Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erfahrung mit unternehmensbeteiligung?


von aij (Gast)


Lesenswert?

Halo,

hat hier schon mal jemand mit Unternehmensbeteiligungen als Entgelt bei 
einem Projekt gemacht?

Sowas bekomme ich immer öfters angeboten, bin da aber eher skeptisch, 
nicht weil ich von dem Produkt/Firma nicht überzeugt bin, sondern weil 
ich davon keinen Plan habe und befürchte dabei über den Tisch gezogen zu 
werden, vor allem wenn die Firma im europäischen Ausland sitzt (Schweiz, 
Österreich)

Hat da jemand nen Tipp für weitere Infos?

von Clair Grube (Gast)


Lesenswert?

Hi,
wenn dich wer linken möchte, geht das immer. Ohne Vertrauen klappt sowas 
nie.
Gewinnbeteiligung: Unsinnig, da der Gewinn immer gegen 0 gerechnet 
werden kann. Du wirst erstaunt sein, welche Kosten man da noch aus dem 
Hut zaubern kann.
Umsatzbeteiligung ist etwas besser, da ist halt die Berechnungsgrundlage 
das spannende. Wenn es nicht um den Anteil am Gesamtumsatz geht, sondern 
nur einen Anteil dessen, was mit einem Produkt erzielt wurde, dann wirds 
schwierig, wenn das Prdukt gebundelt ist.

Jegliche Beteiligung läuft darauf hinaus, dass der Enwickler 
Leistung/Geld vorschiesst und der Vertrieb nicht.
Wenn das Produkt dann läuft, dann verdienen beide.
Also Entwickler volles Risiko (100), Vertrieb 0 Risiko.
Gewinn wird dann aber 50:50 geteilt.
Darüber würd ich nachdenken.

Auch darüber, wenn der Vertrieb dann entscheidet, das Produkt doch nicht 
mehr zu vertreiben, oder das nicht mit vollem Einsatz macht. Da kann der 
Entwickler nix beeinflussen.

Also der Vertrieb kann nix verlieren, höchstens gewinnen.
Der Entwickler kann Verlieren, oder ein bischen gewinnen.

Dieses Missverhältnis gilt es auszugleichen. Organisatorisch und/oder 
finanziell.

von aij (Gast)


Lesenswert?

Clair Grube schrieb:

> Gewinnbeteiligung: Unsinnig, da der Gewinn immer gegen 0 gerechnet
> werden kann. Du wirst erstaunt sein, welche Kosten man da noch aus dem
> Hut zaubern kann.
> Umsatzbeteiligung ist etwas besser, da ist halt die Berechnungsgrundlage
> das spannende. Wenn es nicht um den Anteil am Gesamtumsatz geht, sondern
> nur einen Anteil dessen, was mit einem Produkt erzielt wurde, dann wirds
> schwierig, wenn das Prdukt gebundelt ist.
Es ging bisher immer um Firmenanteile (10-20%).
Meine Vermutung ist, wenn ich Teilhaber bin, dann hafte ich auch wenn 
die Firma den Bach runtergeht, je nach Unternehmensform. Und welche 
Unternehmensformen es im jeweiligen Ausland gibt mit all den Vor- und 
Nachteilen,... da braucht man erst mal einen Bus voller Anwälte, Berater 
die sich damit auskennen und auch erst mal Geld kosten. Gibts Probleme 
ist der Gerichtsstand im Ausland,.... alles ziemlich heikel, deshalb 
habe ich bisher davon immer die Finger gelassen.

von Mark B. (markbrandis)


Lesenswert?

aij schrieb:
> Meine Vermutung ist, wenn ich Teilhaber bin, dann hafte ich auch wenn
> die Firma den Bach runtergeht, je nach Unternehmensform.

Bei Aktiengesellschaften oder Gesellschaften mit beschränkter Haftung 
gibt es keine Haftung mit dem Privatvermögen der Anteilseigner. Das ist 
in Österreich und der Schweiz auch nicht anders als in Deutschland.

von Bürovorsteher (Gast)


Lesenswert?

Gehe mal getrost davon aus, dass du dabei über den Nuckel gezogen wirst.
Wenn die Firma einschätzt, dass sich das Gerät oder wasauchimmer doch 
nicht der große Renner ist und sich nicht verkauft, bleibst du auf 
deinen Kosten sitzen.

Klare Regel des Entwicklers: Leistung gegen Geld und gut ist es.
30 - 50% Vorkasse bei Abschluss des Vertrages nicht vergessen. 
Erbringung des Leistungsgegenstandes immer so stückeln, dass klar 
abgegrenzte Teilleistungen ("Meilensteine" im Projektsprech) entstehen, 
die jeweils einzeln abgerechnet und bezahlt werden, bevor die nächste 
Leistung erbracht wird.

Eine seriöser Vertragspartner macht das garantiert mit.

von Michael S. (technicans)


Lesenswert?

aij schrieb:
> hat hier schon mal jemand mit Unternehmensbeteiligungen als Entgelt bei
> einem Projekt gemacht?
>
> Sowas bekomme ich immer öfters angeboten, bin da aber eher skeptisch,
> nicht weil ich von dem Produkt/Firma nicht überzeugt bin, sondern weil
> ich davon keinen Plan habe und befürchte dabei über den Tisch gezogen zu
> werden, vor allem wenn die Firma im europäischen Ausland sitzt (Schweiz,
> Österreich)
>
> Hat da jemand nen Tipp für weitere Infos?

Lass das bloß bleiben, vor allem wenn es Aktien sind, die ihren Wert
schnell verlieren können. Problem könnte da auch werden das die Papiere
mit einer Verkaufssperre belegt sein können, so lange ein Job läuft.
Dann wird das ganze unkalkulierbar.

von oszi40 (Gast)


Lesenswert?

DAX-Aktien sind wahrscheinlich besser zu handeln als die einer Firma, 
welche nur 3 Aktien am Markt hat. Höchstens Beimischung für sehr 
risikofreudige Leute.

von Der Rächer der Transistormorde (Gast)


Lesenswert?

aij schrieb:
> hat hier schon mal jemand mit Unternehmensbeteiligungen als Entgelt bei
> einem Projekt gemacht?

Ja ich, allerdings als Auftraggeber. Die Beteiligten sind damit sehr gut 
gefahren (und das über eine Dekade bis mein Auftraggeber geschluckt 
wurde).

Allerdings haben ich das auch so gestaltet das projektbezogen 
Abgerechnet wurde. Dann gab es noch einen Bonus/Malus für die gesamte 
Firma. Deren Betrieb kostet ja auch. In schlechten Zeiten wurde auch mal 
nichts ausgezahlt dafür in guten halt mehr.

Das Modell hat sich als sehr fair herausgestellt, würde ich so wieder 
machen.


Das Problem bei Beteiligungen ist aber das du selbst den Erfolg nicht 
einschätzen kannst. Reine Gewinnbeteiligungen (worunter auch alle 
"Firmenanteile" unter 25% fallen) sind meist das Papier nicht wert auf 
dem Sie stehen. Die Betreiber können ja alles als Gehälter an sich oder 
Ehefrauen etc. überweisen. Auch fallen so jede Menge Steuern an.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.