Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Filter für Nebenuhr-Ausgang


von Boris (skyperhh)


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Moin,

ich habe eine schöne alte Hauptuhr die einige Nebenuhren in unseren Haus 
steuert ... Spannung der Uhren beträgt 24V, Stromaufnahme ca. 10mA - 
20mA, Ingesammt 6 Uhren.

Jede Minute erfolgt ein kurzer Impuls von ca. 2 Sekunden Länge, die 
Polarität wechselt dabei jede Minute.

Bei der alten Hauptuhr sind Quecksilberschalter verbaut, die mechanisch 
jede Minute die 24V direkt schalten. Es gibt kein Filter am Ausgang. In 
Plänen einer anderen alten Hauptuhr mit Schaltkontakten habe ich 
LC-Filter gesehen, leider ohne Angabe der einzelnen Werte... die Signale 
laufen über ganz normale "Telefonadern" ohne irgentwelche Schirmung.

Wenn ich jetzt eine neue Hauptuhr baue, mit einer H-Brücke, möchte ich 
ungern "Störungen" im Minutentakt produzieren. Mit einem Ausgangsfilter 
sollten sich sich diese reduzieren lassen - das Rechteck etwas "rund 
schleifen" / Reduzierung der Oberwellen.

Ich bin mir nur nicht schlüssig, welche Grenzfrequenz (1Hz ... 1kHz ... 
10kHz) und Art des Tiefpass-Filters ich wählen soll, LC, T oder 
PI-Filter?

Für Tipps und Anregungen wäre ich sehr dankbar....

von Achim M. (minifloat)


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Bau doch erst mal die H-Brücke und steuer' damit deine Uhren an.
Dann kannst du in aller Ruhe mit einem Speicheroszi ausmessen, ob es 
unangenehme Überschwinger o.Ä. in Strom oder Spannung gibt. 
Wahscheinlich nicht. Ob es gleich ein LC-Filter sein muss? Ich denke ein 
Serienwiderstand im Ein- bis unteren Zweistelligen Ohmbereich reicht 
aus, um die Flanken etwas "runder" zu machen.
Welchen Spulenwiderstand haben denn die Nebenuhren?
Die LC-Kombination wird wahrscheinlich dazu dagewesen sein, eventuelle 
Schaltknackser bzw. "Prellen" der Quecksilberschalter etwas zu dämpfen. 
Oder Falls ein Quecksilberschalter nicht die ganze Zeit oder gerade 
während des Schaltens sicheren Kontakt gibt, da in einem 
(Schwer-)Industriebetrieb die Hauptuhr schon mal durch Maschinen in 
Vibration versetzt werden könnte(*).

mfg mf

(*) Ich komm mal vorbei und schüttel deine Uhr :D

von Boris F. (Gast)


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Werde am Wochenende den Widerstand mal messen und mir eine Uhr ausleihen 
für Versuche. Wollte mir halt vorher Gedanken zu dem Thema machen...

Vielen Dank für den Hinweis

von Kurt (Gast)


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Beim Einschalten sorgt doch schon die Induktivität
der Nebenuhr für einen sanften Stromanstieg.

Beim Abschalten entsteht aber eine Überspannung
in entgegengesetzter Richtung, die nicht nur
HF-Störungen verursacht, sondern bei mechanischen
Schaltkontakten im Laufe der Zeit zu "Abbrand" führt.

Daher:
> In Plänen einer anderen alten Hauptuhr mit Schaltkontakten
> habe ich LC-Filter gesehen, leider ohne Angabe der einzelnen
> Werte...

Auch für elektronische Schalter ist das kein Vergnügen.
Wie wärs mit einem VDR (25 V~ o.ä.) parallel zu jeder
Neben-Uhrenspule?

von Matthias K. (matthiask)


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Kurt schrieb:
> Beim Abschalten entsteht aber eine Überspannung
> in entgegengesetzter Richtung, die nicht nur
> HF-Störungen verursacht, sondern bei mechanischen
> Schaltkontakten im Laufe der Zeit zu "Abbrand" führt.

Moderne Hauptuhren schließen nach jeder Impulsausgabe die Nebenuhrlinie 
sofort kurz, um die Gegeninduktion zu unterdrücken.

Das LC Filter wird auch heute noch eingebaut. Die Dimensionierung ist 
stets ein Kompromiss, da man weder Anzahl und Typ der Nebenuhren vorher 
kennt und auch nicht den Leitungsnetzaufbau.

     GND
      |
      C
      |
---L-------- a
      |
      C
      |
---L-------- b
      |
      C
      |
     GND

C 100n
L 100u bis 1m

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