Hallo, mal wieder ein Thread zur Studienwahl... da das ganze aber doch recht individiuell ist dachte ich, ich mache doch einen neuen auf. Also kurz zu mir: Ich bin 19 Jahre alt, komme aus Süddeutschland und habe zum Sommer letzten Jahres mein Abitur gemacht und angefangen Medizin zu studieren. Zusammenhänge fand ich schon immer recht fasziniernend und daher hat mich das Nervensystem und die Endokrinologie angezogen. Leider musste ich feststellen, dass die Medizin eigentlich kein wirkliches Verständnis hat, sondern eher "try 'n error"-Studien durchführt. Kurz: Das ganze befriedigt mich leider überhaupt nicht, daher möchte ich gerne zum kommenden Semester das Fach wechseln. Während der Schulzeit habe ich mich viel mit Physik und (theoret.) Informatik beschäftigt (waren auch meine LKs). Hat mir auch immer Spaß gemacht... Entsprechend denke ich,dass es jetzt in dieser Richtung weitergehen wird. Ich habe mich privat und durch Schule schon etwas mit den Grundlagen auseinandergesetzt, wobei dass im Studium vermutlich ungefähr 0 hilft^^ Konkret gemacht habe ich schon: RegEx, Automatentheorie(DEA, NEA, PDA,Turing...),formale Sprachen, Suchalgorithmen, Theorie zu rekursiven Algorithmen, Gröbste Grundlagen zu KI, Gröbste Grundlagen binäre Algebra und Schaltlogik. Die paar Sachen habe ich aber auch (für einen Schüler..) recht intensiv gemacht, also idR die üblichen, verfügbaren Beweise usw. mitgenommen. Ansonsten habe ich mich recht viel mit UNIX-Grundlagen und IT-Sicherheit auseinandersgesetzt (die ganzen Späßchen mit XSS, SQl inj., direc. trav., schlechte Zufallszahlen usw.) Ansonsten spiel ich ganz gerne mit AVRs, aber besonders viel rausgekommen ist noch nicht. Das beste ist eine motorisierte Keksdose, die halbwegs Crashfrei einen Lichtpunkt sucht... naja^^ Physik habe ich nie wirklich etwas neben Schule gemacht(leider), hatte aber immer viel Spaß an den typischen LK-Grundlagen zu Feldern, Elektrizität, Quantenmech., und Relativitätstheorie (allerdings leider nur spezielle) Die letzten paar Monate habe ich Igor-macros für einen Verwandten "entwickelt", desweiteren kann ich einigermaßen programmieren in: C,Cpp,c# Java Prolog Python Pascal Und dann halt so "web und db"-späßchen wie php, js, sql... Ansonten rudimentäre Kenntnisse mit MathLab. weitere Hobbys: Flugmodellbau :D, ich liebe es zu diskutieren und zu verhandeln, war lange in einem >>Diskussions und Rhetorik-"Verein"<< So, jetzt habe ich einen Haufen Mist aufgezählt, der mir im Studium nichts nützt und euch ebenfalls keinen Vorteil bringt, aber ich versuche so meine Persönlichkeit etwas besser zu vermitteln, deren Kenntniss für einen Tipp sicher hilfreich ist. An dieser Stelle hätte ich jetzt gesagt, dass Mathe, Physik, Informatik, E-Ing in Frage kommen. Physik hätte ich geschmissen, weil es mir glaube ich zu theoretisch wäre, dafür dass es sich auf "reale" Phänomene bezieht. Das ist in Mathe etwas anderes, da daran eher die Logik, Exaktheit und Beweisführung faszinierend ist. Aber letzlich würde man beruflich wohl in einer Versicherung landen und den ganzen Tag am Schreibtisch Lebensversicherungen durchrechnen. Informatik ähnlich, ich will einfach nicht den ganzen Tag (nur) programmieren. Ich weiß, dass Informatiker eig zu viel mehr ausgebildet sind, aber ich kenne aus meinem persönlichen Umfeld zwei, die auf Grund der scheinbar überlaufenen Branche Tätigkeiten ausführen, die bestenfalls einen Fachinf. erfordern würden [nach deren Aussage, ich kann das schwer einschätzen]. Viele Leute scheinen zu denken, "na die haben doch Computer studiert, also brauchen wir für alles mit Computern einen Inf". Außerdem habe ich das Gefühl, dass Informatik immer mehr nach Asien geoutsourct wird, sofern es nicht ohnehin von dort kam. Die Branche ist halt alles andere als ortsgebunden. Bliebe also nurnoch E-Ing und bis vor 2 Jahren war es auch die einzige Alternative zu Medizin... Dann habe ich 2 Praktika gemacht, eines in der Grundlagenforschung Endokrinologie und eines in Richtung Unternehmensberatung. Und leider muss ich sagen, dass mich die teilweise Trägheit der Forschung doch mächtig abgeschreckt hat. Man stellte sich gegenseitig seine Kurven vor und war damit glücklich, etwas gefunden zu haben. Verstehen kann man es ja nochma später. Wenn man dort Glück hatte, kam jedes Jahr mal ein wahrnehmbarer Fortschritt. Und auch die meiste Zeit: Einfaches Programmieren, einmal messen, Daten von einer Tabelle in die andere abschreiben. Nur der Prof bildete eine Ausnahme, der hat halt entscheiden können was man misst. Das ist dann natürlich schon wieder spanennd, aber wer schafft es schon bis zum Prof. *Kurzum: Dieses Praktikum sagt mir, dass ich mit etwas so trägem und immer nur am Schreibtisch einfach nicht glücklich wäre, wobei ich Theorie über alles Liebe.. Ja ich weiß, ich bin paradox^^ Breite Interessen schränken mehr ein als ich es mir vorstellen konnte. Schon wieder ein (sprachliches) Paradoxon ;) *Das zweite Praktikum war Richtung Unternehmensberatung. Man hat halt eigenständig in Gruppen mit anderen Schülern mehre Unternehmen analysiert, Marktentwicklung analysiert und einbezogen. Und dann die Ergebnisse präsentiert, in einem Fall sogar die relativ rasche Umsetzung erlebt. *Da hatte ich wirklich Spaß dran, das war mit Menschen, das war schnelllebig, hat einfach Spaß gemacht. Ähnlich wie meine kleineren, schnellen Projekte aus Informatik und Elektrobasteleien, bei denen es vorran ging und man dann auch Ergebnisse gesehen hat, man das ganze Projekt betrachtet hat und nicht nur den sinngemäßen linken Zeh... Ich habe kurz BWL in Betracht gezogen, aber die NWs ganz verlieren will ich einfach nicht und wenn ich Freunde sehe, die BWL studieren, bemerke ich keinen echten Erkenntniszugewinn :/ Außerdem scheint das die halbe Nation zu machen und in Lohn und Brot stehen würde ich auch irgendwann gerne mal^^ So, jetzt bin ich fast am Ende: Ich könnte mir also auch sehr gut soetwas wie Vertrieb, Inbetriebnahme, Unternehmenberatung, Asset- oder Corporate Banking vorstellen. Oder eben eine klassichere Ingenieurstätigkeit (Trieb wirklich etwas zu entwickeln ausleben^^) mit Abwechslung, ich weiß nicht, gibt es soetwas?^^ Ich kenne leider nicht sonderlich viele Ingenieure :( Jedenfalls wollte ich diejenigen, die es bis zum Ende des Textes geschafft haben fragen, was empfehlt ihr mir? E-Technik oder vllt Wirtschaftsingenieur? Geht mir bei 2. die Technik zu sehr flöten? Sprich hänge ich dann als Mensch, der leider nichts richtig kann, zwische BWL und Ing und finde keine Arbeit? Oder sind "Generalisten" tatsächlich gefragt? Oder wie sieht es im reinen E-Technik Fall mit den Bezugsmöglichkeiten zur Wirtschaft aus? Oder doch eher eines der eig ausgeschlossenen Mathe,Physik,Informatik, BWL, weil ich irgendwas übersehen habe. Abschließend noch: Natürlich ist es mir wichtig, dass ich eine ordentlich bezahlte Arbeit finde..dafür ist sie ja letztlich da. Garantie gibt es natürlich nie, auch in gefragten Branchen kommt nicht jeder unter. Dennoch meine ich gehört zu haben, dass man als E-Ing doch noch besser dasteht als so mancher reiner NWler, BWLer oder gar Geisteswissenschaftler. In diesem Sinne: Wenn sich zB Wing oder Inf von der Arbeitslosigkeit her deutlich schlechter darstellt, dann sagt es mir, aber bitte nicht das übliche Gejammer, dass sowieso niemand mehr eine Arbeit findet! Irgendetwas muss ich schließlich machen, sonst sieht es ja noch schlechter aus :) P.S.: Abitur ist 1.0, das wird mir zwar im Studium nicht viel helfen, aber zumindest an NCs soll es also nicht scheitern. Davon ist die Wahl also unbeeinflusst. Vielen Dank! Gruß Stefan
Ok, ich versuche mal deinen langen Post mit einer kurzen Antwort zu bedenken. Informatik: Rate ich von ab, dafür redest du zu viel von dir selbst. (Bist du eine Frau?) Überschätze deine Schulprojekte nicht, dass ist noch lang nicht der Tellerrand. E-Technik: Physikkenntnisse sind sinnvoll. Das Studium ist sehr schwer! Deine Praktikumserfahrungen kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Wirschaftingenieur: Das ist das gleiche wie BWL. Man muss mit Geld rechnen können. Und zusätzlich vielleicht schonmal von SI-Einheiten gehört haben. Mathe: weltfremd & sehr schwer. Man muss die Mathematik lieben, sonst wird das nix.
Zuerst solltest du dir, neben deinem schon beachtlichen Wissen, noch die Fähigkeit aneignen, dich kurz zu fassen...
Zuckerle schrieb im Beitrag #2596591: > Schau dir meine Beiträge an, kurz, treffend und immer punktgenau, ohne > großes Drumrumreden. Ja das stimmt. In der Richtung kommt Juckerle ganz nach mir.
Kan asta schrieb: > Ok, ich versuche mal deinen langen Post mit einer kurzen Antwort zu > bedenken. > > Informatik: Rate ich von ab, dafür redest du zu viel von dir selbst. Du wirst es kaum glauben, aber ich bin eigentlich ein sehr schweigsamer , nachdenklicher Mensch, fällt sogar häufiger mal negativ auf :/ Nur wurde mir nach kurzzgegriffenen Beschreibungen meiner Interessen das letzte Mal nachdrücklichst zu Medizin geraten und das war leider überhaupt nichts. Daher dachte ich, diesmal wirklich alle Karten auf den Tisch und schauen, ob es vllt Leute mit ähnlichem Hintergrund gibt. > (Bist du eine Frau?) Überschätze deine Schulprojekte nicht, dass ist > noch lang nicht der Tellerrand. Nein, ich bin keine Frau^^, habe auch mehrfach erwähnt, dass mir klar ist, dass meine Projekte neben der Schule nicht viel ausmachen. Ich wollte halt insb. meine Interessen darlegen. Dass ich im Studium nicht viel davon habe, weiß ich. > E-Technik: Physikkenntnisse sind sinnvoll. Das Studium ist sehr schwer! > Deine Praktikumserfahrungen kann ich jedoch nicht nachvollziehen. Gut, dann hatte ich vllt einfach Pech oder denke anders. Schweres Studium bin ich bereit auf mich zu nehmen, wenn es denn wirklich passt, einfach weil mich dieses ganze Gebiet dann auch interessiert. Für ein leichtes Leben würde ich etwas anderes machen, denke ich. > Wirschaftingenieur: Das ist das gleiche wie BWL. Man muss mit Geld > rechnen können. Und zusätzlich vielleicht schonmal von SI-Einheiten > gehört haben. Schade, hatte gehofft, dass da etwas mehr dahinter steckt :( > Mathe: weltfremd & sehr schwer. Man muss die Mathematik lieben, sonst > wird das nix. Ich mag die extrem klar definierten Strukturen von Mathe, sehr in sich geschlossen usw. Nur leider wüsste ich danach keinen einzigen Beruf, der mir wirklich gefallen würde. Also dann wohl vermutlich doch ETechnik...
Studienwahl schrieb: > Nur leider wüsste ich danach keinen einzigen Beruf, der mir wirklich > gefallen würde. Studienwahl schrieb: > Also dann wohl vermutlich doch ETechnik... Mit einem Mathematik-Studium kannst du eine sehr große Palette an Jobs antreten. Eine SEHR große. Eigentlich alles, wo es nicht ums Schwätzen sondern um Zahlen geht. Diese Vielfalt an Möglichkeiten sehe ich bei E-Technik leider nicht.
Kan asta schrieb: > E-Technik: Physikkenntnisse sind sinnvoll. Das Studium ist sehr schwer! alles ist relativ. Ich finds an der FH recht entspannt ;-) Kan asta schrieb: > Mit einem Mathematik-Studium kannst du eine sehr große Palette an Jobs > antreten. Eine SEHR große. Eigentlich alles, wo es nicht ums Schwätzen > sondern um Zahlen geht. Diese Vielfalt an Möglichkeiten sehe ich bei > E-Technik leider nicht. Und mit E-Technik kannst du alles machen was mit Elektonik, Elektrotechnik, Robotik, Automatisierungstechnik, Datenverarbeitung und Datenerfassung, Programmierung ... uvm. zu tun hat. Wirklich kaum Vielfalt ;-) Lassen wir die unzähligen Kombinationen und Variationen mal außen vor :-D
Christoph abc schrieb: > Ich finds an der FH recht entspannt Ok, ich dachte jetzt schon an ein richtiges Studium an einer Uni. Christoph abc schrieb: > Lassen wir die unzähligen Kombinationen und Variationen mal > außen vor , dann sind es bei Mathematik noch MEHR Kombinationen und Variationen als bei ET.
Ich denke auch... Wenn man ein Mathe-Studium erfolgreich hinter sich gebracht hat, hat man bestimmt weniger Probleme sich in weniger komplizierte Sachverhalte einzuarbeiten. Das hab ich im Studium ja schon gemerkt, als ich für Mathe1 gelernt habe, also Differential- und Integralrechnung usw. . Danach musste ich dann noch für Elektrotechnik 1 lernen und dachte.. holy shit, is das einfach... :D
Eventuell wäre für dich sogar auch ein DHBW-Studium zu empfehlen. Dort hast du Abwechslung gegeben, durch die wechselnden Phasen im Betrieb und in der Hochschule. Außerdem hast du da nicht nur Theorie, sondern eben durch die betrieblichen Phasen sammelst du ja Praxiserfahrung. Und danach bleibste entweder direkt bei der Firma und kannst auch schon mit einem guten "Einstiegsgehalt" rechnen, oder du wechselst die Firma oder du machst den Master... Den kann man heute übrigens auch schon dual machen, bspw. bei Bosch oder Daimler...
Vielen Dank erstmal für all die Hinweise. Ich denke ein duales Studium kommt für mich nicht wirklich in Frage, dazu bin ich in meiner Denkweise viel zu theoretisch. Ich würde sagen mein Hauptanliegen ist wirklich denjenigen Studiengang zu wählen, der mir einerseits mathematische oder naturwissenschaftliche Inhalte bieten kann und andererseits den Zugang in die Wirtschaftsbereiche nicht ganz verbaut. Technik und WiWi scheint ein schwer zu schlagener Bogen zu sein.
Kan asta schrieb: > Christoph abc schrieb: >> Ich finds an der FH recht entspannt > > Ok, ich dachte jetzt schon an ein richtiges Studium an einer Uni. Und wieder einer mit Komplexen, der meint andere(s) schlecht machen zu müssen.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.