Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik OpAmp Spannung bei Audio


von Robin (Gast)


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Bin grade dabei mir einen Matrix Mixer zu bauen. Schaltpläne stehen und 
ich habe angefangen zu bauen. Eine Sache ist mir nur nicht ganz klar. 
Ich brauche ja für die Opamp (NE5532) eine symmetrische 
Spannungsversorgung. Normal ja einfach 2 Netzteile in Reihe oder 
Spannungsteiler.

Nun ist ja das mittlere Potenzial direkt mit den GND auf den 
Audiobüchsen verbunden. Wenn man einen Punkt definiert und das Potenzial 
von GND bis dorthin ist z.B. 10V. Bei dem nächsten Gerät sind es aber 
14V. Nun ist ja das mittlere Potenzial direkt mit den GND auf den 
Audiobüchsen verbunden. Und wie hoch sollte die Spannungsquelle sein? Es 
steht ja ±3V - ±20V? Macht es einen Unterschied?

von Claudia (Gast)


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???

von Robin (Gast)


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Claudia schrieb:
> ???

Entschuldigt, wenn ich mich was undeutlich ausgedrückt habe. Ich wollte 
nur wissen, ob ich die symmetrische Spannungsversorgung mit zwei 
Spannungsquellen in reihe realisieren kann.

Weil der GND also der Punkt zwischen den Spannungsquellen ist ja direkt 
mit dem GND auf den Audiobuchsen verbunden. Dadurch ändern sich doch die 
Potenziale der verbundenen Schaltung. Gibt es deshalb Probleme oder kann 
ich das so machen?

von dolf (Gast)


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moin !!

????

hier das prinzip.
das nt liefert +-12v.
wo das problem ?

mfg

von Jens G. (jensig)


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Wenn Du OPV mit einer symmetrischen Spannung versorgen willst, mußt Du 
die natürlich in Reiheschalten, und Mittelpunkt an Masse.
Du kannst natürlich auch nur eine Spannung verwenden, wobei die Masse 
dann aber in der OPV-Schaltung via Spannungsteiler künstlich erzeugt 
wird. Da diese Masse aber dann nicht weiter belastungsfähig ist 
(zumindest nicht ohne weitere Schaltungsmaßnahmen), werden teilweise 
Schaltungspunkte, die Bezug zur Masse haben wöllten, eher mit der neg. 
Spannung der Spannungsquelle via Kondi verbunden.

von MaWin (Gast)


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> ob ich die symmetrische Spannungsversorgung mit zwei
> Spannungsquellen in reihe realisieren kann

Das macht man normalerweise so.

> Dadurch ändern sich doch die Potenziale der verbundenen Schaltung.

Eigentlich nicht, GND ist mit GND verbunden, 0V mit 0V,
das verhindert Einschalt-Plopp-Geräusche wie so sonst bei 
Kondensatorkopplung auftreten.

Daher ist bipolate Versorgung der OpAmps sinnvoll, auch wenn
der Aufwand ein zweites Netzteil ist. Man kann sich dann
sogar den Koppelkondenstaor am Ausgang sparen, der auf Grund
der unbekannten Eingangsimpedanz der Folgeschaltung immer
ein Problem bei der Auslegung ist.

von ups (Gast)


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Dein Verständnisproblem kommt daher, dass Spannungen immer zwischen zwei 
Punkten definiert sind. Die Frage "wie ist die Spannung des 
GND-Anschlusses" ist genauso sinnfrei wie die Frage "welchen Abstand 
hast Du". Spannungen haben immer einen Bezugspunkt. Zu Deiner Frage: Es 
ist durchaus so, dass sich die Spannung des GND-Potenzials einer 
Audioquelle ändert wenn Du sie mit dem GND Deiner Schaltung verbindest 
(ein winziger Ausgleichsstrom fließt mit Sicherheit). Die Frage ist nur: 
In Bezug auf was? Da GND ja der Bezugspunkt für alle Spannungen der 
Schaltung ist, ist es unerheblich wieviele Elektronen da rüberfließen 
wenn Du den Klinkestecker der Audioquelle in deinen Mixer steckst.

von Robin (Gast)


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Danke euch jetzt ist es mir klar. Macht es eigentlich einen Unterschied 
im Bezug auf den Klang mit welcher Spannung die OpAmp betrieben wird? 
Dachte an ± 12V aber was wäre optimal?

von MaWin (Gast)


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> Dachte an ± 12V aber was wäre optimal?

Man sagt, ein OpAmp ist im mittleren Bereich optimal verzerrungsarm.

Bei +15V/-15V gelten +10V/-10V als maximaler Aussteuerbereich, also 2/3.

Die +8V/-8V bei +12V/-12V reichen sicherlich auch noch, wenn es nicht um 
Studioequipment geht (und wo ist das heute noch analog ausser bei Black 
Keys/White Stripes).

von Ulrich (Gast)


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Die meisten OP-Amps sind nicht besonders wählerisch mit der Spannung. 
Wenn man die Wahl hat wählt man bei OPs oft +-15 V. Da ist noch ein 
bisschen Reserve nach oben, und man hat schon einen große maximale 
Amplitude. Etwas weniger Spannung wie +-12 V geht aber auch fast genau 
so gut.

von Robin (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Dachte an ± 12V aber was wäre optimal?
>
> Man sagt, ein OpAmp ist im mittleren Bereich optimal verzerrungsarm.
>
> Bei +15V/-15V gelten +10V/-10V als maximaler Aussteuerbereich, also 2/3.
>
> Die +8V/-8V bei +12V/-12V reichen sicherlich auch noch, wenn es nicht um
> Studioequipment geht (und wo ist das heute noch analog ausser bei Black
> Keys/White Stripes).

Es geht aber gerade um Studioequipment. Was muss man dabei beachten?

von Stefan (Gast)


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> Die +8V/-8V bei +12V/-12V reichen sicherlich auch noch, wenn es nicht um
> Studioequipment geht ...

8V Spitze-Spitze sind mindestens 10dB Headroom je nach Line-Pegel des 
Equipment. Sollte also reichen oder?

Stefan

von MaWin (Gast)


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> Es geht aber gerade um Studioequipment. Was muss man dabei beachten?

Standardkonform sein.

Wenn alle anderen +10V/-10V klirrarm verarbeiten, wäre es blöd, wenn 
dein Teil nur 8V schafft.

9-10dB Headroom ist angemessen/handelsüblich, was bedeutet, daß man, 
wenn man nur +12V/-12V verwendet nicht die schlechtesten OpAmp (uA741) 
nehmen sollte. Ein NE5532 ist schon an +12V/-12V in Ordnung, aber wenn 
nichts dagegen spricht sollte man ihm auch +15V/-15V gönnen. Ein TL074 
sollte +12V/-15V bekommen (asymmetrisch), der wäre mit -12V schon 
ungeeignet um -10V verarbeiten zu können.

von Stefan (Gast)


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Na ja, so hören sich die meißten CD's heute auch an. Bis zum 
Aufnahmegerät +20dB der Kompressor/Limiter ist ja schließlich bezahlt.
10V SS sind etwa +20dB 8V SS sind etwa +18dB zum Standard Line-Pegel 
wenn Du nicht gerade irgendwelches Amistudiozeugs hast. Im Studio hast 
Du bei +4dB dann immer noch 12dB die Du nicht 'benutzen' darfst. Also 
ich würde nicht über ein extra Netzteil für 15V nachdenken wenn du 
saubere 12V hast.
Den Unterschied kannst Du zwar berechnen aber real kaum hören.

Stefan

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