Hallo, ich habe ein "kleines" Problem und hoffe auf eure Hilfe. Ich hatte vor einiger Zeit mal auf dem Arbeitstisch ein Glas Saft umgekippt, und der Laptop stand in der Nähe. Ich war mir damals allerdings relativ sicher, dass der aber nichts abbekommen hatte, denn von außen war nichts zu sehen und die Saft-Pfütze endete in einigem Abstand zum Gerät. Vor ein paar Tagen ist dann ganz plötzlich die interne Festplatte des Laptops verstorben. Das geschah im laufenden Betrieb - ich arbeitete an einer Datei und konnte sie dann plötzlich nicht mehr abspeichern. Nach einem Neustart macht sie keinen Mucks mehr, d.h. die Spindel läuft nicht mehr an und vom BIOS und Betriebssystem wird keine Festplatte erkannt. Prinzipiell habe ich Backups, ABER... Natürlich hatte ich zu diesem Zeitpunkt lange und intensiv an mehreren Platinenlayouts und komplexer Firmware gearbeitet und das fällige Backup dummerweise aus Zeitmangel vor mir hergeschoben. Neulich dachte ich noch, "mach das mal, wenn jetzt was abraucht, wäre das echt doof". Habe ich aber leider nicht. Ein Ausbauen der Festplatte brachte einige verklebte Orangensaft-Tropfen auf der Platine ans Tageslicht. Also hatte die doch etwas abbekommen. So ein Mist. Ich habe die Platine von der Festplatte abgebaut und mit reinem Alkohol gründlich gereinigt. Leider läuft sie aber trotzdem nicht und wird auch weiter nicht erkannt. Ich habe mir einen Kostenvoranschlag von einem bekannten Datenrettungsunternehmen geholt. Ergebnis: Befundung 90 Euro, Datenrettung zwischen 1.000 und 2.800 Euro netto, je nach tatsächlichem Aufwand. Da die ganze Platte verschlüsselt ist (dm-crypt), muss ich wählen zwischen Aufgabe meiner Privatsphäre (Passwort mitliefern) oder zusätzlicher Schwierigkeiten für den Datenretter (Passwort nicht mitliefern, Unterscheidung zwischen zufälligen Bytes und Dateisystem nicht möglich). Der Preis für die Datenrettung mit nicht garantierter Erfolgsquote liegt in einem Bereich, wo ich abwägen muss, ob mir die Daten das Geld wirklich wert sind. Deswegen würde ich gerne versuchen, die Daten selbst zu retten. Wie groß wertet ihr die Wahrscheinlichkeit, dass nach dem Anbauen einer funktionierenden Platine von einer identischen Festplatte die Daten wieder lesbar sind? Kann man evtl. die Platine irgendwie diagnostizieren? Könnte man durch einfache Messungen (Widerstand etc.) herausfinden, ob die Spulen von Spindelmotor und Arm sowie die Schreib-/Leseköpfe noch intakt sind? Ich würde natürlich nur Dinge tun, die kein großes Risiko bergen, noch mehr zu zerstören. Über jeden Hinweise freut sich ein Verzweifelter
Platine mit Wasser reinigen und Bildchen davon rein stellen Ich denke, man kann ausschließen, dass der Saft in der Spindel hängt, denn die Festplatte sollte absolut hermetisch abgeschlossen sein. Mit Glück kann man die Platte durch eine neue Steuerplatine für die Zeit des Backups wieder antreten. Problematisch wird es, wenn die HDD wegen was anderem als dem Saft abgeschmiert sind
Soweit ich weiß, sind Festplatten nicht völlig hermetisch dicht, sondern benötigen durchaus einen Luftaustausch. Der erfolgt natürlich über Filter, damit keine Staubpartikel eindringen. Zumindest erinnere ich mich an diese Wattebausch-artigen Teile, die ich früher beim Zerlegen einer Festplatte mal gefunden habe. Allerdings finde ich bei dem Festplattengehäuse dieser Notebook-Platte keinerlei entsprechende Öffnungen. Das Gehäuse der Festplatte selbst war nicht mit Orangensaft verklebt, nur die Platine. Der Saft hatte sich durch den Kapillareffekt über eine Lüftungsöffnung im Gehäuse dorthin verzogen. Ich glaube also nicht, dass die Platte mechanisch durch den Saft beeinträchtigt wurde, höchstens dadurch, dass die Elektronik verrückt gespielt hat. Die Platte ist allerdings schon relativ viel gelaufen - dreieinhalb Jahre im täglichen Einsatz, die Kontamination mit dem Orangensaft muss also nicht unbedingt ursächlich sein für den Ausfall. Der Ausfall kam allerdings ohne Vorwarnung. Ich kenne Plattendefekte, bei denen man ein klackerndes Geräusch hört und dann Sektoren nicht gefunden werden. Eine total tote Platte hatte ich noch nie. Anbei die Bilder von der gereinigten Platine. Ich versuche gerade, eine identische Platte zu bekommen. Kann man davon ausgehen, dass auf der Platine keine Kalibrierdaten oder sonstige Daten sind, durch die ein Auslesen verhindert und eventuell weiterer Schaden angerichtet werden könnte? Vielen Dank sagt der Verzweifelte
raketenfred schrieb: > Ich denke, man kann ausschließen, dass der Saft in der Spindel hängt, > denn die Festplatte sollte absolut hermetisch abgeschlossen sein. Eine Festplatte ist nicht hermetisch abgeschlossen.
Festplatten müssen immer ein Luftloch haben. Wenn die Daten mehr als so 200 Euro wert sind, schick die Festplatte an eine Datenrettungsfirma, die machen Dir in der Regel günstige Kostenvoranschläge. Falls die Spindel noch gut ist ist das vermutlich relativ günstig. Tipps mit Auswaschen machen wahrscheinlich nur mehr kaputt.
Verzweifelter schrieb: > Laptops verstorben. Das geschah im laufenden Betrieb - ich arbeitete an > einer Datei und konnte sie dann plötzlich nicht mehr abspeichern. Nach > einem Neustart macht sie keinen Mucks mehr, d.h. die Spindel läuft nicht > mehr an und vom BIOS und Betriebssystem wird keine Festplatte erkannt. (...) > Ein Ausbauen der Festplatte brachte einige verklebte Orangensaft-Tropfen > auf der Platine ans Tageslicht. Also hatte die doch etwas abbekommen. So Es könnte sein, dass der Controller der Platte durch die Überbleibsel der sogenannten "nichttechnischen Flüssigkeit" abgestürzt war und die Platte zum Stillstand kam, ohne dass sich die Köpfe in der Parkposition befanden. Dies führt dazu, dass die Köpfe geradezu auf der Plattenoberfläche KLEBEN. Dazu bedarf es noch nicht einmal einer fremden Substanz zwischen Platte und Kopf. > Deswegen würde ich gerne versuchen, die Daten selbst zu retten. Wie groß > wertet ihr die Wahrscheinlichkeit, dass nach dem Anbauen einer > funktionierenden Platine von einer identischen Festplatte die Daten > wieder lesbar sind? Wenn die Platte dann wieder dreht, stehen die Chancen recht gut. > Kann man evtl. die Platine irgendwie diagnostizieren? Der Hersteller kann das bestimmt ;) Wenn die Köpfe auf der Platte kleben sollten, hätte ich sogar einen Lösungsansatz der u.U. ohne Öffnen des Laufwerks helfen könnte....
Diagnostikfunktionen der Platte spricht man in der Regel (bis auf die einfachen S.M.A.R.T. Funktionen) über die serielle Schnittstelle auf der Festplatte an. Diese ist gerne als Anschluss für Jumper versteckt, und man muss manchmal Strg+Z hin schicken, damit sie antwortet.
Ich hätte in diesem Fall keine Probleme der Datenrettungsfirma das Passwort mitzuteilen, besonders wenn die Datenrettung dadurch einfacher und preiswerter wird. Die Firma gibt von sich aus keine Daten weiter, ggf. noch eine Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichnen lassen. Außerdem interessiert die Profis nicht Dein Festplatteninhalt, sondern nur ob was Plausibles rauskommt, und das kann man halt leichter beurteilen wenn man das Passwort oder die Verschlüsselung kennt. Ich vermute, wenn die Daten Dir das wert sind, isr professionelle Hilfe das Sicherste und letztlich Günstigste.
Danke Leute, aber... ihr habt da einiges in meinem ersten Post überlesen. Besonders zum Thema "Kosten der professionellen Datenrettung". Für 200 Euro geht da gar nichts. Magnetus: Was macht man denn bei klebenden Köpfen? Sag jetzt nicht die Platte auf die Tischkante hauen o.ä.
Bond schrieb: > Ich hätte in diesem Fall keine Probleme der Datenrettungsfirma das > Passwort mitzuteilen Naja, da sind vertrauliche Firmendaten drauf und sehr private Sachen, die nicht nur mich, sondern eben auch meine Freundin betreffen und andere Personen, die mir Dinge anvertraut haben, die niemand anders etwas angehen. Chatlogs, Fotos, etc. Das will ich einfach nicht.
Verzweifelter schrieb: > Magnetus: Was macht man denn bei klebenden Köpfen? Sag jetzt nicht die > Platte auf die Tischkante hauen o.ä. Hältst du mich für bekloppt? Wenn du mal von der Controllerseite her auf den Motor guckst, wirst du vermutlich sehen, dass die Achse eine Abdeckung besitzt. Ich hatte mal eine 2,5" Platte vor mir mit klebenden Köpfen. Bei dieser war diese Abdeckung einfach aufgeklebt. Als ich diese Abdeckung entfernt hatte kam darunter die Achse mit einem stinknormalem Innengewinde zum Vorschein. Ich habe damals einfach eine Schraube eingedreht und der Platte mit einem Schraubendreher beim Starten geholfen. ;)
Was mir gerade beim Anschauen der Platte auffällt: Da steht auf dem Typenschild neben dem obligatorischen "do not cover breathing hole" auch "rattle noise is normal". Tatsächlich klappern alle Festplatten, die ich kenne, wenn man sie im ausgeschalteten Zustand schüttelt. Diese hier klappert nicht (mehr). Könnte das ein Beweis für die Theorie "klebende Köpfe" sein?
Verzweifelter schrieb: > Diese hier klappert nicht (mehr). Könnte das ein Beweis für die Theorie > "klebende Köpfe" sein? Könnte. Um das zu verifizieren könntest du ja mal nachsehen ob deine Platte auch ein Innengewinde unter einer eventuell vorhandenen Abdeckung hat, dann eine Schraube reindrehen und dann versuchen die Achse zu drehen. Lässt sich die Achse ohne deutlich spürbaren Widerstand drehen, so sollten sich die Köpfe in der Parkposition befinden. Wenn ein deutlicher Widerstand zu spüren ist, liegen die Köpfe ausserhalb der Parkposition auf der Platte auf.
@ Magnetus: Danke für den Tip. Leider scheint meine Platte anders aufgebaut zu sein. Unter dem Aufkleber scheint ein Metall-Deckel zu sein. Gewalt möchte ich da nicht anwenden. Oder redest du über genau diese Abdeckung?
>Naja, da sind vertrauliche Firmendaten drauf und sehr private Sachen, >die nicht nur mich, sondern eben auch meine Freundin betreffen und >andere Personen, die mir Dinge anvertraut haben, die niemand anders >etwas angehen. Chatlogs, Fotos, etc. Das will ich einfach nicht. sowas intersiert die Datenreter gar nicht die werden nach Ergebniss bezahlt du wirst aber sicher gute Gründe haben die Daten zu verschlüsseln. Ich würde sagen vergiss die Daten von einem Tropfen geht keine Platte kaputt. Ich halte deine Ausführungen nicht für glaubhaft Es gibt nur 2 Optionen: 1. Die daten sind wirklich wichtig 2. Die Daten sind unwichtig Wegen ein paar Layouts geht keiner zum Profi. Falls die Daten wirklich so wichtig waren einfach Backup einspielen Thomas
@ Verzweifelter: Vorweg: Bitte beachte die Bildformate. Das Bild hätte mit einer Dateigröße von <200kB garantiert den selben Informationsgehalt gehabt. Verzweifelter schrieb: > @ Magnetus: Danke für den Tip. Bitteschön. > Oder redest du über genau diese Abdeckung? Du hast mich schon richtig verstanden. > Leider scheint meine Platte anders aufgebaut zu sein. Unter dem > Aufkleber scheint ein Metall-Deckel zu sein. Gewalt möchte ich da > nicht anwenden. Das kann ich nachvollziehen. Es ist wahrscheinlich, dass die Platte ein Flüssigkeitslager (nennt man das so?) hat. Dieses wird offensichtlich durch diese Abdeckung zusätzlich geschützt. "Meine" Platte hatte damals noch Kugellager. Ob sich unter der verpressten Abdeckung deiner Platte ein Innengewinde befindtet ist auch für mich im Moment recht ungewiss. Diese Abdeckung zu entfernen wird vermutlich auch nicht besonders einfach sein...
Sorry, ich hatte das Bild wie die anderen verkleinert und dann versehentlich die Originaldatei hochgeladen. @Thomas: Dass in diesem Forum immer alles hinterfragt wird, daran habe ich mich schon gewöhnt, kein Problem. Dieser Satz "wer verschlüsselt, hat bestimmt etwas zu verbergen" bringt mich allerdings regelmäßig auf die Palme. Je öfter ich ihn höre, desto dümmer klingt er in meinen Ohren. Natürlich habe ich etwas zu verbergen, nämlich meine Privatspäre und manchmal auch Geschäftsgeheimnisse. Die zwar nicht Millionen wert sind, aber meine Arbeit möchte ich wiederrum auch nicht verschenken. Jeder Mensch hat also etwas zu verbergen. Nur leider schwingt in diesem Satz immer eine Unterstellung krimineller Machenschaften mit, die völlig albern ist. Die Daten haben für mich einen hohen ideellen Wert. Der materielle Wert liegt allerdings ungefähr im Bereich der Kosten für eine professionelle Datenrettung. Deshalb fällt mir die Entscheidung so schwer. Immerhin konnte ich mich schon aufraffen, überhaupt ein Angebot einzuholen.
@ Verzweifelter: Hast du mal eben die Modellnummer deiner Toshibaplatte parat? Ich habe hier noch ein paar Platten (u.A. Toshiba) herum liegen, welche ich ggf. für dich sezieren könnte.
> Dieser Satz "wer verschlüsselt, hat bestimmt etwas zu verbergen"
hab ich nicht so geschrieben bitte lies das noch mal.
Wenn du deine Daten verschlüsselt hast wird dir kein Datenretter
helfen können. Ich unterstelle gar nichts. Glaube mir Datenretter
haben anders zu tun als zu schnüffeln in dem Bereich wird auf
Erfolgsbasis gearbeitet. Wenn du wirklich was zu verbergen hast
ist ein Datenretter sowieso keine Option.
Aus Erfahrung ich bin in dem Bereich tätig:
wer seine Daten verschlüsselt hat ein Backup.
In diesen Bereichen gelten sehr strenge Datenschutzvorschriften.
Keiner wird wegen ein paar 1000 Euro den (sehr gut bezahlten)
Arbeitsplatz riskieren.
Im Prinzip sieht es so aus:
ich war zu faul meine Daten zu sichern bin aber auch zu geizig
für meine Daten zu bezahlen.
Deshalb die beiden Optionen.
- Daten sind wichtig dann bezahlen
- Daten sind unwichtig dann vergessen
Und glaube mir ich höre deine Argumente jeden Tag.Für Firmendaten
gibt es Fileserver dort ist der Admin für die Sicherung zuständig
Für private Daten bist nur du verantwortlich. Sowas wie ideelle
Werte gibt es nicht. Der profesionelle Datenreter muß natürlich
beurteilen was er dir in Rechnung stellt ergo muss er die Daten
anschauen. Wenn du der Meinung bist das dass dies nicht notwendig
ist dann gibt es auch noch die Abrechnung über Pauschalen.
Dann halt mit der Gefahr 40 GB gesichert 40 GB bezahlen
Thomas
Du hast unter dem falschen Aufkleber gesucht, darunter sitzt nur der Motor für die Platten. Gemeint war aber die Achse der Köpfe--> http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Open_hard-drive.jpg Die Inbusschraube der Köpfe könnte! unter einem Aufkleber nach außen geführt sein. Meist etwas schräg versetzt zur Mitte.
Troll schrieb: > Du hast unter dem falschen Aufkleber gesucht, darunter sitzt nur der > Motor für die Platten. Gemeint war aber die Achse der Köpfe--> > http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Open_hard-drive.jpg Du machst deinem "Namen" alle Ehre. "Verzweifelter" hat es schon richtig verstanden.
Hab mal eben die nächstbeste Toshiba (MK6014MAP) auf den Tisch genommen und bearbeitet (siehe Anhang). Es handelt sich hierbei um eine alte 6Gig Platte mit Kugellagern. Diese hat(te) unter dem Toshibalabel eine - bei genauerem Hinsehen - rundherum verklebte Abdeckung aus dünnem Metall. Darunter verbarg sich die Achse mit Innengewinde M2,5. Schon beim Eindrehen der Schraube dreht sich die Platte mit. Die größte Toshiba, welche ich hier liegen habe ist eine MK8025GAS (80 Gig), welche allerdings noch funktionstüchtig ist. Bin gerade am überlegen, ob es die Sache wert ist, die Platte zu opfern...
Kannste nicht vom Datenretter ein Image der Platte verlangen und die interessanten Dinge selbst entschlüsseln. Wenn die Mechanik was hat, wird der ganze Stack in eine neue Platte gebaut und es kostet nicht mehr, die ganze Platte zu klonen als nur gewisse Beiche. Da AES & co. Blockchipher sind, macht es auch nix, wenn einige Sektoren der Platte unleserlich sind, sofern diese keine relevanten Infos beinhalten.
@Magnetus: Super, das ist echt hilfreich. Bei der Platte handelt es sich um eine MK2546GSX von 2008.
Verzweifelter schrieb: > Bei der Platte handelt es sich um eine MK2546GSX von 2008. http://storage.toshiba.com/storagesolutions/archived-models/MK2546GSX Deine Platte ist - wie alle modernen Platten flüssigkeitsgelagert. Meine 80 Gig Platte ist auch "schon" eine von der Sorte. http://storage.toshiba.com/storagesolutions/archived-models/MK8025GAS Bilder im Anhang... Die Metallische Abdeckung unter dem Label ist bei meiner Platte leider äusserst widerspenstig. Ich habe es bis jetzt noch nicht einmal geschafft eine Beule da reinzudengeln.
Ich würds lassen an der Plattenmechanik rumzubasteln solange 1. keine neue Platine getestet wurde (und damit sicher ist, daß die Spindel tatsächlich nicht mehr drehen möchte) und 2. Du mit Sicherheit nicht den Dienst einer Datenrettungsfirma in Anspruch nehmen möchtest. Eine mechanische Beschädigung der Platte macht die Sache sonst schwieriger und könnte auch weitere Schäden an den Datenträgern verursachen.
Wie ist eigentlich überprüft worden, daß die Platte nicht mehr funktionieren will? Nur am besafteten Notebook oder auch mit einem anderen Rechner, Adapter, Netzteil etc.? Es könnte ja sein, daß die Notebookelektronik die Platte nicht mehr mit Strom versorgen will, und die Platte selbst in Ordnung ist ...
Ich hab ne defekte (SMART-Prefail) Toshiba MK2035GSS - bei Bedarf kann ich die zerlegen oder damit Experimente anstellen, um zB Aufschluss auf den Aufbau zu geben - wie aehnlich die sind kann ich nicht beurteilen.
Ich habe die Platte in zwei Notebooks eingebaut und getestet, sie wird jeweils nicht erkannt und läuft nicht hoch. Kann man eigentlich mit SMART auf eine Platte zugreifen, wenn sie nicht startet und daher im BIOS nicht erkannt wird? Was macht eigentlich der Linux-Kernel, der dürfte dann ja auch kein Device erzeugen und man käme nicht dran. Fragen über Fragen... Ich werde jetzt erstmal abwarten, was der Test mit einer anderen Platine ergibt.
Wenn die Platte vom Bios nicht mehr erkannt wird kann zu 99% auch keine Software was daran ändern. Dann ist entweder der Controller auf der Platte nicht mehr in der Lage sich zu melden oder er erkennt einen gravierenden Defekt und meldet sich deswegen nicht. Neue Platine von einer exakt(!) baugleichen Platte probieren. Wenn das nichts nutzt -> Datenrettungsunternehmen.
franz b schrieb: > backup ist ein sehr wichtiges thema Das Kind muss immer erst in den Brunnen fallen...
> backup ist ein sehr wichtiges thema
stimmt. Backup läuft gerade. So wie jede Woche 1x ;-)
Klar, immer raus die Diode aus dem Step-Down-Regler! Wird schon nicht so wichtig sein, ist ja bekannt daß solche Dinger nur zur Zierde eingebaut werden. ;) Kann vor diesem Tip nur warnen. Prüfen okay, rauslöten wenn defekt auch okay, aber bitte NICHT OHNE DIODE EINSCHALTEN...
Die Sicherung ist das kleine Bauteil neben der "2" von dem Bestückungsdruck "Q302". Sie liegt in der Ausrichtung des Platinenbildes von oben unterhalb zweier Ferrite und links neben einem kleinen Keramikkondensator. Sie sollte mit einer "2" beschriftet sein (2 A). Du kannst hier den Durchgang prüfen und sie ggf. ersetzen, nicht aber überbrücken. Zu groß ist die Gefahr, bei größeren Defekten an der Plattenelektronik den Laptop oder Host-Computer zu beschädigen. Weitergehende Eingriffe in die Elektronik würde ich erst einmal nicht für sinnvoll halten. Der quadratische Baustein mit den 8 Anschlüssen ist ein serielles Flash. Nun kenne ich mich mit speziell dieser Platte nicht besonders aus. Es könnte aber sein, dass sie zu den sog. "adaptiven" Platten gehört, deren Kalibrierwerte (unter andere Daten, Betriebs-Historie etc.) in diesem Flash stecken. Es könnte dann nötig sein, die Daten auf die neue Elektronik zu transferieren. Mangels spezieller Hersteller-Software käme ein Umlöten von der alten auf die neue Elektronik in Betracht. Allerdings nur, wenn Hard- und Software beider Platinen völlig identisch sind.
Noch eine Ergänzung: Eine erste Inbetriebnahme mit der getauschten Platine kann am (strombegrenzten) Netzteil erfolgen, ohne Computer. Die Platte sollte auch so anlaufen. Anhand des Geräusches kannst du feststellen, ob sie ordentlich initialisiert. Erst wenn das erfolgreich ist, würde ich sie an einen Rechner anstecken.
Das kannst Du auch mit einem PC-Netzteil machen. Es ist ausgesprochen unwahrscheinlich, daß eine defekte Platte das Netzteil beschädigt. Eher rauchen alle Chips auf der Platte gleichzeitig ab. Wenn Du Dir unsicher bist und erstmal nur sehen willst ob sie anläuft oder nicht steckst Du halt das Datenkabel nicht dran.
moin ! das ding ist tot. wenn das auswechseln der elektronik nicht´s bringt dann hilft nur noch der weg zum profi datenretter. aus diesem grunde mach ich backup´s sehr regelmäßig und zweigleisig . (band und hd) und ja kleine sünden bestraft der da oben sofort ... mfg
@Verzweifelter Ich hoffe nur, daß die Luftpolsterfolie, wie in den ersten beiden Bildern zu sehen, nicht zu deiner Standardunterlage gehört.
Kevin schrieb: > Ich hoffe nur, daß die Luftpolsterfolie, wie in den ersten beiden > Bildern zu sehen, nicht zu deiner Standardunterlage gehört. Von der Farbe her scheint es doch ESD-Folie zu sein...
@Kevin: Das ist ESD-Schutzfolie. Am Dienstag erhalte ich meine Ersatzplatine. Ich werde sie dann genauestens vergleichen (Chips und deren Revisionen) und dann hier berichten. Sollte ich den Flash-Baustein gleich umlöten oder erstmal so versuchen? Er könnte ja immerhin auch defekt sein.
So, hier ein kleines Update. Heute abend habe ich meine Ersatzfestplatte aus dem Briefkasten entnommen. Eine erste Überprüfung war eher enttäuschend: Die andere Platte war Revision "B" statt "F", die Produktionszeiträume lagen weit auseinander. Nach allen Kommentaren, die Google und dieses Forum ausgespuckt hatten, war mein Hoffnungspegel eher niedrig. Ein Vergleich der Platinen war schon erfreulicher: Ich konnte keinerlei Unterschiede feststellen, von den drei Hauptchips (SATA-Controller, Motor-Controller und RAM) waren sogar die Produktionswochen gleich. Nur die Seriennummern auf dem Aufkleber auf der Platine unterschieden sich deutlich. Ich habe die neue Platine auf die alte Festplatte geschraubt und einen Startversuch (nur Netzteil, keine Datenverbindung) gewagt. Leider kein Erfolg. Die Platte lief zwar hoch (Spindel lief an, Drehzahl stabilisierte sich), aber von dem Kopfträger kam nur das typische, rhythmische Klack-Klack-Klack, das nicht gefundene Spuren anzeigt. Der Positionsregler fährt von Anschlag zu Anschlag, ohne etwas zum "Einrasten" zu finden. Meine Gedanken gingen in folgende Richtungen: 1. Die Köpfe kleben offenbar nicht auf der Platte, gute Chancen, dass das Medium selbst unbeschädigt ist. 2. Der Verstärkerchip für die Köpfe, der sich im Festplattengehäuse befindet, könnte defekt sein. Das wäre schlecht. 3. Es könnte an den Kalibrierdaten liegen, dass die Datenspuren nicht gefunden werden. Man hört ja immer, dass die neueren Platten da sehr empfindlich sind und das reine Austauschen der Elektronik heute keinen Erfolg mehr bringt. Die beiden Platinen sind zwar identisch, aber die auf diesen Platinen gespeicherten Kalibrier-Informationen möglicherweise nicht. Wenn einem die Programmieradapter und Programmier- und Diagnosesoftware des Herstellers nicht zur Verfügung steht, kann man die Daten nicht ohne weiteres ändern. Hier fiel mir dann der Tip von weiter oben wieder ein, einfach die Speicherchips auszutauschen. Ich habe mir erstmal das Datenblatt von Spansion angeschaut und die Betriebsspannungsanschlüsse herausgesucht. Dann habe ich den Chip ausgelötet (Heißluft) und so gut wie möglich getestet (Kurzschluss auf Betriebsspannungsleitungen, ESD-Dioden an den anderen Anschlüssen messbar?) - er schien ok zu sein. Dann habe ich auf der ersteigerten Platine den Speicherchip entfernt und den von meiner defekten Platte aufgelötet. Das war ein ziemlicher Akt, weil er durch das (nicht angeschlossene) Thermal-Pad und dessen Lötzinn sich ganz gut auf der Platine festgesaugt hatte. Um ihn loszubekommen, musste ich meine Heißluftstation auf 450°C aufdrehen. Das lag natürlich auch daran, dass ich eine genau passende Düse nicht habe. Ich war nach der Lötaktion sehr im Zweifel, ob ich die Platine wirklich anschließen sollte. Ein Test am Netzteil erbrachte aber eine plausible Stromaufnahme. Also Platine auf Festplatte geschraubt, Halterung angeschraubt und ab ins Notebook. Und schon... war ich in grub und konnte zwischen meinen Betriebssystemen wählen. Heureka! Zwar nicht vernünftig, aber durch den scheinbaren Erfolg angespornt, liess ich das Betriebssystem einfach mal booten, obwohl die Platte im "falschen" Rechner steckte. Ich bootete in die Shell und startete rsync. Zuerst für die wichtigen Verzeichnisse - IMAP und Platinenlayouts gesichert, dann rsync noch einmal für den ganzen Rest gestartet. Was soll ich sagen, bis jetzt habe ich noch keine defekte Datei gefunden, alles ist auf das Backup-System kopiert. Glück gehabt, Lektion gelernt, 2.800 Euro für professionelle Datenrettung gespart. Ab jetzt wieder tägliches Backup, atd-Job wird gerade aufgesetzt :)
>Glück gehabt, Lektion gelernt, 2.800 Euro für professionelle >Datenrettung gespart. Ab jetzt wieder tägliches Backup, atd-Job wird >gerade aufgesetzt :) morgen kannst du bei mir anfangen wenn du willst. Wie du siehst kann man gutes Geld verdienen :-) Thomas
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