Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audio OpAmp gesucht


von Thomas Werthwein (Gast)


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Hallo,

ich suche einen Operationsverstärker für didadiktische Zwecke. Es soll 
ein Praktikum realisiert werden, bei dem ein Audiosignal vom 
Handy/MP3spieler etc eingespeist wird und auf einem kleinen Lautsprecher 
ausgegeben wird. Idealerweise sollte keine Transistorendstufe benötigt 
werden um den Lautsprecher anzuschliessen.

Zu diesem Zweck suche ich einen konventionell aufgebauten 
Operationsverstärker, bei dem die komplette beschaltung extern 
geschieht, so dass ein invertierender Verstärker aufgebaut werden kann 
und der Verstärkungsfakor durch Widerstände selbst bestimmt werden kann.

Anforderungen an den OP:
- 400-500mW Leistung
- 1 Kanal
- DIP-Gehäuse
- Klanglich sollte er akzeptabel sein, hat aber keine Priorität
- soll mit 9V Block betrieben werden

Der LM 386 kommt nicht in Frage, da hier der Verstärkungsfaktor nicht 
frei wählbar ist.

mfg

Thomas Werthwein

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas Werthwein schrieb:

> Anforderungen an den OP:
> - 400-500mW Leistung

Das ist für einen OPV schon ein untypisch hohe Leistung, die nur
einige Spezialtypen können.

> Der LM 386 kommt nicht in Frage, da hier der Verstärkungsfaktor nicht
> frei wählbar ist.

Dann nimm den doch als Endstufe und schalte einen Standard-OPV
wie den NE5532 davor. Man könnte auch denLM2030 nehmen, aber
der hat eine Mindestverstärkung von 26dB.
Gruss
Harald

von Steffen W. (derwarze)


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zB. L272, ist nicht gerade eine HighEnd Teil für den Zweck sollte es 
gehen.
Oder TDA2040 oä. der kann dann bis 20W, ist aber im Pentawatt Gehäuse, 
wenn mal mehr Krach gemacht werden soll.

von hinz (Gast)


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Thomas Werthwein schrieb:
> Der LM 386 kommt nicht in Frage, da hier der Verstärkungsfaktor nicht
> frei wählbar ist.

Musst du ihn halt extern kompensieren.

von Hans M. (hansilein)


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von Thomas Werthwein (Gast)


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Ich habe mir jetzt mal den L272 bestellt. Vom Datenblatt her sollte der 
meinen Ansprüchen genügen. Ich will ja kein HiFi Gerät bauen.

Vielen Dank für die Hilfe

von Claudia (Gast)


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>Idealerweise sollte keine Transistorendstufe benötigt werden um den
>Lautsprecher anzuschliessen.

Das ist aber didaktisch eher unklug, weil es nicht der Realität 
entspricht. Du kannst mit einem normalen OPamp in der Regel keinen 
niederohmigen Lautpsrecher betreiben. Dafür gibt es Spezialchips deren 
Verstärkung aus gutem Grund (-> Kompensation!) fest eingestellt ist.

Auch das Thema Kühlung kehrst du unter den Teppich, wenn du einen 
normalen OPamp verwendest.

Was dabei herauskommt, ist der typische Praktikumsversuch, wie wir ihn 
alle kennen, ein realitätsferner Fake...

von DaKi (Gast)


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Claudia schrieb:
> Was dabei herauskommt, ist der typische Praktikumsversuch, wie wir ihn
> alle kennen, ein realitätsferner Fake...

Das kann man wohl sagen! ;O)



Es gibt auch andere OpAmp-Artige wie z.B. TDA7050, TDA7052, TDA7231 und 
noch viele, viele andere mehr.

Sind aber alles keine "idealen" OPs.

von Wilhelm; DK4TJ (Gast)


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Hallo zusammen,

Leistungs-OP L165, aber Pentawatt Gehäuse.
Macht 3A aus. Das sollte wohl reichen, um ein bisschen Radau
zu machen.

Reichelt 2,05 €

73 Wilhelm

von Knalltüte (Gast)


Angehängte Dateien:

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L165 ist ein etwas besserer 2030 und sehr instabil...
nimm 2 OPA2134 und schalte die parallel...

von Claudia (Gast)


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Warum nicht den TDA2030A nehmen? Reichelt 43Cent. (Mindestverstärkung 
beachten!)

von ArnoR (Gast)


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> Warum nicht den TDA2030A nehmen?

Schon mal den Startpost gelesen?

> Anforderungen an den OP:

> - DIP-Gehäuse
> - soll mit 9V Block betrieben werden

Der TDA2030 lässt sich bei 9V so gut wie nicht mehr aussteuern, frisst 
bis zu 60mA Ruhestrom und hat ein anderes Gehäuse. Einen ungeeigneteren 
Verstärker für einen 9V-Block gibts ja fast nicht.

von Thomas Werthwein (Gast)


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Claudia schrieb:
> Das ist aber didaktisch eher unklug, weil es nicht der Realität
> entspricht. Du kannst mit einem normalen OPamp in der Regel keinen
> niederohmigen Lautpsrecher betreiben. Dafür gibt es Spezialchips deren
> Verstärkung aus gutem Grund (-> Kompensation!) fest eingestellt ist.
>
> Auch das Thema Kühlung kehrst du unter den Teppich, wenn du einen
> normalen OPamp verwendest.
>
> Was dabei herauskommt, ist der typische Praktikumsversuch, wie wir ihn
> alle kennen, ein realitätsferner Fake...

Das dass in der Realität nie so gemacht würde ist klar. Nur hat man halt 
nicht immer die Zeit. Das Praktikum und der Lernstoff beziehen sich halt 
nur auf OP-Amps, Wissen über Transistorendstufen müsste hier halt noch 
zusätzlich vermittelt werden, da eine solche Endstufe ja auch nicht 
einfach vom Himmel fallen kann.

Es geht halt eher darum mal eine einfache Verstärkerschaltung mit einem 
OP-Amp zu realisieren und dabei auch noch ein wenn auch "Minderwertiges" 
Endprodukt in den Händen zu halten was man mit nach Hause nehmen kann. 
Der versuch soll auch hier ganz klar die grenzen dieses Systems 
aufzeigen.

Generell finde ich, dass ein zu breit(Viele Themen) angelegter Versuch 
auch verwirren kann, da man sich dann nicht auf das Lernziel fokussieren 
kann.

von Claudia (Gast)


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>Der TDA2030 lässt sich bei 9V so gut wie nicht mehr aussteuern, frisst
>bis zu 60mA Ruhestrom und hat ein anderes Gehäuse. Einen ungeeigneteren
>Verstärker für einen 9V-Block gibts ja fast nicht.

Das war eine direkte Antwort auf den Vorschlag mit dem L165...

>Das dass in der Realität nie so gemacht würde ist klar. Nur hat man halt
>nicht immer die Zeit. Das Praktikum und der Lernstoff beziehen sich halt
>nur auf OP-Amps, Wissen über Transistorendstufen müsste hier halt noch
>zusätzlich vermittelt werden, da eine solche Endstufe ja auch nicht
>einfach vom Himmel fallen kann.

Es gibt einen Single Supply OPamp der 30R Lasten treiben kann. Leider 
fällt mir sein Name gerade nicht ein.

von ArnoR (Gast)


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> Das war eine direkte Antwort auf den Vorschlag mit dem L165...

Und daher genauso abwegig.

von Claudia (Gast)


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>Und daher genauso abwegig.

Nicht die einzigen Sachen, die hier abwegig sind. Was schlägst denn du 
vor?

von ArnoR (Gast)


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Ich schlage in dem Fall gar nichts vor, weil mich die Anwendung nicht 
interessiert und ich keine Lust habe, nach einer Lösung zu suchen und 
das ist viel besser, als falsche Sachen vorzuschlagen.

von Daniel Teleporter (Gast)


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Thomas Werthwein schrieb:
> Es soll
> ein Praktikum realisiert werden, bei dem ein Audiosignal vom
> Handy/MP3spieler etc eingespeist wird und auf einem kleinen Lautsprecher
> ausgegeben wird.

Speziell für derartige Anwendungen sind analoge Lösungen nichts als 
technische Leichen aus dem letzten Jahrtausend. Oder bei heutiger 
Wiederbelebung: Gut abgelagerte Zombis.

Wer inzwischen in der Gegenwart angekommen ist, und Zeitgerechteres 
vermitteln möchte als heutzutage und vor allem in der Zukunft 
bestenfalls noch Museumsrestaurator(Inn)en benötigen, verwendet dazu 
digitale Systeme und vermittelt und lehrt dies auch so.

Selbst 40 bis 300 Watt für Brüllwürfel kommen längst mit endlich 
akzeptablen Wirkungsgrad aus PQPF Flats, QFPs oder PSOP3s:

http://www.ti.com/product/tas5731
http://www.ti.com/product/tas5613a

und werden keineswegs mehr von "Arbeitspferden der Elektronik" (TM last 
millenium) - Unmengen thermischen Restmüll verursachend - mühsam aus 
Gleichspannung herausgefräst... ;-)

von Alternative (Gast)


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Eventuell ginge noch der OPA569, LM4881, o.ä.

von San Francisco (Gast)


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Bau doch statt dem Brüllwürfel einen Kopfhörerverstärker. Da reicht ein 
normaler OPamp.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas Werthwein schrieb:
> Hallo,
>
> ich suche einen Operationsverstärker für didadiktische Zwecke. Es soll
> ein Praktikum realisiert werden, bei dem ein Audiosignal vom
> Handy/MP3spieler etc eingespeist wird und auf einem kleinen Lautsprecher
> ausgegeben wird. Idealerweise sollte keine Transistorendstufe benötigt
> werden um den Lautsprecher anzuschliessen.

Da das Ansteuern von normalen Lautsprechern mit normalen OPVs
schwierig und praxisfern ist, solltest Du da besser sog. aktive
Lautsprecher nehmen, wie man sie heuttzutage billig als Com-
puterzubehör bekommt. Um beim Aufbau von Standardschaltungen
keine zusätzlichen Probleme zu bekommen, würde ich auch eine
symmetrische Versorgung, also mit zwei 9V-Blöcken vorsehen.
Gruss
Harald

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