Als Jungakademiker ist ein typischer Karriereweg viel arbeiten, wenig Freizeit, viel verdienen. Man tauscht Ende Studium sozusagen seine Freiheit gegen einen Haufen Geld. Da ich in den nächsten Jahren noch einiges erleben möchte (Reisen, persönliche Projekte, Weiterbildung) und mit 2/3 eines typischen Einstiegsgehalts gut leben könnte, will ich (noch) nicht in so eine Karriere einschwenken. Ich bin darum auf der Suche nach Firmen und/oder Arbeitszeitmodellen, wo man seine Zeit etwas flexibler handhaben kann. Beispielsweise in Form von 80%-Stellen, wo die Arbeitszeit übers ganze Jahr abgerechnet wird. Oder aber Arbeit auf Projektbasis. PS: Auch wenn ihr die Frage vielleicht für unmöglich/naiv/unmoralisch/blöd oder was weiss ich haltet, ich möchte euch um sachliche Kommentare bitten!
studi schrieb: > will ich (noch) nicht in so eine > Karriere einschwenken. Anders ausgedrückt, keinen richtigen Bock auf Arbeit. Das mögen potentielle Arbeitgeber gar nicht gerne. Damit solltest du dir die Idee einer Festanstellung abschminken. Bleiben Auftragsarbeiten, also die Selbstständigkeit, alleine oder über einen Zuhälter. Dabei wirst du schnell merken, dass das auch harte Arbeit ist.
Bock auf Arbeit? Das ist doch ein bißchen naiv gedacht, Herr Mischmasch. In Wirklichkeit haben die entsprechenden Leute doch bloß Bock auf Geld. Das ist nicht dasselbe, auch wenn es so aussieht. Wer wirklich "Bock auf Arbeit" hat, wählt eh die Selbständigkeit... ist aber ein steiniger Weg, und die Bürokratie hat schon manchen geschafft. Zum Thema: Vielleicht ein Einstieg über Praktikum beim Wunsch-Arbeitgeber, von da aus aufstocken. Heißt allerdings zunächst erhebliche finanzielle Abstriche, kann auch schiefgehen. Trotzdem, nicht entmutigen lassen. Es gibt durchaus flexible Arbeitgeber, aber man muß dem AG die eigene Flexibilität unter Umständen als Vorteil verkaufen, z.B. angesichts unklarer Auftragslage.
Mischmasch schrieb: > Anders ausgedrückt, keinen richtigen Bock auf Arbeit. Überhaupt nicht. In intensiven Zeiten im Studium arbeitet man ja auch während Wochen 50 Stunden und mehr, und zwar meist mit Begeisterung (ausser beim Prüfungslernen). Aber ich weiss auch, dass ich Abwechslung haben muss und will, um motiviert zu bleiben. In Praktika hab ich genügend oft erlebt, wie die Leute eigentlich nur rumgammeln. Vollzeitarbeit ist langfristig offenbar ziemlich tödlich für die Motivation, da es einerseits keine Abwechslung, andererseits keinen Anreiz gibt, richtig Gas zu geben.
Klug erkannt, eine Antwort, die von Reife zeugt. Allerdings gibt es Tätigkeiten, die in sich genügend Abwechslung bieten, um die Motivation zu erhalten. Und man darf halt nicht vergessen, daß es tatsächlich genügend Arbeitnehmer gibt, deren einzige Motivation der finanzielle Anreiz ist. Das soll keineswegs den Anschein eines moralischen Urteils erwecken. Im tatsächlichen Arbeitsleben - als Entwickler oder ähnliches - hält sich das oft so die Waage, mal gibt es halt Projekte, in die man sich reinhängt, ohne auf die Uhr zu schauen, und mal läuft es halt nicht so, und man hält sich motivationsmößig gerade so über Wasser. Das soziale Umfeld am Arbeitsplatz ist übrigens ein wichtiger Punkt, wenn es darum geht, mit Phasen geringerer Arbeitsmotivation umzugehen.
Wie Mischmasch beschreibt, bist du damit bei Arbeitgebern untern durch. Wo es noch recht gut funktioniert, sind Beamte, die sich gefahrlos burlauben lassen können, aber dazu muss man erst mal verbeamtet werden. Beim normalen Arbeitgeber bist du ja schon unten durch wenn du Kinder hast. Für eine Karriere muß die Firma der einzige Lebensinhalt sein, und nicht deine persönlichen Projekte. Mit etwas Pfiffigkeit findest du eine Firma die dich bevorzugt quf Auslandseinsätze schickt, dann sind deine Reisen bezahlt und die Überstunden kannst du abbummeln. Bleibt nur die Selbständigkeit, in der die Freizeit dann aber auch kein Geld einbringt.
Das geht zumindest theoretisch hast du Anspruch auf eine Teilzeitstelle. Geht auch praktisch hier bei uns habe ich das jetzt 1,5J so gemacht, mehrere Kollegen machen das unbefristet. Allerdings haben alle schon 10 Jahre voll gearbeitet und die Chefs wissen was sie an ihnen haben. Sofort mit Teilzeit einzusteigen, warum sollte dich jemand da einstellen, da er pro Stelle Fixkosten durch den Arbeitsplatz (Rechner Schreibtisch anteilige Miete) hat bist du ineffizienter als eine 100% Stelle. Ausserdem hat der Abteilungsleiter normalerweise Mittel für eine 100% Stelle und will dann auch 100%, eine 2. Stelle für 20% kriegt er nicht. Also erst mal 100% arbeiten.
In der Theorie vollkommen korrekt. In der Praxis kommt man von den 100% ohne stichhaltige (z.B. familiäre) Gründe kaum runter, außer vielleicht wenn man zum Chef persönlich ein gutes Verhältnis hat. Mit 35 Stunden einzusteigen ist jedoch stellenweise möglich.
studi schrieb:
Werde Lehrer, so viel Urlaub gibts in keinem anderen Beruf und ne schöne
Pension gibts auch noch.
kinderbetreung mikrocontrollerforum schrieb: > und ne schöne Pension gibts auch noch. Und du glaubst die gibts auch noch in 40 Jahren?
studi schrieb: > Da ich in den nächsten Jahren noch einiges erleben möchte (Reisen, > persönliche Projekte, Weiterbildung) und mit 2/3 eines typischen > Einstiegsgehalts gut leben könnte, will ich (noch) nicht in so eine > Karriere einschwenken. Das ist die richtige Einstellung.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.