Hallo, wie würdet ihr folgende Situation handeln? Es geht um die Einrichtung eines neuen Labors, in dem ich arbeiten werde. Ich erkläre ruhig und freundlich, warum ich einen Labortisch gerne so und so hätte, damit ich die benötigten Geräte gut aufstellen kann und ein ergonomisches Arbeiten möglich ist, jedoch hat mein Chef eine andere Sicht der Dinge und pöbelt plötzlich vor 2 Kollegen rum, dass meine Vorschläge ja "total schwachsinnig" wären und blah und er besser wüsste wie es einzurichten ist. Ich habe dann nur gesagt "okay alles klar" und den Raum erst mal verlassen, bis die Herren Fachleute, die diesen Arbeitsbereich nicht selbst nutzen werden mit ihren Analysen fertig waren. Hätte ich das gleich eskalieren sollen in der Form mir diese Beleidigungen zu verbitten? Das schlimme an der Sache ist der Herr hat sogar nen Doktor und sollte gewisse Umgangsnormen und rationales Denken eigentlich beherrschen, aber er fällt immer wieder mal so unangenehm auf, eigentlich ein "geht gar nicht" in der Menschenführung. Wie geht ihr also mit sozial schwierigen Kollegen oder Vorgesetzten um? Meine Strategie ist in letzter Zeit Sonderlinge unter Kollegen und Chefs immer mit einer relativen Gelassenheit oder einfach mit möglichst ausweichendem Verhalten und Ignoranz zu behandeln, da eine Eskalation meist nur Nerven kostet und nichts bringt, da meine Erfahrung eher die ist, dass man ältere Leute sowieso nicht mehr ändern kann. Viele Grüße!
Wie groß ist der Betrieb, und wie finanziell ist er aufgestellt?
Anmerkung vorab: Bin eigentlich registrierter und sonst ausschließlich als angemeldeter User postender Forumsteilnehmer, aber in diesem Falle ist mir das Posten unter meinem eigenem Namen zu "heiß". Martin schrieb: (...) > Hätte ich das gleich eskalieren sollen in der Form mir diese > Beleidigungen zu verbitten? Du hättest es vielleicht nicht gleich auf die Spitze treiben müssen, aber es wäre bestimmt nicht verkehrt gewesen, ein Veto einzulegen bzw. ihn zu bitten, seine ablehnende Haltung zu begründen. > Das schlimme an der Sache ist der Herr hat sogar nen Doktor und sollte > gewisse Umgangsnormen und rationales Denken eigentlich beherrschen, > er er fällt immer wieder mal so unangenehm auf, eigentlich ein "geht > ar nicht" in der Menschenführung. Das (mit Ausnahme des Doktortitels) kenne ich von meinem einzigen "Kollegen", welcher gleichzeitig mein Chef / Arbeitgeber ist. > Wie geht ihr also mit sozial schwierigen Kollegen oder Vorgesetzten um? Für mich ist das nach wie vor eine schwierige Angeleghenheit - trotz laufender Psychotherapie. (Ja, klingt schrecklich - ist aber so.) > Meine Strategie ist in letzter Zeit Sonderlinge unter Kollegen und Chefs > immer mit einer relativen Gelassenheit oder einfach mit möglichst > ausweichendem Verhalten und Ignoranz zu behandeln, da eine Eskalation > meist nur Nerven kostet und nichts bringt, da meine Erfahrung eher die > ist, dass man ältere Leute sowieso nicht mehr ändern kann. Diese Sichtweise habe ich auch lange vertreten, und das hat mich unter anderem weiter in den Sumpf der Unterwerfung getrieben. Fazit: Wenn du bei Dir selbst und bei deinen Ansichten / deiner Überzeugung bleiben willst und du auch in Zukunft in den Spiegel sehen können willst, ohne deinem Spiegelbild Vorwürfe machen zu müssen, so überlege dir ernsthaft, welchen Konfrontationen du wirklich ausweichen solltest.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Wie groß ist der Betrieb, und wie finanziell ist er aufgestellt? Tut das hier wirklich was zur Sache? Es geht hier um unangemessenes Verhalten. Das sollte auch in kleinen Firmen passen. Aber die Firma ist recht gut und es geht ihr gut. Ich bin in meinem Fachgebiet recht gefragt und könnte mir auch relativ leicht eine andere Firma suchen, aber es besteht ja überall die Gefahr es mit (vorgesetzten) Leuten mit schlechten Umgangsformen zu tun zu bekommen und die Frage ist hier, wie man sich mit ihnen professionell am besten auseinandersetzt. Bei Personen auf gleicher Hierarchieebene ist das ja relativ einfach, jedoch verkompliziert sich die Situation bei Leuten "eine Stufe höher", da man auf ihren Goodwill in Sachen Karriere und Geld angewiesen ist, da kann man nicht einfach sagen "Ey Kollege, noch son Spruch, Kieferbruch" :-)
Hi, Martin, > Ich erkläre ruhig und freundlich, warum ich einen Labortisch gerne so > und so hätte... > ...jedoch hat mein Chef eine andere Sicht der Dinge und pöbelt plötzlich.. Martin, Deine Worte "ich erkläre ruhig und freundlich" lassen erkennen, zwischen Euch war bereits eine "gespannte Atmosphäre". Dein Problem ist: Dein übernächster Chef hat nicht Dir, sondern Deinem Chef das Vertrauen ausgesprochen. Dein Chef war aber nicht in der Lage, die Spannung zwischen Euch zu lösen. Das kratzt an seinem Ruf und an dem Vertrauen, das er bekam. In solch einer Situation geht selten der Ober, sondern fast immer der Unter - Du. Lass jedes Anzeichen von Wettbewerb "ich habe recht", bis sich die Situation wieder enrspannt hat und er Dir wieder aufrichtig zuhört. Dann lasse die Anzeichen weiter, aber dann hört er Dir wenigstens wieder in den Fakten zu. Ciao Wolfgang Horn
Martin (Gast) schrieb: > Ich erkläre ruhig und freundlich ...jedoch hat mein Chef eine andere > Sicht der Dinge und pöbelt plötzlich vor 2 Kollegen rum, dass meine > Vorschläge ja "total schwachsinnig" wären und blah und er besser wüsste > wie es einzurichten ist. Ich habe dann nur gesagt "okay alles klar" und > den Raum erst mal verlassen, Da fällt mir der alte Spruch von Herbert Wehner ein: "Wer rausgeht, muß auch wieder reinkommen!" und ist damit gelinde gesagt meistens nicht gerade im Vorteil. Hitzkopf! (ist nicht böse gemeint Martin ;))
Du solltest zum Betriebsrat gehen und das besprechen. Später irgendwann wirst Du die Firma mal verlassen und ein "Zeugnis" kriegen und zwar genau von dem Typen. Dann muss der Betriebsrat was haben, um dagegen zu halten, sonst hast du nochmal was an der Backe. Andererseits kannst Du auch selber kündigen und dem Typen die rote Karte zeigen. GEfallen lassen musst Du Dir das nicht und wenn doch, dann bist Du fefinitiv in der falschen Firma. Ich hatte selber vor einiger Zeit einen solchen Fall bei einem Auslandsuaffenthalt in einer anderen Abteilung und habe das Ganze dann für mich ausgenutzt. Da reicht eine mail mit Kopie an die richtigen Herren und die betreffende Person ist in der Defensive. Das Verhältnis ist dann natürlich sehr gespannt und sowas kann man nur machen, wenn der Auffenthalt ohnehin begrenzt ist. Überlege Dir, was Du machen willst. Wenn Du dort weiter machen willst, dann suche das Gespräch mit ihm alleine und finde das heraus, ob er sich ändern wird und signalisiere ihm, dass Du das nicht an die grosse Glocke hängen wirst. Ich würde es ihm durch die BLumen sagen und bei der nächsten BEsprechung im Team, wenn ich wieder mal einen Vorschlag gemacht habe, dranhängen "ich hoffe, dass wenigstens DIESER Vorschlag nicht schwachsinnig gewesen ist" und dann auf die Rückfragen der anderen warten, was ich damit meine.
Martin schrieb: > Tut das hier wirklich was zur Sache? Ja sicher, sonst frage ich nicht. Aber wenn du anfängst zu spucken, dann geh unter, geh sterben!
engel schrieb: > Ich würde es ihm durch die BLumen sagen und bei der nächsten BEsprechung > im Team, wenn ich wieder mal einen Vorschlag gemacht habe, dranhängen > "ich hoffe, dass wenigstens DIESER Vorschlag nicht schwachsinnig gewesen > ist" und dann auf die Rückfragen der anderen warten, was ich damit > meine. Halte ich fuer keine gute Idee. Das könnte aber als Provokation verstanden werden und eher kontraproduktiv wirken!
Wilhelm Ferkes schrieb: > Aber wenn du anfängst zu spucken, dann geh unter, geh sterben! Und Sie suchen sich mal besser einen Therapeuten.
Martin schrieb: > Wie geht ihr also mit sozial schwierigen Kollegen oder Vorgesetzten um? Neuen, besseren und finanziell lukrativeren Job suchen.
Wolfgang Horn schrieb: > Lass jedes Anzeichen von Wettbewerb "ich habe recht", bis sich die > Situation wieder enrspannt hat und er Dir wieder aufrichtig zuhört. > Dann lasse die Anzeichen weiter, aber dann hört er Dir wenigstens wieder > in den Fakten zu. Denke auch das ist das Beste. Meistens tu ich genau das in solchen Situationen, einfach "ja" sagen oder gar nichts sagen und nett lächeln, bis sich die Befindlichkeiten wieder beruhigt haben.
Entwickler schrieb: > Neuen, besseren und finanziell lukrativeren Job suchen. Und wenn Du in der nächsten Firma wieder so einen Experten in Sachen Menschenführung triffst? Ich denke für einen Wechsel ist das noch nicht genug.
Martin schrieb: > Bei Personen auf gleicher Hierarchieebene ist > das ja relativ einfach, jedoch verkompliziert sich die Situation bei > Leuten "eine Stufe höher", da man auf ihren Goodwill in Sachen Karriere > und Geld angewiesen ist, da kann man nicht einfach sagen "Ey Kollege, > noch son Spruch, Kieferbruch" :-) Bei mir ist es so, dass mein Vorgesetzter auf meinen Goodwill angewiesen ist. Bin ich weg, ist die Abteilung am Ende.
Unersetzbarer Entwickler schrieb: > Bin ich weg, ist die Abteilung am Ende. Das haben schon viele von sich gedacht/behauptet. Es gibt immer jemanden, der einen ersetzen kann, ist im Endeffekt nur eine Geldfrage. Oder bist Du so unterbezahlt das man dich nicht ersetzen kann?
Martin schrieb: > Und wenn Du in der nächsten Firma wieder so einen Experten in Sachen > Menschenführung triffst? Ich denke für einen Wechsel ist das noch nicht > genug. Wenn der Vorfall ein Einzelfall war, dann ist das sicher nicht genug. Wenn es regelmäßig passiert, dann schon. Ich habe mich in der Vergangenheit auch regelmäßig über meinen Vorgesetzten aufgeregt. Immer wieder gedacht, er hätte sich gebessert, aber vor ca. 4 Wochen dann wieder ein Vorfall, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat und mir gezeigt hat, dass sich nichts geändert hat und sich auch nie was ändern wird. Am Tag nach diesem Vorfall habe ich mit der Jobsuche angefangen. Diese Woche das erste Vorstellungsgespräch. Denke ganz gut gelaufen. Bin wohl bald weg und werde mein Einkommen dabei voraussichtlich noch um fast 50% steigern.
Wenn dir einer - oder eine - blöd kommt, musst du ihnen einfach noch blöder kommen. Wenn du dir die Butter vom Brot nehmen lässt, hast du irgendwann nicht mal mehr das Brot.
Unersetzbarer Entwickler schrieb: > Denke ganz gut gelaufen. Bin > wohl bald weg und werde mein Einkommen dabei voraussichtlich noch um > fast 50% steigern. Na dann warst Du wirklich unterbezahlt ;-) Hoffe mit dem neuen Chef läufts besser, aber das Gesamtpaket scheint sich bei dir ja auch zu verbessern, deswegen Glückwunsch!
Bernd Stromberg schrieb: > Wenn dir einer - oder eine - blöd kommt, musst du ihnen einfach noch > blöder kommen. Sehr lösungsorientierter Ansatz an dieser Stelle! Dieses Verhalten passt dann wohl doch besser in den Zoo oder auf die Baustelle.
Martin schrieb: > Das haben schon viele von sich gedacht/behauptet. Sagt sogar mein Vorgestzter. > Es gibt immer jemanden, der einen ersetzen kann, ist im Endeffekt nur > eine Geldfrage. Die Firma hat kein Geld und wird sich keinen Ersatz auf meinem Niveau leisten können. Leute meines Niveaus arbeiten normalerweise bei SAP, Google, IBM oder Microsoft. Bin aber nicht karrieregeil und brauche keinen solche Arbeitgeber als Statussymbol, sondern bleibe lieber an meinem Heimatort. > Oder bist Du so unterbezahlt das man dich nicht ersetzen kann? Extrem unterbezahlt, da sich die Firma auch nicht an die vereinbarten Bonuszahlungen hält. Wie sich jetzt zeigt, war der Job aber ein gutes Sprungbrett. Und die Abteilung wird sowieso bald geschlossen, ein hoffnungsloser Fall. Durch mein Gehen wird der Zusammenbruch nur beschleunigt, vermeiden ließe er sich nicht.
Wilhelm Ferkes schrieb: > Ja sicher, sonst frage ich nicht. > Aber wenn du anfängst zu spucken, dann geh unter, geh sterben! Danke für Ihre soziale Kompetenz!
Martin schrieb: > Ich bin in meinem Fachgebiet recht gefragt und könnte mir auch relativ > leicht eine andere Firma suchen Noch bist du gefragt. Kann sich aber schnell ändern, wenn die nächste Krise kommt. Experten rechnen wohl so im nächsten Jahr damit. War für mich auch ein Grund, jetzt die Reißleine zu ziehen und nicht länger zu warten. Jetzt wo die Wirtschaft boomt und allerorten Fachkräftemangel herrscht, ist man als Arbeitnehmer in einer guten Position.
Martin schrieb: > Bernd Stromberg schrieb: >> Wenn dir einer - oder eine - blöd kommt, musst du ihnen einfach noch >> blöder kommen. > > Sehr lösungsorientierter Ansatz an dieser Stelle! Dieses Verhalten passt > dann wohl doch besser in den Zoo oder auf die Baustelle. Prinzipiell geht es hier wohl darum, den Vorgesetzten in seine Schranken zu verweisen.
Martin schrieb: > ... einen Labortisch gerne so und so hätte Unersetzbarer Entwickler schrieb: > Extrem unterbezahlt, da sich die Firma auch nicht an die vereinbarten > Bonuszahlungen hält. ... > Und die Abteilung wird sowieso bald geschlossen, womit sich die Frage stellt warum du nicht lieber einen Kühlschrank voll Bier orderst. ... > Leute meines Niveaus arbeiten normalerweise bei SAP, > Google, IBM oder Microsoft. Leute deines Niveaus arbeiten bei kleinen Klitschen werden um Bonuszahlungen betrogen und vom Chef vor anderen wg. einem Labortisches runtergemacht. Was du evtl. technisch drauf hast spielt keine Rolle, das du Inhalte beherrscht oder erlernst wird überall vorausgesetzt. Wenn die Firma diese Verhalten bei Leuten mit Führungsverantwortung duldet ist es eh bald aus mit dem Laden. Die Welt ist bunt, wenn du was drauf hast dann schau Sie dir an. Wenn nicht streite dich zum Minimallohn um deine Labortischeinrichtung.
" und pöbelt plötzlich vor 2 Kollegen rum, dass meine Vorschläge ja "total schwachsinnig" wären und blah und er besser wüsste wie es einzurichten ist. " Wie häufig verhält sich dein Vorgesetzter so völlig daneben? Vielleicht hatte er einen sehr sehr schlechten Tag. So einen Kommentar habe ich noch nie gehört, auch nicht bei anderen Kollegen, Chefs, etc.. Der Ton kann durchaus mal direkter sein, aber eher typisch , zb: in der Produktion. In dem Fall ist es besser erstmal aus dem Wege zu gehen, denn vor den beiden Kollegen bringen Widersprüche nichts, du würdest ihn noch zu mehr solchen Kommentaren provozieren. Du musst ihn auf diese Kommentare in einer ruhigeren Minute alleine ansprechen, wie du das zu verstehen hast. Man kann vieles Gelassen sehen, ist auch gut so. Du musst nur aufpassen, das man mit Dir alles machen kann. Sei aber selbst immer höflich (nicht unbedingt nett), nie ausfallend werden, den Chef immer siezen. Kritik, an der zB.: Aufstellung der Labortische, selbst wenn diese total schwachsinnig sein sollte, kann man auch höflicher sagen. Falls das häufiger so extrem rüberkommt: "alles total schwachsinnig", suche dir was neues.
Ich würde etwas anderes suchen oder mich intern mal nach offenen Stellen umsehen. (Du meintest ja die Firma wäre etwas größer.) So ein Betriebsklima ist nicht normal, und deinem Vorgesetzten ist es ja offensichtlich völlig egal ob er dich mit diesem Verhalten mobbt. Wieso sollte man sich so etwas freiwillig antun? (du sagtest ja du könntest leicht etwas neues finden)
"Ich würde die Angelegenheit gerne auf einer sachlichen Ebene mit Ihnen besprechen." "Lieber Herr Dr. XY, können wir bitte sachlich bleiben, ohne persönliche Argumente ins Feld zu führen?" Wären vielleicht mögliche Entgegnungen gewesen, denn wer schreit, verliert immer, wer hingegen freundlich und bestimmt bleibt, behält die Oberhand. Und es bleibt immer die Möglichkeit, die Auseinandersetzung geordnet zu einem vernünftigen Abschluss zu bringen - für beide Seiten. Möglicherweise kann man in besonders krassen Fällen so auch einen cholerischen Tobsuchtanfall seines Gegenübers provozieren - man könnte dann medizinische Hilfe anfordern - "Ich glaube, Herr Abc hat einen Anfall, wir brauchen eine Arzt!" Allerdings sollte man sich nach so einer Aktion wohl schon einmal nach einer neuen Stelle umschauen.
Genau, Chefchen abmahnen. Man muss sich als Lohnhure nicht alles bieten lassen.
>Man muss sich als Lohnhure nicht alles bieten lassen.
Wenn du dich so siehst, welche Dienstleistungen stehen uns denn aufgrund
deines H4-Bezuges zu? Flatrate?
Ist der Chef immer so ? Oder hat er an dem Tag vielleicht nur schlecht geschissen ?
Martin schrieb: > wie würdet ihr folgende Situation handeln? 11. Gebot: "Du sollst Deine Firma nicht gegen ihren Willen glücklich machen."
Hydra schrieb: > welche Dienstleistungen stehen uns denn aufgrund > deines H4-Bezuges zu? Einen hinter die Ohren, du Lümmel. Das steht dir zu.
>Einen hinter die Ohren,
Also dann eher Richtung Domina...
Martin schrieb: > dass meine > Vorschläge ja "total schwachsinnig" wären und blah und er besser wüsste > wie es einzurichten ist. Könnte es denn sein, dass deine Vorschläge wirklich aus irgend einem Grund "total schwachsinnig" sind? Ich will dir nichts unterstellen, aber was gewisse Leute teilweise für Vorstellungen haben, ist einfach total schwachsinnig - ohne dass sie es merken. Oder hast du bei ihm auf irgend eine Art irgend einen Nerv getroffen? Entschuldigt nicht sein Verhalten, könnte aber immerhin helfen.
Martin schrieb: > Ich erkläre ruhig und freundlich, warum ich einen Labortisch gerne so > und so hätte, damit ich die benötigten Geräte gut aufstellen kann und > ein ergonomisches Arbeiten möglich ist, jedoch hat mein Chef eine andere > Sicht der Dinge und pöbelt plötzlich vor 2 Kollegen rum, dass meine > Vorschläge ja "total schwachsinnig" wären und blah und er besser wüsste > wie es einzurichten ist. Darf ich mal raten, du hast so richtig rumgemacht? Noch ein Steckdöschen hier und ein Regalchen da, und alles bitteschön höhenverstellbar, in deiner Wunschfarbe, selbstverständlich nach asiatischen Wohlfühlkriterien eingerichtet, komplett mit Klangschalen und Meditationsecke. Ach, und die Meditationsecke bitte groß genug, dass du darin deinen Namen tanzen kannst, wie auf der Waldorfschule gelernt. Nicht zu vergessen, gewaltfrei geformtes Werkzeug und ein eigener Toilettenschlüssel. Das alles selbstverständlich in forderndem Ton vorgebracht, du bist als Berufsanfänger ja der Nabel der Welt und voll der Checker. Man, dein Chef hat anderes zu tun, als sich stunden- oder bei der Bestellung sogar tagelang mit einem popeligen Laborarbeitsplatz rumzuschlagen. Den Chef hat auch keinen Bock darauf sich vor Kollegen von einem jungen Rotlöffel belehren zu lassen. Die Frage, ob die Firma viel Geld hat und die du so abgeschmettert hast (was schon einiges über dein Verhalten aussagt), war übrigens wichtig. Dein Chef muss ein Budget für die Anschaffung haben, wenn das knapp ist, wenn er dafür anderes beschaffen möchte, dann sind Sonderwünsche in der Tat total schwachsinnig, dann nervt so ein Wunschkonzert gewaltig. Unangemessen bei der ganzen Sache war in erster Linie deine Wunschliste. > Meine Strategie ist in letzter Zeit Sonderlinge unter Kollegen und Chefs Kennst du die Geschichte von dem Autofahrer, der auf der Autobahn im Radio eine Warnung vor einem Geisterfahrer hört und erstaunt ausruft "Einer? Hunderte!". > da meine Erfahrung eher die > ist, dass man ältere Leute sowieso nicht mehr ändern kann. Sag ich doch, Rotlöffel der keinen Respekt zeigt.
alter schrieb: > aber > was gewisse Leute teilweise für Vorstellungen haben, ist einfach total > schwachsinnig - ohne dass sie es merken. Den kreativsten Denkern und Hirnen der Menschheitsgeschichte hat man das nachgesagt. Das hat die dann weltberühmt gemacht. Selbst wenn der Martin nicht weltberühmt werden will kann man ihm die Freiheit lassen seinen Lebens oder Arbeitsraum frei nach seinen Wünschen zu gestalten. Das steht ihm zu. Wenn man anderer Meinung ist, lasst ihn mit seinem Chef diskutieren, den Diskussionen sind okay. Ich hab einem meiner Chefs auch schon was schwachsinniges machen gesehen, aber ich war ihm dabei behilflich das da kein Malheur passiert. Es geht also auch anders. Wenn andere allerdings Egomanen sind und ihren Untergebenen die Luft zum Atmen nehmen wollen, dann ist es wohl wirklich Zeit zum wechseln.
Mischmasch schrieb: > Darf ich mal raten, du hast so richtig rumgemacht? Noch ein Steckdöschen > hier und ein Regalchen da, und alles bitteschön höhenverstellbar, in > deiner Wunschfarbe, selbstverständlich nach asiatischen > Wohlfühlkriterien eingerichtet, komplett mit Klangschalen und > Meditationsecke. Ach, und die Meditationsecke bitte groß genug, dass du > darin deinen Namen tanzen kannst, wie auf der Waldorfschule gelernt. > Nicht zu vergessen, gewaltfrei geformtes Werkzeug und ein eigener > Toilettenschlüssel. Das alles selbstverständlich in forderndem Ton > vorgebracht, du bist als Berufsanfänger ja der Nabel der Welt und voll > der Checker. Mischmasch, deine Phantasie ist zwar bemerkenswert, hier hast Du aber völlig danebengeschossen. Ich hoffe Du konntest wenigstens, vom dem was immer dich auch quält, etwas rauslassen und es geht dir jetzt besser :-)
Mischmasch schrieb: > Unangemessen bei der ganzen Sache war in erster Linie deine Wunschliste. Die du ja auch kennst.
alter schrieb: > Könnte es denn sein, dass deine Vorschläge wirklich aus irgend einem > Grund "total schwachsinnig" sind? Nein, es ging ganz banal um das Aufstellen eines Tisches. Da ich oft viele verschiedene Messgeräte benötige, wollte ich den Tisch so platzieren, damit ich die volle Breite ganz ausnutzen kann. Meine Variante hätte aber auch die Platzausnutzung im ganzen Raum optimiert. Man muss zu der ganzen Diskussion sagen, das die Abteilung generell unter Platzmangel leidet, da wir sehr sehr viel Messequipment haben. Irgendwie scheint es da auch eine Durchsetzungsschwäche seitens unseres Managements zu geben unseren Platzbedarf gegen zB. die relativ grosszügig ausgestatteten BWL und Verwaltungsabteilungen durchzusetzen. Er wollte den Tisch teilweise in eine Ecke stellen, wo die Hälfte nur von "hinten" nutzbar wäre. Im Prinzip war eher sein Vorschlag "total schwachsinnig". Vor allem weil er ja nie dort arbeiten wird. Ich verstehe irgendwie nicht warum er sich da so reinhängt, vermute aber das es einfach mit Autorität ausspielen oder einfach mal Recht haben zu tun hat. > Oder hast du bei ihm auf irgend eine Art irgend einen Nerv getroffen? Das ist eher wahrscheinlich, dieser Vorfall war vielleicht nur sein Ventil für irgendwas anderes, trotzdem sind solche Äusserungen unangebracht. Ich habe mir jetzt überlegt das mal mit Ort und Zeitpunkt zu dokumentieren.
PS. ich bin kein Berufsanfänger. Demnächst sogar Senior in der Abteilung auf meinem Gebiet.
Wegen eines läppischen Tisches fängt man keinen Streit an. Wenn Du als Profi jeden Tag 3 Stunden zusätzlich um den Tisch laufen sollst, muß diese Zeit auch der Chef bezahlen. Beantrage Wegegeld! :-)
Martin schrieb: > Demnächst sogar Senior in der Abteilung > auf meinem Gebiet. Ich nehme mal an, dein Chef, der mit dem schwachsinnigen Tisch, ist damit nicht so ganz einverstanden.
Einfachste Lösung: Wenn Chef Nonsens redet: Zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus und dann macht man sein eigenes Ding. Was soll er denn machen? Abmahnen? Da bekommt er selbst schnell Ärger weil Arbeitnehmer sich dagegen wehren können und solche Zuwiderhandlungen keine Schädigung des Unternehmen im Innenverhältnis darstellt. Ende der Durchsage.
>> Lass jedes Anzeichen von Wettbewerb "ich habe recht", bis sich die >> Situation wieder enrspannt hat und er Dir wieder aufrichtig zuhört. >> Dann lasse die Anzeichen weiter, aber dann hört er Dir wenigstens wieder >> in den Fakten zu. >Denke auch das ist das Beste. Meistens tu ich genau das in solchen >Situationen, einfach "ja" sagen oder gar nichts sagen und nett lächeln, >bis sich die Befindlichkeiten wieder beruhigt haben. Eben nicht immer. Es kommt ganz auf den Kollegen und die Situation an. Ich lehne es mittlerweile ab, generell zu allem und jedem nett zu bleiben egal, ob ich einen Vorgesetzten oder sonst wen vor mir habe. Wenn sich einer im Ton vergreift und es kein Einzelfall ist, ist das nicht in Ordnung. Aufrichtigkeit ist mir mehr Wert als "sich verbiegen". Rosa
Rosa-Kleidchen schrieb: > Wenn sich einer im Ton vergreift und es kein Einzelfall ist, ist das > nicht in Ordnung. Aufrichtigkeit ist mir mehr Wert als "sich verbiegen". > > Rosa Wenn das der Normalfall sei sollte, wie ist er erst drauf, wenn er richtig schlechte Laune hat?
Martin schrieb: > Bernd Stromberg schrieb: >> Wenn dir einer - oder eine - blöd kommt, musst du ihnen einfach noch >> blöder kommen. > > Sehr lösungsorientierter Ansatz an dieser Stelle! Dieses Verhalten passt > dann wohl doch besser in den Zoo oder auf die Baustelle. quatsch, stromberg hat recht. immer. im ernst, ich würde ein persönliches gespräch mit ihm suchen. alternativ zum nächsthöheren chef oder zur HR gehen und bei dem/dort eine ansprechperson finden die zwischen euch vermitteln kann.
>alternativ zum nächsthöheren chef oder zur HR gehen und bei dem/dort
Ist nicht empfehlenswert.
Das hört sich so an, als wenn Dein Vorgesetzter ein Wichtigtuer ist. Für mich gibt es 2 Möglichkeiten: 1. Das ganze nicht an sich heranlassen. 2. Einen anderen Job suchen. Ich habe eigentlich immer den Chefs widersprochen, wenn ich anderer Meinung war. Habe nie an einer Firma geklebt. In einer Firma war ein langjähriger Mitarbeiter der da voll rumgemobbt hat. Da habe ich das dann alles nicht so an mich herangelassen, u.a. weil ich dort auch meinen Bereich hatte, in dem ich mich zurückziehen konnte. Irgendwann kam dann der Chef mit einer Liste von meinen "Verfehlungen" an und meinte ich würde mich wehren wenn er mich kündigen will. Da hatte mich dann der langjährige Mitarbeiter beim Chef angeschwärzt. Was ich damit sagen will ist: Wenn man "klein beigibt" verschärft man möglicherweise sogar die Situation. Denn der Wichtigtuer ist ja in dem Moment nicht mehr so wichtig. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Chefs, bzw. Vorgesetzte generell auf eigene Meinungen eher allergisch reagieren, mit ganz wenigen Ausnahmen.
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