Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Unseriöse Firmen


von Kevin (Gast)


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Hier im Forum ist immer wieder die Rede von unseriösen Firmen (u.a. 
Dienstleister). Was sind erste Anzeichen nach denen man solche Firmen 
vor der Bewerbung ausschließen kann?

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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die Namen???
Rosa

von Ich (Gast)


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Kevin schrieb:
> Was sind erste Anzeichen nach denen man solche Firmen
> vor der Bewerbung ausschließen kann?

Firmen, die auf der Homepage nicht schreiben können, was sie eigentlich 
machen.

Floskeln wie:
"Wir haben tolle Spezialisten weltweit im Einsatz beim Kunden im 
Einsatz."

"Wir sind ein innovatives Unternehmen und unterstützen unsere Kunden in 
den Bereich Automotive, Luftfahrt, ..., ..., ..., (...)

"Wir zahlen natürlich die gesetzlichen Sozialabgaben und Ihnen stehen 24 
Tage gesetzlicher Urlaub zu, wir zahlen den Tarif-Lohn im Krankheitsfall 
weiter und stellen selbstverständlich ihre persönliche Schutzausrüstung 
(Sicherheitsschuhe, ...).


Die haben keine eigene Homepage.


Namen der Firmen:
XXX Engineering GmbH (&Co. KG)


An der E-Mail-Adresse:

Name_der_Firma@t-online.de
Name_der_Firma@web.de
Name@hotmail.com

Damit sind rund 90% aller Firmen bei ungeheuer de abgedeckt.

Bewerben kann man sich bei den Firmen natürlich, es ist natürlich 
vorteilhaft, wenn man es sich leisten kann, "Nein, Danke" zu sagen.

von max (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2613658:
> Wenn sie im ersten Satz schon wissen wollen was du verdienen möchtst,

das sthet mitlerweile in jeder zweiten stellenausschreibung

von Ich (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2613658:
> Wenn sie trotz aussagefähiger Bewerbung dir irgendwelche "Skill-Bögen"
> zum Ausfüllen zusenden.

Stimmt, nur das sieht man nicht direkt beim ersten Anzeichen.

Zuckerle schrieb im Beitrag #2613658:
> Wenn sie im ersten Satz schon wissen wollen was du verdienen möchtst,
> obwohl der Aufgabenbereich noch nicht deffiniert ist .

und der Einsatzort auch nicht.

Wir suchen bundesweit Elektroingenieure im Bereich Automotive, 
Anlagenbau, ... , bitte geben Sie Ihre Gehaltsvorstellung an.

von Hannes J. (pnuebergang)


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Wenn sich unter der angegebenen Telefonnummer sowohl ein 
Versicherungsvertrieb, eine Firma für Nahrungsergänzungsmittel und eine 
Personalvermittlung ergoogeln lässt.

Ähnlich, wenn Google-Maps unter der angegebenen Firmenadresse ein Haus 
in einem Wohngebiet findet. Besonders dann, wenn auf der Homepage ein 
Glaspalast als Firmenhauptquartier abgebildet ist.

Wenn auf der Homepage Bilder schleimiger Geschäftsführer/Eigentümer in 
angeberischen, wichtigmacherischen Posen zu finden sind. Besonders, wenn 
deren Lebenslauf fachfremd ist und hier wieder besonders, wenn eine 
Leiharbeitsfirma im Lebenslauf auftritt.

Wenn sich die selbe Handelsregister-Nummer auf dubiosen Webseiten 
anderer Firmen findet, oder gar keine angegeben ist. Ähnlich, wenn die 
Namen der Geschäftsführer/Eigentümer auf diversen anderen 
Firmenwebseiten auftauchen.

Ähnlich, wenn sich mehrere frühere Firmen, zusammen mit den Wörtern 
Insolvenz oder Pleite ergooglen lassen.

Wenn die Namen der Geschäftsführer/Eigentümer auf diversen 
Startup-Portalen auftauchen, gerne mit einem oder mehreren der Zusätze 
Entrepreneur, Serial-Entrepeneur, Gründer, Seriengründer. Besonders wenn 
die Geschäftsführer/Eigentümer unter 30 sind.

Wenn es irgendwas mit Medien zu tun hat. Besonders, wenn der Firmensitz 
in Berlin, der Hauptstadt des Hundekots, liegt.

Wenn die Webseite mit Flash gemacht ist.

von Klaus W. (mfgkw)


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... und wenn unter "Team" Unternehmensberater oder abgebrochene Physiker 
und BWLler zu finden sind...

von Ich (Gast)


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(..) somit scheiden schon 75% aller Firmen, die sich bei Ungeheuer&Co 
austoben aus.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, "Ich" schrieb:

> Firmen, die auf der Homepage nicht schreiben können, was sie eigentlich
> machen.
> Floskeln wie:
> "Wir haben tolle Spezialisten weltweit im Einsatz beim Kunden im
> Einsatz."

Schwafelei ist meist ein Indiz für die Kombination aus Inkompetenz und 
Einbildung.

Ich frage mal anders herum: An welchen Symptomen erkennen wir ein 
Unternehmen, bei dem eine Bewerbung überdurchschnittlich lohnt?

1. Die Kunden der Firma zahlen wohl eher gern für ihre Produkte und 
Leistungen.
2. Die Firma nimmt ihre Zukunft im Markt, also gegen ihre Konkurrenten, 
für wichtiger als alles andere in der Arbeit. Andernfalls würde sie 
diese opfern und Deinen Arbeitsplatz gleichzeitig. Das steht nie auf 
Hochglanz, das wäre peinlich. Indizien sind Forschungstätigkeiten für 
die Absicherung der Marktsituation in Zukunft - im Gegensatz zu 
Unternehmen, die einen Innovationsmanager bestellen.
3. Die Firma hält nur das für gut, was dieser Zukunft dient. Statt jeder 
Sau nachzulaufen, die gerade durch das Dorf gejagt wird, um dumme Kunden 
zu fangen.
4. Die Firma wirbt eher mit dem, was sie tut, als mit Hochglanz.

Mit anderen Worten:
a) Sei Dir klar, was Du selbst in Deinem Leben erreichen möchtest.
b) Dann schau Dich um nach einem Unternehmen, in dem Du mit wenigstens 
etwas Freude arbeiten könntest. Und zwar nicht nur in der Probezeit, 
sondern auch kurz vor der Rente.

Eine Verkürzung dieser Wahl auf wenige, allgemeingültige 
Auswahlkriterien wäre ein Verbrechen an Deiner Zukunft, also an Dir 
selbst.

Ciao
Wolfgang Horn

von Dr. Ing (Gast)


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Bin mal gespannt, wann Berlin vom Start-Up-Hype in die Depression 
verfällt und wie viele beruflich Existenzen da (vorerst) wieder 
vernichtet werden.

Inzwischen ist es ziemlich "en vogue" ein Start-Up zu grünen oder einem 
beizutreten. Das dient der "Selbsterfüllung", na denn.

von dauerbewerber manfred (Gast)


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Kevin schrieb:
> Hier im Forum ist immer wieder die Rede von unseriösen Firmen (u.a.
> Dienstleister). Was sind erste Anzeichen nach denen man solche Firmen
> vor der Bewerbung ausschließen kann?
* Verschwurbeltes Marketinggelaber in der Stellenausschreibung,
* Miese Werte im ebundesanzeiger
* Der Verhörspezialst
  - im Vorstellungsgespräch mit offenem Hosenlatz vor einem steht
  (selbst erlebt)
  - aus dem Maul stinkt oder überhaupt in den Räumlichkeiten seltsame 
Gerüche sind.
  - seltsame Geräusche beim Reden von sich gibt
  - 45min labert und labert und nix über die Stelle erzählt
  - überhaupt nichts fachliches diskutiert wird
* Man versucht mit plumpen Überrumpelungsmethoden einen Vertrag 
unterzujubeln der einem viele Nachteile einbrockt.

....

Das musst du alles selber erkennen und zwar sehr früh, wenn nicht bist 
du ein ideales Opfer.

von Michael S. (technicans)


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Kevin schrieb:
> Hier im Forum ist immer wieder die Rede von unseriösen Firmen (u.a.
> Dienstleister). Was sind erste Anzeichen nach denen man solche Firmen
> vor der Bewerbung ausschließen kann?

Das sich die Firma häufig nicht mal vorstellt oder präsentiert.
Dienstleister sind sowieso die Pest und behandeln einen noch
schlimmer als Firmen die einen direkt einstellen würden.
Leider gibts da kaum noch welche, nur Dienstleister.

von dauerbewerber manfred (Gast)


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Kevin schrieb:
> Hier im Forum ist immer wieder die Rede von unseriösen Firmen (u.a.
> Dienstleister). Was sind erste Anzeichen nach denen man solche Firmen
> vor der Bewerbung ausschließen kann?
* Verschwurbeltes Marketinggelaber in der Stellenausschreibung,
* Miese Werte im ebundesanzeiger
* Der Verhörspezialst
  - im Vorstellungsgespräch mit offenem Hosenlatz vor einem steht
  (selbst erlebt)
  - aus dem Maul stinkt oder überhaupt in den Räumlichkeiten seltsame 
Gerüche sind.
  - seltsame Geräusche beim Reden von sich gibt
  - 45min labert und labert und nix über die Stelle erzählt
  - überhaupt nichts fachliches diskutiert wird
* Man versucht mit plumpen Überrumpelungsmethoden einen Vertrag 
unterzujubeln der einem viele Nachteile einbrockt.

....

Das musst du alles selber erkennen und zwar sehr früh, wenn nicht bist 
du ein ideales Opfer.

von Klaus W. (mfgkw)


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Dr. Ing schrieb:
> Inzwischen ist es ziemlich "en vogue" ein Start-Up zu grünen oder einem
> beizutreten. Das dient der "Selbsterfüllung", na denn.

Oder dem Abgreifen von Fördermitteln.

von Dr. Ing (Gast)


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Stimmt. Ist meist nicht besser als die damalige "Ich-AG" zulage. Das 
sind steuerfinanzierte Wohlfühloasen auf befristete Zeit.

von kk (Gast)


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- Unspezifische Stellenanzeigen (obwohl, wir haben auch ein paar 
"generische" drinnen, weil wir im Moment ziemlich alles einstellen), vor 
allem, wenn etwa im IT-Bereich keine einzige Zeile über 
Programmiersprachen, Frameworks, etc. verloren wird.

- In gewissen Umfeldern keine Referenzprojekte zu finden; positiv zu 
bewerten sind Zeitungsartikel mit Kunden in einschlägigen Blättern, 
Publikationen,..

- Hauptsache ein durchdesignter Messeauftritt.

- Kein fachliches Vorstellungsgespräch, nicht wirklich Interessa am 
Fachlichen.

- "Wie mobil sind Sie?" bei Bewerbung auf Entwicklerstelle.

von Ich (Gast)


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Entwickler schrieb im Beitrag #2614551:
> Man kann auch auf kununu schauen, lässt sich aber leicht faken. Sowohl
> in positive wie in negative Richtung.

Stimt, aber man muss zwischen den Zeilen lesen können.
Zu toll oder zu mies kann man meistens eh ignorieren.

Entwickler schrieb im Beitrag #2614551:
> Dann kann man sich noch auf der Seite unternehmensregister.de die
> Bilanzen des Unternehmens anschauen.

Wer versteht als Ingenieur diese Bilanzen wirklich richtig?
Ich nicht.


Ich nehme mal Siemens als Beispiel:

Dort gibt es spitzenmäßige Abteilungen, richtig super!
Aber auch die letzten Abteilungen, in denen kaum einer freiwillig länger 
bleiben will.

Aber woher weiss man das vorher?

von Wilhelm F. (Gast)


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Ich schrieb:

> Wer versteht als Ingenieur diese Bilanzen wirklich richtig?
> Ich nicht.

Zahlen im E-Bundesanzeiger kann man mal verstehen, wenn was in einer 
Firma passierte. Leider auch erst nach 2 Jahren. Und wenn eine Firma 
umbenannt oder gekauft wurde, auch manchmal gar nicht mehr.

von Tippfan (Gast)


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Entwickler schrieb im Beitrag #2614551:
> Dann kann man sich noch auf der Seite unternehmensregister.de die
> Bilanzen des Unternehmens anschauen.

Super Tipp! Danke!

Ich habe mal nach einem Unternehmen gesucht, und direkt rausgefunden 
dass dieser Dienstleister an mehreren Standorten immer tiefer rot 
werdende Zahlen schreibt und Probleme hat, qualifizierte Mitarbeiter zu 
finden oder zu halten.

von Michael S. (technicans)


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Tippfan schrieb:
> Ich habe mal nach einem Unternehmen gesucht, und direkt rausgefunden
> dass dieser Dienstleister an mehreren Standorten immer tiefer rot
> werdende Zahlen schreibt und Probleme hat, qualifizierte Mitarbeiter zu
> finden oder zu halten.

Na, hoffentlich verschwinden die bald von der Bildfläche.

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