Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erst Master oder gleich Promovieren


von Keule (Gast)


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Moin Leute,

ich würde gerne mal eure Meinungen zu Promovieren vs Master + 
Promovieren hören.

Zu mir: Ich bin ein Diplom-FH Ing. und habe mir in den Kopf gesetzt zu 
Promovieren. Dazu wollte ich mich Ende dieses Jahres berufsbegleitend 
zum Master Embedded Systems der Fernuni Hagen anmelden.

Berufsbegleitend, weil ich zur Zeit als Projektleiter bei einem großen 
Automobilhersteller in Wolfsburg tätig bin und Verlobte, Wohnung und 
Luxusgüter auch so ihre Kosten haben. Diesbezüglich habe ich mit meinem 
Chef schon gesprochen, es käme eine 32h Woche in Betracht (also effektiv 
4 Tagewoche).

Jetzt habe ich mich etwas genauer informiert und habe herausgefunden, 
dass es quasi im Ermessen des Doktorvaters + Uni liegt auch Diplom-FHler 
ohne Master zur Promotion zuzulassen.

Ich bin mir jetzt nicht sicher, welchen Weg ich versuchen sollte ? Auf 
der einen Seite denke ich, hätte ich ein interessantes Thema direkt 
anzubieten, für das sich sicher ein Doktorvater gewinnen lassen könnte.

Allerdings war ich im Studium nicht gerade der Überflieger, habe einen 
Durchschnitt von gerade mal "Gut" im Studium erreicht und in der 
Promotionsordnung der anvisierten UNI steht, dass FHler durch 
ausgezeichnete Noten beweisen müssen, dass sie Promotionsfähig sind, für 
Master Abschlüsse gilt diese Hürde nicht.

Diese auszeichnenden Noten kann ich nicht bieten.

Außerdem habe ich ein wenig Angst, dass von mir bei der direkten 
Promotion irgendwelche Uni Sachen verlangt werden, die ich eben als 
FHler nicht hatte. Andersrum würde der berufsbegleitende Master ca 3 
Jahre dauern und die könnte ich mir dann quasi sparen.

Vorschläge ? Ideen ? Erfahrungen ? Trollerei ?

Grüße
Keule

von Doktorvater (Gast)


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Keule schrieb:
> Diese auszeichnenden Noten kann ich nicht bieten.

Das beantwortet doch Deine Frage bereits.
Da Du die Vorraussetzungen nicht erfüllst, bleibt Dir nur Weg Nr.2


Alternativ kannst Du natürlich Karl Theodor z.G. fragen, wie er es 
angestellt hat .-)

von snake (Gast)


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Ich würde erst den Master absolvieren und dann promovieren. So kommst du 
gar nicht erst in die "Schußlinie" von irgendwelchen UNI-Absolventen. 
Der Master berechtigt ohne Einschränkungen zur Promotion. Du ersparst 
dir damit wahrscheinlich eine Menge Anfeindungen.

von snake (Gast)


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LassMalLieber schrieb im Beitrag #2586094:
> FHler und promovieren wollen?
>
> Und dann auch nur "Gut"?
>
> Achherje, hat Mama dir wieder eingeredet, wie toll du bist?
>
> Komm mal aufn Boden zurück.

Soviel zum Thema Anfeindungen ...

von Keule (Gast)


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@LassMalLieber:

Eigentlich waren es eher meine Diplomarbeitsbetreuer die mir das 
eingeredet haben.

@Doktorvater:

Die Noten sind in der Promotionsordnung allerdings nicht näher benannt / 
eingegrenzt. Daher überhaupt meine Idee eine Chance bei einer direkten 
Promotion zu haben. Aussage des für FH zu Promotion Zuständigen: "Die 
Noten sind nicht grundsätzlich ein K.o. Kriterium."

Vielmehr wurde es eher so dargestellt, dass, wenn man es schafft einen 
Doktorvater für sich zu gewinnen, der Rest eher "Verhandlungssache" sei.

von Walter (Gast)


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Ich habe auch an einer FH studiert und habe auch mit "gut" abgeschlossen 
und Promoviere jetzt an einer Uni.
Lies die Promotionsordnung genau, dort steht irgendwo mit was du dein FH 
Studium abgeschlossen haben solltest. "Gut" hat bei mir gelangt.

Dann musst du dich noch einer oder mehrerer Prüfungen unterziehen. Auch 
das steht in der Promotionsordnung. Bei mir war es "nur" ein 
öffentlicher Vortrag über mein Promotionsthema und dann eine öffentliche 
mündliche Befragung. Damit wurde geprüft wie die "Grundlagen" sitzen und 
ob du diese verstehst und anwenden kannst. Weiterhin wurden Fragen 
bezüglich des Promotionsthemas gestellt. Ist aber alles machbar.

Grüße
Walter

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Keule schrieb:
> Jetzt habe ich mich etwas genauer informiert und habe herausgefunden,
> dass es quasi im Ermessen des Doktorvaters + Uni liegt auch Diplom-FHler
> ohne Master zur Promotion zuzulassen.

Informiere dich richtig! Es gibt an jeder Uni eine Promotionsordnung. 
Dort ist exakt festgelegt wer was darf.

Noten sind Schall und Rauch.

von MaWin (Gast)


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Du kannst nicht gleich promovieren, sondern brauchst vorher den Master, 
also stellt sich die Frage nicht.

von AVR (Gast)


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MaWin schrieb:
> Du kannst nicht gleich promovieren, sondern brauchst vorher den Master,
> also stellt sich die Frage nicht.

Das ist wie oben schon mehrfach erwähnt falsch. Es gibt meist 
Kooperationsvertrräge zwischen de FHs und den UNIs in der Region. Es ist 
defenitiv möglich mit einem FH Diplom zu promovieren. Wie bereits 
gesagt, Prüfungsordnung lesen oder Prüfungsamt anrufen.

von Keule (Gast)


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@Joe G.:

Da steht nur:

...
Die Bewerberin oder der Bewerber hat die besondere Befähigung durch 
herausragende Abschlussnoten nachzuweisen. ...

Mehr steht da leider nicht.

von Keule (Gast)


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@MaWin:

Das stimmt so nicht. In der Promotionsordnung wird ganz klar von 
Hochschulabsolventen (z.B. Fachhochschule) gesprochen. Diese müssen 
allerdings durch herausragende Noten glänzen. Wie auch immer 
herausragend definiert sei.

Die kooperations Verträge beziehen sich bei uns übrigens nur auf 
Angehörige der FH. Da ich das nichtmehr bin, müsste ich mich direkt an 
die Uni wenden.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Keule schrieb:
> Da steht nur:

Tiefer bohren. Es gibt immer einen Promotionsbauftragten der Uni oder 
der Fakultät. Möglicherweise sind die Zulassungsvoraussetzungen in der 
SPO formuliert.

von Walter (Gast)


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Irgendwie wird dass alles wirr!

Also, also mit einem FH-Diplom ist man Promotionsberechtigt. Einzige 
hürde ist dass die uni FH-Absolventen erst gar nicht zulässt. Aber 
Promotionsberechtigt ist man.

Dann muss man einen Dr. Vater finden, der einen auf diesem Weg 
begleitet. Also muss auch dieser hinter dir stehen, sonst macht er das 
nicht.

Weiterhin müssen je nach Promotionsordnung der Uni einige 
vorraussetzungen erfüllt sein.

z.B. ein paar Prüfungen ablegen und die mit mindestens 2.0 bestehen.
Oder vortrag mit fragerude. Oder ein gewisser notendurchschnitt.

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Walter schrieb:
> Irgendwie wird dass alles wirr!

Nix wirr... nur richtig informieren.
In Deutschland ist ALLES geregelt! Notfalls mit Stempel und 
Unterschrift. Man muß die Regelungen nur finden, z.B. sowas hier:
http://www.uni-stuttgart.de/studieren/nachstudium/promotion/zulassung/index.html

von Walter (Gast)


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@ Joe

Eben!

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Profs gerne jemanden als 
Doktorand nehmen, den sie kennen. Idealserweise ist es einer, der bei 
ihm schon die Masterarbeit geschrieben hat. Weiterhin haben viele selber 
Forschungsthemen, die sie an die Frau bringen wollen.
Aufgrund dieser zwischenmenschlichen Hürde stelle ich es mir sehr schwer 
vor, an einen Prof heranzukommen aber: Versuch macht klug!
Rosa

von Steel (Gast)


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Ich habe selber auch mal an einer FH studiert. Wer da nur mit gut 
abschließt der ist eines ganz sicher nicht: Für eine Promotion geeignet.

Mal wieder ein  klassischer Fall von Größenwahn und Selbstüberschätzung 
hier.

von Walter (Gast)


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gg Steel,

überschätze dich mal nicht ;-) für mich hat es mit ner 2 gelangt...

von Paul (Gast)


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>Ich habe selber auch mal an einer FH studiert. Wer da nur mit gut
>abschließt der ist eines ganz sicher nicht: Für eine Promotion geeignet.

Das ist viel zu schwarz-weiß gedacht. Wenn Du ein Thema hast, was einen 
Uniprof. wahnsinnig interessiert, dann wird er Dich auch als FHler für 
ein kooperatives Promotionsstudium zulassen. Meist gelingt sowas aus 
einer Arbeitsgruppe heraus, wo man schon an diesem Thema arbeitete. 
Allerdings würde ich den Master trotzdem machen, um keinen Sticheleien 
und Anfeindungen von Unileuten ausgesetzt zu sein. Du bist dann 
uneingeschränkt promotionsberechtigt, hast einen Dotorvater und 
promoviert - also wasserdicht.

von Thomas1 (Gast)


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Doktorvater schrieb:
> Alternativ kannst Du natürlich Karl Theodor z.G. fragen, wie er es
> angestellt hat .


Oder frag Maschmeyer, wie man einen Dr. h.c. kauft. War ja in 
Niedersachsen.

von Keule (Gast)


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Also ich lese hier heraus, dass es vermutlich die bessere Variante ist 
erst den Master zu machen, vor allem wenn man nicht gerade in einem 
Förderprogramm für Hochbegabte ist. (Wie ein Kollege von mir, der auch 
als FH Diplomler berufsbegleitend Promoviert)

Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, sind diese Begriffe 
"größenwahnsinnig" und "Selbstüberschätzung" in diesem Zusammenhang ?

Ich lote ja nur meine Möglichkeiten aus. Ich habe nie behauptet, dass 
ich das mit Links schaffe oder mich in irgendeiner Art und Weise durch 
irgendwas heraushebe.

Lediglich, dass ich den Wunsch habe auf eine Promotion hinzuarbeiten und 
dafür bereit bin alles Notwendige zu tun, habe ich gesagt.

Ich werde es so anstellen, ich werde bei der Uni anfragen wie es im 
allgemeinen um "Gute" Diplom FHler steht. Sollten die sagen, es ist kein 
Problem, kann ich schauen, ob ich mit einem Thema einen Doktorvater vom 
Hocker reißen kann. Anderenfalls fällt mir auch kein Zacken aus der 
Krone wenn ich mich Ende des Jahres zum Master anmelde, das hatte ich ja 
ursprünglich eh vor.

Interessant finde ich allerdings, wie schnell die "Uni-Leute" angepisst 
sind. Hoffentlich werde ich dann nicht so.

von MaWin (Gast)


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> Das ist wie oben schon mehrfach erwähnt falsch.
> Es ist defenitiv möglich mit einem FH Diplom zu promovieren.

Aber nicht für ihn.

> Das stimmt so nicht. In der Promotionsordnung wird ganz klar von
> Hochschulabsolventen (z.B. Fachhochschule) gesprochen. Diese müssen
> allerdings durch herausragende Noten glänzen.

Also nicht für ihn.


Habt ihr Trottel eingentlich ein mal den Ursprungsbeitrag zu diesem 
Thread gelesen oder sondert ihr den ganzen Tag nur allgemeines 
dümmliches Geschwätz ohne Realitätsbezug ab ? Was für Grundschüler sich 
hier runtreiben, ätzend diese Dummheit.

von Ich (Gast)


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Man kann

MaWin schrieb:
> Du kannst nicht gleich promovieren, sondern brauchst vorher den Master,
>
> also stellt sich die Frage nicht.

Nö. Man kann tatsächlich schon mit einem Bachelor Abschluss promovieren. 
Dies ist zwar "außerordentlich", aber möglich. Mit nem (FH) Diblom 
sowieso...

von Volker S. (sjv)


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Keule schrieb:
> Anderenfalls fällt mir auch kein Zacken aus der
> Krone wenn ich mich Ende des Jahres zum Master anmelde, das hatte ich ja
> ursprünglich eh vor.

Du brauchst nicht den ganzen Masterstudiengang absolvieren, sondern nur 
die fehlenden ECTS Punkte gegenüber dem FH Diplom (240 ECTS ?) erwerben. 
Aufgrund deiner Berufserfahrung brauchst Du sicherlich auch kein 
Praktikum.

MfG

von Joe G. (feinmechaniker) Benutzerseite


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Aufgrund dieser zwischenmenschlichen Hürde stelle ich es mir sehr schwer
> vor, an einen Prof heranzukommen

Einen Termin vereinbaren, an die Tür klopfen, freundlich sein Anliegen 
vortragen - sind auch nur Menschen.

Keule schrieb:
> Ich werde es so anstellen, ich werde bei der Uni anfragen...

Vereinbare einen Termin mit dem Dekan oder Studiendekan. Stelle einfach 
deine Fragen.

von Walter (Gast)


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ist mir zu doof!

ich weiss dass es trotzdem geht... und das ist nicht realitätsfern, weil 
das genau mein weg war!

von Keule (Gast)


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Ich versuche mal in derselben Qualität zu antworten wie im Beitrag von 
MaWin, eventuell wird die Diskrepanz dann ein wenig deutlicher:

MaWin schrieb:
>> Das ist wie oben schon mehrfach erwähnt falsch.
>
>> Es ist defenitiv möglich mit einem FH Diplom zu promovieren.
>
> Aber nicht für ihn.

Doch.

>> Das stimmt so nicht. In der Promotionsordnung wird ganz klar von
>
>> Hochschulabsolventen (z.B. Fachhochschule) gesprochen. Diese müssen
>
>> allerdings durch herausragende Noten glänzen.
>
> Also nicht für ihn.

Doch.

>
> Habt ihr Trottel eingentlich ein mal den Ursprungsbeitrag zu diesem
>
> Thread gelesen oder sondert ihr den ganzen Tag nur allgemeines
>
> dümmliches Geschwätz ohne Realitätsbezug ab ? Was für Grundschüler sich
>
> hier runtreiben, ätzend diese Dummheit.

Spiegel !

Differenzierter Betrachtet:

Zum 1. Doch : Das kann man pauschal nicht so sagen, da es offensichtlich 
Beispiele gibt, die das Gegenteil belegen.

Zum 2. Doch : Bezogen auf die angeführte Promotionsordnung mag das wohl 
stimmen, allerdings ist "herausragend" nicht näher definiert. Man kann 
sich zwar denken, dass mit "herausragend" nicht "Gut" gemeint ist, aber 
solange es nicht genauer definiert ist, ist es Auslegungssache des 
bearbeitenden Instituts.

Zum Spiegel : Rummeckern ? Was bringts ?

von MaWin (Gast)


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> Man kann sich zwar denken, dass mit "herausragend" nicht "Gut"
> gemeint ist

Ach.

Warum denkst du dann nicht sondern plapperst ?

Wahrscheinlich weil Freitag ist.

von Steel (Gast)


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Auch der Master wird nichts bringen. Dir fehlen einfach die soliden 
wissenschaftlichen Grundlagen, die das Uni-Grundstudium mit sich bringt 
und die auf der FH nunmal nicht vermittelt werden. Du wirst im Master 
nicht mehr lernen die Maxwell-Gleichungen zu verstehen oder partielle 
Differentialgleichungen zu lösen.

Ich will gar nicht bestreiten, dass es vielleicht trotzdem  möglich ist 
dass Dir jemand nen Dr. verleiht... Nur was ist der Wert außer dein Ego 
aufzuhübschen? Du hast trotzdem nicht die Qualitäten die ich von einem 
Dr. erwarten würde und ICH würde dich mit dem Lebenslauf nicht für eine 
Stelle einsetzen, für die ein Dr. erwartet wird.

Fazit: Wenn du den Dieter als Ego-Booster brauchst, dann mach es.

von Master (Gast)


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Steel schrieb:
> Du wirst im Master
> nicht mehr lernen die Maxwell-Gleichungen zu verstehen oder partielle
> Differentialgleichungen zu lösen.

Schwachsinn. Bei einigen Unis wird das ebenfalls erst im Masterstudium 
behandelt. Außerdem bieten viel Unis die Möglichkeite an Prüfungen 
nachzuholen.

von Walter (Gast)


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Du kannst ja gerne jemanden einstellen, der sich gedacht hat: "huch, ich 
habe die noten und mach das jetzt mal, weil ich bin ja dazu berechtigt"

oder jemand der gesagt hat dass ich das will, sich durchgebissen hat, 
das geschafft hat und mit sehr viel ergeiz sich das erarbeitet hat.

Der gerade lebenslauf ist nicht immer der beste ;-)

von Steel (Gast)


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Walter schrieb:
> oder jemand der gesagt hat dass ich das will, sich durchgebissen hat,
>
> das geschafft hat und mit sehr viel ergeiz sich das erarbeitet hat.

Durchgebissen? Der TE will nen Dr.- Titel, so einfach wie möglich, wie 
man aus der Fragestellung sieht. Es geht ihm nicht um Erweiterung des 
Horizonts sondern alleinig um den Titel.

von Walter (Gast)


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nein, er muss ja dazu die hürden noch nehmen, das ist auch ok so!

Aber wenn ich mir vorstelle, dass jemand nach 5 Jahren studium und nach 
3 Jahren Promotion in die industrie entlassen wird. Und du ihm eine 
Stelle anbietest... dann viel Spaß mit deinem neuen Kollegen :-)

von Steel (Gast)


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@Walter
Eher 5 Jahre als 3 Jahre für eine ordentliche Promotion. Und was 
verstehst du unter Industrie? Sicher würde ich so jemand nicht auf 
Inbetriebnahme von nem Stahlwerk schicken. Aber für Grundlagenforschung 
(wofür ein Dr. eigentlich gedacht ist) würde ich ihm sicher einem wie 
dem TE der aus Ego-Gründen sich zum Schmalspur-Dr. durchgewurstelt hat 
vorziehen, ja.

von Walter (Gast)


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Naja, dann passt er in deinen bereich nicht. zumindest meinst du das.

Zurück zum TE: Mach dein ding und ziehe es durch! Und lass dich dann von 
jemanden einstellen der diesen Weg zu schätzen weiss, davon gibt es 
genügend :-)

von Marx W. (Gast)


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Doktorvater schrieb:
> Das beantwortet doch Deine Frage bereits.
>
> Da Du die Vorraussetzungen nicht erfüllst, bleibt Dir nur Weg Nr.2

Plan B.
Graduierten Kolleg in GB oder USA,
rechne mit 6 Sem. Vollzeit.

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Oder frag Maschmeyer, wie man einen Dr. h.c. kauft. War ja in
>
> Niedersachsen.
>
>
>
Ganz einfach, man schieb eine Spende von ca. 1 Mio. € einer Hochschule 
zu, und bekommt den H.C Dr. wg. Verdienste um die deutsche 
Rentenversicherung!

von Daniel (Gast)


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Bei mir am Lehrstuhl gibts auch zwei drei FH'ler, alles easy! Ob du dich 
nun mit wenig oder mit sehr wenig Wissen in ein Thema einarbeitest 
spielt im allgemeinen keine Rolle (und meistens ist das auch der 
Fall...)

von Schiller72 (Gast)


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Man muss da halt genau die entsprechenden Promotionsordnungen studieren. 
Die Spanne für FH-Absolventen, die man an deutschen Unis zur Promotion 
aufzunehmen gedenkt, ist hoch und beginnt bei der Präsentation des 
Promotionsvorhabens in einer "lockeren" Runde (wie Walter das ansprach) 
und reicht bis zum Nachholen einer ganzen Reihe von Prüfungen, meist TET 
und anderer Siebfächer regulärer Uni-Stundenten.

Von der TU Ilmenau weiß ich, dass 2 Fächer des universitären 
Grundstudiums und 2 des universitären Hauptstudiums abzulegen sind (und 
FH-Abschluss = sehr gut & Diplomarbeit = sehr gut). Das ist IMO so 
ungefähr die Mitte aus allen Varianten im Bundesquerschnitt den Aufwand 
betreffend. Macht man das dann berufsbegleitend, kann man so locker mal 
3-4 Semester einplanen, um diese 4 Prüfungen abzuschließen. In Ilmenau 
musste der Gesamtschnitt dieser Prüfungen besser als 2 liegen.

Was noch hinzukommt: solange man nicht alle Voraussetzungen erfüllt (am 
Bsp. das Bestehen der 4 Prüfungen) kann man sicher an einem Institut 
oder auch in der Industrie forschen für seine Doktorarbeit. So richtigen 
Sinn macht das aber erst, wenn man "richtiger" Doktorand ist und 
entsprechenden Prüfungen erfolgreich hinter sich gebracht hat.
Das ist auch insoweit hinderlich, als dass man es schwerer hat als ein 
Master / Dipl.-Ing. (ohne Klammer FH) extern z.B. am MPI, Fraunhofer 
oder der Industrie zu promovieren, weil potenzielle Betreuer sich nie 
sicher sein können, ob der Kandidat die "FH-Hürden" der Uni meistert.

Zu beachten aus meiner Sicht ist auch - zumindest für den Fall man will 
im öffentlichen Dienst seine Doktorarbeit schreiben - die Vergütung und 
die Eingruppierung in die Tarifgruppen des öffentlichen Dienstes. Ich 
habe da zwar keine aktuellen Informationen jedoch war es zu meiner Zeit 
so, dass man als FH'ler auch nach den abgelegten Prüfungen des sog. 
Promotionseinstufungsfeststellungsverfahrens immer noch formell von 
einer FH kam und damit lediglich bis BAT III (höchste Stufe des 
gehobenen Dienstes) eingruppiert werden konnte. Der höhere Dienst ab BAT 
IIa war den Absolventen der Uni vorbehalten. Und zwischen den beiden 
"Diensten" liegen finanziell halbe Welten.

Aus besagten Gründen und in Summe aller meiner Ausführungen würde ich 
sehr eindeutig raten, den Master in 3 Semestern im Direktstudium zu 
machen, vorzugsweise an einer Uni und nicht an einer FH. Man hat damit 
nicht zuletzt immer noch den Master (falls die Promotion aus welchen 
Gründen auch immer scheitert). Von X Prüfungen eines 
Promotionseinstufungsfeststellungsverfahrens hat man ohne nachgelagerten 
erfolgreich bestandenen Dr. rein gar nichts außer einem wertlosen 
Zettel.

von Marx W. (Gast)


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Keule schrieb:
> Andersrum würde der berufsbegleitende Master ca 3
Das muss aber dann schon ein fast Geschenkter sein!
> Jahre dauern und die könnte ich mir dann quasi sparen.
>
>
>
> Vorschläge ? Ideen ? Erfahrungen ? Trollerei ?

von Thomas1 (Gast)


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von yasasd@slsl,sdl,.de (Gast)


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Als ich damals an der FH war hat ein Kollege später auch promoviert. 
Formal hatte er alle Vorraussetzungen aber das reicht noch lange nicht 
an der Uni einen Dr-Vater zu finden, den hat er nur durch einen Prof von 
der FH gefunden, der ihn "weitervermittelt" hat, so lief das auch bei 
anderen FH-Studenten von dieser FH, ohne Connections keine Chance. 
Fachlich war das Thema eher unterirdisch, meiner Vermutung nach ging es 
da nur um Postengeschacher, der frisch gebackene Doktor bekam prompt 
eine feste Stelle am entsprechenden Institut, in einem eher belächelten 
Zweig seines Fachs, bringt halt nen höheren Etat ein, wenn man mehrere 
Bereiche in der Fakultät hat. Ab und an haut er ein paar Papers raus, 
die eigentlich nur ein Recycling der vorheringen sind, die Mehrheit der 
Zitate und Referenzen geht auf ihn selbst zurück -> Mülleimer.
Zudem spielt auch der Nasenfaktor eine Rolle, wenn du es schon früh mit 
deinen FH-Profs verscherzt, kannst du noch so gut sein, von ihren 
Kontakten wirst du nie provitieren. Man hörte dass an einigen Unis auch 
die Profs gross die Hände aufhalten, wenn man dort promovieren will, 
z.T. vor Beginn und auch während der Promotion und zwar in den 
technischen Fächern, wo das angeblich nicht der Fall ist im Gegensatz 
zur Juristerei,... wo es immer wieder entsprechende Fälle in die Presse 
geschafft haben.
Das zeigt was für ein Filz in der deutschen Hochschullandschaft 
herrscht. Im Ausland gibts z.B. ganz normale Promotionsstudiengänge, 
dort kannst du ganz normal weiterstudieren und den Dr an den Master 
ranhängen ohne Gewinsel und Männchen machen beim Prof.

Ich würde mich sowieso erst mal fragen ob sich die Promotion lohnt, 
finanziell, fachlich oder ob nur Titelgeilheit dahinter steht.

von Anton Hirtmann (Gast)


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FH's sind scheiße, warum akzeptiert ihr das nicht?

von Snake (Gast)


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Anton Hirtmann schrieb:
> FH's sind scheiße, warum akzeptiert ihr das nicht?

Weil es halt nicht die Wahrheit ist :-))

von Marx W. (Gast)


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yasasd@slsl,sdl,.de schrieb:
> Im Ausland gibts z.B. ganz normale Promotionsstudiengänge,
> dort kannst du ganz normal weiterstudieren und den Dr an den Master
> ranhängen ohne Gewinsel und Männchen machen beim Prof.
Ist und war für die Dipl.-FH-Absolventen der schnellere Weg, und bringt 
ja auch eine beachtliche Studienzeit an einer ausl. Hochschule ein!
>
>
> Ich würde mich sowieso erst mal fragen ob sich die Promotion lohnt,
> finanziell,
Beim Dipl. FH -> Ph.D., da sag ich ja!
> fachlich
Ja!
> Oder ob nur Titelgeilheit dahinter steht.
Bei Vielen die, den "nebenbei" machen, auf jeden Fall!

von Schiller72 (Gast)


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>Marx W. schrieb:
>> Oder ob nur Titelgeilheit dahinter steht.
>Bei Vielen die, den "nebenbei" machen, auf jeden Fall!

Warum ?! Was hat die zeitliche Gestaltung der Promotion für einen 
Einfluss auf die "Titelgeilheit" ?!



Für D-Land sehe ich sowieso nur einen großen Nutzen einer Promotion zum 
Dr. und das ist der Weg hin zu einer nach W1/2/3-besoldeten Professur im 
Beamtenverhältnis an einer (Fach)Hochschule.

von Leon (Gast)


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ich frag mich manchmal, warum überhaupt noch soviel in Bildung 
investieren ?

wozu braucht man das den. Ich bin Dipl.-Inf(FH) in einem Konzern. Mein 
Teamkollege ist Dipl.-Inf(TU) ( Diplomarbeit über komplexe 3 D 
Berechnungsverfahren ) und ein anderer Teamkollege ist Fachinformatiker. 
Wir alle 3 machen so ziemlich das selbe, höhere Theorie braucht keiner 
von uns. Gut strukturietes entwicklen, UML, Objektorientierung, 
SW-Engineering wird von uns allen 3 verlangt, aber auch das hat ein 
Fachinformatiker gelernt. Teilweise gibts auch promovierte Informatiker 
bei uns im Konzern, die machen teils Dinge wie Konfig.Management oder 
leiten ein Team mit ein paar Webentwicklern oder Admins, andere 
koordinieren Endanwendertests. Braucht man dafür wirklich so eine hohe 
Bildung ?

von hansdampf (Gast)


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Steel schrieb:
> Auch der Master wird nichts bringen. Dir fehlen einfach die soliden
> wissenschaftlichen Grundlagen, die das Uni-Grundstudium mit sich bringt
> und die auf der FH nunmal nicht vermittelt werden. Du wirst im Master
> nicht mehr lernen die Maxwell-Gleichungen zu verstehen oder partielle
> Differentialgleichungen zu lösen.

epic fail.

Wir haben auch an der FH PDGLs gelöst. Und jemand der aus der Ferne 
feststellen will, was ich "noch" lernen und verstehen kann oder auch 
nicht, den seh ich im "real life" nichtmal mit dem Arsch an.

von Homo habilis (Gast)


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Leon schrieb:
> ich frag mich manchmal, warum überhaupt noch soviel in Bildung
> investieren ?

Weil wir sonst noch mit Lendenschurz auf den Bäumen leben würden.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>wozu braucht man das den. Ich bin Dipl.-Inf(FH) in einem Konzern. Mein
>Teamkollege ist Dipl.-Inf(TU) ( Diplomarbeit über komplexe 3 D
>Berechnungsverfahren ) und ein anderer Teamkollege ist Fachinformatiker.
>Wir alle 3 machen so ziemlich das selbe, höhere Theorie braucht keiner
>von uns...
Berechtigte Fragen. Allerding ist die Welt riesengroß. Ja, es gibt auch 
Firmen und Arbeitsplätze, da braucht man höhere Theorie. Wenn Du nicht 
über Deinen Tellerrand schaust, kannst Du es nicht wissen. Die 
Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht.
Rosa

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