilen.

> Die Filter die zur Auswahl
> benutzt werden sind nämlich immer noch die selben und wenn man nur
> mit Scheuklappen sucht und ordentlich handverliest dann findet man auch
> keinen, aber alle wollen ja nur die eierlegende Wollmilchsau.

Wir suchen selber gerade (Internet, Foren, Stellenbörsen an diversen 
Unis und FHs im Umkreis, etc.) und was wir an Bewerbungen bekommen ist 
leider sehr ernüchternd:

- Bewerbungen von Leuten, die in keiner Weise die geforderte 
Qualifikation mitbringen. Wir haben bewusst die Stelle nicht nur für 
Leute mit Hochschulabschluss ausgeschrieben, sondern achten wirklich nur 
darauf, was die Leute an Erfahrungen mitbringen (aus dem Studium oder 
dem Berufsleben). Wenn sich jetzt aber Leute (vorwiegend Techniker) auf 
eine Ingenieursstelle in der Entwicklung bewerben und als Referenz 
irgendwelche popeligen Lochraster-Schaltungen anführen, die durchaus 
auch schon Schüler im Betriebspraktikum aufbauen können, dann kann ich 
leider nur die Augen verdrehen.

- Arbeitszeugnisse der letzten Arbeitgeber, aus denen unschwer 
hervorgeht, dass sie während der Probezeit (weit vor dem Ablauf...) 
wieder vor die Tür gesetzt wurden und dazu Formulierungen wie dass der 
Bewerber unter Anleitung seine Arbeit ganz passabel absolviert hat. Ich 
bin kein Kindergärtner, ich suche jemanden, der auch alleine in der Lage 
ist, irgendwas zu Stande zu bringen. Eine entsprechende Einarbeitung 
natürlich vorausgesetzt.

- und, und, und...

> Ich habe reichlich Bewerbungen geschrieben, aber wenn man es den hohen
> Herren NIE recht machen kann dann suchen die und suchen und suchen,
> OBWOHL die genügend qualifizierte Bewerber haben.

Nur weil du dich für qualifiziert hälst, heißt das noch lange noch 
nicht, dass du es auch wirklich bist und andere das auch so sehen.

Nur weil gute Ingenieure gesucht werden, heißt das noch lange nicht, 
dass jeder genommen wird.

Ansonsten kostet derjenige dann nicht nur Geld, sondern auch meine Zeit 
und Nerven... ;-)

Zur Eingangsfrage: Wenn dich die neue Aufgabe reizt und die 
Rahmenbedingungen passen (beispielsweise höheres Gehalt für das Mehr an 
Fahrzeit), dann mache es. Die Sache mit den Überstunden würde ich 
allerdings offen ansprechen. Wenn die Firma dich wirklich will, wird sie 
sich dazu äußern und entsprechende Passagen mit in den Arbeitsvertrag 
aufnehmen (womit dann selbst unser Berufs-Skeptiker Michael zufrieden 
sein sollte).

von hansfirlefanz (Gast)


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Finanziell wird es sich durch den langen Arbeitsweg wohl kaum lohnen.

1. Spritverbrauch und enormer Verschleiß des Wagens
2. unbezahlte Fahrtzeit

Diese Überstundenregelung deutet viel Mehrarbeit an, was auch typisch 
für kleine Unternehmen ist. Deswegen machst du vertraglich auch gleich 
zwei Jobs (Produktionsüberwachung und Entwicklung). In Verbindung mit 
der langen Fahrtzeit wirst du wohl nur zum Essen und Schlafen nach Hause 
kommen.

Dazu das Risiko eines Start-Ups, welches erstmalig Gewinne schreibt.

von Toni (Gast)


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Wie hansfirlefanz schrieb, finanziell wird es sich nicht lohnen,
Spritpreise gehen sicher weiter nach oben. Und mehr Gehalt Vielmehr 
Steuern!

2* >1h Fahrzeit, nein danke. Ich habe das auch schon mal mitgemacht,
weiß also wovon ich rede. Bei der Heimfahrt wird es ggf. schon mal
heftig, denke auch an schlechtes Wetter, Nebel, Schnee etc.
Denke auch an die Überstunden! Da kommen dann schnell mal 12h und mehr
(Fahrzeit, Arbeitszeit, Pausenzeit) zusammen, weiß nicht was da
der Gesetzgeber sagt, (falls es auf dem Heimweg "kracht", was keiner 
wünscht!).

Wenn Du Dich beim jetzigen AG wohlfühlst und eigentlich zufrieden bist
bleibe wo Du bist. Ein Start-Up hat naturgemäß ein größeres Risiko
daß es scheitert. Ein ehemaliger Kollege kann -als Chef- sich völlig
anders verhalten, muß es aber nicht zwangsläufig.

von hansfirlefanz (Gast)


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Toni schrieb:
> Wie hansfirlefanz schrieb, finanziell wird es sich nicht lohnen,
> Spritpreise gehen sicher weiter nach oben. Und mehr Gehalt Vielmehr
> Steuern!
>
> 2* >1h Fahrzeit, nein danke. Ich habe das auch schon mal mitgemacht,
> weiß also wovon ich rede. Bei der Heimfahrt wird es ggf. schon mal
> heftig, denke auch an schlechtes Wetter, Nebel, Schnee etc.
> Denke auch an die Überstunden! Da kommen dann schnell mal 12h und mehr
> (Fahrzeit, Arbeitszeit, Pausenzeit) zusammen, weiß nicht was da
> der Gesetzgeber sagt, (falls es auf dem Heimweg "kracht", was keiner
> wünscht!).
>
> Wenn Du Dich beim jetzigen AG wohlfühlst und eigentlich zufrieden bist
> bleibe wo Du bist. Ein Start-Up hat naturgemäß ein größeres Risiko
> daß es scheitert. Ein ehemaliger Kollege kann -als Chef- sich völlig
> anders verhalten, muß es aber nicht zwangsläufig.

Um es mal zusammenzufassen: Du würdest eventuelle Aufstiegsmöglichkeiten 
gegen minimale geldliche Vorteile (wenn überhaupt, denn es ist neben 
hohen Spritkosten auch schnell ein neuer Wagen notwendig), höheres 
Risiko (Start-Up) und wesentlich weniger Freizeit eintauschen.
Die 12h gelten nur für die Arbeitszeit, ausser bei Aussendienstberufen, 
wo die Fahrtzeit in der Arbeitszeit inbegriffen ist. Trotzdem ist das 
allein das Risiko eines Unfalles nach einem stressigen Arbeitstag nicht 
zu unterschätzen.

Deswegen: Suche in Ruhe nach neuen Herausforderungen. Solche Angebote 
gibt es immer.

von Gesellschaftskritiker (Gast)


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felix schrieb:
> überstunden werden nicht berücksichtigt

So eine pauschale Regelung ist ungültig und wurde gerichtlich gekippt. 
Wenn, dann muss im Vertrag drinstehen, wieviele unbezahlte Überstunden 
man maximal machen muss. Kannst im Internet nach dem Urteil suchen.

von Softwareentwickler mit 2-3 Jahren Berufserfahrung (Gast)


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felix schrieb:
> einerseits hast du recht, allerdings so einfach wie du das darstellst
> ist es auch nicht. meine jetztiger AG sucht seit gut 6 monaten -
> erfolglos - einen software-entwickler mit etwas berufserfahrung (2-3
> Jahre) - pustekuchen.

Rein interessehalber, da ich gerade selbst auf Jobsuche bin: Was würde 
denn dein Arbeitgeber bereit zu bezahlen?

von hansfirlefanz (Gast)


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Gesellschaftskritiker schrieb:
> felix schrieb:
>> überstunden werden nicht berücksichtigt
>
> So eine pauschale Regelung ist ungültig und wurde gerichtlich gekippt.
> Wenn, dann muss im Vertrag drinstehen, wieviele unbezahlte Überstunden
> man maximal machen muss. Kannst im Internet nach dem Urteil suchen.

Wer unterschreibt einen Vertrag und geht dann klagen? Recht hast du 
aber, wenn unbezahlte Überstunden, dann beziffert und im Verhältnis zum 
Verdienst.
Ein Unternehmer hat ja quasi solche Verhältnisse, dafür gibts aber auch 
einen ordentlichen Verdienst. Wenn man seinen Angestellten gleiches 
zumuten will, sollte man sie auf selbstständiger Basis einstellen oder 
eine gewichtige erfolgsabhängige Prämie anbieten.
Wo ist denn auch die Motivation mehr zu machen, wenn es keine 
finanziellen Vorteile bringt. Dies fördert nur eines: Dienst nach 
Vorschrift.

von Gesellschaftskritiker (Gast)


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hansfirlefanz schrieb:
> Wer unterschreibt einen Vertrag und geht dann klagen?

Der da geklagt hatte, hat das nach der Trennung von seinem Arbeitgeber 
getan. Der Arbeitgeber musste ihm daraufhin 120 Überstunden ausbezahlen. 
Alles im Internet nachzulesen.

von Michael S. (technicans)


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Arbeitgeber schrieb:
> Wenn die Firma dich wirklich will, wird sie
> sich dazu äußern und entsprechende Passagen mit in den Arbeitsvertrag
> aufnehmen (womit dann selbst unser Berufs-Skeptiker Michael zufrieden
> sein sollte).

Wenn die Firma sich überhaupt auf gleicher Augenhöhe
unterhalten oder einigen will. An sich dürften da die Voraussetzungen
am Arbeitsmarkt günstig sein, so die Theorie. Ich selbst habe so was
noch nie erlebt. Entweder der Arbeitsvertrag wurde so akzeptiert
oder man konnte das vergessen. Verantwortung der Arbeitgeber nada
und schon mal gar keine Verhandlungsbereitschaft. Nur Betonköpfe.
Ist also kein Wunder das ich die Nemesis der Arbeitgeber geworden
bin.
Was meine Qualifikation angeht, ist die gar nicht so schlecht und das
wurde auch schon von einigen bekundet, aber wenn dem keine Bereitschaft 
ein Orts- und marktübliches Gehalt zahlen zu wollen, folgt und noch
nicht mal die Vorstellungen der Arbeitgeber verantwortet werden, dann 
fühle ich mich VOLL im Recht und ich bin sicher nicht der einzige.
Mit der wirtschaftlichen materielle Macht, die die Arbeitgeber erlangt 
haben ist, die soziale Verantwortung voll auf der Strecke geblieben
und mit etwas lesen zwischen den Zeilen kann man das aus deinem
Beispiel herauslesen. Handverlese der übelsten Art was ihr da treibt,
ohne Gewissen.
An dieser Ansicht wird sich auch kaum was ändern wenn ihr euch nicht
ändert und zwar zum besseren.

von Arbeitgeber (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Handverlese der übelsten Art was ihr da treibt,
> ohne Gewissen.

Ich habe bislang nicht eine Bewerbung bekommen, wo die Qualifikationen 
den in der Bewerbung genannten Anforderungen entsprachen. Mit dem Gehalt 
ist Blödsinn, ich bin gerne bereit, bis zu 60.000€ zu zahlen, nur im 
Gegensatz erwarte ich jemanden, der in der Lage ist, seine Aufgaben 
selbstständig zu machen. Nicht mehr und nicht weniger. Was das mit 
"Handverlese der übelsten Art" zu tun hat, wüsste ich mal gerne.

> Ist also kein Wunder das ich die Nemesis der Arbeitgeber geworden
bin.

:-D Ja, so kann man sich selbst auch sehen...

von felix (Gast)


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Softwareentwickler mit 2-3 Jahren Berufserfahrung schrieb im Beitrag 
#2578583:
> Rein interessehalber, da ich gerade selbst auf Jobsuche bin: Was würde
> denn dein Arbeitgeber bereit zu bezahlen?

das kommt auf deine berufserfahrung an und dein verhandlungsgeschick an, 
dazu kann ich dir nichts sagen. aber mehr wie ich mit meinen 3500€.

hansfirlefanz schrieb:
> Ein Unternehmer hat ja quasi solche Verhältnisse, dafür gibts aber auch
> einen ordentlichen Verdienst. Wenn man seinen Angestellten gleiches
> zumuten will, sollte man sie auf selbstständiger Basis einstellen oder
> eine gewichtige erfolgsabhängige Prämie anbieten.
> Wo ist denn auch die Motivation mehr zu machen, wenn es keine
> finanziellen Vorteile bringt. Dies fördert nur eines: Dienst nach
> Vorschrift.

naja, es gibt kostenloses mittagsessen & getränke (kaffee, wasser, saft) 
und alle 3 monate ein sog sozialevent, z.b. grillen im sommer oder 
kegeln / bowling etc.

@ arbeitgeber
das sagt die HR auch

von Michael S. (technicans)


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Arbeitgeber schrieb:
> Wir suchen selber gerade (Internet, Foren, Stellenbörsen an diversen
> Unis und FHs im Umkreis, etc.) und was wir an Bewerbungen bekommen ist
> leider sehr ernüchternd:
Ach ja? Das kann jeder behaupten. Wie soll das nachvollziehbar sein
wenn solche Aussagen nicht substanziert sind oder wenigstens mal darauf 
verwiesen wird um sich davon ein Bild zu machen?
> - Bewerbungen von Leuten, die in keiner Weise die geforderte
> Qualifikation mitbringen.
Das heißt? Bäcker oder Köche bewerben sich auf Entwicklerstellen,
oder was? Oder ist Frischfleischmentalität gemeint?
> Wir haben bewusst die Stelle nicht nur für
> Leute mit Hochschulabschluss ausgeschrieben, sondern achten wirklich nur
> darauf, was die Leute an Erfahrungen mitbringen (aus dem Studium oder
> dem Berufsleben).
35 Jahre Erfahrung, aber höchstens 25 Jahre ist doch ein alter, ganz
alter Hut und keinesfalls vernünftig, mal von der Gleichbehandlung ganz
abgesehen. So ne Lobhudelei hat hier auch eine kleine Firma drauf
die damit wirbt was sie doch für ein toller Laden ist. Da hab ich
mich auf zwei unterschiedliche Stellen beworben, aber nie ne Antwort
bekommen und suchen noch immer. Am liebsten würde ich denen mal 
schreiben wo sie sich ihre Jobs hin stecken können.
> Wenn sich jetzt aber Leute (vorwiegend Techniker) auf
> eine Ingenieursstelle in der Entwicklung bewerben und als Referenz
> irgendwelche popeligen Lochraster-Schaltungen anführen, die durchaus
> auch schon Schüler im Betriebspraktikum aufbauen können, dann kann ich
> leider nur die Augen verdrehen.
Dann macht Praktika mit denen und schaut ob die euren Ansprüchen 
genügen.
Auch hier gilt der Gleichbehandlungsgrundsatz und nicht das Recht auf
eine eierlegende Wollmilchsau. Man muss eben das nehmen was sich einen
bietet und dann die Leute weiter qualifizieren und aufbauen, aber dann
heißt es ja gleich wieder, das man dann die Leute nicht halten kann.
Ein Armutszeugnis deutscher Arbeitgeber die schon krankhafte Züge 
annimmt.
> - Arbeitszeugnisse der letzten Arbeitgeber, aus denen unschwer
> hervorgeht, dass sie während der Probezeit (weit vor dem Ablauf...)
> wieder vor die Tür gesetzt wurden und dazu Formulierungen wie dass der
> Bewerber unter Anleitung seine Arbeit ganz passabel absolviert hat.
Hatte ich auch schon oft, nur das die Arbeitgeber sich betrügerischer
Machenschaften bedienten indem sie unbefristete Beschäftigung
versprachen, aber gar nicht halten WOLLTEN, weil Zeitarbeiter
entweder zu teuer oder einfach nicht verfügbar waren.
Der Dumme ist dann der Beschäftigte und an meiner Arbeit war
von der Qualität und Quantität nichts auszusetzen.
> Ich
> bin kein Kindergärtner, ich suche jemanden, der auch alleine in der Lage
> ist, irgendwas zu Stande zu bringen.
Zu Beginn einer Beschäftigung wäre diese Form der Betreuung im 
vertretbaren Rahmen angebracht. Einstellen und dann nen Monat Urlaub
in Amerika zu machen (wie ich es erlebte) ist da nicht förderlich.
Das liegt nach meinen Beobachtungen an unfähigen Vorgesetzten und
steilen Hierarchien die man beeinflussen kann. Hab ich auch
hinreichend schlechte Erfahrung mit gemacht.
> Eine entsprechende Einarbeitung natürlich vorausgesetzt.
Dann würde ich mal die Gruppe der Ü50 in den Fokus nehmen aber 
Gottesanbetung würde ich da nicht mehr erwarten, denn das machen nur
die jungen Billigen.
> - und, und, und...
Ja,ja, große Klappe und nichts dahinter.
Wenn man Leute haben will, muss man als Arbeitgeber erst mal lernen
fair, ehrlich und nachhaltig zu sein. Auch ist Verantwortung gefragt,
aber wenn man die alten Personal-Methoden der Vergangenheit anwendet,
wird man bald schmerzlich feststellen, das man Geld nicht essen kann.
Ich würde jedenfalls dem Lockruf falscher Götter nicht mehr folgen,
sondern nur ganz klar definierte Bedingungen und Vereinbarungen mit 
Zielsetzung meinen Segen geben.

felix schrieb:
> das kommt auf deine berufserfahrung an und dein verhandlungsgeschick an,
> dazu kann ich dir nichts sagen. aber mehr wie ich mit meinen 3500€.
Nicht Bildung und Berufserfahrung sollten Massstab für eine Bewertung
sein, sondern die Ertragskraft und das Konsumbedürfnis eines MA.
felix schrieb:
> naja, es gibt kostenloses mittagsessen & getränke (kaffee, wasser, saft)
> und alle 3 monate ein sog sozialevent, z.b. grillen im sommer oder
> kegeln / bowling etc.
So was findet man selten in Stellenangeboten, wäre aber mal ein nettes
Sahnehäupchen.

von Softwareentwickler mit 2-3 Jahren Berufserfahrung (Gast)


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felix schrieb:
> naja, es gibt kostenloses mittagsessen & getränke (kaffee, wasser, saft)
> und alle 3 monate ein sog sozialevent, z.b. grillen im sommer oder
> kegeln / bowling etc.

So ein Zufall. Gerade vor ein paar Tagen bin ich auf meiner Jobsuche auf 
die Webseite eines Unternehmens gestoßen, das ebenfalls kostenlosen 
Kaffee, Wasser und Saft anbietet und auch irgendwas von Sozialevents 
schreibt. Wo liegt denn deine Firma und wie heißt sie? Anfangsbuchstabe 
genügt, wenn du nicht den vollen Namen schreiben willst.

von Softwareentwickler mit 2-3 Jahren Berufserfahrung (Gast)


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Hab nochmal deinen ersten Beitrag gelesen. War wohl doch eine andere 
Firma.

von Arbeitgeber (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Dann würde ich mal die Gruppe der Ü50 in den Fokus nehmen aber
> Gottesanbetung würde ich da nicht mehr erwarten, denn das machen nur
> die jungen Billigen.

Hatten wir, exakt eine Bewerbung jenseits der 50, wo wir dem Bewerber 
auch nach wenigen Tagen einen Arbeitsvertrag vorgelegt haben. Vergütung 
entsprach seiner Vorstellung, 40h/Woche, Überstunden vorzugsweise 
abzufeiern, nach Absprache auch vergütet, 30 Tage Urlaub - nach einer 
Woche Bedenkzeit bekamen wir eine Absage, dass er sich zu einem der 
anderen zwei Angebote entschlossen hat, die er vorliegen hatte. Ich weiß 
nicht, was daran jetzt das große Problem ist. Anbetungen erwarte ich 
nicht, nur dass jemand bereit ist, die entsprechende Leistung auch zu 
bringen.

Jemanden einfach mal so auf Probe einstellen und dann gucken, wie es 
läuft, ist leider nicht ganz so einfach, gerade wenn man bereits das 
Gefühl hat, dass die Qualifikation nicht reicht. Pro Monat kann ich da 
schlicht 10.000€ rechnen, die mir die Zeit bei Kundenprojekten fehlt.

von Arbeitgeber (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Ertragskraft und das Konsumbedürfnis eines MA.

Ertragskraft kann ich ja noch verstehen (die aber meistens eng mit der 
Bildung und Berufserfahrung zusammenhängt), aber das Konsumbedürfnis? 
Wenn mein MA jeden Monat eine neue Rolex benötigt, soll ich sein Gehalt 
entsprechend anpassen? Meine eigene Uhr lag nur bei ~120€... ;-)

von Marx W. (Gast)


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felix schrieb:
> Softwareentwickler mit 2-3 Jahren Berufserfahrung schrieb im Beitrag
> #2578583:
>> Rein interessehalber, da ich gerade selbst auf Jobsuche bin: Was würde
>> denn dein Arbeitgeber bereit zu bezahlen?
>
> das kommt auf deine berufserfahrung an und dein verhandlungsgeschick an,
> dazu kann ich dir nichts sagen. aber mehr wie ich mit meinen 3500€.
Na die 3500€ sind doch dein Grundgehalt  als Personaldisponent plus den 
Dienstwagen (min. Audi A3 oder 1er BMW) und die 5% Provision pro MA den 
du als AÜG-Kraft  vertickts, kommte locker über das Gehalt das ein Ing. 
als AÜG bekommt!
>
> hansfirlefanz schrieb:
>> Ein Unternehmer hat ja quasi solche Verhältnisse, dafür gibts aber auch
>> einen ordentlichen Verdienst. Wenn man seinen Angestellten gleiches
>> zumuten will, sollte man sie auf selbstständiger Basis einstellen oder
>> eine gewichtige erfolgsabhängige Prämie anbieten.
>> Wo ist denn auch die Motivation mehr zu machen, wenn es keine
>> finanziellen Vorteile bringt. Dies fördert nur eines: Dienst nach
>> Vorschrift.
Ach,  selbst die Caritas greift auf AÜG-Kräfte zurück.
Was erwartest du dann vom Mormalo-Unternehmer?
>
>
> naja, es gibt kostenloses mittagsessen & getränke (kaffee, wasser, saft)
Aber nur für die in der Niederlassung fest eingestellten MA des 
Personaldienstleisters!
> und alle 3 monate ein sog sozialevent, z.b. grillen im sommer oder
> kegeln / bowling etc.
Gibts, da haben die MA die als AÜG vertickt werden nix davon. Die sitzen 
bei Firmen 50 und mehr km von ihren Wohnort entfernt. Die sind freu wenn 
sie mal am WE ihre Post aufbereiten können!
>
Für welchen Personaldienstleister biste du tätig
bzw. Ingenieurbüro (ha, ist der neueste Tarnanzug für 
Zeitarbeitsunternehmen)?

von Arbeitgeber (Gast)


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Bislang war das Wort Personaldienstleister hier noch nicht gefallen. 
Manche leiden echt an Paranoia...

von Michael S. (technicans)


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Arbeitgeber schrieb:
> Ertragskraft kann ich ja noch verstehen (die aber meistens eng mit der
> Bildung und Berufserfahrung zusammenhängt), aber das Konsumbedürfnis?
> Wenn mein MA jeden Monat eine neue Rolex benötigt, soll ich sein Gehalt
> entsprechend anpassen? Meine eigene Uhr lag nur bei ~120€... ;-)

Die Ertragskraft dient dem Arbeitgeber und das Konsumbedürfnis
(meinetwegen auch Kaufkraft) dient dem Arbeitnehmer, der davon
seinen NORMALEN Lebensstandard inkl. Vermögensbildung bestreiten
und schon in einem Bereich angesiedelt sein sollte das man ein wenig 
bescheiden sorglos leben kann. Ne Rolex ist Quatsch, daran würde
ich im Traum nicht denken. Ich trage seid 30 Jahren nur ne Casio
und die musste ich bisher dreimal im Leben ersetzen. Ich meinte
damit, das nicht auf Gedeih und Verderb ein Gehalt auf Armutsniveau
angeboten wird. Ich hatte hier Örtlich den Fall das eine Firma einen 
Techniker nur 1000Euro(später erhöht 1300Euro) brutto wert war.
Das war dann ja schon ne Beleidigung. Selbst die Personaldienstleister
bieten ja schon das doppelte. Man kann Leute auch mit einem attraktiven
Gehalt locken, aber das scheinen die meisten Arbeitgeber verlernt
zu haben, stattdessen liest man in Stellenangeboten den Blödsinn nach
einem Gehaltswunsch. Das geht ja nun gar nicht.

Arbeitgeber schrieb:
> Hatten wir, exakt eine Bewerbung jenseits der 50, wo wir dem Bewerber
> auch nach wenigen Tagen einen Arbeitsvertrag vorgelegt haben. Vergütung
> entsprach seiner Vorstellung, 40h/Woche, Überstunden vorzugsweise
> abzufeiern, nach Absprache auch vergütet, 30 Tage Urlaub - nach einer
> Woche Bedenkzeit bekamen wir eine Absage, dass er sich zu einem der
> anderen zwei Angebote entschlossen hat, die er vorliegen hatte. Ich weiß
> nicht, was daran jetzt das große Problem ist. Anbetungen erwarte ich
> nicht, nur dass jemand bereit ist, die entsprechende Leistung auch zu
> bringen.
So ist der Wettbewerb, denn der wirkt ja auch anders herum.
Dann muss man eben ein besseres Angebot machen, aber das schaffen die
Arbeitgeber ja auch nicht.
> Jemanden einfach mal so auf Probe einstellen und dann gucken, wie es
> läuft, ist leider nicht ganz so einfach, gerade wenn man bereits das
> Gefühl hat, dass die Qualifikation nicht reicht. Pro Monat kann ich da
> schlicht 10.000€ rechnen, die mir die Zeit bei Kundenprojekten fehlt.
Ich schrieb nichts von Probearbeit, sondern von Praktika, wo dann
so kostengünstig verfahren wird das der Arbeitgeber sich ein Bild
von den Fähigkeiten machen kann, aber kaum Kosten hat. Leider ist das
nur bei den Studenten populär und wird bei den anderen kaum genutzt,
mal ganz abgesehen davon das da auch unter Umständen Fördermittel
bis zu 50% des Gehalts bis zu drei Jahre gezahlt werden können.

Da muss man dann mal in der Jobbörse schauen ob ein geeigneter Kandidat
vorrätig ist.
http://jobboerse.arbeitsagentur.de/vamJB/startseite.html?kgr=ag

von Arbeitgeber (Gast)


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Michael S. schrieb:
>> Jemanden einfach mal so auf Probe einstellen und dann gucken, wie es
>> läuft, ist leider nicht ganz so einfach, gerade wenn man bereits das
>> Gefühl hat, dass die Qualifikation nicht reicht. Pro Monat kann ich da
>> schlicht 10.000€ rechnen, die mir die Zeit bei Kundenprojekten fehlt.
> Ich schrieb nichts von Probearbeit, sondern von Praktika, wo dann
> so kostengünstig verfahren wird das der Arbeitgeber sich ein Bild
> von den Fähigkeiten machen kann, aber kaum Kosten hat. Leider ist das
> nur bei den Studenten populär und wird bei den anderen kaum genutzt,
> mal ganz abgesehen davon das da auch unter Umständen Fördermittel
> bis zu 50% des Gehalts bis zu drei Jahre gezahlt werden können.

In den 10.000€ ist kein einziger Euro für Gehalt eingerechnet. Jemanden 
den ich bei der Arbeit noch betreuen muss, kostet erst mal meine Zeit 
(und damit auch Geld).

> So ist der Wettbewerb, denn der wirkt ja auch anders herum.
> Dann muss man eben ein besseres Angebot machen, aber das schaffen die
> Arbeitgeber ja auch nicht.

Ja, aber das ist dann leider halt Pech für mich. Ich kann nicht beliebig 
viel Geld oben drauf legen. Ich stelle nicht aus Langeweile jemanden 
ein, sondern weil ein Bedarf besteht. Wenn jemand mehr kostet, als er 
einbringt, macht das aber keinen Sinn mehr.

Das mit der Gehaltsvorstellung verstehe ich nicht als fixe Zahl, sondern 
lediglich als Einschätzung. Du fragst doch bevor du etwas kaufst auch 
was du dafür bezahlen musst und willst nicht drei Mal gefragt werden, 
was es dir vielleicht Wert ist. Abgesehen davon spart das auch Zeit. 
Konkretes Beispiel: Bei der ersten Homepage-internen Ausschreibung stand 
der Gehaltswunsch noch nicht dabei. Wir hatten dann einen jungen 
Ingenieur hier, mit mittelmäßigen Abschluss und zwei Jahren 
Berufserfahrung bei Ferchau. Seine Gehaltsvorstellungen lagen bei 
70000€. Selbst in München wäre das ein wenig vermessen...

von felix (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Für welchen Personaldienstleister biste du tätig
> bzw. Ingenieurbüro (ha, ist der neueste Tarnanzug für
> Zeitarbeitsunternehmen)?

???
lies doch bitte mal meinen anfangsthreat, bevor du irgendwelche grüchte 
in die welt setzt.
& stell dir vor es gibt sogar eine weihnachtsfeier die von der Firma 
komplett bezahlt wird - im überigen bei beiden.

@ Softwareentwickler mit 2-3 Jahren Berufserfahrung fängt mit "I" an

von Softwareentwickler mit 2-3 Jahren Berufserfahrung (Gast)


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felix schrieb:
> @ Softwareentwickler mit 2-3 Jahren Berufserfahrung fängt mit "I" an

So ein Zufall. Die Firma hat auch mit I angefangen. Hat laut Homepage 
aber nur ca. 70 Mitarbeiter. Der Name hat 7 Buchstaben und endet mit n. 
Deine Firma auch?

von felix (Gast)


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nö,
endet mit "o" und hat knapp 300 Mitarbeiter

von Wilhelm F. (Gast)


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Arbeitgeber schrieb:

> Hatten wir, exakt eine Bewerbung jenseits der 50, wo wir dem Bewerber
> auch nach wenigen Tagen einen Arbeitsvertrag vorgelegt haben. Vergütung
> entsprach seiner Vorstellung, 40h/Woche, Überstunden vorzugsweise
> abzufeiern, nach Absprache auch vergütet, 30 Tage Urlaub - nach einer
> Woche Bedenkzeit bekamen wir eine Absage, dass er sich zu einem der
> anderen zwei Angebote entschlossen hat, die er vorliegen hatte. Ich weiß
> nicht, was daran jetzt das große Problem ist. Anbetungen erwarte ich
> nicht, nur dass jemand bereit ist, die entsprechende Leistung auch zu
> bringen.

Das sind doch ganz seltene ausgefallene Spezialisten, wie der Zuckerle, 
der hier oft im Forum ist. Selten wie ein Sechser mit Jackpot im Lotto. 
Lassen sich nicht für nen halben Euro kaufen, und haben ordentlich 
Selbstbewußtsein. Der Mann wählte die bessere Stelle aus seinen 
Angeboten.

Man muß auch bedenken, daß manche Ü50 ausgesorgt haben, und deswegen 
wählerisch werden. Solche Leute lernte ich auch kennen, die sind da zu 
beneiden. Einer sagte mir mal: Nur noch das, was Spaß macht. Auch zum 
halben Preis, Geld habe ich genug. Nur noch Spaß, wo ich mich vollstens 
einbringen kann.



Michael S. schrieb:

> Leider ist das
> nur bei den Studenten populär und wird bei den anderen kaum genutzt,
> mal ganz abgesehen davon das da auch unter Umständen Fördermittel
> bis zu 50% des Gehalts bis zu drei Jahre gezahlt werden können.

Das ist ja auch noch mal so eine Sache. Personaldienstleister jagen mich 
deswegen im Augenblick wie die Bekloppten, seit ich die 50 überschritt, 
weil die die SGB-Gesetze genau kennen (Hartz). Ein AG, der einen AN Ü50 
einstellt, bekommt bei einer Einstellung einen Förderungszuschuß von 50% 
des Bruttogehaltes, 3 Jahre lang. Dann kann man dem AN dafür aber auch 
ein anständiges Gehalt bieten, und nicht 100% für sich selbst 
einstecken. Viele Firmen außerhalb von Dienstleistern kennen diese 
Regelungen gar nicht. Ich werde sie in Bewerbungen mal gesondert hervor 
heben müssen. Das hatte ich auch im letzten Gespräch mit meinem Berater 
vom Amt. Da muß dann nicht sowas fettes wie IGZ-Tarif oder BZA zum 
Fressen und Sterben bei raus kommen, sondern mindestens Fifty-Fifty.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Personaldienstleister jagen mich
> deswegen im Augenblick wie die Bekloppten,

Ist das wahr oder wünscht du dir das nur? Ich bemerke da nicht
die geringste Bewegung, obwohl für mich die Fördermittel genauso
fließen müssten und mein Alter steht in jeder meiner Bewerbung da
gleich klar und deutlich lesbar in der Einleitung, aber von den 
Fördermitteln hab ich bisher nichts erwähnt. Da sollen die Arbeitgeber 
erst mal mit mir ins Gespräch kommen, mir den Job schmackhaft machen,
aber dazu haben die anscheinend keine Lust oder keine Zeit oder beides.

Arbeitgeber schrieb:
> Ja, aber das ist dann leider halt Pech für mich. Ich kann nicht beliebig
> viel Geld oben drauf legen. Ich stelle nicht aus Langeweile jemanden
> ein, sondern weil ein Bedarf besteht. Wenn jemand mehr kostet, als er
> einbringt, macht das aber keinen Sinn mehr.

Was zu beweisen wäre, weil in vielen Bereichen (z.B. Entwicklung)mehr
ausgegeben, als eingenommen wird. In der Produktion ist das leichter
kalkulierbar. Also muss Projektbezogen gegebenenfalls eine
Mischkalkulation angewandt werden. Außerdem kann man sich auch
wechselseitig annähern. Aber in deinem Fall sehe ich da eher schwarz
weil ich da eine arbeitgeberseitige Flexibiltät vermisse.
Geht ja nicht an das immer nur die Arbeitnehmer nachgeben müssen.

Arbeitgeber schrieb:
> Selbst in München wäre das ein wenig vermessen...

Nicht wenn es sich rechnen würde und für München wären selbst 100k
noch günstig. Kommt immer darauf an was man für eine Kundschaft hat
und wie großzügig die bezahlen und da gibts einige Branchen wo das
Geld locker sitzt und schnell Millonenumsätze winken.

von Arbeitgeber (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Was zu beweisen wäre, weil in vielen Bereichen (z.B. Entwicklung)mehr
> ausgegeben, als eingenommen wird. In der Produktion ist das leichter
> kalkulierbar. Also muss Projektbezogen gegebenenfalls eine
> Mischkalkulation angewandt werden.

Wir haben, obwohl wir nur ein kleiner Mittelständler sind, ein 
komplettes Controlling inklusive Prozesskostenrechnung. Allerdings auch 
ohne das brauche ich nicht lange zu überschlagen, dass jemand der 
70.000€ fordert und trotzdem nur bedingt die geforderten Qualifikationen 
mitbringt, sich wahrscheinlich nicht rechnet.

> Außerdem kann man sich auch
> wechselseitig annähern. Aber in deinem Fall sehe ich da eher schwarz
> weil ich da eine arbeitgeberseitige Flexibiltät vermisse.
> Geht ja nicht an das immer nur die Arbeitnehmer nachgeben müssen.

Wir sind flexibel was die Arbeitszeiten angeht, beim Urlaub und auch bei 
den Tätigkeiten. Auch Arbeit von zuhause aus ist OK, wenn die Aufgabe es 
gerade zulässt (beispielsweise Programmierung am Eval-Board). Beim 
Gehalt gibt es sicherlich einen gewissen Spielraum, aber die Relation 
aus Qualifikation und Gehalt muss passen. Ich würde auch die 70.000€ 
zahlen, wenn ich das Gefühl hätte, dort würde entsprechend etwas 
hinterstecken.

> Nicht wenn es sich rechnen würde und für München wären selbst 100k
> noch günstig. Kommt immer darauf an was man für eine Kundschaft hat
> und wie großzügig die bezahlen und da gibts einige Branchen wo das
> Geld locker sitzt und schnell Millonenumsätze winken.

Ich wage mal zu behaupten, dass die Branchen spätestens mit der 
.net-Blase gestorben sind. Hier geht es um absolut bodenständige 
Elektronik-Entwicklung.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Das sind doch ganz seltene ausgefallene Spezialisten, wie der Zuckerle,
> der hier oft im Forum ist. Selten wie ein Sechser mit Jackpot im Lotto.
> Lassen sich nicht für nen halben Euro kaufen, und haben ordentlich
> Selbstbewußtsein. Der Mann wählte die bessere Stelle aus seinen
> Angeboten.

War gar nicht mal so. Der Junge war ein absolut bodenständiger 
Entwickler, der sein Fachgebiet gut kannte, aber sicherlich kein 
Top-Spezialist, der von einem Einsatz zum nächsten jettet. Allerdings 
konnte er nicht nur entwickeln, sondern die Projekte auch komplett 
begleiten. Dies ist eine Kompetenz, die auf dem Ingenieurs-Markt 
wirklich sehr gefragt ist. Auf Anweisung arbeiten können viele.

Zum Thema Zuckerle: Der labert mehr als das da irgendwas hinterstehen 
würde.

> Man muß auch bedenken, daß manche Ü50 ausgesorgt haben, und deswegen
> wählerisch werden. Solche Leute lernte ich auch kennen, die sind da zu
> beneiden. Einer sagte mir mal: Nur noch das, was Spaß macht. Auch zum
> halben Preis, Geld habe ich genug. Nur noch Spaß, wo ich mich vollstens
> einbringen kann.

Wie gesagt, dass war bei ihm nicht so. Aber wenn er zu uns und zurück 
1,5h Fahrtzeit mehr hat als zu der Firma, bei der er jetzt anfängt, dann 
kann ich da nicht viel machen. Selbst 1000€ Gehalt mehr ist vielen das 
nicht wert.

> Das ist ja auch noch mal so eine Sache. Personaldienstleister jagen mich
> deswegen im Augenblick wie die Bekloppten, seit ich die 50 überschritt,
> weil die die SGB-Gesetze genau kennen (Hartz). Ein AG, der einen AN Ü50
> einstellt, bekommt bei einer Einstellung einen Förderungszuschuß von 50%
> des Bruttogehaltes, 3 Jahre lang. Dann kann man dem AN dafür aber auch
> ein anständiges Gehalt bieten, und nicht 100% für sich selbst
> einstecken. Viele Firmen außerhalb von Dienstleistern kennen diese
> Regelungen gar nicht. Ich werde sie in Bewerbungen mal gesondert hervor
> heben müssen. Das hatte ich auch im letzten Gespräch mit meinem Berater
> vom Amt. Da muß dann nicht sowas fettes wie IGZ-Tarif oder BZA zum
> Fressen und Sterben bei raus kommen, sondern mindestens Fifty-Fifty.

Wir hatten auch eine Bewerbung, wo das angeboten wurde. Ob ich das 
Gehalt zu 50% erstattet bekomme oder nicht ist aber völlig egal, wenn 
ich von der Qualifikation her das Gefühl habe, dass es überhaupt nicht 
passt. Man stellt neue Leute aus einem einzigen Grund ein: Um neue 
Arbeiten, die anstehen, von ihnen machen zu lassen. Wenn ich aufgrund 
meiner Erfahrung der Meinung bin, dass sie diese Arbeiten nicht machen 
können, dann ist es völlig egal, welches Gehalt sie bekommen. Und wenn 
sie für 0€ arbeiten, bringt es das nicht (für beide Seiten). Wer meint, 
diese Einschätzung und die Erfahrung sei falsch, dem steht es gerne 
offen, sich selbst selbstständig zu machen und das herauszufinden.

von Michael S. (technicans)


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Arbeitgeber schrieb:

> Wir haben, obwohl wir nur ein kleiner Mittelständler sind, ein
> komplettes Controlling inklusive Prozesskostenrechnung. Allerdings auch
> ohne das brauche ich nicht lange zu überschlagen, dass jemand der
> 70.000€ fordert und trotzdem nur bedingt die geforderten Qualifikationen
> mitbringt, sich wahrscheinlich nicht rechnet.
Das hört sich eher nach Kaffeesatz, als nach einer logisch vernünftigen 
Begründung an. Man kann Aufgaben auch delegieren, Abteilungen anders 
strukturieren, je nach Fachkompetenz. Wenn man nur Leute haben will
die jederzeit alles sehr gut können müssen, wird man irgendwann
feststellen das keine Produktivitätssteigerung und damit folgerichtig
mehr Umsatz und Gewinn generiert werden können. Dafür braucht man Leute
und auch die weniger perfekten schaffen was.
>> Außerdem kann man sich auch
>> wechselseitig annähern. Aber in deinem Fall sehe ich da eher schwarz
>> weil ich da eine arbeitgeberseitige Flexibiltät vermisse.
>> Geht ja nicht an das immer nur die Arbeitnehmer nachgeben müssen.
>
> Wir sind flexibel was die Arbeitszeiten angeht, beim Urlaub und auch bei
> den Tätigkeiten. Auch Arbeit von zuhause aus ist OK, wenn die Aufgabe es
> gerade zulässt (beispielsweise Programmierung am Eval-Board). Beim
> Gehalt gibt es sicherlich einen gewissen Spielraum, aber die Relation
> aus Qualifikation und Gehalt muss passen. Ich würde auch die 70.000€
> zahlen, wenn ich das Gefühl hätte, dort würde entsprechend etwas
> hinterstecken.
Mit Gefühlsduselei wird man da nicht weit kommen. Man muss sich davon
verabschieden und auch mal Entscheidungen treffen die einen eigentlich 
gegen den Strich gehen. Wurde dem Bewerber denn ein Gegenangebot 
gemacht?

> Ich wage mal zu behaupten, dass die Branchen spätestens mit der
> .net-Blase gestorben sind. Hier geht es um absolut bodenständige
> Elektronik-Entwicklung.
Mit einem Pool erstklassiger Entwicklungsingenieure ohne Techniker
oder Elektroniker(Gesellen) die niedere Arbeiten den Entwicklern
abnehmen, nehme ich an?

> War gar nicht mal so. Der Junge war ein absolut bodenständiger
> Entwickler, der sein Fachgebiet gut kannte, aber sicherlich kein
> Top-Spezialist, der von einem Einsatz zum nächsten jettet. Allerdings
> konnte er nicht nur entwickeln, sondern die Projekte auch komplett
> begleiten. Dies ist eine Kompetenz, die auf dem Ingenieurs-Markt
> wirklich sehr gefragt ist. Auf Anweisung arbeiten können viele.
Dann wäre er doch sein Geld wert gewesen. Wenn man allerdings mehr
aus dem Bauch heraus entscheidet wie in Zeiten wo einem die Leute
die Bude einrannten, dann warte mal ab. Das wird auf dem Arbeitsmarkt
noch viel enger.

> Wie gesagt, dass war bei ihm nicht so. Aber wenn er zu uns und zurück
> 1,5h Fahrtzeit mehr hat als zu der Firma, bei der er jetzt anfängt, dann
> kann ich da nicht viel machen. Selbst 1000€ Gehalt mehr ist vielen das
> nicht wert.
Reine Vermutung. Für das mehr an Einkommen kann man sich sicher eine
Zweitwohnung betriebsnah leisten ohne das man da stressig mehr pendeln 
muss. Hauptsache das Unternehmen, das davon profitiert lässt auch seinen
Mitarbeiter dran partizipieren.

> Wir hatten auch eine Bewerbung, wo das angeboten wurde. Ob ich das
> Gehalt zu 50% erstattet bekomme oder nicht ist aber völlig egal, wenn
> ich von der Qualifikation her das Gefühl habe, dass es überhaupt nicht
> passt.
So wird der Arbeitsmarkt aber unnötig ausgeblutet und wenn man es sich
dann mal anders überlegt bzw. anders überlegen muss, um den Fortbestand
des Unternehmen zu sichern, hat man nur verbrannte Erde hinterlassen
und braucht sich dann über das eigene Scheitern nicht zu beklagen.

> Man stellt neue Leute aus einem einzigen Grund ein: Um neue
> Arbeiten, die anstehen, von ihnen machen zu lassen. Wenn ich aufgrund
> meiner Erfahrung der Meinung bin, dass sie diese Arbeiten nicht machen
> können, dann ist es völlig egal, welches Gehalt sie bekommen. Und wenn
> sie für 0€ arbeiten, bringt es das nicht (für beide Seiten). Wer meint,
> diese Einschätzung und die Erfahrung sei falsch, dem steht es gerne
> offen, sich selbst selbstständig zu machen und das herauszufinden.
Diese Erfahrung scheint mir nicht viel wert zu sein wenn man immer
nur das Beste, oder alles Top haben will, denn das gibt der Markt im
Moment und wahrscheinlich auch in Zukunft nicht her. Da sorgt schon
der demografischer Wandel für. Na, viel Spaß bei dieser 
bedingungsfeindlichen Suche. Ich besuche dich dann im Heim für
gescheiterte Arbeitgeber :-))

von Arbeitgeber (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Man kann Aufgaben auch delegieren, Abteilungen anders
> strukturieren, je nach Fachkompetenz. Wenn man nur Leute haben will
> die jederzeit alles sehr gut können müssen, wird man irgendwann
> feststellen das keine Produktivitätssteigerung und damit folgerichtig
> mehr Umsatz und Gewinn generiert werden können. Dafür braucht man Leute
> und auch die weniger perfekten schaffen was.

Ich suche für die Stelle aber jemanden, der genau das kann. Wenn ich 
einen Techniker suchen würde, würde ich das reinschreiben. Leute zum 
Delegieren habe ich gerade genug, ich brauche jetzt jemanden zum 
Mitdenken!

> Wurde dem Bewerber denn ein Gegenangebot
> gemacht?

Nein, weil er die geforderten Sachen auch unabhängig nicht brachte. Das 
Gehalt war dann nur noch ein Grund mehr, davon Abstand zu nehmen.

> Mit einem Pool erstklassiger Entwicklungsingenieure ohne Techniker
> oder Elektroniker(Gesellen) die niedere Arbeiten den Entwicklern
> abnehmen, nehme ich an?

Nein, recht bunt gemischt: Studentische Aushilfen, Techniker und 
erstklassige Ingenieure (und jemandem aus der BWL).

> Reine Vermutung. Für das mehr an Einkommen kann man sich sicher eine
> Zweitwohnung betriebsnah leisten ohne das man da stressig mehr pendeln
> muss. Hauptsache das Unternehmen, das davon profitiert lässt auch seinen
> Mitarbeiter dran partizipieren.

Ein wenig weltfremd bist du auch, oder? Der Grund für ihn nicht 
umzuziehen ist das Eigenheim und die Familie gewesen, da würde ich 
selber auch eher nach etwas vor Ort schauen als eine Wochenend-Beziehung 
zu führen.

> Diese Erfahrung scheint mir nicht viel wert zu sein wenn man immer
> nur das Beste, oder alles Top haben will, denn das gibt der Markt im
> Moment und wahrscheinlich auch in Zukunft nicht her. Da sorgt schon
> der demografischer Wandel für. Na, viel Spaß bei dieser
> bedingungsfeindlichen Suche. Ich besuche dich dann im Heim für
> gescheiterte Arbeitgeber :-))

Keine Sorge, dass wirst du nicht erleben. Das ganze behindert lediglich 
das Wachstum, der Bestand des Unternehmens ist davon nicht betroffen. 
Ich gehe jetzt weiter entwickeln, deine Ausführungen wiederholen sich.

von Michael S. (technicans)


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Arbeitgeber schrieb:
> Ein wenig weltfremd bist du auch, oder?

Sehe ich nicht so, aber Flexibilität hat halt ihren Preis und den
sind nach meinen Beobachtungen viele Arbeitgeber nicht bereit zu
bezahlen mal von der Bereitstellung ordentlicher nachhaltiger
Beschäftigungskonzepte ganz abgesehen. Da würde ich auch streiken.
Am meisten stinkt mir das ihr einfach keine Verantwortung übernehmen
wollt, einerseits wegen einem gelebten Größenwahn aus fetteren Zeiten
und andererseits weil ihr die Hosen von der unvorteilhaften Rechtslage 
gestrichen voll habt. Da musste dich dann nicht wundern, wenn es mit
neuem Personal nicht klappt. Man muss auch geben, nicht nur nehmen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Personaldienstleister jagen mich
>> deswegen im Augenblick wie die Bekloppten,
>
> Ist das wahr oder wünscht du dir das nur? Ich bemerke da nicht
> die geringste Bewegung, obwohl für mich die Fördermittel genauso
> fließen müssten und mein Alter steht in jeder meiner Bewerbung da
> gleich klar und deutlich lesbar in der Einleitung, aber von den
> Fördermitteln hab ich bisher nichts erwähnt. Da sollen die Arbeitgeber
> erst mal mit mir ins Gespräch kommen, mir den Job schmackhaft machen,
> aber dazu haben die anscheinend keine Lust oder keine Zeit oder beides.

Sag mal, du leidest noch nicht an Demenz, oder? Ich schrieb doch hier 
schon einiges zu den Dingen.

Vor einiger Zeit merkte ich hier im Forum doch noch an, daß es im 
vergangenen Jahr Personaldienstleister gab, die mich völlig ohne 
Stellenangebot zu nötigen versuchten, auf meine eigenen Kosten quer 
durch die Republik zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen. Das ist ja 
alles real, warum sollte ich das erfunden haben? Es gibt sicher weitere 
Leute irgendwo, die die Spielchen kennen. Mein Berater vom Amt sagte, 
daß ich mich auf sowas gar nicht einzulassen brauche. Mindestens eine 
konkret bezeichnete Stelle ist nötig.

Shanghaien hieß das Stichwörtchen doch, da winken Subventionsgelder. Man 
gibt den Leuten einen Arbeitsvertrag, und läßt sie dann niedrig 
qualifizierte Aufgaben erledigen. Oder auf Papier einen internen 
Lehrgang absolvieren, bspw. mit eigenen Konstruktionstools am PC, für 
den es noch mal Förderung gibt. Das geht bis hin zu reinem Absitzen und 
Kaffee trinken, Bildzeitung lesen. Vor langer Zeit, ungefähr mitten in 
der Krise, beschrieb das hier schon mal jemand detailliert, wie es 
läuft.

Ein weiterer schwärzte mich beim Amt an, daß ich die Reise (ungefähr 
600km einfache Entfernung) auf eigene Kosten verweigerte, den aufs Auge 
gedrückten Termin zum Vorstellungstermin nicht kritiklos bestätigte, und 
vorab erst mal Details telefonisch klären wollte. Er gab beim Amt an, 
daß ich mich nicht mehr gemeldet hätte. Der Typ legte zum vereinbarten 
Telefontermin, was ihm nicht in den Kram paßte, einfach den Hörer auf, 
ohne ein Wort zu sprechen. Das konnte ich aber beim Amt mit meinem 
Berater klären. Der mußte mich ja fragen, was dort vorgefallen war. Ich 
kann mir aber bei solchen Dingen im Vorfeld überhaupt gar nicht 
vorstellen, wie man da mit einem Job glücklich werden soll, und der 
menschliche Umgang im weiteren Verlauf funktionieren soll.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Michael S. schrieb:
>
>> Wilhelm Ferkes schrieb:
>>> Personaldienstleister jagen mich
>>> deswegen im Augenblick wie die Bekloppten,
>>
>> Ist das wahr oder wünscht du dir das nur? Ich bemerke da nicht
>> die geringste Bewegung, obwohl für mich die Fördermittel genauso
>> fließen müssten und mein Alter steht in jeder meiner Bewerbung da
>> gleich klar und deutlich lesbar in der Einleitung, aber von den
>> Fördermitteln hab ich bisher nichts erwähnt. Da sollen die Arbeitgeber
>> erst mal mit mir ins Gespräch kommen, mir den Job schmackhaft machen,
>> aber dazu haben die anscheinend keine Lust oder keine Zeit oder beides.
>
> Sag mal, du leidest noch nicht an Demenz, oder? Ich schrieb doch hier
> schon einiges zu den Dingen.
Hab ich auch nicht vergessen, was du schon erlebt hast, aber die Aussage
bezog sich ja auf Fördermittel, speziell dem Lohnkostenzuschuß für 
Ü50er.
> Vor einiger Zeit merkte ich hier im Forum doch noch an, daß es im
> vergangenen Jahr Personaldienstleister gab, die mich völlig ohne
> Stellenangebot zu nötigen versuchten, auf meine eigenen Kosten quer
> durch die Republik zum Vorstellungsgespräch zu erscheinen. Das ist ja
> alles real, warum sollte ich das erfunden haben? Es gibt sicher weitere
> Leute irgendwo, die die Spielchen kennen. Mein Berater vom Amt sagte,
> daß ich mich auf sowas gar nicht einzulassen brauche. Mindestens eine
> konkret bezeichnete Stelle ist nötig.
Das meinte ich ja auch gar nicht und das liegt ja auch schon etwas 
zurück.
> Shanghaien hieß das Stichwörtchen doch, da winken Subventionsgelder.
Hab ich ja auch mal erwähnt bzw. eingebracht.
> Man gibt den Leuten einen Arbeitsvertrag, und läßt sie dann niedrig
> qualifizierte Aufgaben erledigen. Oder auf Papier einen internen
> Lehrgang absolvieren, bspw. mit eigenen Konstruktionstools am PC, für
> den es noch mal Förderung gibt. Das geht bis hin zu reinem Absitzen und
> Kaffee trinken, Bildzeitung lesen. Vor langer Zeit, ungefähr mitten in
> der Krise, beschrieb das hier schon mal jemand detailliert, wie es
> läuft.
Auch darüber hab ich schon berichtet und darüber das ich solche Träger
erst mal auf den Zahn gefühlt hatte, die aber kein bisschen Willens oder
Fähig waren, mich fachlich unter zu bringen. Dann ist der Käse nämlich
ohne Aussicht auf Erfolg wenn die nur Loser für Billigjobs suchen und
nützt mir dann auch nichts.
> Ein weiterer schwärzte mich beim Amt an, daß ich die Reise (ungefähr
> 600km einfache Entfernung) auf eigene Kosten verweigerte, den aufs Auge
> gedrückten Termin zum Vorstellungstermin nicht kritiklos bestätigte, und
> vorab erst mal Details telefonisch klären wollte. Er gab beim Amt an,
> daß ich mich nicht mehr gemeldet hätte. Der Typ legte zum vereinbarten
> Telefontermin, was ihm nicht in den Kram paßte, einfach den Hörer auf,
> ohne ein Wort zu sprechen. Das konnte ich aber beim Amt mit meinem
> Berater klären. Der mußte mich ja fragen, was dort vorgefallen war. Ich
> kann mir aber bei solchen Dingen im Vorfeld überhaupt gar nicht
> vorstellen, wie man da mit einem Job glücklich werden soll, und der
> menschliche Umgang im weiteren Verlauf funktionieren soll.
War das der Grund für die Sperre gewesen, obwohl du da noch vom
Ersparten leben musstest? Ich erinnere mich nicht das das der Grund
dafür war, bzw. das du das mal erwähntest in dem Zusammenhang,
aber es ist doch gut das du das regeln konntest.
Um noch mal auf deine jetzige Situation zu kommen, ist dein H4-Anspruch
nun in trockenen Tüchern?

von 80v (Gast)


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tja felix jetzt stehst du da und weißt nicht wo hin. :)
Wenn es ein ehemaliger guter kollege ist, dann wird man sich doch sicher 
mit dem gehalt einig werden, sicher auch mit den überstunden und dass er 
dich gleich am anfang mitnehmen wollte ist doch auch schon mal gut. Ich 
vermute mal deine aufstiegschancen sind dort gut bis sehr gut.
Man kennt sich usw. vitamin b, was besseres gibt es nicht ;)

Jetzt stellt sich doch nur die frage was für dich angenehmer ist. 80km 
einfach fahren ist zu viel des guten. Das kann man mal ein jahr oder 
zwei jahre machen, aber auf dauer ist das nichts.
Kommt denn ein eventueller umzug in frage? Familie wird schon mitziehen, 
warum auch nicht?
Wenn du ein haus oder ne wohnung hast die die gehört dann muss man halt 
abwägen. Ich bin aber der meinung man kann durchaus auch wo anderst 
glücklich werden. Ein haus oder eine wohnung kann man verkaufen oder 
vermieten.

Dazu kommt, dass du ja selber geschrieben hast in deinem jetzigem 
betrieb bist du am ende der karriereleiter. Dafür bist du doch noch zu 
jung, da geht noch was ;)
Wer rastet der rostet. Ist zwar nur ein spruch aber gelogen ist es auch 
nicht.
Ich an deiner stelle würde es wohl tun.
Nur mut!

von time (Gast)


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80 km? Biotech? Gerade erst selbstständig? Einziges wirkliches Plus 500 
Euro netto mehr? Ne, lol, lass es.

von Michael S. (technicans)


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80v schrieb:
>Man kennt sich usw. vitamin b, was besseres gibt es nicht ;)
Wenn man einen Job sucht, ja, sonst ist der Nutzen fraglich.
> 80km einfach fahren ist zu viel des guten.
Kommt auf die Verbindung an. Mit eigenem Fahrzeug ist das sicherlich
viel Streß und Aufwand. Wenn es eine bequeme Bahnverbindung gäbe,
wäre es zumindest eine Überlegung wert, aber man wäre abhängiger.
> Ich vermute mal deine aufstiegschancen sind dort gut bis sehr gut.
> Man kennt sich usw. vitamin b, was besseres gibt es nicht ;)
Kann auch eine Fehleinschätzung sein. Man kann das Wesen und
den Charakter eines Menschen in verschiedenen Lebenslagen nicht
gleich setzen. Das kann sich drastisch ändern. Als Kollege ist
das Verhältnis immer anders als zu einem Chef, selbst wenn man
per du ist. Da nimmt sich der eine oder andere dann auch schon mal
zu viel raus.
> Kommt denn ein eventueller umzug in frage? Familie wird schon mitziehen,
> warum auch nicht?
Weil die Personenbezogen eigene soziale Wurzeln haben und sich davon
zu lösen ist nicht immer leicht. Sicher kann man neue Wurzeln schlagen,
aber das ist nicht jedermanns Sache. Das muss dann auch jeder wollen.
Problematisch wirds dann wenn man pubertierende Kinder hat.
> Ein haus oder eine wohnung kann man verkaufen oder vermieten.
Das sagt sich meist leichter als es in der Praxis ist.
Die neue Bleibe muss ja auch finanziert werden und wenn
dann noch Schulden abzutragen sind, dürfte das Vorhaben kaum
zu schultern sein und so viel mehr an Einkommen wird das mehr an
Kosten kaum decken.
> Dazu kommt, dass du ja selber geschrieben hast in deinem jetzigem
> betrieb bist du am ende der karriereleiter. Dafür bist du doch noch zu
> jung, da geht noch was ;)
Man muss nicht auf den Teufel komm raus Karriere ohne Ende angeboten
bekommen. Wenn die Tätigkeit und das Einkommen zufriedenstellend und 
nachhaltig sind sollte man lieber das behalten was man erreicht hat und 
nicht neue Abenteuer suchen, die, wenn die schief gehen, alles kaputt
machen können.
> Wer rastet der rostet. Ist zwar nur ein spruch aber gelogen ist es auch
> nicht.
Diese Binsenweisheit ist in der Regel nur auf Nichtstuer bezogen und
nicht auf Karriere.

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