Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kondensatormotor Probleme


von Oma C. (bauerhorst)


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Hallo,

Ich habe eine Frage. Wir haben einen Kondensatormotor. Wenn ich den 
einchalte, dann brummt der nur. Die Wicklungen habe ich durchgemessen 
(Ohmmessung), die scheinen in Ordnung zu sein. Auch eine einfache 
Isoaltionsmessung der Wicklungen gegen Masse hat nix negatives ergeben. 
Ich will jetzt den abgeklemmenten Kondensator messen. Muss man da etwas 
wichtiges beachten? Das ist ja schon ein fettes Teil. Wollte da 
eigentlich nur mein analoges Messgerät ranhalten und mal schauen ob der 
Zeiger sich bewegt. Wie entlade ich den Kondesator eigentlich 
sicherheitshalber vor der Messung?

Ich bin in Sachen Elektronik noch Anfänger, daher mal diese Fragen.

VG

von Helfer (Gast)


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Oma Camporese schrieb:
> Muss man da etwas
> wichtiges beachten? Das ist ja schon ein fettes Teil.

Kannst du vielleicht ablesen für welche Spannung und wieviel Kapazität 
der Kondensator hat?
Dann könnte ich dir mehr sagen.

Oma Camporese schrieb:
> Wie entlade ich den Kondesator eigentlich
> sicherheitshalber vor der Messung?

1 Möglichkeit: Abwarten bis er sich von selber entladen hat. Das hängt 
aber von der Kapazität ab.
2 Möglichkeit: Mit einem Widerstand die beiden Anschlüsse verbinden und 
ihn somit "schonend kurzschließen.
RATE ICH DIR VON AB WENN DAS DING AUF ÜBER 300V und nochmehr aufgeladen 
ist!

von Oma C. (bauerhorst)


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Hi, da steht 400 Volt und 65 uF auf dem Kondensator, ist aber über 
Schuko-Stecker angeschlossen, also 230 V.

von Helfer (Gast)


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Oma Camporese schrieb:
> Hi, da steht 400 Volt und 65 uF
Auch wenn der Motor nur an 230V angeschlossen wird, lädt sich der 
kondensator auf die Spitzenspannung von 325V auf. Wenn der Kondensator 
nur für 230V oder 250V ausgelegt wäre, dann würde dir das Ding um die 
Ohren fliegen (deshalb die 400V).
Bei 65uF warte mal mindestens eine halbe Stunde, danach kannst du 
vorsichtig messen.
Messe aber erst die SPANNUNG und DANN erst wenn er entladen ist, die 
KAPAZITÄT(was wahrscheinlich bei dem analogen Ding nicht geht). Sonst 
machst du dir das Messgerät kaputt.

von Oma C. (bauerhorst)


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Ok, ich warte einfach mal 1 Stunde und mess dann die Spannung. Da ich 
kein Kapaz.-messgerät habe nutze ich ein Analoges, da müsste man dann 
doch die Ladung bzw. Entladung gut erkennen könnnen, vorrausgesetzt der 
Kondensator ist i.O. Mal sehen ob es am Kondensator liegt...

von Helfer (Gast)


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Oma Camporese schrieb:
> Ok, ich warte einfach mal 1 Stunde und mess dann die Spannung.

Ja genau, je länger du wärtest desto besser.
Bedenke aber dass du nicht (auch nicht nach einer Stunde) die Anschlüsse 
des Kondensators mit deinen Händen berührst, da du ja nicht genau weisst 
wieviel Spannung da noch anliegt. Also nur mit den Messspitzen messen.

von Oma C. (bauerhorst)


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In Ordnung. Das hätte ich natürlcih bedacht, aber danke dür die 
Hinweise. Sicherheit geht vor. VG

von Helfer (Gast)


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Oma Camporese schrieb:
> In Ordnung. Das hätte ich natürlcih bedacht, aber danke dür die
> Hinweise. Sicherheit geht vor. VG

Ich helfe gerne. Dafür stehe ich mit meinem Namen :D
Sicherheit geht vor!

von Fette Henne (Gast)


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Wie groß ist denn ein

 > fettes Teil.

Das sind nur 6,5uF.

von Helfer (Gast)


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Fette Henne schrieb:
> Das sind nur 6,5uF.

65uF

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oma Camporese schrieb:
> Wie entlade ich den Kondesator eigentlich
> sicherheitshalber vor der Messung?

Du kannst dein Multimeter auch auf 600V = stellen und damit sehen, wie 
die Spannung am C langsam abfällt, vorausgesetzt er ist noch i.O. und 
hat noch Restladung.

Fette Henne schrieb:
> Wie groß ist denn ein
>
>  > fettes Teil.
>
> Das sind nur 6,5uF.
Helfer schrieb:
> 65uF

Kommt schon hin bei einem anständigen Motor. Format des C dürfte so 
knapp unter Coladose sein.

von Fette Henne (Gast)


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Er hat einen Lüftermotor oder eine Heizungspumpe.
Habe einen Getränkekühlschrank mit einen Kondensator 85uF, meint ihr das 
stimmt, hehe?
Einen anständigen Motor wickelt man für mehrere Phasen.

von Ben _. (burning_silicon)


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Und, lebt er noch?

Ich würd den Kondensator vor der Messung mit einem Schraubendreher 
kurzschließen bzw. die Anschlußdrähte aneinanderhalten. Kann einen 
ordentlichen Knacks geben, aber immer noch besser am Schraubendreher als 
wenn es im Messgerät knackst. Sollte das Ding intakt und auf 320V 
geladen sein (was ich angesichts des brummenden Motors nicht glaube) 
speichert der seine Ladung länger als 'ne halbe Stunde.

> Einen anständigen Motor wickelt man für mehrere Phasen.
Und betreibt ihn anschließend mit der Steinmetzschaltung...

von U. B. (Gast)


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@Oma Camporese:

> Hi, da steht 400 Volt und 65 uF auf dem Kondensator, ist aber über
> Schuko-Stecker angeschlossen, also 230 V.

@Helfer:

> Auch wenn der Motor nur an 230V angeschlossen wird, lädt sich der
> kondensator auf die Spitzenspannung von 325V auf.

Kann auch mehr sein ... Die Motorwicklungen sind ohmsch-induktiv und der 
Kondensator liegt im Kondensatorzweig in REIHE.

IMMER dran denken: Auch ein C mit 1 µF aufgeladen auf 325 V ist beim 
Anfassen höchst unangenehm !!!

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Ben _ schrieb:
> Und betreibt ihn anschließend mit der Steinmetzschaltung...

Das würde bei intakten Motorwicklungen übrigens bedeuten, das der C beim 
Trennen vom Netz sofort entladen wird.

Fette Henne schrieb:
> Einen anständigen Motor wickelt man für mehrere Phasen.

Grundsätzlich hast du da recht und ich bin heilfroh, das meine 
Brunnenpumpe, das alte Mädchen, mit echtem Drehstrom läuft. Aber mein 
Rasenmäher ist nur für Wechselstrom und hat dafür den blöden 
Kondensator.

von U. B. (Gast)


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>> Einen anständigen Motor wickelt man für mehrere Phasen.

> Grundsätzlich hast du da recht ...

Bei Gleichstrommaschinen kann das allerdings schwierig werden.

von Ulrich (Gast)


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Die Kapazität kann man grob kontrollieren über die Zeit die es braucht 
den Kondensator zu entladen - ggf. einfach über das Messgerät. Bei 65 µF 
und 10 M sind das schon rund 10 Minuten Zeitkonstante.

Ein defekter Kondensator (deutlich zu kleine Kapazität) ist gar nicht so 
selten, wenn der Motor oft An/Aus geschaltet wurde.

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