Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Erstes (privat-)Projekt, Hardwareauswahl


von Tobi (Gast)


Lesenswert?

Moin Leute,

ich möchte so langsam anfangen privat etwas mit Mikrocontrollern 
rumzubasteln. Als erstes Projekt dachte ich daran, dass ich einfach mal 
Temperatur und Luftfeuchtigkeit messe, per Funk übertrage und sowohl 
direkt an der Messstation, als auch beim Empfänger, soll das Ganze dann 
zusammen mit der Uhrzeit (und vielleicht nem kleinen Bildchen und dem 
Batteriestand) angezeigt werden. Jetzt stellt sich natürlich die Frage 
der Hardwareauswahl.

Mikrocontroller:
Ich habe Erfahrungen mit megaAVR und MSP430. Ich denke für den 
Privatgebrauch würde ich erstmal zu einem ATMEL greifen. Dort dann einen 
PicoPower mit RTC und der genug Speicher hat (für das Display) und halt 
die passenden Schnittstellen.

Display:
Am liebsten würde ich ja ein Sharp LS027B7DH01 nehmen. Das ist von der 
Größe her noch ok (etwas mehr als 6cm breit) und für diese Größe sehr 
hochauflösend. Auch ist schön, dass dieses Display sehr einfach per SPI 
angesprochen werden kann und extrem wenig Strom benötigt. Problematisch 
ist da nur der Preis von über 35€ pro Stück.

Welche Displays könnt ihr da sonst noch so empfehlen, die deutlich 
günstiger sind?

Funk:
Auf meiner Liste stehen da die Module von TI, also z.B. CC2500 bzw. wohl 
besser die Versionen von Anaren, wo der HF Teil direkt integriert ist. 
Problematisch ist dabei wieder der Preis von 12€ pro Stück. Also doch 
lieber ein RFM70? Da wäre ja auch direkt eine Antenne mit an Board.

Sensorik:
Sensorik für Temperatur- und Luftfeuchtemessung habe ich bislang noch 
nie benutzt. Daher habe ich keine Ahnung was man da so günstig bekommt, 
was auch brauchbar ist. Mir wurde nur ein SHT11 empfohlen. Der könnte 
direkt beides Messen, allerdings kostet der auch mal eben 25€.

Programmer:
Im Falle von AVR: Ist der AVRISP2 noch aktuell, oder gibt es günstigere 
Alternativen? Bislang habe ich für die megaAVR ein STK500 genutzt, was 
mir aber für den privaten Bedarf zu teuer ist. Gibt es zufällig günstige 
Debugger für die AVR?

Habe ich sonst noch was wichtiges vergessen?

Die Versorgung soll über Batterien realisiert werden.

Ich hoffe ihr habt noch Anregungen und Hardwarevorschläge/-empfehlungen 
für mich.

~Tobi

von SNR (Gast)


Lesenswert?

AvrDragon

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Meine Vorschläge:

Funk: RFM01/02/12

Sensoren: HP03 Luftdruck/Temperatur (Pollin oder ebay); DHT-22 für 
Luftfeuchtigkeit und Temperatur (als Import aus Hong Kong)

von Stephan W. (stipo)


Lesenswert?

Hallo,

Tobi schrieb:
> Programmer:
> Im Falle von AVR: Ist der AVRISP2 noch aktuell, oder gibt es günstigere
> Alternativen? Bislang habe ich für die megaAVR ein STK500 genutzt, was
> mir aber für den privaten Bedarf zu teuer ist. Gibt es zufällig günstige
> Debugger für die AVR?
Du meinst wohl den AVR ISP mkII von Atmel. Ja der ist noch aktuell.
Und das mit dem noch günstiger ist wohl ein scherz von Dir, denn 40€ 
sind doch wohl keine unkosten für ein Original.
Ansonsten gibt es Clone, welche günstiger sind, aber eben mit all ihren 
Macken, das die auch mal nicht 100% funktionieren. Schau dich mal hier 
im Forum um, wie häufig dazu Threads entstehen, bei denen sich dann 
herausstellt das es ein Clone ist, welcher wieder probleme bereitet.

Daher am besten den Original von Atmel nehmen.

Als debugger kann ich den ATMEL AVR Dragon empfehlen. Der ist mit um die 
60€ auch noch finanzierbar.

Ich habe beides als Original hier. Kann ich nur empfehlen, zumal die 
kosten überschaubar sind.

MFG
Stephan

von Tobi (Gast)


Lesenswert?

SNR schrieb:
> AvrDragon

Guck ich mir an, hört sich interessant an.

Karl schrieb:
> Funk: RFM01/02/12

RFM12 würd auch gut gehn. Ich meine das hatte ich damals bei meinem 
ersten µC-Projekt benutzt, wo ich noch nicht die geringste Ahnung hatte 
was ich tue. Muss man bei denen eigentlich noch was beachten, wenn ich 
eine Antenne anschließe? Das sind ja manchmal schon abenteuerliche 
Aufbauten. Reicht es wenn ich einfach ein 8,6cm langen Draht dranlöte 
(bei 868 MHz)? Kann man auf diesen Frequenzen eigentlich bedenkenlos als 
Privatmann rumfunken, oder wo kann ich die Beschränkungen sehen?

Karl schrieb:
> Sensoren: HP03 Luftdruck/Temperatur (Pollin oder ebay); DHT-22 für
> Luftfeuchtigkeit und Temperatur (als Import aus Hong Kong)

Werd ich mir gleich mal angucken. Bei Pollin allerdings auch schon 
relativ teuer. Ich hab auch noch das DS18S20 gefunden. Taugt das was?

Stephan W. schrieb:
> Du meinst wohl den AVR ISP mkII von Atmel. Ja der ist noch aktuell.
> Und das mit dem noch günstiger ist wohl ein scherz von Dir, denn 40€
> sind doch wohl keine unkosten für ein Original.

Ja genau das meinte ich. Gibts sogar schon für 30€. Dann ist nur die 
Frage ob ich ein Debugger wirklich brauchen werde und somit der Aufpreis 
und Mehraufwand für den Dragon drin ist.


Hat jemand noch Tipps für ein Luftfeuchtesensor?

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Welche Displays könnt ihr da sonst noch so empfehlen, die deutlich
> günstiger sind?

7-Segment-Anzeigen, 2x16 char LCD, alte Handydisplays, Nixieröhren, was 
wissen wir was dein Projekt erfordert.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Ist der AVRISP2 noch aktuell oder gibt es günstigere Alternativen?

AVRDude

von Tobi (Gast)


Lesenswert?

MaWin schrieb:
>> Welche Displays könnt ihr da sonst noch so empfehlen, die deutlich
>> günstiger sind?
>
> 7-Segment-Anzeigen, 2x16 char LCD, alte Handydisplays, Nixieröhren, was
> wissen wir was dein Projekt erfordert.

Monochrom, geringe Stromaufnahme, einfach anzusprechen (ideal wäre z.B. 
SPI), Größe so maximal ca. 6x4cm.

Anzeige von:
-Temperatur
-Luftfeuchtigkeit
-Batteriespannung
-Uhrzeit
-Eventuell ein kleines Bildchen

Im Grunde eine günstige Alternative zu dem hier:
http://de.mouser.com/ProductDetail/Sharp-Microelectronics/LS027B7DH01/?qs=sGAEpiMZZMvEZpvz4iUm3h4lv3%252bqmbbZ
Muss auch nicht so hochauflösend sein. Ein Grafikdisplay wär aber schon 
ganz nett.


MaWin schrieb:
>> Ist der AVRISP2 noch aktuell oder gibt es günstigere Alternativen?
>
> AVRDude

Das ist doch nur die PC-Software. Das kann man doch auch direkt aus dem 
AVR-Studio machen. Mir ging es eher um die Programmierhardware.

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> Monochrom, geringe Stromaufnahme, einfach anzusprechen
> (ideal wäre z.B. SPI), Größe so maximal ca. 6x4cm.

http://www.pollin.de/shop/dt/NDg3OTc4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Displays/LCD_Modul_ALPS_LSU7S1011A.html

> Das ist doch nur die PC-Software.

Tschuldigung, AVRDoper heisst der

http://www.obdev.at/products/vusb/avrdoper.html

von Stephan W. (stipo)


Lesenswert?

Tobi schrieb:
> Ja genau das meinte ich. Gibts sogar schon für 30€. Dann ist nur die
> Frage ob ich ein Debugger wirklich brauchen werde und somit der Aufpreis
> und Mehraufwand für den Dragon drin ist.
Das würde mich mal interessieren wo Du den für 30€ gefunden hast.
Ich habe den bis jetzt nur für minimum 35€ gesehen.

von SNR (Gast)


Lesenswert?


von Tobi (Gast)


Lesenswert?

Stephan W. schrieb:
> Tobi schrieb:
>> Ja genau das meinte ich. Gibts sogar schon für 30€. Dann ist nur die
>> Frage ob ich ein Debugger wirklich brauchen werde und somit der Aufpreis
>> und Mehraufwand für den Dragon drin ist.
> Das würde mich mal interessieren wo Du den für 30€ gefunden hast.
> Ich habe den bis jetzt nur für minimum 35€ gesehen.

Der hier sollte es doch sein, oder?

http://de.mouser.com/ProductDetail/Atmel/ATAVRISP2/?qs=sGAEpiMZZMv256HIxPBQcA8%252bsNH3cLLR

28,79€

von SNR (Gast)


Lesenswert?

Tobi schrieb:
> Stephan W. schrieb:
>> Tobi schrieb:
>>> Ja genau das meinte ich. Gibts sogar schon für 30€. Dann ist nur die
>>> Frage ob ich ein Debugger wirklich brauchen werde und somit der Aufpreis
>>> und Mehraufwand für den Dragon drin ist.
>> Das würde mich mal interessieren wo Du den für 30€ gefunden hast.
>> Ich habe den bis jetzt nur für minimum 35€ gesehen.
>
> Der hier sollte es doch sein, oder?
>
> http://de.mouser.com/ProductDetail/Atmel/ATAVRISP2...
>
> 28,79€

NETTO!

von Stephan W. (stipo)


Lesenswert?

Tobi schrieb:
> Der hier sollte es doch sein, oder?
>
> 
http://de.mouser.com/ProductDetail/Atmel/ATAVRISP2/?qs=sGAEpiMZZMv256HIxPBQcA8%252bsNH3cLLR
>
> 28,79€

Ja das ist er. Aber wenn mich nicht alles täuscht, kommt da noch die 
Steuer dazu. Dann sind wir auch wieder bei knapp 35€ :)

von Tobi (Gast)


Lesenswert?

OK daran hab ich nicht gedacht. Naja dann zum Studententarif für < 30 
inklusive Versand.

von Unlucky2012 (Gast)


Lesenswert?

SNR schrieb:
> Als Student gibts den noch billiger:
> http://student.embedded-projects.net/index.php?mod...

Argh, ich habe für mein STK500 fast das Doppelte gezahlt. Wenn ich das 
mal früher gewusst hätte (: ...

von SNR (Gast)


Lesenswert?

Du kannstUnlucky2012 schrieb:
> SNR schrieb:
>> Als Student gibts den noch billiger:
>> http://student.embedded-projects.net/index.php?mod...
>
> Argh, ich habe für mein STK500 fast das Doppelte gezahlt. Wenn ich das
> mal früher gewusst hätte (: ...

Du kannst ja trotzdem bestellen und weiter veräußern.
Hab ich zumindest so gemacht ;-)

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


Lesenswert?

Unlucky2012 schrieb:
> Argh, ich habe für mein STK500 fast das Doppelte gezahlt.

Das ist es auch Wert.

von Unlucky2012 (Gast)


Lesenswert?

SNR schrieb:
> Du kannstUnlucky2012 schrieb:
>> SNR schrieb:
>>> Als Student gibts den noch billiger:
>>> http://student.embedded-projects.net/index.php?mod...
>>
>> Argh, ich habe für mein STK500 fast das Doppelte gezahlt. Wenn ich das
>> mal früher gewusst hätte (: ...
>
> Du kannst ja trotzdem bestellen und weiter veräußern.
> Hab ich zumindest so gemacht ;-)

Grenzwertig :-)

Peter W. schrieb:
> Unlucky2012 schrieb:
>> Argh, ich habe für mein STK500 fast das Doppelte gezahlt.
>
> Das ist es auch Wert.

Naja, für den Preis hätte es auch ein STK600 werden können ;).

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


Lesenswert?

Unlucky2012 schrieb:
> Naja, für den Preis hätte es auch ein STK600 werden können ;).

Ein STK600 fuer 70.- komplett ?! Nehme ich 100 Stk. PN an mich.

von SNR (Gast)


Lesenswert?

ImPeter W. schrieb:
> Unlucky2012 schrieb:
>> Naja, für den Preis hätte es auch ein STK600 werden können ;).
>
> Ein STK600 fuer 70.- komplett ?! Nehme ich gleich 100 St. von.

 Geht aber immer nur 1 ;-)
Und die wollen den Perso und den Studentenausweis bzw. 
Immatrikulationsbescheinigung.

von Peter ⛄ W. (Firma: Huddel und Brassel Ltd.) (jaffel) Benutzerseite


Lesenswert?

Macht nichts, dann nehme ich das eine fuer die 70.- PN an mich.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Tobi schrieb:
> Werd ich mir gleich mal angucken. Bei Pollin allerdings auch schon
> relativ teuer. Ich hab auch noch das DS18S20 gefunden. Taugt das was?

Kommt darauf an, was Du messen willst. Ein DS18S20 misst nur die 
Temperatur. Luftdruck bieten die wenigsten billigen Wetterstationen, 
deshalb finde ich das besonders interessant. Viel billiger als 10 Euro 
wirst Du den HP03 wohl kaum bekommen, höchstens als Eigenimport aus 
China.

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Tobi schrieb:

> Mikrocontroller:
> Ich habe Erfahrungen mit megaAVR und MSP430. Ich denke für den
> Privatgebrauch würde ich erstmal zu einem ATMEL greifen. Dort dann einen
> PicoPower mit RTC und der genug Speicher hat (für das Display) und halt
> die passenden Schnittstellen.

Tip: Schau Dich auch mal bei Microchip um. Da bekommst Du für das 
gleiche Geld mehr Leistung und bessere Peripherie. Da gibts z.B. 
Controller mit eingebautem Ethernet, mit eingebauten 
STN/TFT-Displaycontroller, kleine Controller mit CAN und USB und LIN, 
etc etc. Und halte Dich nicht nur bei den 8-Bittern auf, auch die 
PIC24/dsPIC und PIC32MX sind sehr interessant.

> Display:
> Am liebsten würde ich ja ein Sharp LS027B7DH01 nehmen. Das ist von der
> Größe her noch ok (etwas mehr als 6cm breit) und für diese Größe sehr
> hochauflösend. Auch ist schön, dass dieses Display sehr einfach per SPI
> angesprochen werden kann und extrem wenig Strom benötigt. Problematisch
> ist da nur der Preis von über 35€ pro Stück.
>
> Welche Displays könnt ihr da sonst noch so empfehlen, die deutlich
> günstiger sind?

http://www.pollin.de/shop/dt/NDUyOTc4OTk-/Bauelemente_Bauteile/Aktive_Bauelemente/Displays/LCD_Modul_WINSTAR_WX480320A_TFH_LB.html

Dafür brauchst Du einen PIC mit eingebautem STN/TFT-Controller. Die 
heißen PIC24FJ*DA* (z.B. PIC24FJ256DA210, das ist der größte mit 96k 
RAM). Der kann controllerlose Displays bis VGA-Auflösung einfach so 
bedienen, ohne dass Du dafür Rechenleistung benötigst wie bei den 
AVR-Hacks (sorry, das kann man nicht anders nennen), und hat obendrein 
noch einen Grafikbeschleuniger drin. Und das beste: Es gibt ihn für 6.95 
unter der Artikelbezeichnung 24FJ256DA210-PT bei Réichelt.

> Funk:
> Auf meiner Liste stehen da die Module von TI, also z.B. CC2500 bzw. wohl
> besser die Versionen von Anaren, wo der HF Teil direkt integriert ist.
> Problematisch ist dabei wieder der Preis von 12€ pro Stück. Also doch
> lieber ein RFM70? Da wäre ja auch direkt eine Antenne mit an Board.

Nordic Semiconductor (www.nordicsemi.com) hat auch ganz nette Dinge.

> Sensorik:
> Sensorik für Temperatur- und Luftfeuchtemessung habe ich bislang noch
> nie benutzt. Daher habe ich keine Ahnung was man da so günstig bekommt,
> was auch brauchbar ist. Mir wurde nur ein SHT11 empfohlen. Der könnte
> direkt beides Messen, allerdings kostet der auch mal eben 25€.

Den hatte ich auch mal in den Fingern gehabt. Funktioniert gut. Mit 
etwas mehr Analogaufwand gibts aber deutlich billigere kapazitive 
Sensoren.

> Programmer:
> Im Falle von AVR: Ist der AVRISP2 noch aktuell, oder gibt es günstigere
> Alternativen? Bislang habe ich für die megaAVR ein STK500 genutzt, was
> mir aber für den privaten Bedarf zu teuer ist. Gibt es zufällig günstige
> Debugger für die AVR?

Beim Microchip brauchst Du ein PicKit3 für 50€ (China-Clones ab 20€) und 
kannst damit alle aktuellen 8, 16 und 32 Bit PICs von den kleinen 
6-Pinnern bis zu den großen 80 MHz MIPS-Prozessoren programmieren UND 
debuggen und verlierst dabei nur zwei Portpins plus Reset (MCLR).

fchk

von Tobi (Gast)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> http://www.pollin.de/shop/dt/NDUyOTc4OTk-/Baueleme...
>
> Dafür brauchst Du einen PIC mit eingebautem STN/TFT-Controller. Die
> heißen PIC24FJ*DA* (z.B. PIC24FJ256DA210, das ist der größte mit 96k
> RAM). Der kann controllerlose Displays bis VGA-Auflösung einfach so
> bedienen, ohne dass Du dafür Rechenleistung benötigst wie bei den
> AVR-Hacks (sorry, das kann man nicht anders nennen), und hat obendrein
> noch einen Grafikbeschleuniger drin. Und das beste: Es gibt ihn für 6.95
> unter der Artikelbezeichnung 24FJ256DA210-PT bei Réichelt.

Das Teil ist mir zu riesig und zu hungrig. Das wär eventuell etwas für 
eine kleine Basisstation/Controlpanel oder sowas.

Frank K. schrieb:
> Tip: Schau Dich auch mal bei Microchip um. Da bekommst Du für das
> gleiche Geld mehr Leistung und bessere Peripherie. Da gibts z.B.
> Controller mit eingebautem Ethernet, mit eingebauten
> STN/TFT-Displaycontroller, kleine Controller mit CAN und USB und LIN,
> etc etc. Und halte Dich nicht nur bei den 8-Bittern auf, auch die
> PIC24/dsPIC und PIC32MX sind sehr interessant.

So wie ich das gelesen habe gibts die IDE auch kostenlos, aber der 
Compiler stellt nach 60 Tagen die Optimierung aus. Ist der dann immer 
noch gut zu gebrauchen? Für eine richtige Lizenz ist man dann ja wieder 
direkt bei 900$. Wobei man irgendwo im Text auch noch was von einer Free 
Version liest, die aber wohl was anderes als die kostenlose Evaluation 
Version ist und man sonst aber absolut keine Informationen dazu findet. 
Ehrlich gesagt überfordert mich die Seite zum Microchip Compiler gerade. 
Ich schaff es nicht wirklich herauszulesen, welche Versionen es gibt und 
welche was kosten.

Frank K. schrieb:
> Nordic Semiconductor (www.nordicsemi.com) hat auch ganz nette Dinge.

Die sehen auf den ersten Blick wirklich sehr nett aus. Da muss ich mal 
genauer hingucken.

Frank K. schrieb:
> Den hatte ich auch mal in den Fingern gehabt. Funktioniert gut. Mit
> etwas mehr Analogaufwand gibts aber deutlich billigere kapazitive
> Sensoren.

Ich habe auch nochmal gesucht und folgende Sensoren gefunden.

Temperatur:
DS18S20 - Digitaler Ausgang
LM35 - Analoger Wert
Welchen soll man nehmen?

Luftdruck:
MPL115A1/MPL115A2 - LGA Gehäuse.
Bekommt man das Gehäuse wohl mit einem Föhn selbst gelötet? Also auf 
Oberseite Platzieren und von der Unterseite beheizen.
Kennt jemand den Unterschied zwischen A1 und A2? Ich hab in den 
Datenblättern (sind zwei verschiedene bei Mouser verlinkt) noch nichts 
gefunden.

Luftfeuchte:
HCH-1000 - Ein kapazitiver Sensor. Ich verstehe ihn nur noch nicht so 
ganz. Soweit ich verstanden habe, ändert er seine Kapazität mit der 
Luftfeuchtigkeit. Dabei hat er eine Responsetime von 15s, also wenn sich 
die Luftfeuchtigkeit ändert, dann hat der Sensor erst nach 15s die 
passende Kapazität angenommen?
In den Grafiken im Datenblatt ist nicht nur die Abhängigkeit zwischen 
Kapazität und Luftfeuchte gezeigt, sondern auch noch eine Abhängigkeit 
der Frequenz. Ich frage mich nur welche Frequenz da gemeint sein soll. 
Muss man den Sensor mit einer Frequenz anregen? Aber wie mist man den 
dann? Um eine Kapazität zu messen wurde ich wohl versuchen die Ladezeit 
zu bestimmen. Ein anderer Weg fällt mir so spontan nicht ein.
Datenblatt: http://www.farnell.com/datasheets/34209.pdf

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Tobi schrieb:

> Frank K. schrieb:
>> Tip: Schau Dich auch mal bei Microchip um. Da bekommst Du für das
>> gleiche Geld mehr Leistung und bessere Peripherie. Da gibts z.B.
>> Controller mit eingebautem Ethernet, mit eingebauten
>> STN/TFT-Displaycontroller, kleine Controller mit CAN und USB und LIN,
>> etc etc. Und halte Dich nicht nur bei den 8-Bittern auf, auch die
>> PIC24/dsPIC und PIC32MX sind sehr interessant.
>
> So wie ich das gelesen habe gibts die IDE auch kostenlos, aber der
> Compiler stellt nach 60 Tagen die Optimierung aus. Ist der dann immer
> noch gut zu gebrauchen? Für eine richtige Lizenz ist man dann ja wieder
> direkt bei 900$. Wobei man irgendwo im Text auch noch was von einer Free
> Version liest, die aber wohl was anderes als die kostenlose Evaluation
> Version ist und man sonst aber absolut keine Informationen dazu findet.
> Ehrlich gesagt überfordert mich die Seite zum Microchip Compiler gerade.
> Ich schaff es nicht wirklich herauszulesen, welche Versionen es gibt und
> welche was kosten.

Lass Dich nicht verunsichern und nimm die kostenlosen Lite-Versionen der 
C18/C30/C32-Compiler. Die anderen sind für Firmen gedacht, die in der 
Masssenproduktion noch etwas Geld sparen können, wenn sie Controller mit 
weniger Flash verwenden können. Bei AVR wird in solchen Fällen zum 
IAR-Compiler (3500$) gegriffen, weil IAR beim Design der AVR-Architektur 
mit am Tisch saß und die Chiparchitektur an die IAR Compilerarchitektur 
angepasst wurde. Gegenüber IAR ist Microchip noch richtig günstig und 
verzichtet zudem auf die Verdongelung an die Festplatte per 
Aktivierungszwang. Aber wie gesagt, das ist für Dich alles nicht 
relevant.

Bei MPLAB nimmst Du noch das alte MPLAB8. Das neue MPLAB X sieht zwar 
hybsch aus, ist aber noch nicht so richtig abgehangen.

Zur Chipauswahl: Bei PIC18 sind die Typen mit vierstelligen Nummern (zB 
18F4550) die in alten Halbleiterprozessen gefertigen Versionen. Die 
modernen, stromsparenden Typen haben ein J oder K in der Bezeichnung 
(z.B. 18F45J50 oder 18F45K22). Bei den dsPIC sind die dsPIC30F die 
alten, stromhungrigen 5V Typen, die dsPIC33F sind schneller und 
gleichzeitig energiesparender. Extra sparsame Typen sind mit XLP 
gekennzeichnet.

> Temperatur:
> DS18S20 - Digitaler Ausgang
> LM35 - Analoger Wert

Die Dallas-1-Wire Teile sind durch die Patente auf den 1-Wire recht 
teuer. Wenn Du es günstig haben willst, nimm Microchip MCP9700A. Gibts 
im kleinen SOT23 Gehäuse oder TO92 und gibt 10mV pro °C raus. Das 
erleichtert die Umrechnung. Als 2.5V Referenz passt der MCP1525 gut 
dazu.

Microchip macht auch einiges an AD-/DA-Wandlern und OpAmps, alles sehr 
preiswert.

> Luftfeuchte:
> HCH-1000 - Ein kapazitiver Sensor. Ich verstehe ihn nur noch nicht so
> ganz. Soweit ich verstanden habe, ändert er seine Kapazität mit der
> Luftfeuchtigkeit. Dabei hat er eine Responsetime von 15s, also wenn sich
> die Luftfeuchtigkeit ändert, dann hat der Sensor erst nach 15s die
> passende Kapazität angenommen?

Ja, das ist üblich so.

> In den Grafiken im Datenblatt ist nicht nur die Abhängigkeit zwischen
> Kapazität und Luftfeuchte gezeigt, sondern auch noch eine Abhängigkeit
> der Frequenz. Ich frage mich nur welche Frequenz da gemeint sein soll.

Die Kapazität des Sensors ist temperatur- und frequenzabhängig. Das ist 
eigentlich bei allen Kondensatoren so. Wenn Du das Teil mit einem 10 
kHz-Sinus in einem Spannungsteiler betreibst, kannst Du nach der 
Gleichrichtung in einem Messgleichrichter (OpAmp, eine einfache Diode 
reicht nicht wegen der Diodenspannung) und einer anschließenden 
Tiefpassfilterung und Verstärkung (auch Opamp) eine feuchteabhängige 
Spannung messen. Wenn es genau werden soll, muss dann noch ein 
Korrekturfaktor für die Temperatur rein.

Das solltest Du vorher mal in LTSpice (gibts kostenlos bei Linear 
Technologies, vorsicht, deren Bauteile sind teuer) simulieren zum 
besseren Verständnis. Und nicht vergessen, die LT-Opamps sind teuer. 
Microchip macht billigere, die für diesen Zweck auch reichen.

fchk

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> Wenn Du das Teil mit einem 10
> kHz-Sinus in einem Spannungsteiler betreibst, kannst Du nach der
> Gleichrichtung in einem Messgleichrichter (OpAmp, eine einfache Diode
> reicht nicht wegen der Diodenspannung) und einer anschließenden
> Tiefpassfilterung und Verstärkung (auch Opamp) eine feuchteabhängige
> Spannung messen. Wenn es genau werden soll, muss dann noch ein
> Korrekturfaktor für die Temperatur rein.

Wie ich bereits oben schrieb: HP03; über I2C auslesen, über RFM12 senden 
und fertig ist es.

von Karl (Gast)


Lesenswert?

Äh, ich meinte den DHT-22. Das ist eine Art 1-Wire Protokoll, aber 
ähnlich einfach auszuwerten.

von Tobi (Gast)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> Die Kapazität des Sensors ist temperatur- und frequenzabhängig. Das ist
> eigentlich bei allen Kondensatoren so. Wenn Du das Teil mit einem 10
> kHz-Sinus in einem Spannungsteiler betreibst, kannst Du nach der
> Gleichrichtung in einem Messgleichrichter (OpAmp, eine einfache Diode
> reicht nicht wegen der Diodenspannung) und einer anschließenden
> Tiefpassfilterung und Verstärkung (auch Opamp) eine feuchteabhängige
> Spannung messen. Wenn es genau werden soll, muss dann noch ein
> Korrekturfaktor für die Temperatur rein.

Und dieser Umweg ist auch nötig und man kann nicht einfach eine Ladezeit 
messen?

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Tobi schrieb:

> Und dieser Umweg ist auch nötig und man kann nicht einfach eine Ladezeit
> messen?

Viele Wege führen nach Rom. Hier wird so etwas gemacht:

http://www.klausrohwer.de/privat/hobbies/elektro/cmess/index.htm

Dein Problem ist aber, dass Dein Sensor nur ein feuchteabhängiges ∆C von 
60pF und ein frequenzabhängiges ∆C von 10pF bei einem Nominalwert von 
330pF hat. Das ergibt also erstmal sehr kleine Zeitkonstanten, wobei die 
Kapazitätsänderung in Abhängigkeit von der Frequenz ziemlich groß 
gegenüber der Abhängigkeit von der Feuchte ist.

Bevor Du aber mit Bausteinen wie AD7745/AD7746 anfängst (C/U Wandler), 
nimm lieber einen intelligenteren Sensor.

Was mir gerade noch einfällt: Einige PICs haben Hardware für die 
Verarbeitung von kapazitiven Touch-Sensorfeldern - CTMU Charge-Time 
Measurement Unit genannt. Vielleicht kannst Du ja das für Deine Zwecke 
gebrauchen. Bei solchen Touchsensoren sind die Kapazitäten auch relativ 
klein. Schau mal hier in die Appnote AN1250:

http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1824&appnote=en539441

und probiere es einfach aus.

fchk

von Tobi (Gast)


Lesenswert?

Frank K. schrieb:
> Bevor Du aber mit Bausteinen wie AD7745/AD7746 anfängst (C/U Wandler),
> nimm lieber einen intelligenteren Sensor.

Sehr gerne, aber die gehen dann so bei 12€ los, zumindest die die ich 
bislang gefunden habe. Werde mir das mit dem Feuchtesensor nochmal 
überlegen. Scheint ja nicht gerade einfach + günstig zu geben.

von Tobi B. (bibot)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Kaum geht die Woche wieder los, schon hat man wieder keine Zeit für 
seine Privatprojekte...

Ich habe hier noch einen anderen Feuchtigkeitssensor gefunden. Was 
haltet ihr von dem?

HCZ-H8-A:
http://de.farnell.com/multicomp/hcz-h8-a/sensor-feuchte-20-90-rh-3/dp/1891430

Der verändert seinen Widerstand anhand der Feuchtigkeit. Könnte man den 
nicht einfach in einem Spannungsteiler verbauen und dann die Spannung 
messen, die über den Sensor abfällt und aus dieser Spannung den 
Widerstand und daraus die Feuchtigkeit zurückrechnen? Also quasi wie in 
der Skizze im Anhang.

von Frank K. (fchk)


Lesenswert?

Tobi B. schrieb:

> Der verändert seinen Widerstand anhand der Feuchtigkeit. Könnte man den
> nicht einfach in einem Spannungsteiler verbauen und dann die Spannung
> messen, die über den Sensor abfällt und aus dieser Spannung den
> Widerstand und daraus die Feuchtigkeit zurückrechnen? Also quasi wie in
> der Skizze im Anhang.

Die resistiven Sensoren müssen mit Wechselspannung (siehe Datenblatt: 
1Vrms bei 1kHz) betrieben werden, weil sie sonst im Laufe der Zeit 
kaputt gehen.

Stell Dir das mal vereinfacht so vor: Du hast eine Platine mit zwei 
Kontakten, und darauf einen Tropfen Wasser. Jetzt legst Du eine 
Gleichspannung an die beiden Kontakte an - das wäre Deine 
Widerstandsmessung. Was passiert? Klar doch, Elektrolyse. Und wenn der 
Wassertropfen kein destilliertes Wasser war, wird Salz zurückbleiben. 
Und das wird die nachfolgenden Messungen versauen.

Deswegen Wechselspannung.

fchk

von Tobi B. (bibot)


Lesenswert?

OK, das habe ich übersehen. Also selbst wenn man nur sehr selten 
misst/einschaltet (meinetwegen nur einmal pro Stunde für die Dauer der 
beiden ADC Messungen), selbst dann wird die Schaltung nicht lange 
durchhalten?

Da bleibt mir wohl nichts überig als die Luftfeuchte entweder 
wegzulassen, mich mit aufwändiger Auswertung rumzuschlagen oder einen 
12€+ Sensor zu nehmen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.